Ricky Evans gelingt die Überraschung und er bezwingt tatsächlich Nathan Aspinall hochverdient mit 3:0! The Asp ist sichtlich bedient und verlässt die Bühne im Eiltempo, während Evans seinen Triumph ausgiebig mit den Fans feiert. Der Weltranglisten-53. legte eine tolle Performance hin, spielte 99 Punkte im Average und war extrem stark auf die Doppel (75%). Aspinall fand nie in sein Spiel, scorte deutlich unter seinen Möglichkeiten (90er Average) und konnte die wenigen Chancen, die er auf Doppel bekam, nicht nutzen (29%). So blieben dem Favoriten nur zwei Leggewinne. So kommt es kurz vor Weihnachten nochmal zu einer dicken Überraschung und mit Aspinall (6) verabschiedet sich nach Wright (4) der am zweithöchsten gesetzte Spieler bereits in Runde zwei. Evans komplettiert Runde 3 und trifft dort auf den Nordiren Daryl Gurney, der heute Steve Beaton ausschalten konnte. Nun ruht der Ally Pally sich drei Tage aus, ehe es nach Weihnachten am Mittwoch mit der 3. Runde weitergeht. Ganz getreu zu Ricky Evans Einlaufsong heißt es nun: Merry christmas everyone!

Im Gleichschritt nähern sich beide dem Finishbereich. Bei 160 Rest geht Evans beinahe aus dem Match, verpasst aber nach zwei Mal Triple 20 seinen ersten Matchdart auf Tops. Aspinall steht auf 113 und bekommt einen Dart auf Doppel 18 nachdem er Single 20 und Triple 19 trifft. Den setzt er jedoch in die Single 18. Evans trifft den zweiten Dart in die Doppel 20 und steht in Runde 3!

Evans startet mit 140 und 180 gegen die Darts und steht bereits auf 122, als Aspinall seine erste 180 wirft. Rapid kann die 122 nicht checken und Aspinall checkt 68 über Single 16, Doppel 16 und Doppel 8. Das nächste Leg beginnt jedoch Evans.

Aspinall bleibt zwölf Darts ohne Triple, während Evans in seinem Anwurfleg weiter solide scort. The Asp ist immer noch nicht im Finishbereich, als Evans sicher 54 per Single 14 und Tops rausnimmt. Ihm fehlt nur noch ein Leg zum Sieg!

Die Nummer sechs der Order of Merit steht nun von Beginn an unter großem Druck. Dem entgegnet er zunächst mit zwei Mal 140, beide Male geht Evans jedoch mit. Aspinall stellt sich 124, während Evans erneut zwei Triple findet und sich auf 87 herunterspielt. Aspinall kann 124 nicht checken und Evans nimmt die 87 Punkte souverän per Triple 17 und Doppel 18 raus. Das frühe Break!

Es bahnt sich hier eine doch große Überraschung an! Immerhin wird Aspinall auch als Geheimfavorit gehandelt. Bisher ist dieser jedoch nicht wirklich anwesend in dieser Begegnung und kommt nur selten zu Chancen auf die Doppel, die der Mann aus Stockport dann aber auch noch auslässt. Evans hat im zweiten Satz ordentlich zugelegt und seinen Average auf knappe 98 Punkte angehoben. Rapid ist vollkommen verdient nur einen Satz von Runde 3 entfernt.

Die dritte 180 von Evans bringt ihn auch diesmal in Front. Rapid ist zuerst im Finishbereich, kann sich jedoch nur von 164 auf 104 runterspielen. Aspinall stellt sich 100 Rest, aber Evans kommt mit dem 104-er Highfinish zum Satz! Ganz stark checkt er über S16, T16 und Tops.

Beide scoren eher schwach, bis Aspinall sich auf 24 Punkte herunterspielt. Bei Evans sitzt zum 160er Finish nur der erste Dart in der Triple 20, das reicht nicht. Er stellt sich runter auf 64. The Asp lässt drei frische Darts auf der Doppel 12 liegen und das wird eiskalt von Evans bestraft! Der checkt 64 erneut per Triple 16 und Doppel 8!

Rapid startet fulminant mit seiner zweiten 180 und legt noch zwei weitere perfekte Darts nach, ehe der sechste Dart in die Triple 1 abrutscht. Nach neun Darts steht Evans dennoch bei 64 Rest und nimmt diese stark per Triple 16 und Doppel 8 raus.

Durchaus überraschend gewinnt Ricky Evans hier den ersten Satz. Aspinall wirkt noch etwas nervös und spielt weit unter seinem Standard, während Evans gutes Timing bewies und seine Chancen eiskalt nutzte. Beide spielen derzeit einen 92er Average, Evans Doppelquote (50%) macht den Unterschied zu Aspinalls 33%. Das bringt ihm die 1:0 Satzführung. Außerdem war es ein Break-Set, der 33-Jährige beginnt den zweiten Satz.

Aspinall startet mit vier perfekten Darts, aber auch Evans scort in seinem Anwurfleg ordentlich. Beinahe checkt er 140 über T20, T20 und Doppel 10, die verpasst er aber deutlich. Auch The Asp vergibt einen Dart auf das Bullseye für ein 84er Finish nach S20 und S14. Evans kommt zurück und checkt die Doppel 10 sicher mit dem ersten Dart.

Evans macht Druck auf Aspinalls Anwurf und spielt sich auf 140 herunter, während The Asp noch nicht im Finishbereich ist. Eine 100 reicht, um sich Tops zu stellen. Aspinall kommt mit einer 177 auf 24 Rest, Evans checkt Tops aber mit dem zweiten Dart zum Break!

Evans haut die erste 180 der Partie ins Board und spielt das Leg von vorne weg. Bei 67 Rest spielt er S17, S10 und verpasst Tops. Aspinall steht jedoch noch bei 160 und wirft lediglich 63 Punkte. Dann steckt der erste Dart von Evans in der D20. 1:1!

Aspinall eröffnet und beide scoren zunächst eher gemächlich. Evans zweite Aufnahme ist eine 21. Rapid hat erhebliche Probleme, überhaupt ein Triple zu finden. Aspinall nimmt dann 92 Punkte nach einer T20 mit dem zweiten Dart auf die D16 raus. Das 1:0 für The Asp.

Für Furore sorgten bereits beide Walk-Ons der Spieler. Aspinalls „Mr. Brightside“ ist immer ein verlässlicher Song für ordentlich Lautstärke im Ally Pally, während Evans mit „Merry Christmas everyone“ für passende Weihnachtsatmosphäre sorgt. "Mr. Brightside" zelebrieren die Fans jedoch noch Minuten nach dem Walk-On. Beide sind auf der Bühne, gleich geht’s los. Game on!

Wie gut wird Ricky Evans heute aufgelegt sein? Das dürfte wohl die entscheidende Frage im Hinblick auf die Spannung in dieser Partie sein. Der 33-Jährige bewegt sich oft genug zwischen Genie und Wahnsinn, nur eins ist bei ihm konstant: ein verrücktes Spieltempo und gute Laune. Sein Level tendiert meist doch eher zum Wahnsinn. In Runde eins wurde Evans vom Südafrikaner Adams, der selbst nur 75 Punkte im Durchschnitt spielte, nicht wirklich gefordert. Evans zog sein Spiel trotzdem durch – über 92 Punkte im Average und 50% auf die Doppel sind eine solide Leistung, gegen The Asp muss Rapid aber mit Sicherheit mehr zeigen. Der 33-Jährige qualifizierte sich bereits zum neunten Mal für die Weltmeisterschaft, kam jedoch nie über die 3. Runde hinaus. Evans spielte ansonsten ein durchschnittliches Jahr, lediglich sein erster 9-Darter auf der Pro Tour – bei Players Championship Event 30 – sorgte für Aufsehen, da dieser in den Medien schnell als „schnellster 9-Darter aller Zeiten“ Schlagzeilen machte.

Für viele zählt Nathan Aspinall zum erweiterten Favoritenkreis auf den WM-Titel – besonders formstark geht die Nummer sechs der Setzliste jedoch nicht in das Turnier. Für die Players Championship Finals qualifizierte er sich gar nicht, beim Grand Slam und den European Championships war bereits im Achtelfinale Schluss. Dennoch holte Aspinall im Juli beim World Matchplay den zweiten Major-Titel seiner Karriere und kann theoretisch bei einem WM-Sieg sogar die neue Nummer eins der Order of Merit werden. Überhaupt gibt es gute Vorzeichen für The Asp vor der heutigen Begegnung: Bei der PDC-WM schied der Mann aus Stockport noch nie vor der 3. Runde aus. In den vergangenen drei Jahren verabschiedete sich Aspinall dann jedoch auch in der 3. Runde. Bessere Erinnerungen haben alle Aspinall-Fans an 2019 und 2020, als er bei seinen ersten beiden Teilnahmen jeweils das Halbfinale erreichte.

Herzlich willkommen zum abschließenden Spiel dieses Tages, sowie der 2. Runde zwischen Nathan „The Asp“ Aspinall und Ricky „Rapid“ Evans. Bevor es in die kurze Weihnachtspause geht, gibt es nochmal ein Highlight für alle Darts-Fans, wenn einer aus dem erweiterten Favoritenkreis auf den schnellsten Spieler der Welt trifft.