Fazit
Mit einem Paukenschlag in letzter Sekunde endet die Begegnung in Zwickau, der heimische FSV ringt die U23 des SVW nieder und behält die drei Punkte in Sachsen. Nach dem verdienten Ausgleich der Werderander war von einem großen Aufbäumen der Zwickauer eigentlich nicht viel zu sehen, beide Mannschaften hätten das Siegtor erzielen können. Dass es dann durch eine Slapstick-Aktion des Bremer Schlussmanns fällt, ist umso bitterer für Werder, das nun wieder mitten im Abstiegssumpf steckt. Der FSV hingegen setzt seinen positiven Lauf fort und schnuppert nun ganz nah an den Nichtabstiegsplätzen.

Tooor für FSV Zwickau, 2:1 durch Eric Oelschlägel (Eigentor)
Unglaublich, welch ein Bock des Bremer Schlussmanns! Bei der wohl letzten Aktion des Spiels herrscht Gewusel im Strafraum, als die Kugel hoch in den Fünfmeterraum kommt. Tormann Oelschlägel kommt von vielen Spielern umgeben nicht richtig hoch und faustet sich das Ding abrutschend selbst ins Netz. Die Bremer protestieren auf Behinderung, aber Bläser gibt das Tor!

... aber auch dieser Versuch wird geklärt. Auf der Gegenseite kommt Zander im Sechzehner bei einem Konter zu Fall, doch Schiri Bläser wirkt nur ab.

Es läuft bereits die Nachspielzeit, Zwickau schlägt die Kugel nochmal blind nach vorne...

Um ein Haar die erneute Führung! Nach einer Flanke von der linken Seite köpft König das Ding vom zweiten Pfosten in die Mitte, wo Nietfeld mit dem Scheitel allerdings nicht mehr herankommt, sonst stünde es jetzt 2:1.

Das Spiel wird in den Schlussminuten nochmal deutlich härter. Man merkt: Es geht hier um einges, drei Punkte sind im Abstiegskampf Gold wert.

Gelbe Karte für Nils Miatke (FSV Zwickau)

König wird bei seinem Abschlussversuch an der Strafraumkante geblockt, scheint dabei aber auch einen Stollen auf den Fuß bekommen zu haben. Die Fans beschweren sich, es geht aber erstmal weiter.

Die Partie scheint offen, beide Mannschaften versuchen noch einen Lucky Punch zu landen und die drei Punkte hier mitzunehmen.

Hui! Zander mit einem klasse Lauf auf der rechten Seite bis in den Strafraum, wo er nach einem Doppelpass wieder an den Ball kommt, sein Abschluss aber im letzten Moment noch abgefälscht wird.

Ziegner reagiert sofort und bringt den kreativen Nietfeld für Abwehrmann Christoph Göbel.

Jetzt wird's spannend: Zwickau muss in den übrigen Minuten alles nach vorne werfen, denn alles andere als ein Sieg wäre eine Riesenenttäuschung für die Westsachsen. Die Brechstange muss her.

Tooor für Werder Bremen II, 1:1 durch Leon Jensen
Der Ausgleich für die Gäste! Nach einem missglückten Fernschuss hoppelt der Ball im Strafraum umher, bis Jensen die Kugel einfach mal blind links unten hindrischt und damit Brinkies auf dem falschen Fuß erwischt. Alles wieder offen!

Bahnt sich da etwa ein Torschuss an? Nein, nach Bärs halbhohem Freistoß kann Werder zwar mit Mühe, letztlich aber ohne einen Schuss zuzulassen klären.

Der SVW ist bemüht, aber sowas wie Torchancen sehen wir von den Gästen leider auch noch nicht. Zwickau bleibt bisher passiv und tut nicht mehr als nötig, das könnte heute reichen.

Der heute komplett wirkungslose Ex-Jugendtorjäger verlässt den Rasen und macht Platz für Sturmkonkurrent Jensen.

Gelbe Karte für Björn Rother (Werder Bremen II)
Rother beschwert sich zu laut und kassiert Gelb aufgrund seiner ungezügelten Gusch, die man hier in der Gegend sagt.

Nach gutem Start der Werderaner ist das Spiel nun wieder ausgeglichen, wie schon Zwickau im ersten Durchgang konnte das Team das hohe Tempo weder halten noch daraus Kapital schlagen.

Gelbe Karte für Luca Zander (Werder Bremen II)

Freistoß von Bär aus gut 30 Metern, doch da der Ball kurz vorm Keeper tückisch aufspringt, kann Oelschlägel nur zur Seite abwehren und hat Glück, dass da niemand lauerte.

Nach einer gefühlvollen Flanke von Rother an den zweiten Pfosten kommt Kazior an den Kopfball, doch man sieht hier, dass der SVW-Kapitän kein Kopfballungeheuer ist - klar vorbei,

Trotz leichten Vorteilen für Werder: Es bleibt ein zerfahrenes Spiel ohne wirkliche Struktur. Man sieht, dass beide Teams unten drin stecken und es heute bereits ums Überleben geht.

Werder muckt auf und hat mehr Spielanteile nach der Pause, Coach Kohlfeld scheint die reichten Worte gefunden zu haben.

Erster gefährlicher Standard seitens der Gastgeber: Koch bringt die Kugel herein, Bär lauert in der Mitte, kann den Ball allerdings nicht kontrollieren - Chance passée.

Der Ball rollt wieder flüssig, zweiter Durchgang bei Eiseskälte!

Halbzeitfazit
Pausentee in Zwickau, der heimische FSV führt bei Minusgraden mit 1:0 gegen die U23 des SV Werder Bremen. Nach furiosen Anfangsminuten mit mehreren Gelegenheiten für Zwickau fand Werder nach gut einer Viertelstunde auch selbst ins Spiel und konnte die Partie bis zur Pause offen gestalten. Lediglich das Gegentor fiel dazwischen und wird die Gäste somit mutiger auftreten lassen müssen im zweiten Abschnitt. Zwickau hat erstmal, was es wollte, doch die denkbar knappste Führung birgt Gefahren.

Die Gastgeber machen das jetzt souverän und spielen den Stiefel herunter, während die Fans durch das Tor angestachelt sind und ihre Team mehr noch als zuvor anfeuern.

Glück für den FSV! Jacobsen setzt sich auf links mit Speed durch, legt flach in die Mitte auf Schmidt, der die Kugel aber nicht mehr perfekt kontrollieren kann, sodass die Schwanenabwehr kurz vorm Einschluss klären kann.

Die Jungbremer zeigen sich in der Tat in den ersten Minuten bemüht, gleich zu reagieren, aber Zwickau wird die Führung jetzt erstmal in die Pause nehmen wollen und Zeit von der Uhr nehmen.

Das muss Werder erstmal schlucken - nicht in der Drangphase, sondern aus dem Nichts bekommen sie das Gegentor, das schon viel früher erwartet worden war. Jetzt ist Moral gefragt.

Tooor für FSV Zwickau, 1:0 durch Ronny König
Da ist der Treffer aus dem berühmten Nichts! Miatke setzt sich auf seiner linken Seite stark gegen zwei Mann durch und bringt einen Flachpass in die Mitte, wo der Ersatzkapitän und Bulle Ronny König sich im Grätschen durchsetzt und links unten einschiebt. Klassischer Treffer Königs!

Beide Mannschaften sind nun auf niedriger Augenhöhe, von der Dominanz der Anfangsminuten ist bei den Sachsen nichts mehr zu sehen, denn Bremen hat sich gefangen und präsentiert sich nun wie ein Drittligist.

Kaum sag ich's! Bär zieht von der rechten Seite in die Mitte und schließt flach mit links ab, verfehlt den Bremer Kasten aber um einen halben Meter rechts unten.

Zwickau gelingt nun fast gar nichts mehr, inzwischen scheint Bremen hier die tonangebende Mannschaft zu sein. Was ist plötzlich los mit dem FSV?

Gelbe Karte für Christoph Göbel (FSV Zwickau)
Göbel nimmt Kazior unsanft von den Beinen und wird mit der hellen Farbe bestraft.

Diesmal ist es Kazior, der für Werder in den Sechzehner flankt, aber auch das ist leichte Beute für Goalie Brinkies, der vor Eggestein fängt.

Wachsmuth hat sich eben bei einem Zweikampf verletzt und muss ausgewechselt werden - Robert Koch ersetzt ihn pflichtgemäß.

Nächster zaghafter Angriffsversuch der Gastgeber: Könnecke bringt das Leder hoch von links herein, doch Marcel Bär berechnet die Flugbahn des Balles falsch und kommt nur mit dem Rücken heran, sodass Oelschlägel leicht aufnehmen kann.

Gelbe Karte für Niklas Schmidt (Werder Bremen II)

Aber immerhin: Die Norddeutschen scheinen die erste Druckwelle überstanden zu haben und lassen zumindest defensiv nicht mehr allzu viel zu. Zwickau muss jetzt dranbleiben.

Erstmals segelt eine Flanke Werders in den FSV-Strafraum, doch auch die kommt wieder zu hoch für Mittelstürmer Eggestein - so wird das nichts.

Zwickau lässt bisher gar keine Zweifel aufkommen, wer hier der Herr im Hause ist. Werders Junioren haben große Probleme, den Ball von ihrem eigenen Strafraum fernzuhalten, denn die Schwäne pressen früh.

Riesenparade von Oelschlägel! Nach einer Ecke stiegt erneut König am höchsten, befördert die Kugel auf fein in die linke untere Ecke, doch Werders Keeper taucht glänzend ab und kann mit einer Hand zur Seite abwehren - starke Aktion!

Erstmals kommt auch Werder an den gegnerischen Strafraum, doch Lorenzen gelingt es auf rechts nicht, eine Flanke in die Mitte durchzubringen - Toraus.

Der FSV legt gut los! Wieder ist es eine Flanke von rechts, die Gefahr bringt, da König in der Mitte hochsteigt, jedoch knapp rechts vorbei am Gehäuse köpft.

Und gleich die erste Möglichkeit für die Gastgeber! Nach einer flachen Hereingabe von der rechten Seite ist es der aufgerückte Davy Frick der am zweiten Pfosten zum Abschluss kommt, aber mit diesem direkt auf Oelschlägel im Kasten trifft, schlecht platziert!

Das Spiel läuft, Bremen stößt an mit seinen grünen Leiberln und grünen Hosen, Zwickau ist heute ganz in Rot unterwegs.

Die Teams stehen im Tunnel und kommen gleich auf den beheizten Rasen - es kann also losgehen unter bewölktem Himmel in Zwickau!

Im Gegensatz zu anderen Stadien in ganz Deutschland kann in Zwickau heute problemlos gespielt werden. Dank einer modernen Rasenheizung in neuen Westsachsenstadion konnte der Rasen von den enormen Schneemassen befreit werden. Inwiefern sich der Boden allerdings dennoch auf das Spiel auswirken wird, kann erst im Laufe der Partie beantwortet werden.

Dabei lief es auch für den SVW zuletzt besser. Im neuen Jahr holte man wie auch der heutige Gegner vier Punkte aus zwei Spielen. Vor allem der überraschende Erfolg bei Sensationsaufsteiger Lotte vor zwei Wochen hat Spuren hinterlassen, das Team schöpft wieder mehr als Hoffnung und tritt wieder weitaus selbstbewusster auf. Einst in der Tabelle abgeschlagen und als sicherer Absteiger gehandelt, kann sich Werder heute mit einem Erfolg in Sachsen bereits vom Tabellenende absetzen.

„Wir müssen und wollen gewinnen, sind weiter verdammt, viel zu punkten. Aber wir haben gelernt, mit dem Druck umzugehen!“, so FSV-Coach Ziegner im Vorfeld des Kellerduells mit den jungen Werderanern, die ihrerseits durch eine Niederlage wieder direkt in den tiefsten Abstiegssumpf gezogen werden könnten.

Der FSV Zwickau hat sich nach der Winterpause eindrucksvoll zurückgekämpft und aus den bisherigen zwei Partien respektable vier Punkte geholt. So beträgt der Rückstand des einstigen Schlusslichts auf das rettende Ufer nur noch drei Punkte, mit einem Sieg können die Sachsen direkt an Preußen Münster heranrücken.