Fazit:

Blau-Weißer Jubel in der MDCC-Arena, Schiedsrichter Florian Badstübner pfeift die Partie ab. Magdeburg schlägt Erfurt mit 2:0 und knackt die 50-Punkte-Marke. Die Führung erzielte Manuel Farrona-Pulido 39 Sekunden nach Wiederanpfiff. Allerdings hätte der Treffer nicht zählen dürfen, da das Leder bei Michel Niemeyers Zuspiel im Aus war. Erfurt gelang es nicht, eine starke Phase vor der Pause und nach dem Rückstand in ein Tor umzumünzen. Christian Beck entschied schließlich nach 74 Minuten mit einem grandiosen Fallrückzieher die Partie. Magdeburg hat defensiv wieder überzeugt und mit Leopold Zingerle einen Torhüter von hochklassigem Format in seinen Reihen. So lebt der Traum vom Aufstieg weiter. Bereits am Dienstag geht es für beide Mannschaften weiter. Erfurt empfängt um 19 Uhr im Steigerwaldstadion zum direkten Abstiegskampfduell die Reserve von Werder Bremen. Magdeburg muss um 20.30 Uhr beim Verfolger Chemnitz zum nächsten Ostderby antreten.

Kammlott schießt nach einer Ecke Hammann aus kurzer Distanz in die Leistengegend. Der Magdeburger bleibt im eigenen Sechzehner liegen. Schiedsrichter Badstübner pfeift ab und lässt den FCM-Verteidiger behandeln. Es geht weiter mit Schiedsrichterball, den die Magdeburger den Erfurter überlassen werden.

Erfurt kommt nach einem Freistoß zu einem Abschluss. Brückner bringt das Leder in den Strafraum, wo Nikolaou weit über das Gehäuse von Zingerle köpft.

Tobias Schwede vergibt die Entscheidung für die Blau-Weißen. Christian Beck dribbelt an drei Gegenspielern vorbei und passt zu dem Mittelfeldspieler. Der zieht von der Strafraumkante ab und schießt einen knappen Meter am rechten Pfosten vorbei.

Es sieht nicht so aus. Erfurt kämpft und nimmt die Zweikämpfe an, aber nach vorne geht nicht viel gegen die starke Magdeburger Hintermannschaft.

Stefan Krämer versucht noch einmal alles. Mit dem Torschützen des Hinspiels, Christopher Bieber, und Samir Benamar kommen zwei Offensivspieler in die Partie. Außenverteidiger Luka Odak und Mittelfeldspieler Sebastian Tyrała müssen weichen. Läutet dieser Doppelwechsel eine Schlussoffensive ein?

Die Magdeburger Fans feiern schon. Allerdings feiern sie auch schon seit über 80 Minuten. Jetzt spricht aber alles für ihre Elf. Erfurt fällt keine Antwort auf das spektakuläre Fallrückziehertor von Beck ein.

Michel Niemeyer verpasst die Entscheidung! Steffen Puttkammer spielt den Vorlagengeber zum 1:0 mustergültig frei. Niemeyer taucht frei vor Klewin auf, schießt aber am langen Pfosten vorbei.

Stefan Krämer hat sich zu einem Wechsel entschieden. Tugay Uzan verlässt das Feld. Uzan hatte im ersten Durchgang die Führung auf den Fuß, in der zweiten Halbzeit war er abgeschaltet. Für ihn kommt Okan Aydin in die Partie.

Tooor für 1. FC Magdeburg, 2:0 durch Christian Beck
Christian Beck beendet seine Torflaute mit einem traumhaften Fallrückzieher! Nico Hammann wird im Mittelfeld nicht attackiert und chippt das Leder in den Strafraum. Dort steht Christian Beck mit dem Rücken zum Tor, nimmt das Leder mit der Brust an, steigt hoch und zimmert das Leder aus 14 Metern Torentfernung ins rechte Toreck. Das war ein Tor der Kategorie Tor des Monats. Nach sechs torlosen Spielen in Folge knipst der Torjäger zum zwölften Mal in der laufenden Spielzeit.

Niemeyer hat bei einem Zweikampf mit Odak auf der linken Seite einen Schlag abgekommen und muss behandelt werden. Das sieht schmerzhaft aus, doch für Niemeyer wird es weitergehen müssen. Härtel hat sein Wechselkontingent schließlich erschöpft.

Hammann bringt einen Freistoß von der rechten Seite in den Strafraum. Handke kommt an das Leder, entscheidet sich aus zehn Metern halblinker Position aber gegen einen Abschluss, sondern legt quer in den Strafraum. Dort sind nur Erfurter.

Gelbe Karte für Jannis Nikolaou (Rot-Weiß Erfurt)
Nikolaou tritt Sowislo von hinten die Beine weg. Klare Gelbe Karte.

Letzter Wechsel auf Seiten der Blau-Weißen. Charles-Elie Laprévotte verlässt nach einer soliden Leistung den Rasen. Für ihn kommt Nicklas Brandt in die Partie. Jens Härtel hat sich damit für die offensivere Variante und gegen eine weitere Absicherung mit Jan Löhmannsröben entschieden.

Gelbe Karte für Michel Niemeyer (1. FC Magdeburg)
Niemeyer legt Brückner. In der Summe der Fouls, die sich der Magdeburger erlaubt hat, ist diese Verwarnung berechtigt.

Der Torschütze Manuel Farrona-Pulido verlässt unter stehenden Ovationen der Zuschauer das Feld und wird von seinem Trainer Jens Härtel geherzt. Für ihn kommt Tarek Chahed in die Partie. Auch Chahed wird sich ins Mittelfeld einreihen.

Erfurt hat nach dem Tor voller Wut reagiert. Immer wieder gab es hitzige Diskussionen mit Schiedsrichter Badstübner, da Erfurt sich bei dem Tor betrogen fühlte. Jetzt gelingt es den Rot-Weißen, den Ärger spielerisch umzusetzen. Es geht schnell nach vorne, Erfurt will den Ausgleich. Doch dem Spiel des FCM hat dieser Treffer richtig gut getan. Sie spielen jetzt ebenfalls richtig guten Fußball. Das ist endlich das Ostderby, wie wir es uns gewünscht haben!

Sofort schaltet Erfurt um. Uzan kommt auf der rechten Seite an den Strafraum und flankt in die Mitte. Kammlott verpasst knapp.

Riesenparade von Klewin gegen Beck! Was ist das denn jetzt für ein Spiel hier?!? Sowislo bringt eine Flanke von rechts in die Mitte. Beck gerät in Rücklage, kann aber trotzdem auf das Tor köpfen. Klewin muss sich strecken und kann das Leder mit den Fingerspitzen über die Latte lenken. Die Ecke bringt nichts ein.

Gelbe Karte für Jens Möckel (Rot-Weiß Erfurt)
Möckel trifft bei einem Zweikampf im Mittelfeld den Ball, räumt dabei aber auch Schwede mit ab. Das gibt eine Gelbe Karte und die tut Erfurt weh. Denn auch Möckel ist damit am Dienstag gesperrt.

Zingerle rettet aus zwei Metern Torentfernung gegen Kammlott! Glanztat von Magdeburgs Torhüter! Niemeyer verliert am eigenen Strafraum das Leder an Menz. Der flankt in die Mitte, wo Kammlott aus kurzer Distanz mit dem Knie zum Abschluss kommt. Aber der FCM-Torhüter reagiert blitzschnell und kann das Leder unter sich begraben.

Das nächste Kuriosum der Partie: Erfurts Auswechselspieler haben Leibchen mit der falschen Farbe an. Schiedsrichter Badstübner pfeift sie zurück. Alles muss schließlich seine Richtigkeit haben. Es gibt neue Leibchen für Erfurt.

Tooor für 1. FC Magdeburg, 1:0 durch Manuel Farrona-Pulido
Blitzstart für den FCM! Manuel Farrona-Pulido schießt die Hausherren 39 Sekunden nach Wiederanpfiff aus Elfmetern volley in Führung. Aber dieses Tor zieht Diskussionen nach sich. Die Flanke kam von Michel Niemeyer von der linken Seite in Höhe der Eckfahne. Allerdings war der Ball bei der Flanke im Aus. Ob er mit ganzem Umfang die Linie überquert hatte, ist mit bloßen Auge nicht zu erkennen. Eine ganz knifflige Entscheidung für Schiedsrichter Florian Badstübner, der das Tor gibt.

Weiter geht's in Magdeburg.

Halbzeitfazit:

Nachdem es in den letzten Minuten etwas hektischer geworden ist, pfeift Florian Badstübner pünktlich zur Pause und gibt den 22 Akteuren auf dem Rasen Zeit, sich zu akklimatisieren. Beide Teams taten sich lange Zeit schwer. Butzen hatte nach neun Minuten die beste Chance für Magdeburg. Danach kam von den Hausherren zu wenig. Wie schon in Kiel ist der FCM offensiv harmlos. Erfurt ging lange Zeit auf Nummer sicher, traute sich in den letzten Minuten vor der Pause dann aber doch etwas zu und hätte sich nach guten Gelegenheiten mit der Führung belohnen können. Zingerle im Magdeburger Tor wusste wieder einmal zu überzeugen. Erfurt ist auf einem guten Weg, Magdeburg muss sich deutlich steigern, wenn die drei Punkte an der Elbe bleiben sollen. Bis gleich!

Gelbe Karte für Christoph Menz (Rot-Weiß Erfurt)
Für diese Aktion holt sich Menz den Gelben Karton ab. Diese Verwarnung hat Folgen. Der Erfurter ist am Dienstag gegen Bremen II gesperrt.

Sowislo verliert den Ball im Mittelfeld an Nikolaou. Der Magdeburger stoppt den Erfurter in der Folge mit einem Foul. Es gibt Freistoß aus dem Mittelfeld. Alle Spieler sind in der Hälfte des FCM. Der Freistoß kommt von Brückner herein und Menz zieht nach innen, verliert aber den Ball. Der Erfurter geht zu Boden, setzt aber mit langem Bein gegen Handke nach. Schiedsrichter Badstübner unterbindet diese Aktion und entscheidet auf Foulspiel.

Gelingt Erfurt der Treffer vor der Pause? Sie rennen an und zwingen Magdeburg zu Fehlern. Handke appelliert an die Zuschauer, die Blau-Weißen aufzubauen. Doch an der Unterstützung liegt es sicherlich nicht. Die Magdeburger singen seit einer halben Stunde vorm Anpfiff durch. Die Blau-Weißen auf dem Rasen sind gefordert, eine Antwort auf den Druck der Erfurter zu finden.

Puttkammer verliert am eigenen Strafraum das Leder an Vocaj. Der könnte ablegen auf den heraneilenden Kammlott, schlägt stattdessen aber eine scharfe Flanke in den Strafraum, wo Hammann gerade noch so klären kann. Ansonsten hätte am langen Pfosten Uzan gelauert, der völlig frei gewesen wäre.

Erfurt macht weiter Druck. Laprévotte leistet sich im Aufbauspiel einen Fehlpass und Erfurt schaltet schnell um. Doch Kammlott hat beim Zuspiel von Uzan im Abseits gestanden. Die Thüringer haben Aufwind.

Handke rettet bei der Erfurter Ecke am langen Pfosten! Brückner kommt aus dem Rückhalt zum Abschluss. Zingerle fliegt am Leder vorbei, doch Handke steht am Pfosten und verhindert den Einschlag. Kammlott setzt im Strafraum nach und köpft im Nachschuss erneut an Zingerle vorbei an den linken Pfosten. Dort streicht das Leder knapp vorbei.

Dicke Chance für Erfurt! Tyrala spielt in die Schnittstelle der Verteidigung. Uzan hat sich hinter die Verteidigung geschlichen und kommt aus 15 Metern zum Abschluss ins rechte untere Eck. Zingerle macht sich ganz lang und lenkt das Leder um den Pfosten herum. Glanztat vom Magdeburger Torwart! Es gibt Ecke.

Handke wirft einen Einwurf von der linken Seite bis in den Erfurter Strafraum. Allerdings steht dort nur Tyrala, der den Konter über Kammlott einleitet. Der Erfurter geht an der rechten Außenlinie, wird aber von Odak gestoppt.

Erfurt versucht, spielerisch aufzubauen. Die Blau-Weißen unterbinden das, indem sie aggressives Pressing spielen. Das macht es Erfurt ganz schwer. Also müssen wieder lange Bälle herhalten. Einer dieser langen Bälle kommt zu Kammlott, der abgedrängt auf der rechten Seite immerhin eine Ecke herausholt. Die bringt nichts ein.

Es brennt lichterloh im Erfurter Strafraum. Schwede flankt von links in den Strafraum. Das Leder geht an Freund und Feind vorbei und kommt irgendwie in der Mitte zu Farrona-Pulido. Dessen Abschluss wird geklärt. Der FCM setzt mit Butzen über die rechte Seite nach und flankt wieder nach innen. Doch da ist keiner und Erfurt klärt. Von der Mittellinie schickt Puttkammer das Ding umgehend zurück in den Erfurter Strafraum, wo sich Klewin die Kugel schnappt und seiner Mannschaft einen kurzen Moment zum Durchschnaufen nach dieser Aktion gönnt.

Solche Dribbelaktionen wie die von Klewin sind untypisch zum bisherigen Erfurter Spiel. Eigentlich schießt Rot-Weiß alles, was in die Nähe des eigenen Strafraums kommt, kompromisslos nach vorne, ohne spielerisch aufbauen zu wollen.

Aufregung in der Erfurter Hintermannschaft. Klewin hält den Ball sehr lange und dribbelt Beck aus. Dabei legt er sich das Leder aber zu weit vor und Butzen rauscht heran, doch Erfurts Torhüter zeigt auch in diesem Zweikampf spielerische Qualitäten und geht rechts an dem Mittelfeldspieler vorbei. Dann passt er nach links zu Odak, der das Leder weghämmert.

Auf der Gegenseite probiert es Schwede mit einer Flanke von der linken Seite in den Strafraum. Das ist leichte Beute für Klewin.

Erfurt kommt das erste Mal gefährlich vor das Magdeburger Tor. Vocaj hat auf rechts an der Strafraumgrenze zu viel Platz und schlägt eine scharfe Flanke in den Strafraum. Kammlott rauscht heran, verpasst die Kugel aber um einen guten halben Meter.

Jens Härtel ist zum ersten Wechsel gezwungen. Für Richard Weil geht es nach dem Zweikampf mit Liridon Vocaj nicht weiter. Er wird ersetzt durch Steffen Puttkammer, der nach seiner Verletzung also zurück auf den Rasen kehrt.

Weil signalisiert, dass er sich bei der Aktion eben ernsthafter weh getan hat. Immer wieder fasst er sich an die Hüfte und den Rücken. Das sieht nicht gut aus.

Das tat weh: Eine eigentlich harmlose Flanke in den Magdeburger Strafraum fängt Zingerle ab. Doch Vocaj ist volles Risiko gegangen und sowohl in FCM-Verteidiger Weil als auch in den RWE-Torhüter gesprungen. Alle drei Spieler gehen zu Boden und müssen kurz behandelt werden. Doch für das Trio geht es weiter.

Kammlott beißt sich an der Magdeburger Defensive bisher die Zähne aus. Nach einem langen Einwurf drischt Möckel das Leder aus dem Strafraum. Im Mittelfeld kommt der Torjäger an den Ball, doch Weil hat aufgepasst und kann klären.

Erfurt hält gut dagegen. Carsten Kammlott probiert es mit einem Distanzschuss, der aber nur auf das Magdeburger Tor kullert und keine Gefahr darstellt. Trotzdem macht RWE deutlich, dass sie alles andere als ein Punktelieferant sein wollen. Zur Not zeigen sie eben Härte, um zum Erfolg zu kommen. Wie Vocaj, der Sowislo hart im Mittelfeld abräumt. Es gibt beschwichtigende Worte von Schiedsrichter Badstübner.

Die erste richtig gute Gelegenheit folgt für den FCM: Schwede setzt im Mittelfeld zum Spurt an und zieht an den Sechsern von RWE vorbei. Vor dem Strafraum der Rot-Weißen legt er nach rechts ab, wo Butzen zum Abschluss kommt. Sein Schuss streicht am linken Pfosten vorbei.

Philipp Klewin muss zum ersten Mal eingreifen. Christian Beck zieht auf den linken Flügel und wird aus dem Mittelfeld von Charles-Elie Laprévotte angespielt. Seine Flanke gerät zu hoch und geht auf die rechte Seite des Strafraums, wo Nils Butzen an das Leder kommt und in die Mitte flankt. Manuel Farrona-Pulido kommt in Höhe der Strafraumkante per Kopf zum Abschluss, aber der Abschluss ist zu harmlos.

Magdeburg sucht vorne seinen Stoßstürmer Christian Beck. Doch Erfurt steht in den ersten Minuten sehr sicher. Ein Verteidiger ist immer bei dem Torjäger, häufig wird er auch gedoppelt.

Die Stimmung ist nicht nur zweitligareif, nein, sie ist erstligareif. Auf allen Tribünen wehen die blau-weißen Fahnen und enorm lautstark wird der FCM nach vorne gepeitscht. Der thüringische Anhang hält dagegen. Aus 2.000 Kehlen wird Erfurt angefeuert.

Los geht's an der Elbe. Carsten Kammlott stößt für die Rot-Weißen an.

Das Stadion ist in ein blau-weißes Fahnenmeer getaucht. 15.000 Fahnen hat der FCM den Zuschauern ausgehändigt. Das schafft Gänsehautatmosphäre zum Einlauf der Spieler.

Geleitet wird das Spiel von Schiedsrichter Florian Badstübner. Der 26-Jährige aus dem mittelfränkischen Windsbach erhält an den Seiten Unterstützung von Markus Pflaum und Johannes Huber.

Bei den Gästen hat Trainer Stefan Kramer die Qual der Wahl. Alle Spieler stehen ihm zur Verfügung. Im Vergleich zum Spiel in Mainz gibt es in der Startaufstellung eine Änderung. Liridon Vocaj verdrängt Theodor Bergmann aus der ersten Elf. Stefan Krämer ist zuversichtlich, dass er mit diesem Kader in Bestbesetzung nicht mit leeren Händen den Heimweg antreten muss: „Wir haben zuletzt aus der Spitzengruppe Osnabrück geschlagen und in Duisburg gut ausgesehen. Wir können auch in Magdeburg was abgreifen.“ An das Hinspiel erinnert sich Rot-Weiß übrigens sehr gerne. Im Steigerwaldstadion erzielte Christopher Bieber in der 83. Minute das Tor des Tages. Der 1:0-Sieg gegen Magdeburg beendete eine Erfurter Serie von vier sieglosen Spielen in Folge. Der Torschütze des Hinspiels muss auch heute zunächst wieder auf der Bank Platz nehmen.

FCM-Trainer Jens Härtel muss weiterhin auf seine langzeitverletzten Innenverteidiger Moritz Sprenger (Knochenentzündung), und André Hainault (Reha nach Oberschenkeloperation) verzichten. Auch der Torschütze aus Kiel, Florian Kath, fällt mit einer Aduktorenzerrung aus. Felix Schiller (Bandscheibenvorfall) und Steffen Puttkammer (Leistenprobleme) melden sich dagegen zurück in der Innenverteidigung. Steffen Puttkammer kann auf der Bank Platz nehmen. Bei Felix Schiller lässt Jens Härtel ebenso wie bei Linksaußen Piotr Cwielong (Oberschenkelzerrung) noch Vorsicht walten. Beide stehen nicht im Kader. Im Vergleich zum Sieg in Kiel gibt es zwei Änderungen in der Startelf. Charles-Elie Laprévotte ersetzt im Mittelfeld Jan Löhmannsröben. Damit hat sich Jens Härtel für eine offensivere Ausrichtung entschieden. Manuel Farrona-Pulido steht für Florian Kath in der Anfangsformation.

Auch die Magdeburger waren lange Zeit auf einen Alleinunterhalter im Sturm angewiesen. Elfmal traf Christian Beck. Doch bei dem Torjäger stottert der Motor gewaltig. Das Spiel in Kiel war die sechste torlose Partie hintereinander für Magdeburgs Stürmer, der in dieser Saison bereits elf Treffer erzielt hat. Zehn dieser Treffer stammen allerdings noch aus der Hinrunde. Im Jahr 2017 gelang ihm lediglich beim 3:0-Sieg gegen Osnabrück ein Tor.

Vor der Bilanz der Magdeburger Torhüter braucht sich der Schlussmann der Erfurter, Philipp Klewin, nicht zu verstecken. Das 0:0 bei der Reserve des FSV Mainz war das zwölfte Spiel, das Philipp Klewin ohne Gegentor beenden konnte. Insgesamt war die Partie beim Tabellenletzten für die Rot-Weißen aber ein Rückschlag, da die frech aufspielenden Mainzer dem Sieg deutlich näher waren als die Elf von Trainer Stefan Krämer. Zuvor hatten die Erfurter mit zwei 1:0-Siegen in Paderborn und gegen Osnabrück sowie einer bärenstarken Leistung trotz 2:3-Niederlage beim Spitzenreiter in Duisburg überzeugt. Der Problemherd der Thüringer liegt in der Offensive. Erst 24 Treffer gelang RWE, nur Mainz traf mit 23 Toren noch seltener das gegnerische Gehäuse. Allein zehn der Erfurter Treffer gehen auf das Konto von Stürmer Carsten Kammlott. Nach überstandener Lendenwirbelverletzung rückte Erfurts Torversicherung gegen Mainz zurück ins Team und steht auch gleich von Beginn an auf dem Feld.

Vor der Saison war Magdeburg mit dem Ziel Klassenerhalt gestartet. Seit dem 18. Spieltag aber haben sich die Blau-Weißen unter den ersten Drei festgesetzt. Das Team hat kaum Schwächen. Es stellt sowohl die viertbeste Offensive mit 40 erzielten Treffern als auch die viertbeste Defensive mit 27 Gegentoren. 13 Mal spielte Magdeburg dabei zu Null. Siebenmal hielt Jan Glinker seinen Kasten sauber. Zur Winterpause wurde der Routinier zwischen den Pfosten durch Jungspund Leopold Zingerle verdrängt, der bereits sechs Partien ohne Gegentreffer verzeichnen kann. Zuletzt musste Leopold Zingerle aber hinter sich greifen. Bei Holstein Kiel parierte er für die in Führung liegenden Gäste zunächst noch einen Elfmeter, musste fünf Minuten vor Schluss aber das Leder aus seinem Kasten holen. Das 1:1 bei dem direkten Verfolger war das zweite Unentschieden in Folge für die Magdeburger, die seit fünf Spielen nicht mehr verloren haben.

Gerade einmal 180 Kilometer trennen die beiden Stadien der sachsen-anhaltischen und der thüringischen Hauptstadt von einander. Weitaus größer ist der Unterschied in der Tabelle. Während Erfurt als 15ter nur fünf Punkte Abstand auf den ersten Abstiegsplatz hat, schnuppert der FCM in seiner zweiten Drittligasaison am Aufstieg. Als Tabellenzweiter hat Magdeburg mit 47 Punkten auf dem Konto momentan die besten Aussichten, um neben dem enteilten Spitzenreiter Duisburg (53 Punkte) den direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt zu machen. Allerdings spürt Magdeburg den Atem der Verfolger Osnabrück (45) und Kiel (44) bereits im Nacken.