Der Start für Humphries heute Abend war in Ordnung. Es war aber auch keine Machtdemonstration. Für Cool Hand Luke geht es erst nach Weihnachten weiter. Der Favorit trifft am 29. Dezember auf Rydz, Pietreczko oder Suzuki. Es könnte also zum Duell gegen einen Deutschen kommen.

Humphries gewinnt glatt mit 3:0 gegen Evans, aber das Ergebnis ließt sich viel eindeutiger, als das Spiel eigentlich war. Humphries wurde ernsthaft von Evans herausgefordert. Jeder Satz ging in den Decider. Nur leider zeigte der Außenseiter immer wieder in den entscheidenden Momenten Nerven. Mindestens einen Satz hätte Evans gewinnen müssen. Mit einer besseren Doppel-Quote hätte er durchaus auch die Chance zur Überraschung gehabt. Am Ende ist Humphries beim Average nur leicht besser. Entscheidend waren die schwachen 20 Prozent auf Doppel von Evans.

Es ist zum verzweifeln. Auch im Decider zeigt Lee Evans Nerven. Er hat drei Pfeile in der Hand, um 40 Punkte zu checken. Er trifft aber die große 20, die große 10 und die große 5. Humphries steht bei 70 Punkten Rest und es passiert das, was passieren muss. Der Favorit nutzt die Schwächen seines Gegners erneut aus. Er checkt über 18, 20 und Doppel-16. Das ist das 3:0 in den Sätzen und damit der Sieg für Cool Hand Luke.

Das Scoring von Evans wird immer besser. Wieder haut er eine 180 raus. Er stellt sich 28 Punkte Rest, während Humphries noch 148 steht. Cool Hand Luke trifft aber tatsächlich zweimal die Triple-20. Er bekommt also eine Chance auf die Doppel-14 und er vergibt. Drei Set-Darts für Evans. Und wieder nutzt er seine Chancen nicht. Der Engländer wirft alle Pfeile an der Doppel-14 vorbei. Humphries nutzt das mal wieder aus. Er checkt 14 Punkte mit dem ersten Dart auf der Doppel-7.

Humphries darf im Anwurf-Leg von Evans als Erster auf die Doppel werfen, weil er im richtigen Moment eine 180 raushaut. Er vergibt aber zwei Darts auf die Doppel-16. So bekommt Evans nochmal die Chance. Wenn es wichtig wird, ist Evans aber heute nicht da. Er hat drei Pfeile für 40 Punkte und schafft es nicht. Humphries bestraft das. Er checkt 32 mit dem dritten Pfeil auf Doppel-16.

Eigentlich spielt Humphries sein Anwurf-Leg von vorne, dann kann er aber 109 Punkte nicht checken. Evans hingegen ist bei 116 zur Stelle. Er checkt über 20, Triple-20 und Doppel-18. Das ist das Break und damit die große Chance zum 1:2 in den Sätzen.

Evans kommt richtig gut aus der Pause. Er haut eine 180 raus und spielt sein Anwurf-Leg souverän von vorne. Am Ende hat er 31 Punkte Rest und checkt souverän über 15 und Doppel-8.

Der zweite Satz verlief ähnlich wie der erste. Erst dominierte Humphries und holte sich ohne große Probleme zwei Legs. Doch dann knackte Evans die 170 und kam so wieder ins Spiel. Er rettete sich in den Decider, aber da spielte Humphries plötzlich wieder ein anderes Niveau. Das Spiel könnte jetzt ganz schnell zu Ende gehen, obwohl Evans bisher gut mithält.

Im Decider kommt Evans leider überhaupt nicht hinterher. Dadurch entsteht keine Spannung, aber dann haut er plötzlich eine 180 raus und macht so nochmal Druck. Humphries hat einen Dart auf der Doppel-16 und vergibt. Evans hat 108 stehen, schafft es aber nicht. Drei frische Darts für Humphries. Er trifft zunächst die große 16, macht den Satz dann aber über die Doppel-8 zu.

Evans nimmt den Schwung des 170er-Finishes mit ins nächste Leg und startet mit einer 180. Doch dann wollen die Triple nicht mehr fallen. Humphries kommt als Erster in den Finish-Bereich. Er kann sich aber kein Doppel stellen, weil er die 5 trifft. Stattdessen ist Evans mit 86 Rest an der Reihe. Er trifft die 18 und dann nochmal die 18, das Bullseye verfehlt er aber. Humphries bestraft das nicht, weil er einen Pfeil auf die Doppel-16 vergibt. Dann ist Evans da. Er checkt 25 über 9 und den zweiten Pfeil auf die Doppel-8. Das ist das 2:2 im zweiten Satz. Es geht in den Decider.

Bei Anwurf Luke Humphries steht Lee Evans als Erster im Finish-Bereich. Er muss noch 170 Punkte löschen und er holt sich den Big-Fish! Humphries nimmt es mit einem Lächeln hin und klatscht mit seinem Gegner ab. Eine schöne Szene.

Humphries wird immer stabiler im Scoring. Da kommt Evans bei seinem eigenen Anwurf nicht hinterher. Humphries stellt nach neun Darts sich 54 Punkte Rest. Dann lässt er sich noch etwas Zeit, weil er fünf Darts auf die Doppel vergibt. Evans hat das Shanghai-Finish stehen. Er trifft die Triple-20 und die große 20, bekommt also eine Chance auf Tops. Aber er wirft daneben. Humphries ist dann zur Stelle und checkt über die Doppel-5.

Humphries kommt gut aus der Pause. Er spielt sein Anwurf-Leg von vorne. Er stellt sich Tops, während Evans noch bei 244 steht. Dann gibt es eine kurze Unterbrechung, weil Evans einen Käfer oder ähnliches in seiner Darts-Tasche hat. Beide nehmen es mit Humor. Humphries tritt letztlich eiskalt auf das Tierchen drauf und versenkt dann den ersten Dart in der Doppel-20.

Humphries war der bessere Spieler. In den ersten zwei Legs ließ er Evans kaum eine Chance. Doch dann meldete sich der Außenseiter plötzlich an. Er hätte den Decider erzwingen können, zeigte aber Nerven auf die Doppel. So hat man gegen den formstarken Cool Hand Luke keine Chance.

Der Außenseiter will im vierten Leg das Break schaffen. Er geht zunächst weit in Führung, doch dann wirft er eine 27, die Humphries mit einer 180 eiskalt bestraft. Evans antwortet mit einer 140, sodass er 60 Rest hat. Humphries schafft die 146 nicht. Also die Chance zum Decider. Evans vergibt einen Dart auf Tops und einen auf die Doppel-10. Humphries bestraft ihn nicht. Drei neue Darts für Evans. Er vergibt wieder. Diesmal ist Humphries zur Stelle. Er checkt 25 über 9 und den zweiten Dart auf Doppel-8. Das ist das 3:1 im ersten Satz.

Evans punktet bei eigenem Anwurf sehr gut. Das lässt ihm 88 Punkte Rest, während Humphries noch bei 156 steht. Evans schafft zwar die 88 nicht, aber für Cool Hand Luke sind auch 156 zu viel. Bei 7 Punkten Rest checkt Evans über 3 und Doppel-2. Das ist das 1:2 aus Sicht von Evans.

Humphries ist einfach zu gut. Er spielt noch nicht das A-Game, aber er trifft immer mit dem ersten Dart das Doppel. Diesmal hat er 50 Punkte Rest. Er checkt über 18 und Doppel-16.

Evans spielt ein gutes erstes Leg. Der Engländer hat keine Aufnahme ohne Triple. Am Ende steht er bei 112 Rest. Er wirft Triple-20 und 20, aber verpasst die Doppel-16. Humphries ist auch gut dabei. Er hat noch 85 Rest und das lässt sich der Favorit nicht nehmen. Er finished mit Triple-19 und Doppel-14. Break zum 1:0.

Der Außenseiter wirft die Partie an. Er startet mit einer 100. Humphries kontert mit einer 83.

Cool Hand Luke betritt zum ersten Mal die Bühne und das Publikum im Ally Pally bleibt verhältnismäßig ruhig. Bei einem Topfavoriten hätte man auch mehr Lärm von den Zuschauern erwarten können.

John McDonald bittet die Spieler auf die Bühne. In wenigen Augenblicken fliegen hier die Pfeile.

Sein heutiger Gegner, Lee Evans, setzte sich in der ersten Runde souverän mit 3:0 gegen Sandro Sosing durch. Trotzdem sollte Evans für Humphries kein ernsthaftes Problem darstellen. Es ist das erste Mal, dass der Engländer in der zweiten Runde der WM steht. Ansonsten waren seine größten Erfolge bei Major-Turnieren das Erreichen der Runde der letzten 64 bei den UK Open 2015 und 2016.

Die Siege von Cool Hand Luke hatten nichts mit Glück zu tun. Der 28-Jährige dominierte seine Gegner und hatte auch in den Finals keine großen Probleme. Das knappste Finalergebnis war bei den Players Championship Finals ein 11:9 gegen MvG. Kann Humphries diese Form mit in die WM nehmen?

Humphries gilt als der Topfavorit auf den Turniergewinn. Der Engländer hat in diesem Jahr die Players Championship Finals, den Grand Slam of Darts und den World Grand Prix gewonnen. Das waren drei der letzten vier Major-Turniere vor der WM.

Hallo und herzlich willkommen zur Darts-WM 2024. Gegen 23:15 Uhr trifft Luke Humphries in der zweiten Runde auf Lee Evans.