Mi., 01. Dez. 2021 13:30 Uhr
5. Partie
Beendet
0.5:0.5
J. Nepomnjasch.
M. Carlsen
16:56
Fazit
Auch die fünfte Partie der Schach-WM 2021 endet mit einem Remis, wobei im dritten Spiel, das Herausforderer Jan Nepomnjaschtschi mit den weißen Figuren bestritt, vermutlich am wenigsten Action war. Zum dritten Mal kam die Spanische Partie aufs Brett und zum dritten Mal wählte der Russe eine Anti-Marshall-Variante. Dabei griff er heute genau wie am Sonntag auf 8. a4 zurück, ehe Magnus Carlsen ihm heute mit 8... Tb8 einen Nebenzug vorsetzte, in dem der Herausforderer sich allerdings offensichtlich auch sehr tief auskannte. Nepo konnte dennoch gute Fortschritte machen und stand zwischenzeitlich hauchdünn im Vorteil, den er allerdings mit dem einzigen ungenauen Zug der Partie abschenkte, als er 20. Ted1 spielte. 20. c4 wäre hier deutlich ambitionierter gewesen. Zwar blieb die Stellung des Russen angenehm, aber Magnus Carlsen verteidigte sich trotz zeitweise sehr passivem Aufbau mühelos gegen alle Drohungen. Damit steht es jetzt 2,5 zu 2,5. Morgen ist Ruhetag. Am Freitag um 13:30 Uhr bekommt dann der Norweger mit den weißen Steinen die nächste Chance, in der sechsten von bis zu 14 Partien im klassischen Schach den ersten Sieg zu verbuchen.
16:51
41... Ta2+ | 42. Td2 Ta1 | 43. Td1
Beide Spieler ziehen ihre Türme hin und her und erreichen im 43. Zug bei 43. Td1 somit die dreifache Stellungswiederholung. Nach Überprüfung des Schiedsrichters wird die Partie dementsprechend als Remis gewertet und beide Spieler reichen sich die Hände.
16:49
41. Td1
Nepo schaut noch einmal gute fünf Minuten in die Stellung. Dann kommt mit Td1 allerdings das verdeckte Angebot zum Remis über dreifache Stellungswiederholung.
16:45
39. Td1 Ta2+ | 40. Td2 Ta1
Nepo gibt über die zweite Reihe ein Schach und geht anschließend selbst dem Tausch der Türme aus dem Weg. Beide Spieler haben damit 40 Züge gespielt und erhalten eine volle Stunde on top. Nach wie vor gibt es aber keinen Gewinnweg für eine von beiden Seiten, sofern die Gegenseite sich keinen Fehler erlaubt.
16:41
38. Td5 Ta8
Nepo bietet den Tausch der Türme an, was allerdings keine gute Wahl für den Weltmeister gewesen wäre. Nach Txd5, exd5, Sd8 und c4 hätte Weiß ziemliche Fortschritte gemacht. Carlsen spielt deswegen völlig richtig Ta8 und zieht mit dem Turm weg.
16:39
37. Ta5 Ke8
Nepo steckt zehn Minuten in seinen nächsten Zug und schickt den Turm dann ein Feld zurück auf die fünfte Reihe, woraufhin Carlsen sehr schnell Ke8 entgegnet.
16:30
35. Scxd6+ Lxd6 | 36. h5 Lf8
Nepomnjaschtschi nimmt den Springer mit seinem c-Springer heraus, woraufhin Carlsen mit dem Läufer zurückschlägt. Anschließend spielt der Russe h5, woraufhin der Titelverteidiger seinen Läufer auf die Grundreihe zurückzieht. Weiterhin ist die Stellung völlig ausgeglichen und es passiert herzlich wenig in dieser Partie.
16:25
33. h4 Lf8 | 34. Ke2 Sd6
Beide Spieler ziehen das Tempo jetzt ein wenig an, obwohl bis zur Zeitkontrolle nach dem 40. Zug noch ausreichend viel Zeit zur Verfügung steht. Nepo hat noch 40 Minuten auf der Uhr und auch beim Norweger sind es immerhin noch 25 Minuten. Der Weltmeister zieht seinen Läufer auf die Grundlinie zurück und nimmt dann mit dem Springer das umkämpfte Feld d6 ein. Das sollte jetzt einen kleineren Abtausch erzwingen. Für Nepo stellt sich jetzt eigentlich nur die Frage, mit welchem Springer er nimmt.
16:23
32. g4 Kf7
Nepo gewinnt mit g4 etwas mehr Raum, was Carlsen ohne große Bedenkzeit mit Kf7 beantwortet, dem Zug, den er bei f7 gewiss im Kopf hatte.
16:19
31... f6
Auch der Weltmeister entscheidet sich mit 31... f6 für einen prophylaktischen Zug, der überdies dem König über f7 eine Route ermöglicht.
16:16
31. f3
Nepo denkt über zehn Minuten nach und spielt mit 31. f3 dann einen weiteren ruhigen Abwartezug. Natürlich verschlechtert er seine Stellung damit nicht, zumal er einen weiteren Bauern auf die weißen Felder bringt, was im Zusammenspiel mit dem schwarzfeldrigen Läufer immer eine gute Idee ist. Wirkliche Fortschritte erzielt der Russe damit allerdings nicht.
16:12
30... Td8
Magnus Carlsen stützt den Punkt d6 ein weiteres Mal, indem er seinen Turm auf die d-Linie zieht. Der Titelverteidiger hält damit weiterhin alles zusammen. Objektiv steht der Russe zwar deutlich aktiver, kann allerdings keinerlei Vorteil nachweisen.
15:57
29... Se6 | 30. Sc4
Carlsen gruppiert seinen Springer über f8 nach e6 um, woraufhin Nepomnjaschtschi mit Sc4 eine weitere Figur in den Angriff bringt.
15:55
29. Sf5
Der russische Herausforderer nutzt seinen kleinen Raumvorteil jetzt aus, um Mit 29. Sf5 weitere Fortschritte zu machen.
15:55
28... Sf8
Nach viereinhalb Minuten zieht der Norweger jetzt auch seinen zweiten Springer auf die Grundreihe zurück mit 28... Sf8. Jan Nepomnjaschtschi hat in jedem Fall die Aktivität, kann aber weiterhin keinen Vorteil nachweisen.
15:51
28. Kf1
Nepo spielt relativ schnell Kf1. Je weniger Figuren auf dem Brett sind, desto wichtiger ist auch die Aktivität des Königs.
15:47
27... Se8
Erneut nimmt sich der Titelverteidiger viel Zeit. Nach knapp zehn Minuten spielt er mit Se8 einen sehr passiven Zug, mit dem er darauf abzielt, sich weiterhin sehr sicher aufzubauen. 38 Minuten hat Carlsen jetzt noch auf der Uhr. Zur Erinnerung: Sobald er den 40. Zug gespielt hat, gibt es eine volle Stunde on top bei der ersten Zeitkontrolle.
15:35
27. Ta6
Der Russe denkt fünfeinhalb Minuten lang über seine Fortsetzung nach und zieht mit dem Turm dann nach a6. Noch immer hat der Herausforderer komfortable 68 Minuten bis zur ersten Zeitkontrolle.
15:31
25. Tda1 Txa4 | 26. Txa4 Tb8
Nepo stützt seinen Turm, um Carlsen abtauschen zu lassen. Der bedient sich auf a4 und zieht dann seinen verbliebenen Turm auf die offene und unbesetzte b-Linie. Nach diesem großen Abtausch steuert auch die fünfte Partie immer mehr dem Remis entgegen.
15:28
22... Lxa4 | 23. Dxa4 Dxa4 | 24. Txa4 Ta8
Es kommt zu einem größeren Abtausch, bei dem auch die Damen vom Brett gehen.
15:27
22. Sd2
Zumindest geht Jan Nepomnjaschtschi nicht auf die Stellungswiederholung. Stattdessen spielt er seinen Springer nach d2 und lässt den Läufer auf a4 kurzerhand stehen. Schlägt der Weltmeister jetzt, könnten sich in Kürze sogar die Damen abtauschen.
15:22
Nepo sucht die Fortsetzung
Jan Nepomnjaschtschi sucht nach einer möglichen Fortsetzung, ist aber noch nicht fündig geworden. Eine Viertelstunde steckt der Russe aktuell schon in den nächsten Zug.
15:07
21... Ld7
Magnus Carlsen drängt auf den Abtausch und spielt 21... Ld7. Über Lb3 gefolgt von Le6 könnten beide Spieler jetzt rein theoretisch aufs Remis drängen. Die Abwartezüge von Jan Nepomnjaschtschi deuteten ohnehin darauf hin, dass dem Russen das ganz gelegen käme. Umso spannender wird jetzt sein nächster Zug.
15:03
21. La4
Nepo lässt sich auf den Abtausch nicht ein und bedroht mit 21. La4 die Dame des Weltmeisters. Neben Ld7 sind auch Züge wie Dc8 oder De7 klare Kandidatenzüge.
15:02
20... Le6
Der Zug ist für Carlsen sehr schnell gemacht. Durch den nächsten Abwartezug des Russen bekommt er jetzt zu sehr günstigen Konditionen mehrere Probleme gelöst, indem er den offensichtlichen Zug 20... Le6 spielt.
15:01
20. Ted1
Jan Nepomnjaschtschi nimmt sich jetzt erstmals mehr als zehn Minuten Zeit für seinen nächsten Zug und spielt 20. Ted1. Das wirkt im ersten Moment wenig ambitioniert, denn jetzt hat Magnus Carlsen die Chance, mit Le6 zwei Fliegen mit einer Klasse zu schlagen: Er schließt seine Entwicklung ab und bekommt entweder den Läufertausch mit anschließend guter Position seiner Dame, oder verankert seinen Läufer auf einer unangenehmen Diagonale, falls Nepo mit La4 wegziehen sollte.
14:52
19... De8
Fast 20 Minuten investiert Magnus Carlsen in seinen nächsten Schritt. Dann entscheidet er sich für 19... Dd8. Jan Nepomnjaschtschi könnte jetzt mit La4 die Dame bedrohen. Wirklich weiter geht es damit allerdings nicht. Magnus Carlsen könnte einerseits Ld7 spielen und seinen weißfeldrigen Läufer abtauschen, der aktuell die schwächste Figur in seiner Stellung ist. Er könnte aber genauso gut De6 spielen und die Dame auf ein noch besseres Feld zu entwickeln.
14:45
Magnus Carlsen kommt ins Grübeln
Magnus Carlsen sitzt schon eine Viertelstunde nachdenklich am Brett und denkt über seinen nächsten Zug nach. Das Problem ist, dass es wirklich extrem viel zu berechnen gibt. Neben der vorgeschlagenen Entwicklung des weißfeldrigen Läufers nach b7 oder d7 sind auch De8, De7, Te8 und vielleicht sogar c5 mögliche Kandidatenzüge, die der Weltmeister durchrechnen muss.
14:29
19. Le3
Jan Nepomnjaschtschi spielt zwar erneut schnell, hat es aber nicht wirklich eilig. 19. Le3 ist ein weiterer Entwicklungszug, mit dem er zumindest die Entwicklung seiner Leichtfiguren abschließt. Magnus Carlsen könnte es ihm mit Lb7 oder Ld7 jetzt gleich tun.
14:26
18... Sg6
Dieses Mal verliert der Weltmeister wenig Zeit und lässt den erwartbaren Zug 18... Sg6 folgen. Insgesamt ist eher wenig los in der Stellung. Etwaige Angebote zum Remis können allerdings frühestens nach 30 Zügen ausgesprochen werden. Früher kann ein Spiel nur durch dreifache Stellungswiederholung enden.
14:26
18. Sg3
Jan Nepomnjaschtschi ist weiterhin schnell unterwegs. Er schaut ungefähr zwei Minuten auf die Stellung und schließt dann die mit 17. Sf1 begonnene Umgruppierung seines Springers mit 18. Sg3 ab.
14:25
17... Se7
Knapp zehn Minuten steckt der Weltmeister in seinen nächsten Zug. Dann spielt er 17... Se7. Der Springer soll offensichtlich in Richtung g6 umgruppiert werden.
14:15
16... h6 | 17. Sf1
Während Jan Nepomnjaschtschi insgesamt gerade einmal neun Minuten und fünf Sekunden verbraucht hat, muss Magnus Carlsen erneut tief rechnen. Die Stellung ist nicht unkompliziert. Das spiegelt sich auch in der Vielzahl seiner Möglichkeiten wider. Er entscheidet sich für 16... h6, um Sg5 aus der Stellung zu nehmen. Abermals lässt die Antwort von Jan Nepomnjaschtschi nicht lange auf sich warten. Er zieht nach nur 30 Sekunden 17. Sf1.
14:04
16. Dc2
Zum ersten Mal in der Partie muss nun Jan Nepomnjaschtschi länger nachdenken und investiert knapp sechs Minuten. Es ist gar nicht mal so einfach, einen konkreten Zug zu finden. Anstatt zweischneidige Drohungen wie mit La4 oder Sb4 aufzustellen, entscheidet er sich für eine Art Abwartezug und spielt 16. Dc2.
13:59
15... Ld6
Der Weltmeister bringt seinen schwarzfeldrigen Läufer auf ein besseres Feld und stellt damit auch die d-Linie zu, auf der sich in gewissen Varianten sonst womöglich zeitnah die Damen abgetauscht hätten.
13:57
14... dxe4 | 15. dxe4
Magnus Carlsen investiert weitere sechs Minuten und hat damit schon über 20 Minuten verbraucht. Dann schlägt er im Zentrum auf e4, was Jan Nepomnjaschtschi erneut postwendend mit 15. dxe4 beantwortet. Der Russe hat insgesamt gerade einmal 160 Sekunden für 15 Züge verbraucht.
13:51
14. Sbd2
Jan Nepomnjaschtschi scheint trotz der Neuerungen von Magnus Carlsen nach wie vor zu 100% in seiner Vorbereitung zu sein. Auch sein 14. Zug kommt wie aus der Pistole geschossen, scheint aber objektiv nicht die bestmögliche Option zu sein. La4 mit Angriff auf den Springer schien die ambitioniertere Wahl gewesen zu sein als 14. Sbd2.
13:49
13... d5
Magnus Carlsen denkt jetzt zum ersten Mal länger nach und spielt dann nach fünf Minuten den Vorstoß 13... d5. Das ist auf Topniveau eine Neuerung. In der einzigen Vorgängerpartie (Balashov vs. Janocha, 1992) kam in dieser Stellung 12... Sd7.
13:44
12... bxc3 | 13. bxc3
Carlsen nimmt zunächst auf c3 raus, woraufhin Nepomnjaschtschi sofort zurückschlägt. 13... d5 könnte trotzdem noch eine Option sein. Der Titelverteidiger überlegt, während sein russischer Herausforderer insgesamt für die ersten 13 Züge weniger als zwei Minuten verbraucht hat.
13:42
9. axb5 axb5 | 10. h3 d6 | 11. c3 b4 | 12. d3
Beide Spieler sind noch gut in der Vorbereitung. Die Züge kommen weiterhin sehr schnell. Dabei sind diese Pfade schon mehrfach betreten worden. Aktuell folgt die Partie Jakovenko vs. Khalifman (2005). Damals setzte Khalifman mit den schwarzen Steinen mit 12... d5 vor, um doch noch eine Art verzögerten Marshall zu bekommen. Ist das der Plan des Weltmeisters?
13:40
8... Tb8
Magnus Carlsen hat auf 8. a4 hin nun eine kleine Überraschung vorbereitet. Den Zug 8... Tb8 gibt es zwar, allerdings ist er doch eher seltener Natur. Jan Nepomnjaschtschi weiß aber, was zu tun ist, und spielt rasch weiter.
13:39
4... Sf6 | 5. O-O Le7 | 6. Te1 b5 | 7. Lb3 O-O | 8. a4
Die Spieler blitzen die Züge runter und Nepo geht erneut mit 8. a4 in die Anti-Marshall-Variante.
13:33
1. e4 e5 | 2. Sf3 Sf6 | 3. Bb5 a6 | 4. Ba4
Die Partie läuft und es kommt auch im dritten Spiel von Jan Nepomnjaschtschi mit den weißen Steinen die Spanische Partie aufs Brett.
13:03
Nepomnjaschtschi wieder mit Weiß
In allen Spielen mit ungeraden Nummern spielt Jan Nepomnjaschtschi mit den weißen Spielfiguren, die er dementsprechend heute im fünften Spiel wieder führt. In beiden bisherigen Partien mit Weiß spielte er 1. e4, woraufhin beide Spieler in die Spanische Partie gingen. Mit 8. h3 im ersten Spiel und 8. a4 im zweiten Spiel spielte der Russe dabei jeweils eine Anti-Marshall-Variante. Geht es heute zum dritten Mal in die auch als Ruy Lopez bekannte Spanische Partie? Das erfahren wir ab 13:30 Uhr.
13:00
Willkommen zurück aus Dubai
Guten Tag und herzlich willkommen zum fünften Spieltag der Schach-WM 2021. Nach vier Remis zum Auftakt steht es zwischen Herausforderer Jan Nepomnjaschtschi und Titelverteidiger Magnus Carlsen 2,0 zu 2,0. Bis zu zehn Spiele folgen im klassischen Schach noch, um einen Gewinner zu ermitteln.
Direkter Vergleich
- Begegnungen
- 12
- Siege Jan Nepomnjaschtschi
- 0
- Siege Magnus Carlsen
- 5
- Unentschieden
- 7
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