Fazit:
Israel gelingt in Frankreich eine kleine Sensation und darf sich über ein torloses Remis freuen. Der Underdog hielt insbesondere in der ersten Halbzeit gut mit und hätte der 22. Minute sogar die Chance, durch Raz Shlomo in Führung zu gehen. Zwar blieb das aus Sicht der Gäste die einzige wirklich gute Gelegenheit, jedoch hatten sie hinten einen glänzend aufgelegten Daniel Peretz im Tor, der die Frankreich-Stars reihenweise zur Verzweiflung brachte. Die Nummer drei der Bayern parierte insgesamt acht Schüsse und davon mehrere fast unhaltbare. Insbesondere seine Paraden gegen N'Golo Kanté (20.), Warren Zaïre-Emery (76.) und Christopher Nkunku (90.+7) waren bärenstark. Frankreich hatte klar die besseren Chancen, spielte über weite Strecken aber zu ideenlos. Folgerichtig ist die Punkteteilung nicht komplett unverdient. Israel hat damit seinen ersten Zähler in der Nations-League-Gruppe. Frankreich steht vorzeitig im Halbfinale, muss Italien aber mit zwei Toren Vorsprung bezwingen, um den Gruppensieg zu erreichen.

Pariert hier der Nachfolger von Manuel Neuer? Diese Frage muss man sich langsam stellen. Nach einer Hereingabe von Coman steht Nkunku im Zentrum frei und schließt aus zehn Metern ab. Erneut ist Peretz aber blitzschnell in der Ecke und hechtet den Ball auf spektakuläre Art und Weise weg.

Israel hat die Mini-Chance zum Lucky Punch, nutzt diese aber nicht. Jaber versucht es mit einem Schuss aus der Distanz, jedoch geht der Ball deutlich über das Tor. Ein paar Sekunden hat das aber wieder gebracht.

Wo sind die Individualisten wie Kingsley Coman? Der Bayern-Star schlägt auf der linken Seite zwei Haken und serviert dann einen butterweichen Flankenball auf den Kopf von Marcus Thuram. Der Inter-Stürmer bringt aber nicht ausreichend Druck auf den Ball. Sein Kopfball aus sechs Metern landet in den Armen von Peretz. Eine der leichteren Prüfungen für den heute überragenden Schlussmann.

Frankreich kommt nicht zu klaren Chancen. Die Partie spielt sich ausschließlich in der Hälfte der Israeli ab, jedoch fehlt es an Abschlüssen im Strafraum. Koundé treibt das Spiel von der rechten Seite aus an, hat jedoch auch keine zündende Idee.

Sieben Minuten bleiben Frankreich noch! Eine üppige Nachspielzeit, jedoch ist das angesichts einiger Verletzungsunterbrechungen nachvollziehbar.

Von Lucas Hernández kommt über die linke Seite ungewohnt wenig Offensiv-Power! Der Franzose schlägt einen zu kurzen Flankenball in die Mitte, der zur Ecke geklärt wird. Der Standard bringt nichts ein.

Israel steht unglaublich tief und macht es Frankreich damit enorm schwer. Thuram, Kolo Muani und Co. können so ihr Tempo natürlich auch kaum einbringen. Kreativspieler gibt es auf dem Platz hingegen kaum. Derzeit ist die Partie unterbrochen, weil sich Mohammad Abu Fani offenbar leicht verletzt hat. Der Mittelfeldspieler steht aber schon wieder.

Frankreich bleiben nur noch wenige Minuten, um das Abwehr-Bollwerk der Gäste zu knacken. Bei 21:2 Schüssen müsste man eigentlich meinen, dass die Messe längst gelesen ist. Noch steht es aber 0:0 und das ist gar nicht mal unverdient.

Rabiot spielt eine Halbfeldflanke in Richtung von Nkunku, der zwölf Meter vor dem Tor per Hacke verlängert. Coman versucht Nachmias aus dem Weg zu schieben, greift dabei aber zu einem Foulspiel. Die Wiederholung zeigt, dass er seinen Gegenspieler mit dem Fuß sogar leicht am Kopf touchiert hat, weswegen sich der Israeli auch mal kurz auf dem Boden befand. Für Nachmias kann es aber weitergehen.

Coman spielt den Ball ins Aus, weil Sagiv Yehezkel auf dem Boden liegt. Der Israeli hatte sich ein robustes Duell mit Upamecano geliefert. Jedoch lag kein Foulspiel vor. Für Yehezkel kann es wohl auch weitergehen.

Deschamps bringt mit Thuram einen zusätzlichen Stürmer und lässt Kolo Muani auf dem Feld. Das ist schon eine unglaubliche Wucht, die jetzt von der Offensiv-Abteilung ausgeht. N'Golo Kanté bedient mit einem Steckpass Kolo Muani, dessen Schuss aus spitzem Winkel jedoch von Goldberg geblockt wird. Der Ball springt ans Schienbein von Muani und von dort ins Aus. Daher geht es mit einem Abstoß weiter.

Peretz wir immer mehr zum Star des Spiels! Coman zieht auf der rechten Seite an die Grundlinie und schlägt eine gefährliche Hereingabe an den kurzen Pfosten. Über Kolo Muani gelangt der Ball zu Warren Zaïre-Emery, der aus sieben Meter abziehen kann. Peretz spekuliert voll auf die rechte Ecke und pariert den Schuss des Franzosen auf grandiose Art und Weise. Bärenstark!

Beide Coaches bringen frische Kräfte für die Schlussphase. Ein Führungstreffer für Frankreich liegt schon seit längerer Zeit in der Luft, jedoch fehlt in Durchgang zwei an den hundertprozentigen Chancen. Am gefährlichsten wurde es, wenn Camavinga aus der Distanz abzog. Der Real-Star ist jedoch nicht mehr auf dem Feld.

Gelbe Karte für Idan Nachmias (Israel)
Warren Zaïre-Emery zeigt seine spektakulärste Szene und reißt mit ein paar schönen Körpertäuschungen eine Lücke. Nachmias hält den Youngster am Trikot fest und wird verwarnt.

Erneut kommt Camavinga zum Abschluss, jedoch probiert es der Franzose diesmal nicht mit Gewalt, sondern mit einem gefühlvollen Schlenzer. Die falsche Entscheidung, da sein softer und unplatzierter Abschluss aus 17 Meter Peretz überhaupt keine Probleme bereitet.

Camavinga nähert sich mit seinen Distanzschüssen immer mehr an! Der Real-Star lässt aus 22 Metern einen ordentlichen Vollspann-Kracher los, der jedoch rund 50 Zentimeter am linken Pfosten vorbeizieht. Peretz wäre bei wohl chancenlos gewesen.

Koundé bedient Olise mit einem mustergültigen Pass. Der Münchner zieht 14 Meter vor dem Tor aus halblinker Position ab, jedoch kann Manor Solomon seinen Abschluss blocken. Nach einer kurz ausgeführten Ecke bringt Olise den Ball nochmals in die Mitte, jedoch ist Peretz aufmerksam und fängt den zu nahe vors Tor gezogenen Flankenball.

Es herrscht kurz Chaos im Sechzehner der Gäste! Nach einem Missverständnis zwischen Peretz und einem Verteidiger kommt Kolo Muani an den Ball, der den Ball zu Barcola legen möchte. Jaber ist jedoch dazwischen und schlägt die Kugel raus.

Insbesondere Michael Olise wäre so langsam ein Kandidat für eine Auswechslung. Dem 22-Jährigen scheint nach zuletzt harten Wochen ein wenig die Frische zu fehlen. Kingsley Coman, Christopher Nkunku und Marcus Thuram wären mögliche Optionen. Schlecht geht es den Bleus definitiv nicht, wenn man sich diese Ersatzbank ansieht.

Camavinga probiert es ein wenig zu sehr mit dem Kopf durch die Wand, bekommt nach einem Mini-Rempler von Mahmoud Jaber aber den erhofften Freistoß. Das hätte man auch anders entscheiden können.

Die Franzosen haben deutlich mehr Zug zum Tor und machen es den Gästen richtig schwer. Wiederholte Male hat in den letzten zehn Minuten lediglich der letzte Pass oder die letzte Präzision im Abschluss gefehlt.

Ein Distanzschuss von Barcola wird zur Ecke geblockt. Olise schlägt diese in den Fünfmeterraum, jedoch ist Peretz mit einer Faust zur Stelle und befördert den Ball aus der Gefahrenzone. Hernández probiert es zwar mit einem 30-Meter-Distanzschuss, jedoch wird auch dieser abgeblockt.

Camavinga probiert es schnörkellos mit einem Abschluss aus 25 Metern. Der Schuss ist harrt, hat eine gute Höhe und sieht im Ansatz gefährlich aus. Letztlich hat Peretz aber keine Mühe dabei, den Ball über die Latte zu lenken, weil die Präzision ein wenig gefehlt hat.

Frankreich erhöht die Schlagzahl und taucht innerhalb von wenigen Sequenzen mehrmals im Strafraum auf. Warren Zaïre-Emery hat zunächst die Chance, legt sich den Ball jedoch zu weit vor. Randal Kolo Muani setzt nach und umkurvt Mohamed Abu Fani im Sechzehner. Raz Shlomo kann den PSG-Angreifer jedoch entscheidend stören, sodass dieser nicht zum Abschluss kommt.

Olise bringt einen Freistoß aus dem linken Halbfeld in die Mitte und findet den Kopf von Konaté. Der Kopfstoß des Liverpool-Stars geht aber deutlich über die Latte.

Gelbe Karte für Sagiv Yehezkel (Israel)
Der Israeli greift zunächst zum Foul und rückt dann den Ball nicht heraus. Dafür kassiert er zu Recht die Gelbe Karte.

Frankreich verzeichnet ebenfalls eine erste Torannäherung nach der Pause. Olise zieht in Richtung Strafraum und nimmt 16 Meter vor dem Tor Warren Zaïre-Emery mit. Dieser wird jedoch etwas weit nach rechts abgetragen und findet mit seinem Zuspiel in die Mitte Kolo Muani nicht.

Die erste Abschluss-Chance in Durchgang zwei gehört den Gästen. Liel Abada wird 18 Meter vor dem Tor freigespielt und kann relativ unbedrängt aus halblinker Position schießen. Sein Flachschuss ist jedoch zu unplatziert und demnach leichte Beute für Mike Maignan.

Der zweite Durchgang beginnt. Beide Teams bleiben zunächst unverändert.

Halbzeitfazit:
Zur Halbzeit steht es zwischen Frankreich und Israel noch 0:0. Wir sehen eine bislang eher chancenarme Partie, die von Frankreich dominiert wird. Nach Groß-Chancen steht es aber lediglich 2:1 für die Bleus. Erstmals wurden die Gastgeber in Minute 22 gefährlich, als Daniel Peretz einen Flachschuss von N'Golo Kanté glänzend parieren konnte. Rund 15 Minuten später wären dann jedoch die Israeli beinahe in Führung gegangen. Shlomo versagten jedoch fünf Meter vor dem Tor die Nerven. Kurz vor der Pause hatte dann Barcola in einer ähnlichen Position die Führung auf dem Fuß, jedoch traf der PSG-Youngster den Ball nicht richtig. Wenige Sekunden später forderte Eduardo Camavinga einen Elfmeter, den es aber zu Recht nicht gab. In Summe ist das 0:0 ein verdientes Ergebnis, weil sich Israel überraschend gut verkauft und den Franzosen das Leben schwer macht.

Daniel Peretz ist ein weiteres Mal zur Stelle. Kolo Muani möchte nahe des rechten Pfostens stehend Barcola in der Mitte per Kopf bedienen. Der Schlussmann hat das aber gerochen und greift ganz lässig mit einer Hand an den Ball.

Frankreich fordert einen Elfmeter! Camavinga will links im Strafraum durch zwei Gegenspieler durchhuschen und wird ein wenig in die Zange genommen. Shlomo stellt sein Bein in Richtung von Camavinga raus, jedoch war der Franzose schon vorher zu Boden gegangen. Folgerichtig ist es auch absolut richtig, dass Frankreich keinen Elfmeter bekommt.

Groß-Chance für Frankreich! Nach einer Hereingabe von der linken Seite kommt Olise über Umwege zum Abschluss. Der Schuss aus 16 Metern wird zwar abgefälscht, dadurch aber sogar noch gefährlicher. Zunächst kommt Kolo Muani an den Ball, jedoch wird das Leder in Richtung von Barcola abgelenkt. Dieser hat sieben Meter vor dem Tor freie Bahn, schlägt dann jedoch ein Luftloch.

Seit rund 20 Minuten hat Frankreich keine wirklich gefährliche Chance herausspielen können. Es fehlen die kreativen Momente aus dem Mittelfeld. Insbesondere von Warren Zaïre-Emery müsste mehr kommen. Der Youngster fällt im Vergleich zu Kanté und Camavinga etwas ab.

Olise fehlt es auf der rechten Seite ein wenig an Durchschlagskraft. Der 22-Jährige benötigt zu viel Zeit für die Ballannahme und wird dann von Oscar Gloukh gestellt. Der junge Israeli ist zwar ziemlich rustikal mit dem Körper in den Zweikampf gegangen, einen Freistoß-Pfiff bekam Olise aber nicht.

Gewaltiges Glück für Frankreich! Das Foul von Camavinga hätte sich beinahe nicht nur mit einer Verwarnung, sondern sogar mit einem Gegentreffer gerächt. Turgeman kann die Freistoß-Hereingabe am kurzen Pfosten verlängern. Fünf Meter vor dem Tor muss Raz Shlomo eigentlich nur noch den Schlappen hinhalten, fokussiert sich aber auf Keeper Mike Maignan und nicht auf den Ball. Folgerichtig trifft er die Kugel nicht richtig, weshalb sie deutlich am Tor vorbeigeht. Das hätte die Führung sein müssen.

Gelbe Karte für Eduardo Camavinga (Frankreich)
Camavinga greift rund fünf Meter vor der linken Strafraumecke zum taktischen Foul gegen Sagiv Yehezkel und wird verwarnt.

Israel verkauft sich bislang definitiv nicht schlecht. In Ansätzen ist auch zu sehen, warum die U21 vor wenigen Jahren das EM-Halbfinale erreicht hat. Unter anderem zählt Daniel Peretz zum Team von damals, der auch heute wieder einen starken Job macht.

Barcola läuft sich auf dem linken Flügel fest und diesmal gelingt es den Israeli auch, Zug in den Konter zu bringen. Oscar Gloukh macht auf der linken Seite Meter und versucht dann Angreifer Do Turgeman in Szene zu setzen. Koundé ist jedoch aufmerksam und kann klären.

Bradley Barcola ist in den letzten Minuten ein wenig aufgewacht. Der PSG-Youngster schlägt an der linken Strafraumkante ein paar flinke Haken und verschafft sich eine Schussposition. Sein Abschluss aus 14 Metern kann aber trotzdem noch geblockt werden.

Olise schlägt einen sehenswerten Flankenball aus dem rechten Halbfeld in die Mitte. Die Hereingabe hat viel Zug zum Tor, jedoch kann Sagiv Yehezkel auf Höhe des langen Pfostens per Kopf klären. Die Strafraumbesetzung der Franzosen war auch nicht perfekt.

Camavinga leistet sich einen ziemlich üblen Ballverlust, der Israel eigentlich zu einem Konter einlädt. Die Gäste stehen kurzzeitig Zwei-auf-Zwei, jedoch dauert es dann entschieden zu lange. Letztlich können die Franzosen den Ball gewinnen. Gegen ein Top-Team hätte das allerdings ins Auge gehen können.

Die Stimmung in Paris ist nicht gerade prächtig. Das Stade de France ist nur zu einem Drittel gefüllt und zeigt kaum Unterstützung. Der Lärmpegel ist bei Ballbesitz Israel sogar höher, weil immer wieder Pfiffe von den Rängen kommen.

Kanté trifft seinen Gegenspieler Mohammad Abu Fani unabsichtlich mit dem Ellenbogen im Gesicht. Der Mittelfeldspieler geht kurz zu Boden, kann aber angesichts der geringen Intensität des Treffers wenig später wieder aufstehen, selbst wenn er seine Hand noch vor die Nase hält.

Isreael-Keeper Daniel Peretz pariert prächtig! Links im Strafraum setzt sich Barcola zum ersten Mal im Dribbling durch und spielt den Ball in den Rücken der Abwehr. Kolo Muani überlässt für Kanté, der zehn Meter vor dem Tor die rechte Ecke anvisiert. Peretz taucht jedoch blitzschnell ab und kann einen Rückstand verhindern. Tolle Aktion des Bayern-Profis!

Daniel Peretz muss erstmals eingreifen! Camavinga spielt binnen weniger Minuten seinen zweiten herausragenden Chipp-Ball und findet Randal Kolo Muani, der 14 Meter vor dem Tor zum Kopfball kommt. Dieser ist angesichts der schwierigen Position auch recht gut, jedoch streckt sich Peretz und kann den Ball ohne Hechtsprung um den Pfosten lenken. Die anschließende Ecke bringt nichts ein.

Camavinga macht es deutlich besser als Upamecano zuvor und setzt Olise mit einem herrlichen langen Ball in Szene. Der Bayern-Star nimmt den Ball 20 Meter vor dem Tor mit der Brust an, wird dann aber von Raz Shlomo erfolgreich abgelaufen.

Ein langer Ball von Upamecano landet völlig im Nichts, weshalb es mit einem Abstoß weitergeht. Der bislang noch beschäftigungslose Daniel Peretz bringt den Ball mit einem kurzen Pass auf Liel Abada ins Spiel.

Israel besinnt sich nach recht mutigen Anfangsminuten inzwischen praktisch nur noch auf die Defensive und macht die Räume in der eigenen Hälfte dicht. Frankreich ist bemüht, das Tempo im Passspiel hoch zu halten, verfällt aber in manchen Szenen auch dem alten Trott.

Frankreich probiert es immer wieder über die rechte Seite, wo Michael Olise und Jules Koundé sehr aktiv sind. Der Barca-Profi versucht den tief gestarteten Warren Zaïre-Emery zu bedienen, jedoch fehlen dem PSG-Juwel ein Paar PS, weshalb Sean Goldberg ihn erfolgreich ablaufen kann.

Olise ist schneller als Goldberg und zieht rechts neben dem Strafraum an die Grundlinie. Sein Flankenball gerät dann jedoch deutlich zu hoch und zu weit. Israel kann sich fürs Erste aus der Umklammerung befreien.

Die Franzosen agieren am Ball teilweise ein wenig zu sorglos. Soeben haben sich Camavinga und Barcola binnen weniger Sekunde zwei recht lässige Ballverluste geleistet. Dies kann Didier Deschamps natürlich nicht gefallen. Vom Engagement sind die Bleus aber voll da.

Israel versucht insbesondere mit langen und tiefen Bällen für Nadelstiche zu sorgen. Ganz ungefährlich sind die Aktionen der Gäste dabei nicht. Soeben hat Konaté nur gerade noch den Fuß dazwischen bekommen und damit verhindert, dass Turgeman frei auf das Tor zulaufen kann. Kurz darauf schnappte die französische Abseitsfalle bei einem weiteren tiefen Anspiel zu.

Frankreich legt gleich zu Beginn ein ziemlich flottes Kurzpassspiel an den Tag und kommt direkt zur ersten Chance. Nach einem punktgenauen tiefen Ball von Konaté auf Randal Kolo Muani wird es im Strafraum brenzlig. Der rechts im Strafraum positionierte PSG-Stürmer findet Olise in der Mitte, der aus zehn Metern abziehen kann. Der Schuss des Münchners wird allerdings geblockt. Ohnehin lag beim Konaté-Pass eine leichte Abseitsstellung vor.

Für die Franzosen würde heute aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs mit Belgien schon ein Punkt reichen, um sicher ins Viertelfinale einzuziehen. Selbstredend werden die Männer in Blau heute vor eigenem Publikum aber gewinnen wollen. Dies wird schon in den ersten Momenten dieser Partie deutlich.

Die Partie läuft! Frankreich agiert wie gewohnt in den blauen Trikots, während die Gäste aus Israel in Weiß gekleidet sind.

Die beiden Teams die Rasenfläche des Stade de France in Paris betreten. In wenigen Momenten werden die beiden Nationalhymnen erklingen, ehe es auch schon los gehen kann. Uns erwartet das elfte Aufeinandertreffen zwischen Frankreich und Israel. Die Bleus führen im direkten Vergleich mit fünf Siegen, vier Remis und einer Niederlage, was allerdings auch bedeutet, dass sie bislang nur 50 Prozent der Spiele gegen die Israeli gewinnen konnten.

Im Gegensatz zu Frankreich verfügt das israelische Team kaum über bekannte Namen. Der größte Hoffnungsträger ist definitiv Oscar Gloukh. Der 20-Jährige kickt für RB Salzburg und hat einen Marktwert von 25 Millionen Euro. Neben dem offensiven Mittelfeldspieler dürfte insbesondere Daniel Peretz den meisten ein Begriff sein. Der Keeper ist beim FC Bayern allerdings nur die Nummer drei und hat nach einer Verletzungspause kaum Spielpraxis. Viele Spieler im Kader kicken jedoch in der Heimat und insbesondere bei den beiden Top-Klubs Maccabi Haifi und Maccabi Tel Aviv. Mittelfeldspieler Manor Solomon wird das ebenfalls noch recht junge Team als Kapitän auf das Feld führen.

Frankreich bringt eine absolute Top-Elf an den Start, selbst wenn Kylian Mbappé und Aurélien Tchouaméni fehlen und William Saliba nur auf der Ersatzbank sitzt. Coach Didier Deschamps setzt auf ein 4-3-3-System. Vor Keeper Mike Maignen spielen Ibrahima Konaté und Dayot Upamecano, die sich aus Leipziger Zeiten noch bestens kennen. Mit Jules Koundé und Theo Hernández verteidigen absolute Weltklasse-Leute auf den beiden Außenbahnen. Das Dreier-Mittelfeld bringt mit Warren Zaïre-Emery undEduardo Camavinga jugendliche Frische und mit N'Golo Kanté Erfahrung und Disziplin mit. Vorne wird der etwas krisengebeutelte Randal Kolo Muani von PSG-Kollege Bradley Barcola und Michael Olise flankiert. Insgesamt ist das französische Team mit einem Altersdurchschnitt von 25,4 Jahren äußerst jung.

Israel hat im gesamten Jahr 2024 erst ein Spiel gewonnen, was sicherlich auch mit den Geschehnissen abseits des Sports zu tun haben kann. Neben dem 4:0-Erfolg im Freundschaftsspiel gegen Weißrussland, setzte es sechs Niederlagen. Besonders bitter war die 1:4-Pleite gegen Island im Rahmen der EM-Playoffs. In der Nations League haben die Israeli eine ganz harte Gruppe erwischt und erwartungsgemäß noch keinen Punkt mitnehmen können. Das Team verlor beide Duelle gegen Italien (1:2, 1:4) sowie die ersten Matches gegen Belgien (1:3) und Frankreich (1:4). Immerhin haben die Männer von Ran Ben Simon aber in jedem Spiel ein Tor erzielt.

Die Bleus sind mit einer 1:3-Pleite gegen Italien denkbar schlecht in die Nations League gestartet, zeigten sich im Anschluss aber stark formverbessert. Gegen Belgien gab es einen 2:0 und einen 2:1-Erfolg, nachdem die Franzosen den Nachbarn aus dem Norden bereits bei der EM ausschalten konnten. Das erste Aufeinandertreffen mit Israel ging ebenfalls mit 4:1 an die Franzosen. Die Grande Nation ist heute natürlich klarer Favorit, selbst wenn Kylian Mbappé auch heute nicht dabei sein wird. Die Qualität im Frankreich-Kader ist auf jeder Position um Längen größer.