Fazit:
Slowenien gewinnt zum Auftakt der Basketball-EM mit 92:85 gegen Litauen und setzt ein erstes Ausrufezeichen im Rennen um den Titel. Nachdem Litauen das dritte Viertel gewinnen konnte und auch die ersten Minuten des letzten Viertels offen gestaltete, reichten Slowenien letztendlich wenige starke Minuten im Schlussviertel, um sich entscheidend abzusetzen. Mike Tobey ist der Topscorer mit 24 Punkten und 8 Assists, während Superstar Luka Dončić zwar mit 14 Zählern und 10 Vorlagen ebenfalls einen hohen Anteil am Sieg hat. Auf Seiten der Litauer zeichnen sich Mindaugas Kuzminskas (19 Zähler, 3 Rebounds) und Marius Grigonis (18 Punkte, 3 Rebounds, 3 Assists) aus. Slowenien trifft am Samstag Abend auf Ungarn, zuvor duellieren sich Litauen und Frankreich. Das war es von hier, bis zum nächsten Mal!

Slowenien ist im Ballbesitz, nachdem der Dreier von Brazdeikis kurz in den Korb reinschaut, dann aber wieder rausgeht. Das nimmt Zeit von der Uhr und Litauen muss auf das Foul gehen, um selber noch zum Angriff zu kommen. Dončić trifft und Slowenien führt mit 90:83. Die Fans feiern ihn mit Sprechchören. Er hat heute nicht im Scoring überragt, aber mit seinen Zuspielen und Rebounds (6) zum nun sehr wahrscheinlichen Erfolg beigetragen.

Sabonis kassiert ein unsportliches Foul, das bedeutet zwei Freiwürfe und Ballbesitz für Slowenien. Sabonis hatte sich gegen Dončić durchsetzen wollen und beim Dribbling den Slowenen mit dem Ellbogen ins Gesicht getroffen. Im Gegensatz zur Aktion vorher lag hier eine aktive Aktion des Gegners vor. Die Schiedsrichter erkannten in der Video-Review eine gefährliche Seitenbewegung und so kann Dončić an die Linie, wo er beide versenkt. Es steht nun 88:81, kommt Litauen nochmal zurück?

In Sachen Assists ist Dončić heute mit bisher 10 Assists der überragende Mann auf dem Feld. Lekavičius hat auf der Gegenseite halb so viele Vorlagen mit 5 auf dem Konto, damit ist er insgesamt der zweitbeste Vorlagengeber der Partie.

Und Goran Dragić setzt noch einen drauf! Aus der Ecke zaubert er den Dreier in den Korb und reißt jubelnd die Faust in die Luft. Durch einen kurzen Sprint hat sich Slowenien jetzt mit 85:81 ein bisschen abgesetzt. Das ist im Basketball aber noch keine Entscheidung, wir sind in der Crunch Time angekommen!

Dončić ist mit starkem Timing beim Wurfversuch von Valančiūnas zur Stelle und blockt den Angriff. Dabei bekommt er unglücklich den Ellbogen ins Gesicht. Es gibt dafür zu Recht kein Foul. Kurz darauf ist Dončić schon wieder auf den Beinen und trifft vorne per Korbleger. Slowenien führt wieder, 82:81. Ganz eng jetzt!

Žiga Dimec wird heute nicht mehr auf das Parkett zurückkehren. Er hat das fünfte persönliche Foul kassiert und muss den Rest der Partie von der Bank verfolgen. Goran Dragić muss aufpassen, er ist bei vier Fouls. Bei den Litauern ist noch kein Spieler mit mehr als drei Fouls belastet.

Bei Slowenien ist die Wurfquote aus der Distanz auf 36 Prozent gesunken. Das kompensiert das Team von Coach Sekulić mit einer starken Feldquote von 63 Prozent. Litauen steht bei 53 Prozent in beiden Statistiken.

Es ist nicht das Spiel des Luka Dončić im Abschluss. Er kommt bislang nur auf 11 Zähler und ist damit solide, aber nicht der Topscorer. Gerade aus der Distanz hapert es bei ihm, dort trifft er nur einen von sechs Versuchen, der Treffer gelang ihm dabei im ersten Viertel. Auf der Gegenseite trifft Kuzminskas mit allen drei Versuchen aus der Ferne, er ist mittlerweile bei 19 Zählern.

Lekavičius schließt einen feinen Angriff ab. Der Ball war an der Baseline entlang gespielt und dann durch einen direkten Pass von Jokubaitis bei Lekavičius gelandet. Der lässt seinen Gegenspieler mit einer Finte aussteigen und vollendet dann für zwei Punkte.

Zu Beginn des Schlussviertels drehen die litauischen Fans nochmal ordentlich auf. Sie tanzen auf den Rängen und sorgen für ausgelassene Stimmung. Auf dem Feld hat ihre Mannschaft derweil zum 69:69 ausgeglichen.

Viertelfazit:
Auch nach drei von vier Vierteln ist die Partie noch absolut offen! Slowenien konnte sich erneut absetzen, doch Litauen ließ sich nicht dauerhaft abschütteln. Vor allem Kuzminskas dreht immer mehr auf und sorgt dafür, dass sein Team immer noch in Schlagdistanz ist und das dritte Viertel knapp mit 19:18 für sich entscheidet. Wird es im Schlussviertel eine Entscheidung geben oder geht das Spiel in die Overtime?

Dragić vergibt einen Dreier, danach schließt Litauen den Fastbreak über Kuzminskas ab und Litauen ist wieder da, 67:67! Kuzminskas übernimmt mit 16 Zählern die Führung in der Scorerliste, gefolgt von Grigonis mit 14 Punkten. Bei Slowenien kommt Tobey auf 13 Punkte, gefolgt von Goran Dragić.

Beide Teams tun sich in der Offensive schwerer als noch im ersten Durchgang. Insbesondere Litauen beißt sich an der Defense der Slowenen momentan die Zähne aus. Auf der Gegenseite zieht Dončić das Foul gegen Jokubaitis, für den es das erste persönliche Foul ist. Brazdeikis kommt schon auf 3 Fouls. Bei den Slowenen sind Dimec und Blažič mit drei Fouls vorbelastet.

Die Slowenen haben sich gefangen. Nachdem zu Beginn des Viertels einige Würfe daneben gingen, schließt nun Dončić nach Assist von Goran Dragić einen Dunking ab. So führt Slowenien mit 62:57.

Bei den Wurfquoten geht es wie auf dem Feld eng zu. Die Zweierquote von Slowenien liegt inzwischen bei 54 Prozent, die Dreierquote bei 56 Prozent. Zum Vergleich: Litauen kommt auf 50 Prozent beziehungsweise 58 Prozent. Bei den Freiwürfen haben beide 60 Prozent der Versuche ins Ziel gebracht, Slowenien trifft dabei drei von fünf und Litauen sechs von zehn Würfen.

Grigonis trifft aus großer Distanz und damit bringt er Litauen erstmals in Führung! Sofort wird es laut in der Halle, die litauischen Fans spüren, dass gegen den Titelverteidiger etwas gehen könnte.

Halbzeitfazit:
Grigonis packt den "buzzer beater" aus und trifft zum Abschluss der ersten Halbzeit mit einem abgerutschten Dreier zum 48:51 aus litauischer Sicht. Es ist der Schlusspunkt einer rasanten ersten Hälfte, die Lust auf mehr macht. Litauen war im zweiten Viertel kurzzeitig etwas abgeschlagen, kam aber dank eines famosen Schlussspurts wieder heran. Dončić kann heute noch nicht so sehr zaubern, auch Litauens Topstar Valančiūnas hat noch Luft nach oben. Es ist also alles drin in Halbzeit zwei!

Vlatko Čančar ist on fire! Erst gelingt ihm ein sagenhafter Block gegen Kuzminskas, dann trifft er auf der Gegenseite und zieht noch das Foul von Valančiūnas. Den Bonusfreiwurf lässt er sich auch nicht nehmen, das wird sicherlich Beachtung in dem ein oder anderen WM-Rückblick finden.

Goran Dragić liest die Situation sehr aufmerksam. Er geht bei einem Querpass der Litauer dazwischen, klaut sich den Ball und ist auf und davon. Der Korbleger ist dann nur noch Formsache. Er ist damit der erste Spieler seines Teams heute, der 10 Punkte hat und damit zweistellig trifft. Auf litauischer Seite hat Kuzminskas genauso viele Punkte erzielt.

Slowenien hat sich beim Stand von 39:36 erstmals ein Polster von sechs Zählern erspielt. Dončić und Blažič mit jeweils 8 Punkten haben großen Anteil daran. Insgesamt ist es ein ganz anderer Auftritt der Slowenen im Vergleich zum WM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland, was die Deutschen gewannen.

Dončić liegt nach einem unglücklichen Treffer mit der Hand im Gesicht durch Valančiūnas am Boden. Es wird geprüft, ob ein unsportliches Foul vorlag. In der Wiederholung sieht man, dass Valančiūnas ihn trifft, während er selber versucht, die Balance zu halten. Danach entschuldigt er sich sofort. Die Schiedsrichter geben demnach auch kein unsportliches Foul.

Goran Dragić hat nach einer Körpertäuschung gegen Lekavičius viel Platz an der Dreierlinie und schließt auch sofort ab. Mit Hilfe der Bande geht der Versuch auch rein. Damit kommt Dragić gemeinsam mit Tobey auf 5 Zähler, nur Dončić hat mit 6 einen mehr. Topscorer insgesamt ist aber Lekavičius mit 8 Punkten.

Slowenien hat zu Beginn des zweiten Viertels die Starting five komplett ausgetauscht, so bekommt auch Dončić eine Pause. Auf der anderen Seite ist von der Startformation noch Sabonis auf dem Parkett, der aber schon im ersten Viertel kurz pausierte.

Viertelfazit:
Was für ein Auftaktviertel zwischen Slowenien und Litauen! Es gibt kaum Zeit zum Verschnaufen, beide Teams sind sofort on fire und liefern den Zuschauern tolle Spielzüge. Einen davon vollendet Giedraitis, indem er mit der Schlusssekunde des ersten Viertels nach einem Fehlwurf blitzschnell am Korb ist und den Rebound noch zum 27:27 versenkt. So kann es weitergehen!

Toller Umschaltmoment in Überzahl von Litauen. Kuzminskas findet außen Giedraitis und der ehemalige Berliner lässt sich die Chance nicht nehmen. Sein erster Wurf aus der Distanz ist direkt im Ziel.

Ignas Brazdeikis hat die ersten Freiwürfe der Partie. Der 23-Jährige, in der vergangenen Saison für Orlando Magic unterwegs, ist noch ein wenig wacklig im Handgelenk und trifft nur einen von zwei Würfen.

Nach turbulenten ersten Minuten entspannt sich das Geschehen ein bisschen. Das gibt Zeit, einen Blick auf die Wurfquoten zu werfen. Slowenien hat noch Luft bei den Zweiern, dort ist die Quote von 40 Prozent ausbaufähig. Litauen kommt hier auf 50 Prozent, genau wie bei den Dreiern. Dort ist wiederum Slowenien mit 71 Prozent tonangebend.

Die Halle in Köln ist mehrheitlich in der Hand der litauischen Fans. Heute Abend zum Deutschland-Spiel werden 18000 Fans erwartet, doch schon jetzt sind viele da und ein Großteil davon in gelb und grün unterwegs. Die machen ordentlich Lärm, sobald ihr Team erfolgreich ist.

Slowenien legt los wie die Feuerwehr. Luka Dončić ist sofort auf Betriebstemperatur und trifft mit seinem ersten Wurf aus der Distanz.

Slowenien und Litauen werden in Gruppe B auch auf das deutsche Nationalteam treffen, die am Abend (20:30 Uhr) ihr Auftaktspiel gegen Frankreich bestreitet. Ungarn und Bosnien komplettieren die Gruppe. Insgesamt gibt es vier Gruppen mit je sechs Teams, die besten vier Mannschaften pro Gruppe rücken ins Achtelfinale vor. Im Gegensatz zu vorherigen Turnieren gibt es bis auf das Spiel um Platz 3 keine weiteren Platzierungsspiele.

Auf der anderen Seite ist aber auch mit Litauen immer zu rechnen. Das Land ist für seine Basketball-Verrücktheit und seine hoch angesehene Nachwuchsarbeit bekannt. Arvydas Sabonis ist eine mehrfach ausgezeichnete Legende im Basketball, nun ist sein Sohn Domantas Teil der EM-Mannschaft. Auch Jonas Valančiūnas zählt zu den besten Zonen-Spielern, dazu muss man Marius Grigonis oder Rokas Giedraitis immer mit Dreiern auf dem Zettel haben.

Die Slowenen reisen als Titelverteidiger an. Sie gewannen die EM 2017 mit einem 93:85 über Serbien. Goran Dragić war damals MVP der Endrunde. Der inzwischen 36-Jährige ist auch in diesem Jahr wieder dabei. Angeführt wird das Team aber von Superstar Luka Dončić. Der 23-jährige Point Guard verabschiedete sich 2018 als Euro-League-Sieger von Real Madrid und spielt seitdem in der NBA für die Dallas Mavericks. Das Team ist zudem neben den beiden Topspielern auch in der Breite gut aufgestellt und dürfte auch in diese Jahr ein deutliches Wort um den Titel mitreden.