Fazit:
Zum Ende hin wurde die Partie noch richtig furios. Dabei sah es lange Zeit so aus, als würden die Mainzer Opfer ihrer Harmlosigkeit werden. Der FSV Zwickau zeigte über weite Strecken eine sehr reife Leistung – und das als Aufsteiger. Defensiv gut geordnet, präsentierten sich die Westsachsen vorn kopfballstark und schlossen zwei ihrer Angriffe effizient ab. Und als kaum noch jemand damit rechnete, ging bei den Gastgebern doch noch der Knopf auf. Allerdings half dem Team von Sandro Schwarz eine Elfmeterentscheidung. Der verwandelte Strafstoß weckte die müden Geister der Rheinhessen, die gut eine Minute später nachlegten und mit gehörig Rückenwind die Partie beinahe noch komplett gedreht hätten.

Jetzt gibt es Entlastung für die Sachsen. Ronny König nimmt von der Strafraumkante Maß. Lukas Watkowiak blockt ab.

Ein wenig stabilisiert sich der FSV Zwickau in dieser Phase. Der Angriffsschwung der Mainzer erlahmt gerade etwas.

Nun ist es Mounir Bouziane, der ungehindert schießen darf. Der 25-Jährige verfehlt den Kasten der Gäste. Was ist mit der Zwickauer Abwehr los? Gibt der Aufsteiger die Partie etwa noch völlig aus der Hand?

Mainz wittert Morgenluft. Die Jungs von Sandro Schwarz wollen mehr. Felix Lohkemper sucht recht freistehend den Abschluss. Johannes Brinkies pariert stark.

Tooor für den 1. FSV Mainz 05 II, 2:2 durch Matti Steinmann
Mounir Bouziane tritt einen Eckstoß für die Gastgeber. Matti Steinmann kommt im Zentrum sechs Meter vor dem Tor vollkommen frei zum Kopfball und macht den Mainzer Doppelschlag perfekt.

Tooor für den 1. FSV Mainz 05 II, 1:2 durch Aaron Seydel
Im Sechzehner kommt es zum Zweikampf zwischen Alexander Sorge und Aaron Seydel. Der Zwickauer soll Foul gespielt haben. Eine umstrittene, aber wohl richtige Entscheidung! Von den Diskussionen lässt sich der Gefoulte nicht beirren. Der 20-Jährige verwandelt den Strafstoß. Johannes Brinkies bekommt die Finger an den Ball, kann den Einschlag aber nicht verhindern.

Eine Flanke von Felix Lohkemper findet in der Mitte den Kopf von Aaron Seydel. Der Mittelstürmer platziert die Kugel genau in die Arme von Johannes Brinkies.

Unabhängig vom Ergebnis hat sich optisch am Spiel nicht viel geändert. Feldvorteile sprechen für die Mainzer. Doch wissen die Jungs von Sandro Schwarz daraus immer noch nichts zu machen. Die Gastgeber sind eher noch harmloser geworden.

Auch wenn es sich im Ergebnis nicht niederschlägt, die Einwechslung von Aaron Seydel ist eine gute Maßnahme gewesen. Der großgewachsene Mittelstürmer macht ordentlich Betrieb. Im Sechzehner lässt der 20-Jährige mehrere Zwickauer aussteigen. Doch am Torabschluss fehlt es, der Schuss fliegt am Kasten vorbei.

Tooor für den FSV Zwickau, 0:2 durch Ronny König
Das ist fast eine Kopie des ersten Treffers. Erneut flankt Patrick Göbel von der rechten Seite in die Mitte. Dort schraubt sich in diesem Fall Ronny König hoch. Der Neuzugang versenkt seinen Kopfball im Tor der Mainzer.

Den Mainzern wird ein Freistoß zugesprochen. Aus großer Distanz versucht es Aaron Seydel direkt. Der Schuss kommt tatsächlich aufs Tor. Dort ist Johannes Brinkies zur Stelle und wehrt ab.

Gelbe Karte für Davy Frick (FSV Zwickau)

Auf den Rängen des Bruchwegstadions haben sich heute offiziell 1.798 Zuschauer eingefunden. Knapp ein Drittel davon sind Anhänger des FSV Zwickau.

In der Folge bekommen die Rheinhessen einen Eckstoß zugesprochen. Gefahr beschwört diese Standardsituation nicht herauf.

Forsch gehen die Mainzer den zweiten Durchgang an. Der eingewechselte Aaron Seydel zieht nach einem Einwurf aus der Drehung ab. Johannes Brinkies zeigt sich auf der Höhe und pariert.

Torsten Ziegner schickt die Gästemannschaft ohne personelle Veränderungen in den zweiten Spielabschnitt.

Zwischenfazit:
Mit einer nicht unverdienten 1:0-Führung hat sich der FSV Zwickau in die Pause verabschiedet. Der Aufsteiger ging die Angelegenheit zunächst sehr vorsichtig an, legte dann aber mehr und mehr die Scheu ab und wagte auch mal etwas. Dank ihrer Effizienz wussten die Westsachsen eine ihrer wenigen Gelegenheiten zu nutzen. Mehr Torgefahr strahlten auch die Mainzer nicht aus, die trotz einer optischen Überlegenheit vor allem im letzten Angriffsdrittel kaum einmal zu Geltung kamen.

Nach einer Balleroberung macht sich Patrick Göbel auf dem Weg in Richtung des gegnerischen Tores. Kurz vor Erreichen des Strafraums zieht der Mittelfeldspieler ab, zielt allerdings links am Gehäuse von Lukas Watkowiak vorbei.

Auf der Gegenseite ist Johannes Brinkies erstmals richtig gefordert. Bei einem strammen Schuss von Felix Lohkemper aus knapp 15 Metern muss Zwickaus Keeper einiges aufbieten, um zu parieren.

Jetzt lassen sich die Zwickauer mal wieder vorn sehen. Michael Schlicht arbeitet sich in den Sechzehner vor. Dann jedoch springt ihm die Kugel zu weit vom Fuß. Diese technische Unzulänglichkeit nutzt Lukas Watkowiak aus und greift sich das Kunstleder.

Daniel Bohl sucht nun immerhin mal den Weg in den Strafraum. Sein Pass aber findet dort keinen Abnehmer.

Der Gegentreffer stärkt das Selbstvertrauen der Mainzer nicht gerade. Entsprechend findet man nicht unbedingt besser in die Partie.

Dem Aufsteiger spielt die Führung in die Karten. Die Männer von Torsten Ziegner konzentrieren sich nun weiter auf ihre sattelfeste Defensive, setzten auf Sicherheit. Somit bleibt den 05ern vorwiegend der Ball. Viel anzufangen wissen die Rheinhessen damit nicht.

Die etwa 500 mitgereisten Zwickauer Fans freut das natürlich gewaltig. Sie sind es, die im spärlich besetzten Stadion für Atmosphäre sorgen.

Tooor für den FSV Zwickau, 0:1 durch Davy Frick
Über die rechte Seite dringt Patrick Göbel bis zur Grundlinie vor. Seine Flanke findet den Kopf von Davy Frick, der das Kunstleder platziert in die Maschen setzt. Für die Westsachsen ist das der erste Treffer in der 3. Liga überhaupt.

Nach einem Zuspiel von Daniel Bohl dringt Felix Lohkemper in den Sechzehner ein. Kein Verteidiger stellt sich ihm in den Weg. Aus kurzer Distanz schießt der Angreifer rechts am Tor vorbei.

Mounir Bouziane sucht halbrechts in der Box den Abschluss. Der Schuss liegt gar nicht schlecht, verfehlt den Kasten von Johannes Brinkies nur knapp.

Nun werden die Mainzer etwas zwingender. Der Druck auf den Gegner erhöht sich Stück für Stück.

Davy Frick startet einen Flügellauf und schließt den mit einer ganz ordentlichen Flanke ab. Marc Zimmermann bekommt eine Kopfballgelegenheit, bringt die Kugel aber nicht im Tor unter. Lukas Watkowiak fängt sicher.

Die optisch überlegenen Mainzer kommen nun zu ihrer ersten Chance - zumindest im Ansatz. Devante Parker taucht ganz frei im Sechzehner auf. Im letzten Moment geht Robert Paul dazwischen und klärt für die Sachsen.

Gelbe Karte für Christoph Göbel (FSV Zwickau)

Jetzt erarbeiten sich die Zwickauer in Person von Christoph Göbel den ersten Eckstoß. Die Hereingabe bekommt Lukas Watkowiak nicht zu fassen. Sein Teamkollege Tevin Ihrig klärt die Angelegenheit für den Keeper.

Die erste Torannäherung war zwar auf Seiten der Gäste, darüber hinaus jedoch bemühen sich die Hausherren um die Spielgestaltung. Allerdings entwickeln die Jungs von Sandro Schwarz noch überhaupt keine Durchschlagskraft.

Nun starten die Zwickauer doch erste zaghafte Bemühungen, die sogar in einem Torschuss münden. Christoph Göbel versucht sich aus der Distanz, setzt die Kugel aber deutlich links am Gehäuse von Lukas Watkowiak vorbei.

In der Anfangsphase agieren die Gäste aus Westsachsen äußerst vorsichtig. Bloß keinen Fehler machen! Man bemüht sich zunächst um die defensive Grundordnung, den Ball überlässt man überwiegend dem Gegner.

Es ist warm in Mainz. Das Thermometer zeigt bei überwiegend bewölktem Himmel etwa 25 Grad an. Derzeit ist es trocken. Der Rasen präsentiert sich in sehr guter Verfassung. Auf den Rängen des Bruchwegstadions verlieren sich allerdings lediglich zwischen 1.000 und 2.000 Zuschauer.

Als Hüter des Regelwerks fungiert Florian Heft. Der 26-jährige Referee ist mit der Erfahrung von acht Zweitliga- und einem DFB-Pokalspiel angereist. In der 3. Liga pfeift er seine 38. Begegnung. Unterstützt wird er dabei von den Assistenten Tim Skorczyk und Lukas Benen.

Torsten Ziegner, zwischen 2003 und 2004 selbst für die zweite Mannschaft der Mainzer am Ball, geht die Herausforderung in der 3. Liga mit folgenden Zielen an: "Wir wollen gut in die Saison starten, uns schnellstmöglich in dieser sehr starken Liga behaupten und uns etablieren." Die Mainzer wollen dem Gegner den Start natürlich so schwer wie möglich gestalten. "Wir haben definitiv den Anspruch, die drei Punkte zu holen", gibt Sandro Schwarz zu verstehen.

Die Westsachsen verstärkten sich mit den zweitligaerfahrenen Profis Ronny König vom Chemnitzer FC sowie Mike Könnecke und Nils Miatke von Erzgebirge Aue. Hinzu kamen talentierte und entwicklungsfähige Spieler wie Felix Geisler (Cottbus), Alexander Sorge (RB Leipzig II) und Lukas Wilton (Hannover II). Marcel Gebers (Osnabrück) und Johannes Brinkies (Rostock) bringen Drittligaerfahrung ein. Darüber hinaus wurde Marcel Bär aus Jena verpflichtet.

Bei den 05ern machte man sich mit gut und gerne zehn Neuzugängen fit für die neue Saison. Von Energie Cottbus kam Mounir Bouziane. Ville Matti Steinmann wechselte vom Chemnitzer FC, Marco Aulbach von Preußen Münster. Dazu wurden unter anderem Felix Lohkemper, Benjamin Trümmer (beide Hoffenheim II), Maurice Neubauer (Schalke II), Noah Korczowski (Wolfsburg II) und Maximilian Rossmann (Aachen) geholt.

Ins dritte Drittligajahr geht die Bundesligareserve von Mainz 05. Nach dem Aufstieg 2014 kämpfte man bislang jeweils um den Klassenerhalt – und tat das erfolgreich. In der vergangenen Saison allerdings sah das in der Hinrunde zunächst gar nicht nach Abstiegskampf aus. Die Rheinhessen mischten an der Spitze mit. Doch ihnen ging der Strom aus. Man rutschte immer weiter ab und kurz vor Saisonende fand man sich auf Platz 16 wieder. Die Mannschaft jedoch bekam die Kurve und schloss die Spielzeit als Zwölfter ab.

Der einstige DDR-Oberligist gehörte in den 1990er Jahren vier Jahre lang der 2. Bundesliga an, ehe der schrittweise Absturz in die Fünftklassigkeit erfolgte. Das Zwickauer Comeback ist eng mit dem Namen Torsten Ziegner verbunden, der 2011 aus Jena kam. In seiner ersten Saison – noch als Spieler – gelang der Aufstieg in die Regionalliga Nordost. Dort etablierte Ziegner die Mannschaft nun als Trainer im Vorderfeld. Im vierten Jahr seines Wirkens als Coach krönte der Klub die kontinuierliche Entwicklung und schaffte den Aufstieg. Somit gibt Zwickau heute sein Debüt in der 3. Liga.