Fazit:
Der SC Paderborn startet die englische Woche mit dem rechten Fuß und setzt sich verdient mit 3:1 bei Rot-Weiß Erfurt durch. Dabei begannen die Hausherren sehr aktiv, ihre Anfangsoffensive währte allerdings nur eine Viertelstunde und wurde von den Gästen schadenfrei überstanden. Der SCP fand über die Zweikämpfe ins Spiel und übernahm immer mehr Spielanteile. Nach 23 Minuten brachte Christian Bickel die Ostwestfalen in Führung, Sven Michel konnte den Vorsprung kurz vor der Pause sogar noch erhöhen. Erfurt kam gut aus der Kabine, doch wieder dauerte die Drangphase der Krämer-Elf nicht lang. Gut zehn Minuten vor Schluss erzielte Sven Michel seinen zweiten Treffer und machte bereits alles klar, das Anschlusstor von Liridon Vocaj war nur noch Makulatur. Die Ostwestfalen zeigten heute die reifere Spielanlage und brachten die Kugel zur richtigen Zeit im Netz unter. Bereits am Mittwoch empfängt der Zweitligabsteiger den Chemnitzer FC, während Erfurt einen Tag vorher in Osnabrück gefordert ist.

Zwei Minuten stehen noch auf der Uhr, Erfurt müsste nun alle 60 Sekunden ein Tor erzielen.

Okan Aydin setzt sich auf dem linken Flügel gegen zwei Mann durch, bleibt aber mit seiner Flanke an einem Gegenspieler hängen.

Die Gäste spielen weiterhin geschickt auf Zeit. Tim Sebastian macht es sich im eigenen Strafraum gemütlich, wird aber bei seiner Siesta vom Unparteiischen unterbrochen.

Sebastian Tyrała schlägt das Leder von der rechten Eckfahne in den Sechszehner, findet dort aber keinen Abnehmer.

Die Hausherren haben noch einmal Blut geleckt. Bieber legt im Sechszehner auf Kammlott ab, doch das Zuspiel ist zu weit und wird von Kruse abgefangen.

Tooor für Rot-Weiß Erfurt, 1:3 durch Liridon Vocaj
Immerhin gelingt den Thüringern noch der Ehrentreffer. Aus 30 Metern fasst sich der Ex-Würzburger ein Herz und bringt einen wuchtigen Aufsetzer im Netz unter. Lukas Kruse ist machtlos.

Gelbe Karte für Robin Krauße (SC Paderborn 07)

Tooor für SC Paderborn 07, 0:3 durch Sven Michel
Sven Michel macht den Deckel drauf! Eine präzise Flanke von Ben Zolinski landet beim ehemaligen Cottbuser, der aus kurzer Distanz nur noch den Schädel hinhalten muss.

Auf der Erfurter Trainerbank herrscht große Aufregung. Erst lässt sich Marcus Piossek bei seiner Auswechslung viel Zeit, dann sind sich die Paderborner nicht einig, wer denn nun den Einwurf ausführen soll. Die Zeit verrinnt gnadenlos, den Hausherren bleibt nur noch eine knappe Viertelstunde!

Gelbe Karte für Tim Sebastian (SC Paderborn 07)

Eine Ecke für Rot-Weiß mündet in einem Konter für den SC Paderborn, der auf der gegenüberliegenden Seite ebenfalls einen Eckstoß herausholt.

Der fällige Freistoß wird von Vucinovic ausgeführt. Aus 30 Metern trifft der vor kurzem eingewechselte Ex-Havelser den Querbalken! Ein Blau-Schwarzer kommt zum Nachschuss, doch Philipp Klewin ist zur Stelle.

Gelbe Karte für Luka Odak (Rot-Weiß Erfurt)
Nach Verwarnungen steht es mittlerweile 2:2.

Erneut wird Lukas Kruse gefordert! Eine Flanke nimmt Carsten Kammlott gekonnt an und zieht sofort ab, der Keeper bekommt aber gerade noch die Fußspitze dazwischen.

Auch Stefan Krämer nimmt noch eine Veränderung vor und bringt mit Tugay Uzan einen weiteren Angreifer.

Der Torschütze verlässt das Grün und wird positionsgetreu durch den gebürtigen Hannoveraner Marc Vucinovic ersetzt.

Lukas Kruse muss gleich zwei Bälle aufs kurze Eck entschärfen! Aydin und Tyrała scheitern jedoch hintereinander am 33-jährigen Tormann.

Der ehemalige Dortmunder Marc-André Kruska muss behandelt werden, die Begegnung ist kurz unterbrochen.

Zum ersten Mal seit dem Zweitligaabstieg spielt der SC Paderborn wie ein Aufstiegskandidat. Die Mannschaft von René Müller lässt hinten wenig zu und spielt immer wieder schnell in die Spitze.

Gelbe Karte für Marc-André Kruska (SC Paderborn 07)
Kruska wird für ein taktisches Vergehen verwarnt.

Die Fans der Heimmannschaft spüren, dass noch nichts verloren ist und feuern ihre Mannschaft jetzt lautstark an.

Jannis Nikolaou taucht an der Strafraumgrenze auf und zieht trocken ab, Lukas Kruse kann den Flachschuss jedoch festhalten. Die ersten Minuten des zweiten Durchgangs haben es in sich!

Marcus Piossek dringt in den Sechszehner ein und behakt sich da mit Daniel Brückner. Beide Akteure gehen zu Fall, Patrick Schult lässt einfach weiterspielen.

Auch auf der Gegenseite zappelt das Spielgerät im Netz, doch auch beim Schuss von Carsten Kammlott ist die Fahne schon längst oben.

Über mehrere Stationen kommt das Leder zu Thomas Bertels, der das dritte Tor für die Gäste erzielt! Beim Einschuss steht der Verteidiger aber klar im Abseits.

Christoph Menz kann die Kugel nur ins Toraus klären, es gibt Eckball für die Gäste.

Durch die Mitte pirscht sich Sebastian Tyrala vor und legt auf den mitgelaufenen Okan Aydin ab. Der Türke lässt sich aber zu viel Zeit, sein Schuss wird abgefälscht und landet in den Armen von Lukas Kruse.

Carsten Kammlott dringt über die linke Seite in den Strafraum ein, lässt sich dann aber theatralisch fallen und hat Glück, vom Unparteiischen nicht noch verwarnt zu werden.

Es geht weiter! Theodor Bergmann bleibt draußen, mit Liridon Vocaj und dem eingewechselten Christopher Bieber stehen nun zwei ehemalige Würzburger in der Erfurter Mannschaft.

Halbzeitfazit:
Die Hausherren stehen sprichwörtlich im Regen. Rot-Weiß Erfurt hatte gut angefangen, liegt zur Pause aber mit 0:2 gegen den SC Paderborn zurück. Die Gäste wachten erst nach 15 Minuten auf und fanden dann über die Zweikämpfe ins Spiel, der Führungstreffer durch Christian Bickel in der 23. Minute war nicht unverdient. RWE fand keine passende Antwort und ließ sich von den Ostwestfalen den Schneid abkaufen. Als die Thüringer in Gedanken schon in der Kabine waren, legten die Gäste nach und erzielten vier Minuten vor dem Pausenpfiff durch Sven Michel gar ein zweites Tor. Erfurt muss sich kräftig steigern, um vor eigenem Publikum nicht als Verlierer vom Platz zu gehen.

Gelbe Karte für Ben Zolinski (SC Paderborn 07)
Zolinski bringt Odak zu Fall. Das Einsteigen ist nicht überhart, doch vorhergegangene Foulspiele werden den Unparteiischen zum Zeigen des gelben Kartons bewegt haben.

Okan Aydin schlägt eine scharfe Flanke vor den gegnerischen Kasten, doch Christian Strohdiek ist aufmerksam und entschärft die Situation.

Tooor für SC Paderborn 07, 0:2 durch Sven Michel
Die Gäste legen noch vor der Pause nach, und das haben sich die schlafmützigen Erfurter selbst zuzuschreiben: Mehrere Verteidiger schauen nur zu, wie Sven Michel durch den Sechszehner tänzelt und aus kurzer Distanz den Keeper tunnelt.

Vor allem RWE wird nach starkem Beginn immer ungefährlicher und lässt hinten so einiges zu. Stefan Krämer sehnt sich bereits dem Pausenpfiff entgegen, um seiner Mannschaft ein paar Takte erzählen zu können.

Geht vor dem Pausentee noch was? Es regnet nun immer stärker, das Spiel beider Mannschaften leidet unter den unangenehmen Witterungsbdingungen.

Im Gegenzug holt der SCP einen Eckstoß heraus. Neuzugang Marcus Piossek flankt von rechts, Christoph Menz ist aber aufmerksam und klärt.

Tyrala ist der Mann für die ruhenden Bälle. Die Hereingabe kommt gut, Thomas Bertels ist aber zur Stelle und bannt die Gefahr.

Daniel Brückner ist gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber besonders motiviert, setzt sich gegen zwei Mann durch und wird von Zolinski zu Fall gebracht. Es gibt Freistoß von der linken Seite!

Paderborn ist nun deutlich besser im Spiel. Gerade versucht es der ehemalige Bundesligist über die rechte Seite, Nikolaou und Erb können den startenden Michel aber mit vereinten Kräften stoppen.

Gelbe Karte für Sebastian Schonlau (SC Paderborn 07)
Schonlau sieht für ein Foul an Odak den gelben Karton.

Sebastian Tyrała fasst sich aus mittlerer Distanz ein Herz und zieht ab, die Kugel flattert aber direkt in die Arme von Lukas Kruse.

Der Treffer ist nicht unverdient. Nachdem Erfurt gut in die Partie gestartet war, sind die Ostwestfalen mittlerweile besser im Spiel und hatten zuletzt die gefährlicheren Aktionen.

Tooor für SC Paderborn 07, 0:1 durch Christian Bickel
Die Gäste gehen in Führung! Marc Kruska spielt einen schönen Steilpass in den Lauf von Christian Bickel, der auf einmal völlig frei vor dem Keeper auftaucht und mit links ins rechte Eck einschiebt.

Jetzt versucht es der Holländer mit einer Vorlage auf den startenden Ben Zolinski, das Zuspiel wird aber vom herauseilenden Schlussmann abgefangen.

Der SCP kontert. Christian Bickel dringt über die rechte Außenbahn vor und flankt auf den ehemaligen Karlsruher Koen van der Biezen, der allerdings nur einen Kullerball auf den Kasten von Philipp Klewin bringt.

Gelbe Karte für Carsten Kammlott (Rot-Weiß Erfurt)
Kammlott wird für ein rüdes Einsteigen an der Seitenlinie verwarnt.

Theodor Bergmann ist bei Standards ein ständiger Gefahrenherd, wieder fehlen dem 1,81-Mann nur ein paar Zentimeter. Im Rückraum kommt Jannis Nikolaou zum Abschluss, verzieht aber deutlich.

Auf der Gegenseite holt Brückner im Zweikampf mit Zolinski den dritten Eckball für die Landeshauptstädter heraus!

Glück für die Hausherren! Beim Zuspiel auf Sven Michel schnellt die Fahne des Assistenten nach oben, doch der Unparteiische überstimmt den Mann an der Seitenlinie und lässt weiterspielen. Der Distanzschuss von Michel segelt allerdings über das Gehäuse.

Nachdem auch die Gäste ihr Revier markiert haben, gestaltet sich die Partie nun etwas ruhiger.

Zum ersten Mal können die Gäste für ein wenig Entlastung sorgen, Christian Bickel holt auf rechts die erste Ecke für seine Farben heraus. Tim Sebastian kommt frei zum Kopfball, das Leder segelt nur knapp über den Querbalken!

Der Pole ist in den ersten Minuten Dreh-und Angelpunkt bei den Gastgebern. Diesmal zieht Tyrala von der Strafraumkante ab, SCP-Keeper Kruse kann den Linksschuss erst im Nachfassen aufnehmen!

Diesmal führt der ehemalige Paderborner Brückner aus. Kammlott lässt durch, doch Tyrala wirkt im Rückraum zu überrascht und kommt nicht ran.

RWE bleibt am Drücker! Tyrala setzt Aydin in Szene, der zieht aus mittlerer Distanz ab. Der Schuss wird abgefälscht,.es gibt bereits den zweiten Eckstoß für die Thüringer.

Die Hausherren holen sofort den ersten Eckball heraus. Die Flanke von Sebastian Tyrała landet auf dem Schädel von Theodor Bergmann, der die Kugel allerdings nur leicht streift.

Patrick Schult pfeift die Partie an! Bei Temperaturen um die 17 Grad Celsius ist es bewölkt.

Wir müssen uns noch etwas gedulden, laut Stadionsprecher wird die Begegnung mit fünfminütiger Verspätung angepfiffen.

Zuletzt trafen beide Mannschaften in der Drittligaspielzeit 2008/2009 aufeinander. Damals setzte sich der SC Paderborn im eigenen Stadion mit 2:0 und in der Landeshauptstadt Thüringens mit 4:1 durch und stieg am Ende der Saison nach Relegationsspielen gegen den VfL Osnabrück in die zweithöchste Spielklasse auf.

Vor der Länderspielpause setzte sich der SCP mit 2:1 bei Wehen Wiesbaden durch. Die zweiwöchige Pause nutzte man, um sich mit dem ehemaligen Bochumer Zlatko Dedič und Ex-Lauterer Marcus Piossek zu verstärken. Der Euphorie folgte allerdings ganz schnell die Ernüchterung, vor einer Woche unterlag man Holstein Kiel in der Benteler-Arena mit 1:3.

Die beiden werden es mit Genugtuung betrachten, dass sich der SC Paderborn auch in der Dritten Liga wieder in der unteren Tabellenhälfte einreiht. Von sechs Begegnungen konnte die Elf von René Müller nur zwei für sich entscheiden, die restlichen vier gingen verloren. Die Ostwestfalen haben derzeit nur drei Zähler Vorsprung auf das Tabellenschlusslicht FSV Frankfurt.

Auch für Coach Stefan Krämer dürfte die Partie eine ganz besondere sein. Der 49-Jährige arbeitete zwei Jahre lang für Arminia Bielefeld und schaffte mit den Schwarz-Weiß-Blauen den Aufstieg in die Zweite Bundesliga. „Ich habe in den letzten Tagen ziemlich viele Nachrichten von Bielefeld-Fans erhalten, die mir für das kommende Spiel ganz besonders viel Glück gewünscht haben“, erzählte der ehemalige Cheftrainer des Paderborner Rivalen.

Auf Erfurter Seite steht Daniel Brückner in der Startelf. Acht Jahre lang stand der Kahlschädel beim SC Paderborn unter Vertrag, im Dezember letzten Jahres wurde er aufgrund der sportlichen Krise suspendiert. „Ich habe das noch nicht ganz abgehakt. Das sitzt tief. Ich verstehe es immer noch nicht", betont der 35-Jährige.

Wer heute auf dem Platz steht, kann nun mit einem Klick auf "Spielschema" überprüft werden.

Zuletzt konnte die Elf vom ehemaligen Bielefelder Übungsleiter Stefan Krämer zwei Siege in Folge einfahren: Hier im Steigerwald wurde Fortuna Köln mit 3:0 vom Platz gefegt, letzte Woche setzte man sich in Zwickau mit 2:1 durch.

Der verpatzte Saisonauftakt sorgte bei Rot-Weiß für große Ernüchterung: Mit 0:3 unterlag die Krämer-Elf vor eigenem Publikum dem Halleschen FC. Doch seitdem ging es bergauf, von den folgenden fünf Partien verloren die Thüringer keines. Nach sechs Spieltagen hat RWE 11 Punkte auf dem Konto - nur drei weniger als die Spitzenreiter aus Duisburg und Osnabrück, die bereits gestern im Einsatz waren.