Jim Williams startete gut in die Partie und war über zwei Sätze eigentlich der bessere Spieler, auch wenn er nur einen davon gewinnen konnte. Daraufhin ließ der Waliser etwas nach, musste aber vor allem der Erfahrung und Klasse von Raymond van Barneveld Tribut zollen. Der Niederländer fackelte kein Feuerwerk ab, spielte auch nur 89,16 Punkte im Average, zeigte sich aber in den entscheidenden Momenten eiskalt und nervenstark. So bleibt Williams im Endeffekt ohne Chance und Barney macht das Generationenduell gegen Shootingstar Luke Littler im Achtelfinale perfekt.

Van Barneveld bietet The Quiff einiges an, doch auch der Waliser kommt nicht ins Scoring. Mit einer 140 bringt sich Barney auf 50 Punkte Rest, Williams folgt mit einer 140 für 60 Punkte Rest. Diesmal gibt sich der Niederländer allerdings keine Blöße und nimmt 50 Punkte mit dem letzten Dart in der Hand über Single 18, Single 16 und Doppel 8 raus.

The Quiff beginnt sein Anwurfleg mit seiner fünften 180 und steht nach zwölf Darts bei 94 Punkten Rest. Barney macht mit einer 140 für 80 Rest Druck, aber Williams checkt unter Druck stark: Über Bullseye, Single 12 und Doppel 16 checkt er 94 und erzwingt hier plötzlich den Decider in Satz fünf.

Auch das nächste Leg spielt van Barneveld souverän runter, kommt auf 142 Punkte, während Williams noch nicht im Finishbereich steht. Barney kommt auf 48 Punkte und lässt zunächst zwei Matchdarts auf der Doppel 16 liegen. Williams hat 120 Punkte auf der Uhr, setzt den ersten Dart so in die Single 20, dass dieser die Triple 20 blockiert. Er versucht es über Bullseye-Bullseye, trifft das auch mit dem ersten Dart, dann aber das Single Bull. Barney lässt jedoch drei weitere Matchdarts auf der Doppel 16 liegen, sodass Williams hier mit dem letzten Dart in der Hand die Doppel 8 checkt und im Match bleibt.

Bei Williams scheint die Luft raus zu sein, Barney scort dagegen besser und steht nach neun Darts bei 161. Die bringt er runter auf 76 Punkte Rest, während Williams sich nur stellen kann und auf 88 kommt. Barney finisht wieder stark und sichert sich per Triple 20 und Doppel 8 das achte Leg in Folge.

The Quiff steht nach neun Darts bei 124 Punkten, während Barney sich auf 68 Punkte herunterspielt. Williams kann sich nur auf 32 stellen. Van Barneveld beweist wieder Nervenstärke und zieht die 68 Punkte über S20, S16 und D16 zum siebten Leg in Folge.

Barney spielt einen starken dritten Satz, kann daran aber in Satz vier nicht anknüpfen. Weil Williams etwas federn lässt und viele wichtige Darts auf die Doppel nicht nutzt, gewinnt Barney auch Satz Nummer vier mit 3:0 und somit sechs Legs in Folge. Der Altmeister spielt Williams hier bis dato mit seiner Erfahrung aus und steht kurz vor dem Einzug ins Achtelfinale, für das er noch einen weiteren Satz braucht.

The Quiff ist bereits weit vorne, lässt van Barneveld aber nochmal rankommen. Williams kann 135 nicht nochmal rausnehmen und bleibt bei 72 Punkten. Barney spielt sich von 150 auf 24 Punkte herunter. Und wieder kann Williams das Doppel nicht treffen: Diesmal verpasst er nach S20, S20 die D16. Barney ist erneut zur Stelle und checkt mit dem zweiten Dart in der letzten Ecke links unten die Doppel 6.

Sein Anwurfleg spielt Barney ordentlich, verpasst aber Tops zum 118er-Finish nach Triple 20 und Single 18. Williams bekommt einen Dart auf das Bullseye, kann 124 Punkte nach T20 und S14 aber nicht checken. Barney lässt drei Frische aus, aber auch Williams vergibt zwei Darts auf die Doppel 8, um 25 Punkte auf 0 zu bringen. Das lässt sich Barney nicht mehr entgehen und trifft mit dem zweiten Dart die Doppel 5.

Beide spielen ein ruhigeres Leg und kommen gemeinsam im Finishbereich an. Williams verpasst das 100er-Finish über S20, Tops, Tops. Barney bekommt die nächste Breakchance und nutzt diese souverän mit dem letzten Dart zum 60er-Finish über die Single 20 und Tops.

Van Barneveld hat sein Level deutlich angehoben und im dritten Satz knapp 105 Punkte im Average gespielt. Auch wenn Williams in diesem Satz ebenso 104,77 Punkte im Schnitt spielt, geht dieser klar mit 3:0 an Barney.

Barney scort nicht gut, während Williams nach neun Darts auf 161 Punkten steht. Diese erreicht van Barneveld auch nach zwölf Darts. Williams bleibt bei 97, Barney bei 96. Nach S19, T18 verpasst The Quiff die D12. Barney macht es besser und checkt 96 über Single 5, Triple 17 und Tops zum Satz!

Williams spielt ein gutes Leg, kommt mit einer 177 in den Finishbereich, doch dann macht Barney mit seiner vierten 180 richtig Druck. Williams spürt den, verpasst die große Zahl und muss bei 69 Rest über das Bullseye. Das verpasst er nach Single 3 und Single 16. Barney nimmt 24 Punkte mit dem zweiten Dart auf der Doppel 12 raus. Ein wichtiges Break für den Niederländer.

Weiter geht's im Ally Pally mit einer 140 von van Barneveld. Nach neun Darts steht der Niederländer auf 96 Punkten. Auch Williams scort gut und steht auf 92 Punkten. Van Barneveld lässt sich davon nicht beeinflussen und checkt 96 sicher per Triple 20 und Doppel 16.

Williams zeigt hier weiterhin eine gute Partie und gleicht verdient aus. Im zweiten Satz gehen alle Legs an den Anwerfer. Barney kam etwas besser ins Scoring, spielt nach wie vor weit unter 90 Punkte im Average (86,75). The Quiff scort stark, hat bereits vier 180er geworfen und trifft im zweiten Satz nun auch jeden zweiten Dart auf die Doppel. So ist hier wieder alles offen.

Van Barneveld setzt Williams direkt mit einer 140 unter Druck, der reagiert jedoch mit seiner vierten 180. Nach neun Darts steht er bei 60 Punkten Rest, während Barney noch bei 144 Punkten steht. Diesmal macht er 60 sicher über Single 20, Single 20 und Doppel 10 aus.

Beide spielen ein gutes Leg, bis Barney sich mit seiner dritten 180 auf 81 Rest bringt. Williams kontert mit seinem dritten Maximum. Van Barneveld verpasst das 81er-Finish nach Single 7 und Triple 14 auf der Doppel 16, doch auch Williams kann 90 Punkte nicht auf 0 bringen, trifft nach der Triple 20 nur die Single 15. Barney checkt anschließend die Doppel 16 mit dem ersten Dart.

Mit seiner zweiten 180 bringt sich Barney auf Breakkurs und stellt sich den Big Fish. Dann bleibt der Niederländer ohne Triple. Williams stellt sich 96 Punkte Rest, aber van Barneveld findet keine Triple 20, die für das 112er-Finish nötig gewesen wäre. The Quiff checkt nervenstark 96 über Single 20, Triple 20 und Doppel 8.

Williams zimmert seine zweite 180 ins Board und Barney reagiert mit einer 45. Dann patzt Williams, der von 161 nur auf 122 Punkte kommt. Barney stellt sich 56 und The Quiff findet keine Triple 18, die für das 122er-Finish nötig wäre. Van Barneveld vergibt zwei Darts auf Doppel 18 und Doppel 9. Williams kann auch 85 über das Bullseye nicht checken und Barney nimmt 9 Punkte mit dem letzten Dart in der Hand über die Doppel 2 raus.

Barney übt mit seiner ersten 180 Druck auf Williams Anwurf aus, kann aber kein weiteres Triple nachlegen. So kommt der Waliser zuerst auf ein Finish und stellt sich 76 Rest. Die checkt er schön über Single 16, Single 20 und Tops zum 1:0.

Jim Williams ist hier eigentlich der bessere Spieler und muss sich an die eigene Nase fassen, da er dennoch den ersten Satz verliert. Der Waliser scort deutlich besser, wirft jedoch im Eröffnungssatz bereits zehn Darts am Doppel vorbei. So lässt er van Barneveld im Satz, der dies dankend annimmt und ihn trotz einem neun Punkte niedrigeren Average (84,22) mit 3:2 gewinnt.

Der niederländische Altmeister scort in diesem Entscheidungsleg nicht gut, sodass Williams zuerst in den Finishbereich kommt - aber nur auf 146 Punkte. Auch Barney bleibt erneut ohne Triple und bleibt bei 126 Punkten Rest. The Quiff stellt sich die Doppel 6 und Barney kann keine Triple 19 finden und 126 daher nicht checken. Dann lässt Williams drei frische Set-Darts aus. Barney zeigt ebenso Nerven und setzt drei Darts neben die Doppel 14. Williams muss ins Madhouse und verpasst zwei Mal die Doppel 1. Das lässt sich Barney nicht mehr nehmen und tütet Satz eins mit dem zweiten Dart in der Doppel 14 ein.

Beide bleiben je zwei Aufnahmen ohne Triple, ehe der Waliser mit zwei 140ern davonzieht und sich 101 Punkte Rest lässt. Van Barneveld ist da noch nicht im Finishbereich. Williams verfehlt die Doppel 12 nach Single 20 und Triple 19 knapp, kommt aber wieder ans Board und trifft sie diesmal mit dem ersten Dart.

The Quiff scort in Barneys Anwurfleg besser, wirft dann aber nur 44 um sich 80 Punkte Rest zu lassen, während van Barneveld sich 56 Punkte stellt. Williams verpasst einen Dart auf Tops nach S20, S20 und Barney nutzt das aus: Mit dem letzten Dart nimmt er 56 über die Doppel 18 raus. 2:1 für den Niederländer!

Beide scoren gut, The Quiff wirft sein erstes Maximum und stellt sich 40 Punkte Rest. Barney kann 141 nicht checken, Williams lässt jedoch drei frische Darts aus. Barney nimmt 36 Punkte mit dem letzten Dart in der Hand über die Doppel 9 raus.

Van Barneveld hat das Ausbullen gewonnen und eröffnet die Begegnung, nachdem die Spieler kurz warten müssen, da das Mikrofon von Caller George Noble nicht funktionstüchtig war. Williams kommt zuerst auf ein Finish, hat aber noch 135 Punkte vor der Brust. Barney stellt sich 64, doch der Waliser kommt direkt mit einem Highfinish zum Break: Über Bullseye, Triple 15 und Tops bringt er 135 Punkte auf 0.

Barney zelebriert seinen Walk-On zu "Eye of the Tiger" genauso wie die zahlreichen "Barney Army"-Fans im Publikum. Auch in diesem Spiel müssen vier Sätze gewonnen werden, um ins Achtelfinale einzuziehen. Game On!

Der Waliser erreichte auf der Pro Tour einige gute Ergebnisse und unter anderem das Finale des Players Championship 30, das er gegen Dave Chisnall mit 4:8 verlor. Durch solide Auftritte über das Jahr hinweg qualifizierte er sich auch für die Players Championship Finals, wo jedoch in Runde 1 gegen Dimitri van den Bergh Schluss war. Durch zwei 3:0-Erfolge über Norman Madhoo und den an Nummer vier gesetzten Peter Wright steht Williams zum zweiten Mal in seiner PDC-Karriere in der 3. Runde der WM. Dort setzte es im vergangenen Jahr eine bittere 3:4-Niederlage gegen Gabriel Clemens. Das soll dieses Jahr besser klappen, in den ersten beiden Runden wurde der 39-Jährige jedoch kaum gefordert, Madhoo brachte es lediglich auf 73 Punkte und Wright auf 83 Punkte im Average.

Seit 2018 wartet Barney mittlerweile bei der WM auf einen Achtelfinaleinzug, gegen Jim Williams soll es endlich wieder klappen. Im vergangenen Jahr setzte es in der 3. Runde eine deutliche Niederlage gegen Gerwyn Price (0:4). Auf der Tour spielte Barney ein unauffälliges Jahr und konnte bei keinem großen Turnier das Achtelfinale erreichen. Immerhin qualifizierte er sich für die Players Championship Finals, unterlag dort jedoch Chris Dobey in der ersten Runde. In seinem 2.Runden-Match ließ Barney dem Polen Szaganski keine Chance, kratzte an den 100 Punkten im Average und bot einen starken Auftritt. Den wird es auch gegen Williams brauchen.

Zum Abschluss dieser Nachmittagssession trifft der Bezwinger von Peter Wright, Jim Williams auf Darts-Legende Raymond van Barneveld. Die Darts-Welt fiebert bereits einem Generationenduell zwischen Shootingstar Luke Littler und Barney entgegen, dieser muss jedoch erstmal Williams schlagen.