Fazit:
Rot-Weiß Erfurt feiert einen wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt und gewinnt beim SC Paderborn mit 1:0. Der direkt verwandelte Freistoß von Theodor Bergmann machte schließlich den Unterschied in einer Partie, die eigentlich keinen Sieger verdient hatte. Die Gäste verteidigten den Sieg am Ende clever nach Hause, hatten aber auch das Quäntchen Glück, dass Erb in der 66. Minute nicht in eigene Tor traf. Die Paderborner kämpften bis zum Schluss, ließen aber vor allem im letzten Drittel die Präzision vermissen. Wirklich klare Torchancen gab es für den SCP im zweiten Durchgang daher nicht. Während die Ostwestfalen mit der vierten Niederlage in Folge auf einem direkten Abstiegsplatz stehen bleiben, können sich die Erfurter etwas Luft verschaffen und den Abstand zur Abstiegszone auf vier Punkte vergrößern. Die Mannschaft von Stefan Krämer empfängt am kommenden Wochenende nun den VfL Osnabrück, der SC Paderborn muss zum schweren Auswärtsspiel nach Chemnitz. Noch ein schönes Wochenende!

Erfurt führt die Ecke kurz aus, verliert dann aber das Spielgerät. Die Hausherren schlagen den Ball an den RWE-Sechzehner und fordern nach einem vermeintlichen Foul einen Freistoß. Schiri Bläser winkt aber ab und beendet wenige Augenblicke später die Partie.

Paderborn versucht es mit wilden Angriffen, kommen aber nicht entscheidend vor das Tor. Stattdessen gelingt Erfurt der Befreiungsschlag, der schließlich sogar einen Eckball einbringt.

Gelbe Karte für Christian Strohdiek (SC Paderborn 07)
Der Verteidiger ist mit einer Schiedsrichterentscheidung unzufrieden und kassiert wegen Meckerns Gelb.

Tugay Uzan fast mit der Entscheidung! Theodor Bergmann steckt die Kugel stark auf den Deutsch-Türken durch, der von rechts frei aufs Tor zu läuft und dann das linke Toreck anvisiert. Der Flachschuss kullert aber einen Meter am linken Pfosten vorbei.

Zlatko Dedič läuft plötzlich alleine auf Philipp Klewin zu, umkurvt den Keeper und setzt die Kugel anschließend ans Außennetz. Da war die Situation aber schon längst wegen einer Abseitsstellung abgepfiffen, weshalb der Fehlschuss des Angreifers nicht mehr ins Gewicht fällt.

Nach einem hohen Ball in den RWE-Sechzehner kommt Klewin gegen Dedič raus und pflückt die Kugel vor dem Slowenen aus der Luft. Dabei kommt er jedoch unglücklich zu Fall und muss den Ball anschließend erstmal ins Aus werfen. Er hält sich den Rücken, kann aber wohl weitermachen.

Der Erfurter Fanblock feuert seine Mannschaft lautstark an und könnte wenn es so bleibt in wenigen Minuten einen wichtigen Dreier im Abstiegskampf feiern. Die Mannschaft macht es defensiv jetzt gut und lässt die Paderborner nicht zu Abschlüssen kommen.

Robin Krauße bringt den Ball links raus zu Zlatko Dedič, der aus spitzem Winkel den Abschluss sucht. Der drucklose Flachschuss wird aber ohne Probleme von Philipp Klewin aufgenommen. Der SCP muss sich schon etwas mehr einfallen lassen, wenn sie die Erfurter noch in Bedrängnis bringen wollen.

Gelbe Karte für Jannis Nikolaou (Rot-Weiß Erfurt)
Der Deutsch-Grieche kommt im Mittelfeld gegen Krauße deutlich zu spät und handelt sich den Gelben Karton ein.

Mit dem Tor im Rücken trauen sich die Gäste inzwischen deutlich mehr zu als noch in der ersten Halbzeit. Doch auch Paderborn wirkt nach wie vor gefährlich, im letzten Drittel fehlt aber die Präzision. Knapp 20 Minuten sind noch zu absolvieren.

Bergmann! Der Torschütze zieht aus halblinker Position, ca. 22 Meter vor dem Tor einfach mal volley ab und hat damit fast Erfolg. Der Schuss setzt gefährlich auf und rauscht auf das rechte untere Toreck. Lukas Kruse fährt den linken Arm aus und wehrt die Kugel zur Seite ab.

Fast das Eigentor! Marc Vucinovic hat auf der rechten Seite ganz viel Platz, zieht in den Strafraum und flankt die Kugel dann scharf, flach rein. RWE-Verteidiger Mario Erb lenkt das Ding unabsichtigt aufs eigene Tor, doch Philipp Klewin schließt noch rechtzeitig seine Beine und lenkt die Murmel so am linken Pfosten vorbei.

Wechselzeit in Ostwestfalen. Stefan Emmerling tauscht gleich zweimal und wird dabei offensiver. Mit van der Biezen kommt ein zusätzlicher Angreifer. Auf der anderen Seite wechselt Stefan Krämer positionsgetreu Stürmer für Stürmer.

Angetrieben vom Führungstreffer ist die Mannschaft von Stefan Krämer am Drücker und spielt weiter nach vorne. Auch wenn dabei keine Chancen herausspringen, halten sie Paderborn so vom eigenen Tor fern.

Angesichts des bisherigen Spielverlaufs ist die Führung des RWE durchaus überraschend. Sie werden sie aber gerne mitnehmen und können jetzt natürlich auf Konter setzen. Der SCP muss derweil aktiv werden, um die vierte Niederlage in Folge zu verhindern.

Tooor für Rot-Weiß Erfurt, 0:1 durch Theodor Bergmann
Ein direkt verwandelter Freistoß bringt Erfurt in Führung! Bergmann hebt die Kugel mit rechts über die Mauer aufs linke Eck. Der Schuss ist gar nicht so platziert, flattert dafür aber gewaltig. Kruse ist dran, schaut aber auch in die tiefstehende Sonne und kann den Einschlag letztlich nicht verhindern.

Ben Zolinski rempelt Liridon Vocaj im Kopfballduell ungestüm zu Boden und beschert den Gästen damit eine gute Freistoßposition halbrechts, 25 Meter vor dem Tor.

Wie gehen die Mannschaften den zweiten Durchgang nun an? Erfurt wird definitiv etwas mehr investieren müssen, wenn man drei Punkte entführen will. Offensiv war das in den ersten 45 Minuten zu wenig. Paderborn dürfte hingegen genau so weitermachen wie vor der Pause und darauf hoffen, dass irgendwann einer reingeht.

6.798 Zuschauer haben heute den Weg in die Benteler Arena gefunden, wie der Stadionsprecher gerade durchgibt. Die 2.000 stark ermäßigten Tickets hatten also ihren Effekt, wenn man bedenkt, dass der Zuschauerschnitt in Paderborn sonst bei etwas über 5.000 liegt.

Der Ball rollt wieder! Ohne personelle Veränderungen starten beide Mannschaften in den zweiten Spielabschnitt.

Halbzeitfazit:
Zwischen dem SC Paderborn und Rot-Weiß Erfurt geht es mit einem torlosen Remis in die Pause. Während die Gäste in der Anfangsphase noch ganz gut nach vorne spielten, erarbeitete sich der SCP im Verlauf der ersten 45 Minuten ein leichtes spielerisches Übergewicht. Die Hausherren wirkten insgesamt etwas zielstrebiger und hatten gleich nach fünf Minuten eine gute Gelegenheit, als Bertels an einer Hereingabe von Dedič vorbeirutschte. Die wohl größte Chance hatte dann aber Piossek in der 23. Minute, als er RWE-Keeper Klewin mit einem direkten Freistoß zur Glanztat zwang. Die Erfurter versuchten es derweil immer wieder über die Außen, kamen damit aber nicht zu Einschussmöglichkeiten. Bislang ist es ein durchaus unterhaltsames Drittligaspiel, wenngleich beiden Teams anzumerken ist, dass keiner den ersten Fehler machen will. Für den zweiten Durchgang ist noch alles offen.

Der auffällige Zlatko Dedič flankt die Kugel ins Zentrum auf Bertels. Der Kopfball des 30-Jährigen landet dann aber klar über dem Kasten von Klewin.

Gelbe Karte für Ben Zolinski (SC Paderborn 07)
Kurz vor der Pause ist die Gelbe Karte von Schiri Bläser im Dauereinsatz. Nach einem Foul im Mittelfeld wird nun auch Paderborns Rechtsverteidiger verwarnt.

Gelbe Karte für Liridon Vocaj (Rot-Weiß Erfurt)
Der Albaner zieht im Mittelfeld das taktische Foul und stellt gegen Piossek das Bein rein. Das hat die zehnte Gelbe Karte in der laufenden Spielzeit zur Folge, sodass Vocaj im nächsten Spiel gegen Osnabrück gesperrt ist.

Gelbe Karte für Jens Möckel (Rot-Weiß Erfurt)
Weil er Zlatko Dedič auf der linken Paderborner Angriffsseit zu Fall bringt, holt sich Jens Möckel eine Verwarnung ab.

Ein Einwurf von Carsten Kammlott landet bei Daniel Brückner, der die Kugel anschließend an den Fünfer flankt. Dort kommt Bergmann zum Kopfball, setzt das Leder aber neben das Tor.

Gute Chance für Paderborn! Weil Christoph Menz zuvor aufgerückt war, hat Zlatko Dedič auf der linken Seite plötzlich viel Platz. Mit zwei Finten nach innen lässt er zwei Erfurter stehen und bedient dann den rechts einlaufenden Marc-André Kruska per schönem Steilpass. Der Achter hat jedoch Probleme bei der Ballannahme und so ist ein Verteidiger noch rechtzeitig zur Stelle. Kruska kommt dabei zwar zu Fall, für einen Elfmeter reicht das aber nicht.

Die darauffolgende Freistoßflanke von Sebastian Tyrala von der rechten Seite wird von einem Mitspieler im Zentrum auf den zweiten Pfosten verlängert. Dort fehlt jedoch ein Rot-Weißer und so geht es weiter mit einem Abstoß für die Hausherren.

Gelbe Karte für Thomas Bertels (SC Paderborn 07)
Der Paderborner schiebt Theodor Bergmann im Kopfballduell den Ellenbogen ins Gesicht und sorgt damit für eine kleine Rudelbildung in der SCP-Hälfte. Schiri Bläser fingert den ersten Gelben Karton aus seiner Brusttasche.

Mehrmals in Folge bekommen die Ostwestfalen nun die Chance zum Ecken-Training. Die Hereingaben sind aber zumeist harmlos und dementsprechend einfach zu verteidigen. Dennoch muss Erfurt aufpassen, denn der Druck wird langsam größer.

Riesen-Reflex von Philipp Klewin! Marcus Piossek schickt den Freistoß aus 20 Metern halbrechter Position mit Tempo über die Mauer. Der RWE-Schlussmann steht jedoch goldrichtig und reißt geistesgegenwärtig die rechte Pranke nach oben. Anschließend klärt ein Verteidiger zur Ecke, die dann nichts einbringt.

Zlatko Dedič dribbelt parallel zur Strafraumlinie ins Zentrum und kommt dabei zu Fall. Schiri Bläser entscheidet auf Freistoß und das in einer sehr aussichtsreichen Position.

Das Geschehen fährt sich momentan im Mittelfeld fest und ist von vielen Ballbesitzwechseln geprägt. Daniel Brückner versucht es mal mit einem langen Schlag auf Rechtsaußen, welchen Mitspieler er da gesehen hat, bleibt allerdings sein Geheimnis.

Es ist eine durchaus unterhaltsame Anfangsphase in der Benteler Arena, da beide Mannschaften versuchen, schnell nach vorne zu spielen. Der SCP ist dabei das aktivere Team, Erfurt setzt eher auf Konter.

In Person von Marcus Piossek laufen die Gastgeber auf den gegnerischen Strafraum zu. Der Deutsch-Pole sieht den einlaufenden Zlatko Dedič und versucht es mit einem hohen Chip-Ball in desse Lauf. Mikko Sumusalo schiebt aber seinen Körper dazwischen und entschärft die Situation.

Erstmals wird jetzt auch RWE gefährlich. Ein Freistoß aus dem rechten Halbfeld segelt auf den zweiten Pfosten, wo ein Rot-Weißer die Kugel irgendwie aufs Tor stochern kann. Es brennt kurz lichterloh, doch Lukas Kruse reagiert schließlich gut und kann das Spielgerät unter Kontrolle bringen.

Elfmeter, ja oder nein? Marcus Piossek bekommt den Ball über links nach vorne durchgesteckt. Klewin riecht den Braten, kommt aus seinem Kasten, doch Piossek ist am linken Strafraumeck eher am Ball. Der Paderborner legt die Kugel links am Keeper vorbei, fädelt dann wohl ein und kommt zu Fall. Der Ball rollt ins Toraus und Schiri Bläser entscheidet auf Abstoß. Kein Foul also!

Erste Großchance des Spiels! Zlatko Dedič tankt sich über die rechte Seite in den Strafraum und zieht die Kugel dann aus spitzem Winkel quer vor das Tor. Unklar, ob es sich dabei um ein Flanke oder einen Torschuss handeln soll. Jedenfalls kommt Thomas Bertels am zweiten Pfosten einen Schritt zu spät und erwischt das Leder mit seiner Grätsche nicht.

Der SCP schlägt einen langen Ball nach vorne in Richtung Marcus Piossek. Jens Möckel ist jedoch zur Stelle, läuft den Paderborner ab und nickt die Kugel dann nach hinten in die Arme von Philipp Klewin.

Auf geht's! Die Hausherren haben angestoßen und spielen ganz in schwarz gekleidet gegen die rot-weißen Gäste aus Erfurt.

Schiedsrichter der Partie ist Benjamin Bläser aus Niederzier, der heute zu seinem 15. Drittliga-Einsatz kommt. An den Seitenlinien wird er dabei von Mitja Stegemann und Niklas Dardenne unterstützt.

Auf Seiten der Gäste tauscht Stefan Krämer drei Mal im Vergleich zur Niederlage gegen Zwickau. Mikko Sumusalo, Liridon Vocaj und Daniel Brückner ersetzen Luka Odak, Tugay Uzan und Okan Aydin. Für Daniel Brückner ist die heutige Begegnung dabei eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Von 2009-2016 kickte er beim SCP und erlebte so den sensationellen Bundesligaaufstieg mit. Vor wenigen Minuten wurde der Mann mit dem Spitznamen "Bohne" offiziell von Wilfried Finke verabschiedet.

Was die Aufstellungen angeht hat Stefan Emmerling beim SCP insgesamt fünf Veränderungen im Gegensatz zur 1:2-Niederlage in Kiel vorgenommen. Unter anderem fehlen die beiden Angreifer Sven Michel (Schnittwunde am rechten Fuß) und Roope Riski (Sperre nach Gelb-Rot). Thomas Bertels, Sebastian Schonlau, Robin Krauße, Marcus Piossek und Zlatko Dedič sind dafür neu im Team.

"Wir müssen versuchen uns frei zu machen von allen Themen, die sich abseits des Platzes abspielen. Wir haben eine Verantwortung gegenüber Verein und Fans, all diese Dinge auszublenden, weil sie nur ablenken. Wir müssen Samstag ab 14.00 Uhr brennen und abliefern", richtete RWE-Coach Stefan Krämer den Fokus vor der Partie wieder aufs Sportliche. Nach der 1:3-Heimniederlage zuletzt gegen Zwickau will der Tabellen-15. beim zweitschlechtesten Heimteam der Liga unbedingt wieder punkten, um sich von den Abstiegsrängen fernzuhalten. Der Abstand beträgt momentan nur einen Zähler.

Ebenso wie prekär wie beim Zweitliga-Absteiger ist auch die finanzielle Lage bei den Gästen aus Erfurt. Rund 500.000 Euro muss der Klub aus Thüringen bis Ende März auftreiben, ansonsten droht der Lizenzentzug für die kommende Drittliga-Saison. Weil RWE das Geld aufgrund eines Schuldenstands von 5,5 Mio. Euro nicht aufbringen kann, hat die Stadt Erfurt ihre Unterstützung zugesagt. Da der Antrag auf städtischen Zuschuss aber mit einer Erhöhung der Stadionpacht einhergehen würde, zog der Verein ihn vorerst zurück. Eine Lösung steht daher noch aus.

Damit es zumindest auf dem Platz wieder besser läuft, verkaufte die Finke-Unternehmensgruppe für die heutige Partie 2.000 Tickets zum Preis von nur fünf Euro. 6.000 Zuschauer werden so insgesamt erwartet. "Wir brauchen jeden Fan, um aus dieser sehr gefährliche Situation herauszukommen", sagte SCP-Coach Stefan Emmerling im Vorfeld. Nach dem gestern bekannt gewordenen Punktabzug für den insolventen VfR Aalen rangieren die Ostwestfalen nun auf dem 18. Platz. Mit dem vierten Heimsieg der Saison könnte man heute allerdings wieder ans rettende Ufer springen.

Sportlich wie finanziell steht dem SC Paderborn das Wasser bis zum Hals. Nach drei Niederlagen in Folge wieder auf einen direkten Abstiegsplatz abgerutscht, wurde auf der Mitgliederversammlung am Montag zudem bekannt, dass der Verein bis zum Saisonende einen prognostizierten Verlust von 2,51 Mio. Euro einfahren wird. Auch die Lizenzerteilung für die kommende Drittligasaison ist in Gefahr. "Wenn wir nicht komplett umdenken, ist Paderborn kein geeigneter Standort für Profifußball. Die aktuellen Lasten führen dazu, dass wir in der 3. Liga nicht überlebensfähig sind", so die alarmierenden Worte von Präsident Wilfried Finke.