Fazit:
Schluss in Mainz. Die 05er siegen daheim völlig verdient mit 3:1 gegen den SC Preußen Münster und nähren damit die Hoffnungen auf den Klassenerhalt. Sie kontrollierten auch nach dem Seitenwechsel das Geschehen und ließen durch die Treffer von Klement und Trümner keine Zweifel mehr aufkommen. Al-Hazaimeh verkürzte mit einem Slapstick-Tor zwar nochmal auf 1:3, letztlich waren die Preußen heute aber in allen Belangen unterlegen und kehren erneut ohne Punkte aus der Fremde nach Münster zurück. Sie rutschen sogar auf einen Abstiegsplatz und stehen kommenden Samstag gegen Halle unter Druck. Die Mainzer verkürzen derweil den Rückstand auf den Vorletzten Zwickau zumindest bis morgen auf vier Punkte.

Die Partie liegt in den letzten Zügen und Sandro Schwarz nimmt mit seinem zweiten Wechsel etwas Zeit von der Uhr. Die Preußen bräuchten angesichts ihrer heutigen Leistung aber ohnehin ein mittelschweres Fußballwunder, um noch einen Punkt mitzunehmen.

Gelb-Rote Karte für Leon Balogun (1. FSV Mainz 05 II)
Für den Innenverteidiger ist vorzeitig Feierabend. Er fährt im Kopfballduell gegen Warschewski den Arm aus und bekommt dafür zu Recht von Schiri Mix die Ampelkarte gezeigt.

Warschewski mit dem Abschluss! Nach schönem Zusammenspiel von Tritz und Rizzi auf der rechten Außenbahn legt Letzterer in den Sechzehner auf den jungen Angreifer. Warschewski zieht mit Vollspann ab, findet aber in Watkowiak seinen Meister, der das Leder festhält.

Zehn Minuten vor Schluss wechselt FSV-Coach Sandro Schwarz zum ersten Mal und nimmt den Schützen des 1:0 runter. Mit Marcel Costly wird es jetzt etwas defensiver. Die Mainzer wollen wohl nichts mehr anbrennen lassen.

Gelbe Karte für Niki Zimling (1. FSV Mainz 05 II)

Können die Preußen vielleicht noch ein Offensivfeuer entfachen? Es sieht nicht danach aus, weil der SCP nach wie vor nicht wirklich im Spiel ist. Aber noch so ein Zufallstreffer und plötzlich ist es wieder spannend.

Tooor für Preußen Münster, 3:1 durch Jeron Al-Hazaimeh
Postwendend der Anschlusstreffer! Geht hier doch noch was? Mirkan Aydin nickt eine Tritz-Flanke von der rechten Seite zunächst an die Latte. Der Ball springt zurück in den Fünfer, wo Jeron Al-Hazaimeh zur Stelle ist und das Ding über die Linie stochert. Ein Tor aus dem Nichts.

Tooor für 1. FSV Mainz 05 II, 3:0 durch Benjamin Trümner
05 macht den Deckel drauf! Der Mainzer hat im Strafraum viel zu viel Platz und darf die Kugel aus spitzem Winkel im rechten Toreck unterbringen. 3:0 für den Tabellenletzten.

Benno Möhlmann zieht seine letzte Wechseloption und bringt mit Lennart Stoll einen frischen Angreifer. Bislang fehlen allerdings die Chancen, um hier nochmal ranzukommen. Aber 22 Minuten bleiben noch.

Gelbe Karte für Sebastian Mai (Preußen Münster)

Das war wohl die Vorentscheidung. Mainz untermauert eine ansprechende Leistung mit dem zweiten Treffer und wird gegen harmlose Münsteraner wohl nicht mehr viel anbrennen lassen.

Tooor für 1. FSV Mainz 05 II, 2:0 durch Philipp Klement
Die Mainzer legen nach! Bohl spielt den Ball wunderbar in den Sechzehner auf Seydel, der ihn abschirmt und dann auf den zweiten Pfosten querlegt. Dort steht Klement genau richtig und vollendet zu seinem vierten Saisontor.

Preußen arbeitet nach wie vor mit vielen hohen Bällen. Die können Warschewski, Aydin und Grimaldi aber nach wie vor nicht in der Spitze festmachen. Das ist einfach unkreativ und wird heute wohl nicht mehr zum Torerfolg führen.

Nach Ablage von Trümner zieht Bohl aus der zweiten Reihe ab. Preußen-Innenverteidiger Schweers stellt sich aber in die Schussbahn und blockt den Versuch. Dennoch sind die 05er weiterhin gefährlich.

Es geht zunächst so weiter, wie der erste Durchgang zu Ende ging. Die Hausherren kontrollieren das Spielgeschehen und halten die Gäste vom eigenen Tor fern. Die Preußen schaffen es in Ballbesitz selten mal bis über die Mittellinie und agieren mit vielen hohen Befreiungsschlägen aus der Defensive.

Der SCP braucht nun eine deutliche Leistungssteigerung, wenn sie noch punkten wollen. Nach aktuellem Stand der Dinge würden die Münsteraner auf einen Abstiegsplatz abrutschen. Die Mainzer würden derweil zumindest bis morgen auf vier Zähler an den Vorletzten Zwickau heranrücken.

Der Ball rollt wieder. Benno Möhlmann war mit der Leistung seines Teams im ersten Durchgang offenbar überhaupt nicht einverstanden und wechselt deshalb gleich zweimal. Die Mainzer kehren unverändert auf den Rasen zurück.

Halbzeitfazit:
Mit einer verdienten 1:0-Führung geht die Zweitvertretung des FSV Mainz 05 gegen den SC Preußen Münster in die Pause. Nach einer ereignisarmen Anfangsphase übernahmen die Hausherren mit zunehmender Spieldauer die Kontrolle und kamen zu Torgelegenheiten. Balogun hatte nach gut 22 Minuten schon die Führung auf dem Fuß, scheiterte jedoch an SCP-Keeper Schulze-Niehues. Mörschel machte es in der 33. Minute dann besser und versenkte die Kugel nach einer schönen Flanke von Bohl. Die Gäste aus Westfalen zeigen bislang einmal mehr ihr harmlosese Auswärtsgesicht und brachten bis auf eine gute Gelegenheit von Schwarz (20.) nichts zu Stande. Im Vorwärtsgang wurden die Bälle viel zu schnell verloren, sodass man die Mainzer Defensive kaum vor Probleme stellte. Da muss im zweiten Durchgang mehr kommen, wenn man noch Punkte aus der Fastnachtshochburg entführen will.

Fast das 2:0! Nach einem Foul von Rizzi an Bohl bekommen die Mainzer auf der halbrechten Seite einen Freistoß zugesprochen. Klement nimmt sich der Sache an und versucht es direkt. Das Spielgerät rauscht hauchzart über die Latte des SCP-Tors.

Der Möhlmann-Elf unterlaufen im Aufbauspiel ein ums andere Mal viel zu leichte Abspielfehler. So kann man natürlich keine Torgefahr entfachen. Spätestens im zweiten Durchgang muss da eine bis zwei Schippen draufgelegt werden.

Für die Mainzer ist der Führungstreffer durchaus verdient, sind sie hier über weite Strecken doch das aktivere Team. Die Preußen zeigen bislang wieder ihr blasses Auswärtsgesicht und nähren damit die Hoffnungen des Schlusslichts im Abstiegskampf.

Tooor für 1. FSV Mainz 05 II, 1:0 durch Heinz Mörschel
Der Tabellenletzte geht in Front! Nach einer Flanke von Daniel Bohl nimmt 1,90m-Mann Heinz Mörschel die Kugel mit der Brust an und jagt sie dann volley ins rechte Toreck. Stark gespielt!

Aaron Seydel wird im Strafraum in Szene gesetzt und will abziehen. Lion Schweers stellt aber noch rechtzeitig den Fuß rein und blockt den Schuss. Schulze-Niehues muss nicht eingreifen.

Gelbe Karte für Leon Balogun (1. FSV Mainz 05 II)
Der Innenverteidiger handelt sich die erste Verwarnung ein, weil er Rizzi klar am Trikot hält und damit einen Tempogegenstoß verhindert.

Die Gastgeber lassen das Leder besser laufen als die Preußen, müssen in den Umschaltsituationen aber immer wieder auf der Hut sein. Die Mannschaft von Benno Möhlmann überbrückt immer wieder schnell das Mittelfeld, lässt im letzten Drittel dann aber noch die Präzision vermissen.

Auf der anderen Seite gibt's die Riesenchance für Leon Balogun! Nach einem zunächst missglückten Klement-Freistoß kommt der Ball zurück in die Gefahrenzone, wo der Mainzer Verteidiger plötzlich völlig frei steht. Er schießt Schulze-Niehues das Leder jedoch aus kurzer Distanz ans Bein und vergibt damit die Großchance zur Führung.

Die erste gute Torchance geht auf das Konto der Münsteraner! Tobias Rühle verlängert einen Eckball auf den zweiten Pfosten, wo Benjamin Schwarz nur Zentimeter zum Torerfolg fehlen. Das war knapp.

Die Anfangsphase ist rum und bislang passiert im Bruchwegstadion noch nicht allzu viel. Beide Teams sind bemüht, wollen aufgrund der Tabellensituation aber natürlich einen Rückstand unbedingt vermeiden.

Philipp Klement, der in Osnabrück zuletzt doppelt traf, versucht es mal mit einem Distanzschuss aus 22 Metern. SCP-Schlussmann Schulze-Niehues hat zunächst Probleme mit dem strammen Versuch, begräbt die Kugel im Nachfassen aber unter seinen Armen.

Sverko blockt einen Flankenversuch von Tritz und beschert den Gästen damit den ersten Eckball. Der Standard landet am Fünfer bei Grimaldi, der das Spielgerät aber über den Kasten bugsiert.

Die Mainzer arbeiten sich zaghaft nach vorne, doch der Steilpass von Korczowski auf Trümner wird von Preußen-Verteidiger Al-Hazaimeh souverän abgelaufen. Keine Chance für den 05er.

In der Aufstellung der Mainzer finden sich einige Gesichter wieder, die in der Erstvertretung auch schon Bundesligaluft geschnuppert haben. Zu nennen sind dabei Leon Balogun, Aaron Seydel und Niki Zimling.

Die Gäste verzeichnen die erste Torannäherung. Rizzi schlägt einen Freistoß aus dem Halbfeld in den Sechzehner, wo Grimaldi hochsteigt und das Leder per Kopf Richtung Tor befördert. Lukas Watkowiak hat allerdings keine Probleme und pflückt die Kugel aus der Luft.

Benno Möhlmann hat seine Startelf im Vergleich zum 3:0-Sieg am vergangenen Wochenende gegen Großaspach nur auf einer Position verändert. Benjamin Schwarz kehrt nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre zurück und ersetzt Danilo Wiebe im Mittelfeld.

Auf geht's! Schiedsrichter Steffen Mix hat die Partie eröffnet. Die Hausherren haben angestoßen und spielen klassisch in rot-weiß, während die Preußen wie gewohnt in schwarz-grün auflaufen.

Während die Münsteraner vor eigenem Publikum zuletzt zwei souveräne Siege einfuhren, warten sie auswärts seit drei Partien auf etwas Zählbares. Und auch heute beim Schlusslicht erwartet Benno Möhlmann keine Geschenke: "Mainz hat es in letzten drei Partien gut gemacht und gezeigt, dass man nicht absteigen will. Sie agieren kompakt und können mithalten, auch wenn die Tabelle etwas anderes aussagt. Die Begegnung muss von uns angenommen werden, dann haben wir auch Chancen – so wie gegen jede Mannschaft. Wir sind gut beraten, wenn wir nicht überheblich sind und an unseren Dingen weiterarbeiten."

Aktuell ist die Mannschaft von Benno Möhlmann allerdings nur 17. im Tableau, mit nur einem Zählern Vorsprung auf die Abstiegsränge. Somit hat das Pokalaus auch etwas Positives, denn fortan kann man sich voll und ganz auf die Liga konzentrieren. Dort läuft es langsam aber sicher immer besser. "Die Partien der Rückrunde haben wir mit mehr Schwung und Teamgeist bestritten als in der Hinserie", so Coach Möhlmann. Jetzt müsse sich "nur zeigen, wie konstant wir das halten können und ob wir wirklich eine gute Mannschaft sind."

Die Gäste aus Münster kassierten nach dem überzeugenden 3:0-Heimsieg gegen Großaspach unter der Woche einen erneuten Rückschlag. Durch eine 0:1-Heimniederlage gegen Regionalligist SV Rödinghausen verabschiedeten sich die Preußen im Viertelfinale aus dem Westfalenpokal und müssen somit weiter auf ihre erste DFB-Pokal-Teilnahme seit dem Erstrundenkracher 2014 gegen Bayern München warten. Eine Minimalchance besteht allerdings noch: Klettert der SCP mindestens auf den vierten Tabellenplatz, ist man im August wieder in der ersten Hauptrunde dabei.

Die Startaufstellungen beider Mannschaften sind bereits im Spielschema einzusehen.

Wie man heute die wichtigen drei Punkte einfahren will, machte der Cheftrainer im Vorfeld deutlich: "Was wir in Osnabrück bravourös geliefert haben, ist unser Leistungsanspruch. Das muss Woche für Woche unsere Normalität sein, nicht nur alle drei bis vier Wochen." Die Spielweise seiner Truppe berge dabei jedoch auch Gefahren: "Wir dürfen uns nicht einlullen lassen von unserer Kontrolle, auf der anderen Seite dürfen wir auch nicht verkrampfen und das Spiel in zehn Minuten entscheiden wollen." Mal sehen, wie die Mainzer den Spagat heute hinbekommen.

Nachdem der FSV vor zwei Wochen einen überraschenden Auswärtssieg in Osnabrück feierte, gab’s zuletzt eine 0:2-Heimpleite gegen den MSV Duisburg. Im Spiel gegen den Spitzenreiter agierte man allerdings auf Augenhöhe, scheiterte aber an der fehlenden Effektivität im Abschluss. Nach 23 Partien steht die Mainzer Offensive nun bei 16 Toren – das ist Negativrekord in der 3. Liga. "In Osnabrück haben wir das volle Paket aus Kampf und spielerischer Qualität über 93 Minuten abgerufen. Die kleine Differenz zu dieser Leistung in einigen kleinen Situationen hat uns am Samstag gegen Duisburg die Punkte gekostet", resümierte Sandro Schwarz im Nachgang.

So ausgelassen die Stimmung an diesen Tagen in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt sein mag, so ernst ist die Situation der Mainzer U23 in der 3. Liga. Mit schon neun Zählern Rückstand auf das rettende Ufer taumelt die Mannschaft von Sandro Schwarz als Tabellenschlusslicht der Regionalliga entgegen. Das Duell gegen den direkten Mitkonkurrenten aus Münster dürfte also fast schon die letzte Chance sein, nochmal ein Lebenszeichen von sich zu geben. Etwas Hoffnung macht vielleicht die Tatsache, dass die Rot-Weißen zwölf ihrer 17 Saisonpunkte im heimischen Stadion geholt haben.