Nach unfassbaren 136 Zügen, was den neuen Rekord für die am längsten gespielte Partie bei einer Schach-WM aller Zeiten aufstellt, besiegt Titelverteidiger Magnus Carlsen nach fünf Remis zum Auftakt im sechsten Spiel tatsächlich erstmals seinen russischen Herausforderer Jan Nepomnjaschtschi, der sich über Stunden hinweg in einer Stellung mit Dame gegen zwei Türme eisern verteidigte, letztlich aber unter dem geradezu chirurgischen Schach des Weltmeisters nicht mehr entscheidend ausgleichen konnte. Diese Partie wird wahrlich in die Geschichte eingehen und dürfte nun auch den Verlauf der WM entscheidend beeinflussen. Wir dürfen gespannt sein, wie der Russe morgen mit Weiß antwortet.

Das ist es! Carlsen kann sich jetzt mit seinem König ganz cool auf g8 verstecken. Dem Russen blieben nur noch ein paar Schachgebote. Er streckt hiermit im 136. Zug die Waffen, gibt auf und reicht dem Weltmeister die Hand. Was für eine Partie!

Wahnsinn! Carlsen spielt das jetzt dermaßen chirurgisch runter, als sei er eben gerade erst aufgestanden. Dabei läuft die Partie schon seit fast acht Stunden.

Carlsen bekommt jetzt auch noch e6 zum Laufen. Das muss es einfach gewesen sein. Das dämmert jetzt auch einem sichtlich frustrierten Nepomnjaschtschi, der bei weniger als einer Minute auf der Uhr ist.

Carlsen engt die Dame von Nepomnjaschtschi immer mehr ein und gewinnt den entscheidenden Raum. Die ersten Computer-Engines zeigen derweil schon an, dass Schwarz sich bei perfektem Spiel von Weiß nicht mehr gegen das Matt wehren kann. Wahnsinn! Der Norweger ist nicht mehr weit davon entfernt, diese Partie tatsächlich zu holen! Was wäre das für ein psychologischer Vorteil für den weiteren Verlauf dieser WM!

Magnus Carlsen bekommt den nächsten Bauern nach vorne. So langsam verdichten sich die Anzeichen, dass der Weltmeister diese Marathonpartie tatsächlich verwertet. Unglaublich!

In Dubai ist es inzwischen nach Mitternacht und der frischer wirkende Carlsen kämpft weiterhin hartnäckig und macht in winzigkleinen Schritten weiteren Fortschritt. Wie lange kann Nepomnjaschtschi das Remis noch halten?

Wahnsinn! Ab diesem 125. Zug ist dieses Spiel offiziell die längste Partie, die jemals bei einer Schach-WM ausgetragen wurde. Nepo hat seit Stunden schon keine Siegchancen mehr, falls Carlsen nichts einstellt, und muss weiterhin um das Remis kämpfen. Es sieht zwar weiterhin gefährlich aus, aber objektiv ist der Ausgleich noch da.

Jan Nepomnjaschtschi ist weiterhin nicht zu beneiden, zeigt aber aus der puren Defensive heraus eine wahnsinnige Leistung, indem er alle Versuche des Weltmeisters ausgleicht. Es wird aber zunehmend eng für den Russen.

Die Spieler hangeln sich von Increment zu Increment. Es ist jetzt auch ein Spiel, das über die Physis und Konzentrationsfähigkeit entschieden wird. Aufstehen ist definitiv nicht mehr möglich. Beide Spieler wissen, dass ein einziger Fehler nicht nur diese Partie, sondern die gesamte WM entscheiden kann, was es umso nervenaufreibender macht.

Der Russe wagt den Vorstoß mit h4. Damit tauschen sich jetzt gleich weitere Figuren ab, was das mögliche Ende der Partie erneut nach hinten verlagert.

Der Bauer zieht auf e4 vor, aber Nepo bleibt mit der Dame über h2 hartnäckig am Ausgleich dran.

Noch hält der Russe alle Figuren beisammen und verteidigt sich, aber jetzt könnten so langsam auch die Bauern von Carlsen zu einer Ressource werden.

Die Spannung bleibt extrem hoch und Jan Nepomnjaschtschi ist einfach nicht darum zu beneiden. Bereits eine Ungenauigkeit könnte ihn die Partie kosten, während Carlsen weiterhin akribisch seine Gewinnchance sucht. Der Norweger wirkt nach über sieben Stunden Spielzeit auch deutlich frischer.

Unglaublich, wir erreichen gerade den 100. gespielten Zug in diesem jetzt schon legendären sechsten Match der Schach-WM 2021. Weiterhin hält Jan Nepomnjaschtschi aber den Ausgleich. Magnus Carlsen denkt allerdings nicht daran, die Waffen zu strecken und sich mit dem Remis zufrieden zu geben.

Unfassbar, was beide Athleten hier unter höchster Zeitnot weiterhin abbrennen. Durch die 30 Sekunden Zeitaufschlag bleiben beide Spieler immer wieder im Rennen und behalten trotz inzwischen über sieben Stunden Spielzeit alle Drohungen und Taktiken immer im Blick.

Carlsen knetet und knetet an der Stellung, kommt aber einfach nicht durch. Immer wieder hat der Russe beispielsweise mit 90... Da2+ wieder im entscheidenden Moment das Gegenspiel.

Carlsen aktiviert nun auch seinen Springer wieder, aber der Russe wehrt sich weiterhin vehement gegen jede Drohung.

Carlsen steckt im Angriff jetzt auch einen der beiden Türme ins Geschäft, um die Linien zu öffnen.

Carlsen wiederholt die Züge, um wieder etwas Zeit auf die Uhr zu bekommen. Folgt gleich der finale Angriff?

Bei Magnus Carlsen läuft die Zeit bis auf 23 Sekunden runter. Der Weltmeister bekommt zwar wieder 30 Sekunden on top nach 75. Tb7, hat aber möglicherweise einfach zu wenig Zeit, um seinen leichten Vorteil irgendwie noch zu verwerten. Es bahnt sich die Entscheidung an.

Weiterhin stellt Carlsen die kritischeren Fragen. Der Russe verteidigt sich allerdings weiterhin eisern und hartnäckig und kann auch die Drohung Te5 parieren, indem er mit Dd3 eine Gegendrohung auf den Turm auf b1 aufstellt.

Der Weltmeister findet Te7 natürlich, woraufhin Jan Nepomnjaschtschi seinen Läufer mit Lc5 auf ein nicht allzu gutes Feld stellen muss.

Nepo will sich auf etwaige Spielchen, den Turm zu fangen, nicht einlassen. Schließlich ist Te5 für Carlsen immer eine Antwort. Stattdessen zieht der Russe seinen Läufer nach a7, was objektiv wegen Te7 wohl eine leichte Ungenauigkeit ist.

Carlsen zieht seinen Turm zurück auf die erste Reihe, woraufhin Nepo nach d5 geht und das Angebot zur Zugwiederholung ausspricht. Carlsen denkt aber nicht daran, sondern zieht Tb1. Jetzt wäre möglicherweise Ld8 wieder eine Idee.

Carlsen nimmt die Idee von Ld8 aus der Stellung, in dem er die Türme auf der achten Reihe verdoppelt, aber Nepo kann dadurch über h1 kommen. Es verfestigt sich der Eindruck, dass der Titelverteidiger seine Gewinnchancen in dieser Stellung wohl nicht mehr verwerten kann. Noch haben beide Spieler aber fünf Minuten und bekommen pro Zug stets weitere 30 Sekunden Zeitaufschlag.

Mit Dd5 deckt Nepo nicht nur den anfälligen Punkt h1, sondern könnte jetzt auch Ld8 als Idee haben, um irgendwie den Turm des Weltmeisters zu fangen. Letztlich sind es aber beidseitig Strohhalme, an die sich beide Spieler unter zunehmendem Zeitdruck klammern. Objektiv ist alles nach wie vor ausgeglichen.

Carlsen, der ebenfalls bei weniger als zehn Minuten angelangt ist, spielt jetzt etwas schneller, um den Druck auf Nepomnjaschtschi aufrecht zu erhalten. Der Russe verteidigt sich aber ebenfalls sehr eisern und hält nach wie vor den Ausgleich.

Nepo stellt die Drohung auf, über e1 in die weiße Stellung einzudringen, aber Carlsen zieht ganz lässig den Turm auf die Grundreihe zurück.

Carlsen setzt mit Tac8 fort. Damit zwingt er seinen Herausforderer, der die schlechtere Zeit hat, zu einem weiteren Zug, und umgeht dabei auch den Läufer für etwaige Schachgebote gegen f6, das Fluchtfeld des Königs.

Guter Rat ist teuer für den in die Ecke gedrängten Russen, der nach über sechs Minuten Bedenkzeit 65... Db4 spielt. Nach dem Increment steht er noch bei 8:06 Minuten.

Carlsen macht weiterhin kleine, aber beständige Fortschritte und verdoppelt seine Türme jetzt auf der achten Reihe.

Damit der König nicht durch einen weiteren Bauernvorstoß eingesperrt werden kann, zieht Jan Nepomnjaschtschi präventiv selbst f5.

Nepo zieht seinen König nach einer Weile des Nachdenkens zur Seite und der Weltmeister nutzt die Chance, um mit seinem Turm auf der achten Reihe einzudringen.

Magnus Carlsen findet Te4, womit er auch eine Verdopplung der Türme verlagern könnte.

Jan Nepomnjaschtschi kehrt mit seiner Dame nach b3 zurück und bedroht damit ein zweites Mal den Punkt e3. Der Weltmeister rechnet, wie er das am besten pariert, ohne einen zu passiven Zug machen zu müssen.

Die Züge kommen jetzt wieder etwas schneller. Nachdem Nepo seinen Läufer auf b6 entwickelt, wo er Druck auf den Punkt e3 ausübt, greift Carlsen mit Ta1 erneut die Dame an.

Carlsen stützt mit dem König seinen Springer sowie die beiden rückständigen Bauern. Damit ist der Turm auf a2 nicht mehr an die zweite Reihe gebunden und kann unter Umständen auf ein aktiveres Feld entwickelt werden.

Der Russe zieht den befragten Läufer nach c7 und erreicht ebenfalls die Zeitkontrolle. Sein Zeitkonto steht nach den 15 Minuten Zuschlag bei 24:02 Minuten.

Magnus Carlsen erreicht die letzte Zeitkontrolle mit einer Minute Restzeit auf der Uhr. Er steht damit jetzt bei 16 Minuten. Ab jetzt gibt es keine Zeitkontrolle mehr für ihn zu erreichen, allerdings gibt es jetzt pro Zug 30 Sekunden on top. Rein theoretisch kann es also durchaus noch ein langer Abend werden.

Der russische Herausforderer sucht knapp vier Minuten nach einer Lösung für seine Probleme und zieht dann 59... Dd1. Seine Probleme löst das weiterhin nicht. Carlsen, der gleich seinen 60. Zug spielen wird, ist deutlich flexibler und verfolgt trotz objektivem Ausgleich weiterhin Gewinnmöglichkeiten.

Nepomnjaschtschi gibt über d5 ein weiteres Schach, nach dem Carlsen seinen Bauern mit f3 dazwischen stellt. Der Titelverteidiger ist zwar schon wieder bei 4:18 Minuten Restzeit angelangt, allerdings ist in Kürze der 60. Zug gespielt, nach dem es nicht nur weitere 15 Minuten gibt, sondern ab dem auch pro ausgeführtem Zug 30 Sekunden hinzu kommen.

Der Russe zieht die Dame nach b3, woraufhin der Weltmeister in aller Ruhe den König von der Grundreihe zieht.

Carlsen knetet weiter an der Stellung. Die angegriffene Dame zieht nach c2 und wird mit T1a2 umgehend wieder angegriffen.

Nepo befestigt seinen Läufer auf e5, was vielleicht sogar einen Abzug wie Se6 möglich macht, der allerdings zu nichts führt. Dementsprechend zieht Carlsen ohne längere Berechnung Se2.

Magnus Carlsen stellt seinen Turm nicht etwa blind nach vorne, sondern macht mit Ta4 einen geradezu chirurgischen Zug, denn damit nimmt er den Zug h4, der eventuell noch eine versteckte Ressource zum Aufknacken des weißen Königs und einen etwaigen Dauerschachs gewesen wäre, ebenfalls vom Brett. Jan Nepomnjaschtschi ist gerade definitiv nicht zu beneiden...

Jan Nepomnjaschtschi zieht mit der nach der nicht mehr vorhandener Fesselung angegriffenen Dame zurück ins Zentrum auf e4. So wirklich glücklich dürfte der Russe damit aber nicht sein, denn Magnus Carlsen kann jetzt voraussichtlich mit dem Turm auf a3 Fortschritte machen.

Nepo eliminiert den h-Bauern mit Schach und Carlsen zieht sofort seinen König zur Seite. Abermals steht der Russe vor der schwierigen Frage, wie er jetzt fortsetzt.

Wow! Der Weltmeister rechnet über sieben Minuten und findet dann Txa3 und bietet die Qualität an. Nepomnjaschtschi kann zwar jetzt h4 mit Schachgebot schlagen, hat aber in der aktuellen Stellung noch kein rettendes Dauerschach und muss weiterhin mit sehr vielen genauen Zügen um das Remis kämpfen.

Carlsen sieht offenkundig ebenfalls, dass er sich den Bauern nicht einfach so abholen kann, und zieht den König von der Grundreihe. Nepo erwidert mit De4 sofort die alte Drohung. Durch die Fesselung von g3 hängt jetzt der Bauer auf h4.

Nepo steht weiterhin unter Druck. Seine Dame und sein Läufer sind im Moment aber gut aufgestellt, weshalb er einen ruhigen Abwartezug mit seinem König spielt. Interessant ist, dass der Russe noch eine versteckte Ressource hat mit Le5, sobald der Norweger mit dem Springer den Bauern schlagen würde. Dann würde der Herausforderer nämlich einen Turm gewinnen.

Der Norweger verfolgt diesen Plan weiterhin, indem er auf einen weiteren Abwartezug von Nepomnjaschtschi mit Sd4 weiter fortsetzt.

Magnus Carlsen zögert nicht lange und zieht seinen Springer auf e2. Über d4 könnte er jetzt vielleicht nach c2 kommen, um dann den Bauern auf a3 zu gewinnen. Das ist zwar eine simple Idee, aber wohl die beste Gewinnchance, die der Weltmeister in dieser Partie noch hat, die objektiv bei bestem Spiel weiterhin ausgeglichen sein müsste, für Schwarz aber deutlich schwieriger zu spielen ist.

Jan Nepomnjaschtschi entwickelt seine Dame auf b3 und hat einmal mehr keinen wirklichen Zug, mit dem er Fortschritte machen kann. Der Springer des Weltmeisters ist ohnehin wieder befreit und dürfte nun mit hoher Wahrscheinlichkeit als nächstes gen Damenflügel entwickelt werden.

Der Herausforderer greift noch einmal in die Trickkiste mit Ld6. Wenn der Springer jetzt zieht, kann praktisch wie aus dem Nichts Dxh4 erfolgen, da der Bauer auf g3 durch den Läufer gefesselt ist. Das sieht Magnus Carlsen aber natürlich sofort und zieht ohne Bedenkzeit umgehend den König mit Kg1 aus der Diagonalen heraus.

Magnus Carlsen verdoppelt seine Türme jetzt auf der a-Linie. Wenn der Springer nun entscheidend aktiviert werden kann, könnte das zu einer Idee werden.

Mit Da4 stellt der Russe immerhin eine Drohung auf. Auch das ist für Carlsen aber natürlich auf die verschiedenste Weise sehr leicht zu parieren.

Der Titelverteidiger entscheidet sich mit Td1 für eine Art Abwartezug und spielt den Ball zu seinem russischen Herausforderer zurück, der keinen wirklich sinnvollen Zug hat. Möglicherweise wäre es das Sinnvollste für Nepomnjaschtschi, mit dem König nach g7 zu gehen.

Nepo schaut gute sieben Minuten in die Stellung und zieht dann Kh6. Jetzt würde die eben genannte Kombination zwar durchaus mehr Sinn ergeben, denn nach Td5 und Qa4 kann Carlsen den Bauern jetzt mit Schach abholen. Allerdings hat auch der Russe hier Argumente und kann beispielsweise über Kg7, Td5, Db3, Ta1, Db2 und Tg1 langsame, aber möglicherweise gewinnbringende Vorteile anstreben. Dementsprechend kann der Weltmeister sich auch auf diesen im ersten Moment vielversprechender wirkenden Bauerngewinn eigentlich nicht einlassen.

Der Norweger geht der Drohung aus dem Weg und setzt mit 46. Td3 fort. Möglicherweise wäre auch hier eine Gegendrohung wie Td5 aktiver gewesen, aber die Stellung bleibt für beide Seiten kompliziert. Nach beispielsweise Da4, Txh5 und Db3 käme auch der Russe auf einmal der Umwandlung wieder bedrohlich nah. Fortschritt ohne zweischneidige Züge scheint im Moment nicht möglich zu sein.

Die Züge kommen jetzt deutlich schneller, obwohl die Stellung kompliziert und gefährlich bleibt. Mit Lb4 reaktiviert der Russe seinen Läufer und greift den Turm auf d2 an.

Magnus Carlsen hat andere Pläne und verhindert zunächst mit Ta2, dass der Bauer auf a3 vielleicht doch noch einmal Fortschritte machen kann.

Nepo stützt auch mit seiner Dame den Punkt a3 behält dabei auch den angegriffenen h5 im Blick. Sehr verlockend sieht nun allerdings ein Angriff mit Td5 aus.

Carlsen ignoriert den Bauern folgerichtig und bringt seinen Springer mit 44. Sf4 auf ein besseres Feld.

Der Freibauer auf der a-Linie ist der letzte kleine Trumpf von Jan Nepomnjaschtschi. Der Russe schickt die Figur mit a3 ein weiteres Feld nach vorne. Eine Umwandlung kann Magnus Carlsen aber recht einfach parieren, zumal sein schwarzfeldriger Läufer zwar die jetzige Position gut verteidigt, allerdings nicht den Punkt a2 stützen kann, den der Herausforderer nicht ohne Zutun des Titelverteidigers passieren kann.

Jan Nepomnjaschtschi schaut sich die Stellung nur etwas mehr als drei Minuten an und vertreibt dann den Springer mit Db5. Carlsen tritt mit Sd3 den Rückzug an. Der Russe hat noch über 54 Minuten auf der Uhr. Beim Weltmeister sind es derweil 36:50 Minuten. Nach wie vor gibt es kein Increment, also keine Zeit pro gemachtem Zug. Die 30 Sekunden zusätzlich pro Zug treten erst ab dem 61. Zug inkraft, wenn überdies noch ein letztes Mal eine Zeitkontrolle mit zusätzlichen 15 Minuten für beide Seiten erfolgt.

Magnus Carlsen setzt mit 42. Sc5 fort und greift damit sowohl die Dame als auch den Bauern an. Den Springer mit dem Läufer zu schlagen, verbietet sich, denn nach Txc5 bekommt der Norweger einen rieseigen Vorteil. Vermutlich kann Jan Nepomnjaschtschi den Springer aber mit einem Zug wie Db5 einfach wieder vertreiben.

Jan Nepomnjaschtschi investiert nur anderthalb Minuten und evakuiert dann mit Lf8 seinen Läufer auf die Grundlinie zurück. Das erscheint objektiv seine sinnvollste Option zu sein.

Faktisch braucht Magnus Carlsen, der jetzt bei 44:04 Minuten steht, gute 16 Minuten für den Zug 41. Tac2. Allerdings hatte der Titelverteidiger sich lange zurückgezogen und musste nach der Rückkehr auf die Bühne überdies die Notationen korrekt nachtragen, zu denen keiner von beiden Spielern mit weniger als einer Minute auf der Uhr noch kam. Klar ist, dass etwaige Gewinnchancen trotz dem Freibauern auf der a-Linie auf Seiten des Weltmeisters liegen, der mit seinen Türmen auf der zweiten Reihe und dem sicheren König praktisch alles verteidigen kann.

Beide Spieler haben die Bühne verlassen und müssen die stressige Phase, in der es mindestens mehrere Ungenauigkeiten, wenn nicht sogar klare Fehler gab, abschütteln. Klar ist, dass die Partie noch nicht vorbei ist und der Weltmeister durch seine verdoppelten Türme auf der zweiten Reihe durchaus noch Gewinnchancen hat, während Jan Nepomnjaschtschi sich jetzt wohl auf eine potenziell langwierige Verteidigung einstellen muss, um das Remis zu halten. Carlsen ist jedenfalls schon über sieben Minuten weg und lässt seine frisch aufgefüllte Uhr runterlaufen.

Worte können die Spannung am Brett gerade kaum beschreiben! Beide Spieler müssen jetzt unter enormem Zeitdruck sinnvolle Züge machen und dürfen dabei nichts einstellen. Mit 25 Sekunden Restzeit auf der Uhr spielt der Norweger seinen 40. Zug und bekommt eine Stunde on top, woraufhin er sofort die Bühne verlässt. Jan Nepomnjaschtschi hingegen macht es noch spannender und führt 40... Db3 mit sage und schreibe fünf Sekunden Restzeit auf der Uhr aus. Auch er erreicht damit im buchstäblich letzten Moment die Zeitkontrolle und bekommt die Stunde gut geschrieben.

Carlsen kombiniert seine Türme jetzt auf der zweiten Reihe und holt sich damit zumindest den Ausgleich zurück. Beide Spieler haben nur noch weniger als eine Minute auf der Uhr. Was für eine unglaubliche Partie!

Nepo lässt den Bauern ein weiteres Mal stehen und spielt stattdessen seine Dame nach d5. Der Druck steigt auf beiden Seiten.

Auch der Zug 36. Tc2 ist nicht wirklich genau, ist allerdings nun der Zeitnot geschuldet. Magnus Carlsen hat nur noch 1:10 Minuten auf der Uhr und muss noch vier Züge ausführen, bis es die Stunde on top gibt. Jetzt wäre wirklich der Zeitpunkt für Jan Nepomnjaschtschi gekommen, den Bauern einzusammeln.

Jan Nepomnjaschtschi lässt den Bauern stehen und spielt stattdessen 35... e5. Auch dieser Zug spricht dafür, dass er sich nicht mit dem Remis begnügen möchte.

Beide Spieler spüren sicherlich, dass die Stellung noch etwas hergibt, wissen aber auch, dass vieles am seidenen Faden hängt. Mit 34... Dd7 und 35. Tc5 kommen deshalb zunächst Konsolidierungszüge. Jan Nepomnjaschtschi kann sich jetzt dennoch theoretisch den Bauern auf b4 schnappen, denn nach Lxb4 verbietet sich Sxb4 wegen Dxd8. Woran überlegt der Russe? Auch er hat inzwischen weniger als fünf Minuten auf der Uhr.

Nepo kann sich jetzt relativ sorgenfrei auf a3 bedienen, ohne direkt den Verlust seines Läufers befürchten zu müssen. Carlsen antwortet direkt mit Txb5.

Wow! Was passiert hier gerade? Fünf Spiele lang leisten sich beide Spieler praktisch keinerlei Nachlässigkeiten. Nepo findet mit Dd6 noch den Zug, der unter Druck den Laden halbwegs am Laufen hält, aber dann vereint nicht etwa Carlsen seine Türme auf der zweiten Reihe, sondern gibt mit Td1 den gesamten Vorteil wieder her. Das Spiel ist jetzt in der richtig heißen Phase.

Nach neun Minuten Nachdenken spielt Jan Nepomnjaschtschi 31... Lb2 und leistet sich damit eine handfeste Ungenauigkeit. Magnus Carlsen verliert nur drei Sekunden und zieht sofort 32. Tc5, womit er die Dame angreift. Es gibt zwar Varianten, in denen der Weltmeister den Läufer fängt, es geht aber tatsächlich mit beispielsweise Dd6 gefolgt von Tc2 deutlich aktiver. Auf einmal gerät der Weltmeister trotz Zeitnot in Vorteil.

Unglaublich, mit welcher Gelassenheit der Weltmeister die Partie weiterspielt. Noch immer nimmt er sich alle Zeit der Welt, um sauber zu rechnen. Als er 31. Kh2 zieht, sind lediglich 3:06 Minuten auf seiner Uhr übrig.

Nepo hat immer noch über 27 Minuten auf der Uhr und spielt dann nach knapp vier Minuten h5, um dem gegnerischen h-Bauern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Beim Weltmeister tickt jetzt wieder die Uhr.

Magnus Carlsen rechnet erneut kurz und zieht dann 30. h4. 6:28 Minuten hat der Weltmeister jetzt noch für die folgenden zehn Züge. Das Brett verlässt im Moment keiner von beiden Spielern.

Nepo entscheidet sich, den Läufer auf dem Brett zu behalten, und zieht Le5. Eine Option wäre es gewesen, mit Lb2 den Tausch der Leichtfiguren anzustreben, indem nach Txb2 Dxd3 folgt. Dann wären die Gewinnchancen allerdings wohl auf beiden Seiten passé gewesen. Umso mehr Sinn ergibt es wohl, dass der Russe angesichts der knappen Zeit auf der Uhr des Weltmeisters einer Vereinfachung der Stellung aus dem Weg geht. Sxe5 verbietet sich natürlich wegen Dxd2.

Mit 9:37 Minuten auf der Uhr spielt Magnus Carlsen jetzt e3 und greift damit den schwarzfeldrigen Läufer an.

Der Weltmeister spielt weiterhin sehr langsam und muss in vielen möglichen Varianten, mit denen es weitergehen könnte, mit den beiden Türmen gegen die Dame etwas genauer spielen. Derweil hat er inzwischen weniger als zehn Minuten Restzeit auf der Uhr. Zur Erinnerung: Eine Stunde on top gibt es erst, sobald er den 40. Zug gespielt hat.

Mit 17 Minuten Restzeit auf der Uhr sucht Carlsen den Fortschritt am Damenflügel mit b4. Nepomnjaschtschi schlägt aber nicht, sondern schließt mit a4 ab und legt die Bauern fest. Möglicherweise könnte a3 irgendwann für den schwarzfeldrigen Läufer zur Angriffsmarke werden. Objektiv ist aber auch diese Stellung weiterhin sehr nah am Remis anzusiedeln, sofern keinem Spieler eine deutliche Ungenauigkeit unterläuft.

Es kommt zum Tausch der beiden schwarzen Türme gegen die weiße Dame, woraufhin Nepo sofort mit 27... Dd5 fortsetzt.

Nachdem er zuvor zwei Gelegenheiten verstreichen ließ, bedroht Jan Nepomnjaschtschi im dritten Anlauf mit 25... Tac8 die gegnerische Dame, die Magnus Carlsen nun mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen die beiden Türme tauschen dürfte. Mit Db1 oder Dd1 aus der Schusslinie zu gehen, wirkt aus weißer Sicht etwas zu passiv.

Magnus Carlsen überlegt über 22 Minuten und zieht mit inzwischen nur noch 23:47 Restzeit auf der Uhr 25. Td2. Was hat der Weltmeister noch für versteckte Ressourcen auf dem Schirm?

Magnus Carlsen investiert erneut viel Zeit in die ausgeglichene Stellung und sucht nach möglicherweise versteckten Gewinnchancen. Objektiv ist allerdings nicht mehr viel Potenzial zu sehen, solange keiner der beiden Spieler tatkräftig mithilft. Mit Blick auf die enorme Genauigkeit, mit der beide Kontrahenten im bisherigen WM-Kampf agierten, steuert die Partie zunehmend auf das sechste Remis im sechsten Spiel zu.

Ohne lange Bedenkzeit aktiviert Nepo jetzt seinen König und sorgt mit Kg7 auch dafür, dass der Punkt f6, der in manchen Abtausch-Varianten potenziell hätte hängen können, gedeckt ist.

Magnus Carlsen investiert über zehn Minuten und spielt dann einen weiteren logischen Entwicklungszug mit 24. Tfd1. Der Weltmeister hat noch eine gute Dreiviertelstunde Bedenkzeit übrig.

Nepo will sich nicht darauf einlassen, seine beiden Türme gegen die Dame des Weltmeisters einzutauschen, und macht stattdessen Fortschritte am Damenflügel, indem er 23... a5 spielt. 39 Minuten hat der Russe noch übrig, um die Zeitkontrolle zu erreichen. Nach dem 40. gespielten Zug gibt es wieder eine ganze Stunde Bedenkzeit on top.

Carlsen sucht mit Dc2 selbst das Gegenspiel. Nepomnjaschtschi hat nun die Option über Tac8 oder Tdc8 beide Türme für die Dame zu geben. Auch dann wäre die Partie aber weiterhin objektiv ausgeglichen.

Der Russe sucht die Aktivität und stellt seine Dame auf e4 sehr zentral auf. Ein durchschlagender Angriff ist zwar noch nicht erkennbar, dennoch muss im Moment der Weltmeister etwas mehr aufpassen, nicht ins Hintertreffen zu geraten. Gewisse Ideen hat Nepomnjaschtschi noch.

Nepomnjaschtschi gibt über b7 erst einmal ein Schach. Carlsen zieht den angegriffenen König nach g1 zurück.

Diese Zugfolge ist durch 18... Sd4 jetzt ziemlich forciert. Carlsen schlägt den Springer und muss dann die Dame nach a2 ziehen, um dem Angriff des schwarzfeldrigen Läufers aus dem Weg zu gehen. In Ruhe kann Nepo dann auch den weißfeldrigen Läufer auf g2 tauschen. Eine durchaus scharfe Stellung driftet damit in etwas seichtere Gewässer ab und sieht jetzt komplett ausgeglichen aus.

Als erster Spieler fällt Jan Nepomnjaschtschi unter die 60 Minuten. Bei 53 Minuten Restzeit auf der Uhr zieht er dann 18... Sd4. Das hat wohl den Plan, die Stellung etwas zu vereinfachen.

Carlsen entwickelt seinen Turm von a1 nach c1 und besetzt damit eine wichtige, offene Linie.

Die Damen bleiben vorerst auf dem Brett! Der russische Herausforderer schlägt den Springer nicht mit der eigenen Dame, sondern mit dem Bauern. Das ist schon eine klare Ansage, dass er sich mit der Stellung und den beiden starken Läufern, die auf den Königsflügel zielen, sehr sicher fühlt und Chancen sieht.

Auch ohne h6 schlägt der Titelverteidiger von sich aus den Springer und gibt dafür seinen schwarzfeldrigen Läufer ab. Schlägt Nepo jetzt mit der Dame zurück, kommt es gleich wohl zum unausweichlichen Damentausch. Der Russe muss überlegen, ob er das möchte, oder ob er mit gxf6 die Damen auf dem Brett behält, aber den eigenen König etwas öffnet. Objektiv ist der Doppelbauer in dieser Struktur jedenfalls kein konkretes Problem.

Jan Nepomnjaschtschi interessiert sich herzlich wenig für den Läufer des Norwegers und spielt bemerkenswert schnell den nächsten logischen Entwicklungszug: 16... Tfd8.

Der Weltmeister schließt die Entwicklung seiner Leichtfiguren mit Lg5 nun ebenfalls ab. Gut möglich, dass er damit auch bereit ist, den Läufer für den Springer auf f6 zu geben.

Der schwarzfeldrige Läufer zieht sich nach b6 zurück. Es sieht so aus, als hätte Nepo sämtliche Probleme gelöst. Alle Leichtfiguren sind entwickelt und stehen auf vernünftigen Feldern. Beide Läufer zielen sogar in Richtung gegnerischer König. Der Aufbau sieht sehr gesund aus beim Russen.

Magnus Carlsen geht dem Abtausch der Springer aus dem Weg und zieht sich mit 15. Sd3 zurück. Damit greift er auch den schwarzfeldrigen Läufer an, der wohl gleich auf entweder b6 oder unter Umständen sogar auf d6 ein neues Zuhause finden dürfte.

Knapp acht Minuten lang denkt der Russe nach. Dann entscheidet er sich für den Rückzug nach c6. Schlagen möchte der Weltmeister gewiss nicht. Das würde in erster Linie Nepomnjaschtschi helfen.

Jan Nepomnjaschtschi fianchettiert seinen Läufer nach b7, woraufhin Magnus Carlsen sofort a3 entgegnet und den Springer des Russen angreift.

Der Weltmeister muss die Dame zur Seite bewegen und entscheidet sich mit b2 für ein Feld, mit dem er dem Russen zumindest keinen weiteren Tempozug ermöglicht. Allerdings raubt er sich damit auch selbst das Fianchetto-Feld für seinen schwarzfeldrigen Läufer und dürfte nicht wirklich etwas vorweisen können, wenn Nepo die Entwicklung der Leichtfiguren jetzt mit Lb7 abschließt. Sämtliches Momentum aus dem Überraschungsmoment nach 3. g3 scheint inzwischen verflogen sein. Der Herausforderer hat sogar minimal mehr Zeit auf der Uhr.

Jan Nepomnjaschtschi hat offenkundig mit Sce5 gerechnet und hat seine Berechnungen wohl schon während der langen Denkphase des Titelverteidigers abgeschlossen. Rasch zieht er den ambitionierten Zug 12... Sb4 mit Angriff auf die Dame.

Insgesamt 21 Minuten vergehen, dann kommt der offensichtlichste Zug 12. Sce5. Nach seinem giftigen Vorstoß mit 11... b4 stellt sich jetzt die Frage, ob Nepo sich eher für einen Entwicklungszug wie Lb7 entscheidet oder ob er ambitioniert mit Sb4 fortsetzt. Auch das will jetzt gründlich berechnet werden.

Mit 11... b5 hat Jan Nepomnjaschtschi dem Weltmeister viel Kopfzerbrechen bereitet. Der Norweger muss viel berechnen und ebenfalls einiges an Zeit investieren. Bereits 15 Minuten rechnet er schon an dieser Stellung. Am naheliegendsten ist sicherlich Sce5, woraufhin aber nicht nur der Fianchetto-Zug Lb7 eine Option wäre, sondern vielleicht sogar Sb4 mit Angriff auf die Dame sehr giftig sein könnte. Das bleibt aber auch bei allen anderen Zügen mit dem Springer auf c4 eine Option. Kompliziert.

Knapp acht Minuten nimmt sich Jan Nepomnjaschtschi Zeit für den nächsten Zug. Dann entkorkt er 11... b5. Das ist sehr konkret und interessant gespielt. Der Springer auf c4 ist jetzt angegriffen und das Fianchetto-Feld für den weißfeldrigen Läufer könnte mittelfristig eine Option sein. Aufpassen muss der Russe dennoch auf die h1-a8-Diagonale, die bereits vom weißfeldrigen Läufer des Weltmeisters besetzt ist. In jedem Fall wird es mit diesem Zug jetzt etwas schärfer.

Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, den Bauern auf c4 zu schlagen. Sxc4 ist dabei sicherlich der erste Kandidatenzug, aber Carlsen, der womöglich nicht mit Sc6 gerechnet hat, entscheidet sich lieber dafür, das Tempo rauszunehmen und seine Alternativen zu prüfen. Nach zwölf Minuten kommt dann aber der offensichtliche Zug.

Der Plan des Weltmeisters, Nepo früh auf wenig bewanderte Pfade mitzunehmen und damit in eine ungemütliche Situation zu verwickeln, geht voll auf. Der Russe muss früh im Match tief rechnen und richtig schwere Entscheidungen treffen. Das erfordert seine Zeit. 13 Minuten muss Nepomnjaschtschi überlegen. Dann kommt 10... Sc6.

Carlsen hat wenig Mühe, in dieser Stellung seine Figuren zu entwickeln. Er bringt den zweiten Springer über d2 in die Partie. Der hängende Bauer auf c4 läuft ihm nicht weg.

Auch der russische Herausforderer setzt mit einem Damenzug fort. Das schafft dem Turm auf f8 Platz und deckt gleichzeitig den Läufer auf c5.

Carlsen hat den Zug natürlich vorbereitet und geht dem Damentausch mit Dc2 aus dem Weg. Erneut hat Nepomnjaschtschi viel zum Nachdenken, denn es ist gar nicht mal so leicht, die Entwicklung zu vollenden. Ein Zug wie b6 wäre nach Sg5 mit Matt-Drohung und gleichzeitigem Angriff auf den Turm eine richtige Katastrophe.

Während Carlsen seine Züge bislang heruntergeblitzt hat, muss Jan Nepomnjaschtschi bereits richtig viel Zeit investieren. Über zwölf Minuten brauchte er schon für die ersten acht Züge und zieht dann 8... dxc4.

Bis zur Erwiderung 7... Lxc5 von Jan Nepomnjaschtschi gibt es immerhin noch eine Handvoll Partien, in denen diese Stellung schon einmal in der Vergangenheit auf dem Brett war. In der ohnehin sehr ungewohnten Stellung streut Magnus Carlsen mit 8. c4 nun allerdings eine absolute Neuerung ein. Beide Spieler betreten sehr freu in der Partie Neuland. Das ist für den Russen sichtlich unangenehm.

Jan Nepomnjaschtschi muss sich gleich zu Beginn der Partie sammeln, steht auf, zieht sein Sakko aus, hängt es über den Stuhl, und muss direkt überlegen. Dann erwidert er den ungewöhnlichen Zug 3. g3, den Carlsen übrigens 2019 gegen Karjakin schon spielte, mit 3... e6.

Carlsen entscheidet sich wie bereits am Samstag für 1. d4 und Nepomnjaschtschi erwidert mit Sf6. Bereits im dritten Zug überrascht der Weltmeister dann aber mit 3. g3, was den Russen zum Nachdenken zwingt. Über Zugumstellung könnten jetzt die unterschiedlichsten Stellungen entstehen. Was für ein spannender Start!

Während Jan Nepomnjaschtschi in allen drei Partien mit Weiß die Spanische Partie spielte und dort jeweils eine Anti-Marshall-Variante aufs Brett kam, waren die beiden Partien von Magnus Carlsen mit den weißen Spielfiguren sehr verschieden. Der Titelverteidiger spielte am Samstag 1. d4, woraufhin Katalanisch aufs Brett kam, ehe am Dienstag nach 1. e4 die Russische Verteidigung von Jan Nepomnjaschtschi gespielt wurde. Für welche Eröffnung wird sich der Norweger heute entscheiden? Die Antwort darauf gibt es ab 13:30 Uhr im Liveticker.

Nach den ersten fünf von 14 Partien im klassischen Schach steht es nach fünf Remis in Serie 2,5 zu 2,5. Beide Kontrahenten überzeugten bislang mit ausgesprochen genauem Spiel und leisteten sich fast gar keine Ungenauigkeiten, geschweige denn Fehler. Dementsprechend gab es weder für den Russen noch für den Norweger klare Gewinnchancen.

Guten Tag und herzlich willkommen zur sechsten Partie der Schach-WM 2021. In Dubai sitzen sich auch heute wieder Weltmeister Magnus Carlsen und Herausforderer Jan Nepomnjaschtschi am Brett gegenüber. Um 13:30 Uhr startet die Partie.