Di., 30. Nov. 2021 13:30 Uhr
4. Partie
Beendet
0.5:0.5
M. Carlsen
J. Nepomnjasch.
16:12
Fazit
Es gibt kein Geschenk für den Titelverteidiger, der am heutigen Tag seinen 31. Geburtstag feiert. Auch das vierte Spiel der Schach-WM 2021 endet im Remis. Nachdem Carlsen am Samstag im zweiten Spiel - seinem ersten mit Weiß - noch 1.d4 spielte, startete der Weltmeister heute mit 1. e4. Nepomnjaschtschi spielte die Russische Verteidigung, in der sich sehr schnell eine bemerkenswert tiefe Vorbereitung des Weltmeisters zeigte. Erst im 18. Zug spielte Carlsen mit 18. Sh4 die erste Neuerung, nachdem das Spiel lange Zeit sehr ausgetretenen Pfaden und prominenten Vorgängerpartien folgte. Nepomnjaschtschi musste zwar zulassen, dass der Norweger mit 24. Te7 gefährlich in seine Stellung eindringen konnte. Letztlich sah der Weltmeister, der zum Schluss noch einmal 40 Minuten lang nach einer möglichen Fortsetzung suchte, allerdings keine Gewinnchance mehr, weshalb er das Remis mit einer dreifachen Stellungswiederholung forcierte. Morgen um 13:30 Uhr geht es somit beim Stand von 2,0:2,0 mit dem fünften Spiel weiter.
16:07
32... Kg8 | 33. Se8+
Nepo zieht mit seinem angegriffenen König wieder auf g8 und Carlsen stellt ihn mit Se8+ erneut ins Schach. Der Herausforderer hält die Uhr an und reklamiert auf dreifache Stellungswiederholung. Damit endet die Partie im Remis.
16:05
32. Se8+
Da kommt das nächste Schach mit Se8+. In Kürze kommt es somit zur dreifachen Stellungswiederholung. Schade.
16:04
Carlsen findet weiterhin keine Fortsetzung
Immer wieder blickt Carlsen weit übers Brett gebeugt tief in die Stellung. Dann kommt wieder der Blick auf die Notationen, die ihm anzeigen, dass er noch neun Züge bis zur Zeitkontrolle machen muss, sowie der prüfende Blick auf die Uhr, die ihm inzwischen unter 20 Minuten anzeigt. Er findet einfach keine Fortsetzung mit Siegchancen und muss, wenn er sich fürs Weiterspielen entscheidet, eben auch aufpassen, Nepomnjaschtschi keine Siegchancen zu geben. Es wird immer wahrscheinlicher, dass er ins Remis abwickelt.
15:53
30... Kg8 | 31. Sf6+ Kg7
Der Weltmeister gibt noch ein weiteres Schach. Wickelt er jetzt ins Remis ab oder will er etwas Zeit gewinnen, um sich der Zeitkontrolle schneller zu nähern? Nach dem 40. Zug bekommen beide Spieler schließlich eine ganze Stunde on top.
15:49
30. Se8+
Magnus Carlsen steckt 34 Minuten in seine Überlegungen und spielt dann Se8+. Abermals hat Jan Nepomnjaschtschi, der noch nicht wieder auf der Bühne ist, Kg7 als einzigen Zug. Kg8 wäre wegen Txf7 natürlich ein ungeheuerlicher Verlustzug.
15:46
Eine halbe Stunde ist rum
Der Titelverteidiger hat nach schneller Eröffnung und tiefer Vorbereitung noch viel Zeit auf der Uhr, die er vollumfänglich nutzt. Eine halbe Stunde lang denkt der Norweger inzwischen schon nach. Nepomnjaschtschi zieht sich derweil zurück und wartet in seiner zugewiesenen Kammer auf den nächsten Schritt des Weltmeisters.
15:32
Carlsen nutzt seine Zeit
Magnus Carlsen rechnet erneut sehr lange, nutzt seine noch immer sehr komfortable Restzeit aus und sucht nach weiteren möglichen Ressourcen. Alle gängigen Engines zeigen aber, dass es ohne einen krassen Fehler auf einer von beiden Seiten auf das vierte Remis im vierten Spiel hinausläuft. Da es aktuell keinen wirklichen Fortschritt für Weiß gibt, da d6 nach Se6, d7, h6, Te8 und Td8 ebenfalls in den völligen Ausgleich mündet, bietet sich möglicherweise ein Zug wie Kg2 an, mit dem der Weltmeister prophylaktisch einer etwaigen Problematik auf der Grundlinie vorbeugt. In dieser Stellung einen präventiven Zug als vermeintlich besten Versuch zur Verfügung zu haben, lässt wiederum die Frage aufkommen, warum nicht direkt über Se8 ins Remis abgewickelt werden sollte. Immerhin hätte auch Jan Nepomnjaschtschi bei einer Ungenauigkeit vom Weltmeister schlagartig wieder Chancen.
15:15
29... a3
Jan Nepomnjaschtschi ignoriert das Treiben um seinen König herum und macht am Damenflügel weitere Fortschritte. Mit a3 ist sein Freibauer nur noch zwei Schritte vom Umwandlungsfeld entfernt, das aktuell aber der Turm auf a1 blockiert. Das raubt dem Weltmeister die Zeit, den Turm, der zwingend die Deckung aufrechterhalten muss, in den Angriff einzubinden.
15:11
28... Kg7 | 29. g5
Nepo kommt zurück und zieht den einzig logischen Zug 28... Kg7. Erneut hat Carlsen die Möglichkeit, über dreifache Stellungswiederholung mit Se8+ ins Remis abzuwickeln. Erfreulicherweise will der Titelverteidiger aber weiterspielen. Es kommt 29. g5, womit er seinen Springer stützt.
15:09
28. Sf6+
Carlsen überlegt weitere neun Minuten und gibt dann ein weiteres Schach. Abermals verbittet sich Kh8. Es muss Kg7 kommen, allerdings ist der Russe gerade mal wieder nicht am Brett.
15:01
27... a4
Jan Nepomnjaschtschi denkt sieben Minuten lang nach und schickt dann seinen eigenen Freibauern auf die Reise. Es kommt 27... a4. Auch der Russe hat noch gewisse Ideen.
14:54
27. d5
Knapp acht Minuten lang überlegt Carlsen, der aber noch immer komfortable 77 Minuten Restzeit auf der Uhr hat. Dann läuft der Bauer im Zentrum los: 27. d5. Jetzt dürfte Nepo, der auch noch 80 Minuten Bedenkzeit bis zur Zeitkontrolle hat, vor seiner wohl schwierigsten Aufgabe in diesem vierten Spiel der Schach-WM stehen. Die Stellung sieht extrem gefährlich aus. Entsprechend genau muss der nächste Zug sein.
14:49
26... Kg8
Der Russe geht mit dem König nach g8 zurück. Das ist natürlich auch eine indirekte Einladung zum Remis über dreifache Stellungswiederholung. Carlsen rechnet jetzt wohl, wie seine Gewinnchancen sind. Der Vorstoß d5 wäre dennoch ein interessanter Versuch, bei dem gar nicht so klar ist, wie der Russe fortsetzen könnte, dessen Figuren mit dem Springer auf f8 und dem Turm auf a8 nicht perfekt aufgebaut sind.
14:44
26. Se8+
Carlsen gibt von e8 aus das nächste Schach. Zieht Nepo jetzt Kg8, könnte das bereits erwähnte indirekte Decken des Zentrumsbauern mit d5 erfolgen.
14:43
25... Kg7
Kurios ist, dass Jan Nepomnjaschtschi nicht sofort 25... Kg7 zieht, sondern sich anderthalb Minuten Zeit lässt. Die einzige Alternative wäre schließlich Kh8 gewesen, woraufhin die Partie nach Txf7 praktisch verloren wäre.
14:41
25. Sf6+
22 Minuten investiert Magnus Carlsen in seinen nächsten Zug. Dann spielt er 25. Sf6+.
14:35
Magnus Carlsen rechnet tief
Der Weltmeister könnte die eben genannte Variante eingehen und mit Sf6+ ein Schach geben, über das dann indirekt der d-Bauer gedeckt werden kann. Die Alternative wäre es, Sxb6 zu spielen. Carlsen rechnet schon seit 17 Minuten an seinem nächsten Schritt.
14:21
23... Td3 | 24. Te7 Sf8
Die nächsten Züge kommen wieder richtig schnell aufs Brett, was den Eindruck verfestigt, dass der Norweger genau diese Stellung vorbereitet hat. Carlsen platziert einen Turm auf der siebten Reihe und greift damit den Springer an, der nach f8 ziehen muss. Zwar hängt der Bauer auf d4, allerdings könnte beispielsweise nach Sf6+, Kg7, Se8+, Kg8 sehr stark d5 folgen. Damit würde dann die Gabel drohen, wenn Schwarz sich auf d5 bedient.
14:17
21... Lxf4 | 22. Sxf4 Txc3 | 23. Sxd5
Jan Nepomnjaschtschi rechnet zwar zehn Minuten an möglichen Alternativen wie Lb8, lässt sich mit 21... Lxf4 dann aber tatsächlich auf den Abtausch auf f4 ein, nach dem genau diese Stellung entsteht, bei der der Weltmeister nun mit Te7 gefährliche Fortschritte machen kann.
14:08
21. Lf4
Wahnsinn! Magnus Carlsen steckt zwar drei Minuten in seinen nächsten Zug, scheint aber erneut in seiner Vorbereitung zu sein, was er möglicherweise gerade vor Jan Nepomnjaschtschi zu verstecken versucht. Er zieht mit 21. Lf4 den mit großem Abstand bestmöglichen Zug. Den Bauern auf c3 mit Ld2 oder Lb2 zu decken, hätte tatsächlich einen hauchdünnen Vorteil für Schwarz gebracht. Die Idee ist jetzt, dass nach Lxf4, Sxf4, Txc3 und Sxd5 das Eindringen des Turms auf der e-Linie in der siebten Reihe möglich wird, was extrem unangenehm für Nepo werden könnte, der jetzt das Brett verlassen und sich in sein Kämmerchen zurückgezogen hat.
14:04
20... Tfc8
Nepomnjaschtschi findet jetzt nach nur einer Minute des Nachdenkens nicht den besten Zug. Anstatt Sf6 zu spielen und den Bauern auf g4 anzugreifen, stellt der Russe mit Tc8 eine Drohung auf, die sich gegen den rückständigen Bauern auf c3 richtet.
14:01
19... Sd7 | 20. Sd2
Nepomnjaschtschi entscheidet sich dafür, seinen Springer ins Spiel zu bringen. Auch den Zug hat Carlsen vorbereitet. Postwendend kommt die Umgruppierung seines Springers mit 20. Sd2.
13:59
19. g4
Wie aus der Pistole geschossen spielt Magnus Carlsen 19. g4. Das ist auch gemäß der gängigen Computerengines der ambitionierteste Versuch. Der Weltmeister unterstreicht damit, dass er nach wie vor in der Theorie ist. Umso verunsicherter dürfte Jan Nepomnjaschtschi jetzt sein, der voll in die Vorbereitung seines Gegners gelaufen ist. Auch in den bisherigen drei Partien bewies der russische Herausforderer aber bereits, dass er auch unter Zeitdruck am Brett hervorragend rechnen kann. Objektiv ist die Partie völlig ausgeglichen.
13:56
18... g6
Auch im vierten Spiel zeigt sich der Titelverteidiger ein Stück weit besser vorbereitet. Jan Nepomnjaschtschi denkt allerdings nur fünfeinhalb Minuten nach und zieht dann 18... g6. Sf4 ist einfach eine zu gefährliche Drohung, um die der Russe sich kümmern musste.
13:53
16... Dxb5 | 17. axb5 a5 | 18. Sh4
Die Damen tauschen sich erwartungsgemäß ab und mit 18. Sh4 ist Magnus Carlsen jetzt der erste Spieler, der die bekannten Pfade verlässt. Es ist die erste Neuerung in diesem Spiel und erneut ist es Magnus Carlsen, der seinen Gegner überrascht. Jan Nepomnjaschtschi ist erstmals zum Nachdenken gezwungen.
13:51
16. a4
Magnus Carlsen setzt mit 16. a4 fort. Damit verlassen beide Spieler zumindest die richtig prominente Vorgängerpartien, obschon auch diese Stellung schon etliche Male auf hohem Niveau auf dem Brett war.
13:49
13... b6 | 14. cxd5 cxd5 | 15. Db5 Dd7
Weiterhin folgt das vierte Match der Schach-WM der Partie Vachier Lagrave vs. Caruana (2017). Jan Nepomnjaschtschi bietet genau wie damals Fabiano Caruana mit 15... Dd7 den Damentausch an. Damals folgte 16. Tb1.
13:47
11. Sc3 Sxc3 | 12. Lxf5 Dxf5 | 13. bxc3
Es geht weiterhin Schlag auf Schlag und die ersten beiden Leichtfiguren tauschen sich ab, als Carlsen seinen Springer nach c3 entwickelt. Beide Spieler sind immer noch in der Theorie drin. Genau diese Stellung war 2017 bereits zwischen Vachier Lagrave und Caruana auf dem Brett.
13:44
9... Lf5 | 10. Db3 Dd7
Die Spieler dürften immer noch sehr gut in ihrer Vorbereitung sein, denn die Züge kommen weiterhin schnell aufs Brett. Jan Nepomnjaschtschi hat nur deswegen schon über sieben Minuten verbraucht, weil er kurzzeitig nicht im Brett war.
13:41
9. Te1
Mit 9. Te1 verlässt Magnus Carlsen nun die prominente Vorgängerpartie. Das ergibt durchaus Sinn, da sich bis hierhin für Jan Nepomnjaschtschi alles wie von selbst spielte.
13:39
8. c4 c6
Auch 8. c4 c6 folgt der Partie Nepomnjaschtschi vs. Caruana (2021). Der Russe, der damals mit Weiß gewann und heute die schwarzen Steine hat, setzte damals mit 9. Sc3 fort.
13:37
3. Sxc5 d6 | 4. Sf3 Sxe4 | 5. d5 d6 | 6. Ld3 Ld6 | 7. O-O O-O
Die Partie folgt bekannten Mustern und leitet in die Marshall-Variante im klassischen Angriff in der Russischen Partie über. Beide Spieler rochieren im siebten Zug kurz und haben damit die Stellung erreicht, die Jan Nepomnjaschtschi schon gegen Fabiano Caruana im Mai diesen Jahres auf dem Brett hatte. Damals gewann der Russe mit den weißen Figuren.
13:32
1. e4 e5 | 2. Sf3 Sf6
Gleich zwei Überraschungen zum Beginn. Magnus Carlsen eröffnet mit 1. e4 und Jan Nepomnjaschtschi geht mit 2... Sf6 in die Russische Verteidigung.
13:13
Unglaublich hohes Niveau
Nach einem Ruhetag geht es heute um 13:30 Uhr weiter. Zuletzt spielten beide Kontrahenten am Sonntag unfassbar stark auf, ganz als säßen sich zwei Computer gegenüber. In der womöglich genausten WM-Partie, die jemals gespielt wurde, ließ sich nicht ein einziger ungenauer, geschweige denn auch nur ansatzweise als Fehler zu wertender Zug vorfinden.
13:08
Wie eröffnet Carlsen?
Nepomnjaschtschi wählte in seinen bisherigen beiden Spielen mit den weißen Steinen eine Anti-Marshall-Variante in der Spanischen Partie. Die große Frage lautet heute, ob auch Carlsen in seiner zweiten Partie mit Weiß die Eröffnung wiederholt. Am Samstag begann er mit 1.d4 und leitete dann in Katalanisch über, als der Russe dem womöglich durch Carlsen bestens vorbereiteten Grünfeld-Indisch auswich, in dem Nepo als Experte gilt.
13:05
Geburtstagskind Carlsen
Weltmeister Magnus Carlsen feiert heute übrigens seinen 31. Geburtstag. Zumindest von Jan Nepomnjaschtschi braucht er allerdings keine Geschenke zu erwarten, denn der Russe ließ bislang wenig anbrennen. In den bisherigen drei Partien leistete er sich noch keinen klaren Fehler und war insbesondere am Samstag in seinem einzigen Spiel mit den schwarzen Steinen der Spieler mit den größeren Siegchancen.
13:00
Willkommen zurück aus Dubai
Guten Tag und herzlich willkommen aus Dubai. Hier findet aktuell die Schach-WM zwischen Magnus Carlsen und Jan Nepomnjaschtschi statt. Im vierten von bis zu 14 Partien an klassischem Schach spielt der Weltmeister heute mit den weißen Spielfiguren.
Direkter Vergleich
- Begegnungen
- 12
- Siege Magnus Carlsen
- 5
- Siege Jan Nepomnjaschtschi
- 0
- Unentschieden
- 7
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