Fazit:
Nach spannenden 90 Minuten schlägt der FC Hansa Rostock den FC Rot-Weiß Erfurt mit 2:1 und findet damit zurück in die Erfolgsspur. Die Rostocker brauchten nur fünf Minuten, um durch Ziemer in Führung zu gehen und die druckvolle Anfangsphase der Erfurter zu beenden. Bis zum Pausenpfiff ließen die Gäste überhaupt nichts anbrennen und mussten einzig in der 43. Minute um ihre Führung bangen, als Vocaj mit seinem Distanzschuss an Schuhen scheiterte. Im zweiten Abschnitt erwischten jedoch die Gastgeber erneut den besseren Start und kamen in der 51. Minute nach einer Einzelaktion von Aydin zum Ausgleich. Die Freude über den Ausgleich währte jedoch nur fünf Minuten, denn in Minute 56 brachte Andrist die Rostocker erneut in Front. Bis zum Schluss blieben die Erfurter dann zwar engagiert, hatten gegen gut sortierte Hanseaten aber schlicht zu wenig Ideen, um heute Zählbares mitzunehmen.

Eine Minute bleibt Erfurt noch. Aktuell ist Rostock in Ballbesitz!

Nikolaou scheitert an Schuhen! Tyrala hebt die Kugel von der rechten Seite in die Mitte, wo Nikolaou hochsteigt, zum Kopfball kommt und Schuhen mit einem wuchtigen Abschluss aus kurzer Distanz zu einer Riesentat zwingt. Der Keeper stößt bei seiner Parade sogar noch mit dem Aluminium zusammen und muss kurz behandelt werden.

Es werden drei Minuten nachgespielt.

Benyamina geht alleine aufs Tor zu, will Klewin überlupfen, aber der Keeper verhindert die Entscheidung, indem er sich mutig in den Weg stellt und dem Angreifer das Leder vom Fuß schnappt. Es bleibt also alles offen!

Nur noch zwei Minuten sind regulär zu absolvieren. Erfurt ist tonangebend, gleichzeitig aber auch völlig ideenlos gegen tief stehende Hanseaten. Das sieht nicht gut aus für den FC RWE.

Auch Christian Brand schöpft sein Wechselkontingent voll aus. Mit Ziemer verlässt der Torschütze zum 1:0 das Feld und wird in den letzten Minuten von Aleksandar Stevanović ersetzt.

Gelbe Karte für Liridon Vocaj (Rot-Weiß Erfurt)
Vocaj stoppt Benyamina mit einem Foul auf der linken Seite und unterbindet damit einen Angriff des FC Hansa. Das zieht die unstreitige Gelbe Karte nach sich.

Das wirkt ziemlich planlos, was Erfurt in der Schlussphase anbietet. Außer Ballbesitz und hohen Bällen bringen die Gastgeber nichts zustande, Rostock hält sich den Gegner mit konsequenter Defensivarbeit vom Leib.

Der FC Hansa steht inzwischen sehr tief und lauert nur noch auf Konter. Den Gastgebern fällt gerade aber auch nicht viel ein, mit hohen Bällen haben die Spieler von Stefan Krämer jedenfalls keinen Erfolg.

Brückner leitet weiter auf Tyrala, der blitzschnell für Odak durchsteckt. Der Rechtsverteidiger will in die Mitte geben, holt aber nur einen Eckstoß heraus, der im Anschluss dann aber nichts einbringt.

Gelbe Karte für Carsten Kammlott (Rot-Weiß Erfurt)
Kammlott schubst Kofler um und bekommt die Gelbe Karte gezeigt.

Erfurt hat in puncto Ballbesitz leichte Vorteile, gefährlicher und konsuequenter im Abschluss wirken aber die Rostocker, die immer wieder kontern können.

Rostock lässt sich eine gute Viertelstunde vor Schluss aber auch nicht so einfach den Schneid abkaufen und hält seinerseits mit dem einen oder anderen offensiven Vorstoß dagegen. Vom FC RWE ist seit dem Ausgleichstreffer nicht mehr allzu viel zu sehen.

Benyamina startet seinen Einsatz hochengagiert, im Zweikampf mit Nikolaou ist der neue Mann aber etwas über das Ziel hinausgeschossen und ringt den Defensivmann mit überhartem Einsatz zu Boden.

Christian Brand wechselt zum zweiten Mal in der Partie. Er nimmt Andrist aus dem Spiel und bringt mit Soufian Benyamina eine offensive Kraft.

Auch auf der Bank des FC Hansa herrscht erneut Bewegung, gleich wird es also einen weiteren Wechsel geben.

Auf den Rängen sorgen die Rostocker Fans für mächtig Stimmung und lassen ihrer Freude über den Spielstand freien Lauf. Noch ist ja aber nicht aller Tage Abend, 23 Minuten noch auf der Uhr.

Letzter Wechsel bei Erfurt: Bieber verlässt den Rasen und wird durch Daniel Brückner ersetzt.

Die Gastgeber bleiben trotzig und engagiert, es bleibt aber dabei, dass die Gäste aus dem hohen Norden heute meist einen tadellosen defensiven Job machen und hinten nur sehr wenig zulassen. Dass der Ausgleich durch Aydin aus einer Einzelaktion resultierte, spricht dabei für sich.

Gelbe Karte für Okan Aydin (Rot-Weiß Erfurt)
Die nächste Gelbe gibt es für Aydin, der auf Höhe des Mittelkreises die Grätsche auspackt und seinen Gegner am Knöchel trifft.

Beide Trainer nehmen personelle Veränderungen vor. Auf Seiten der Hausherren hat der Unglücksrabe Mario Erb für heute Feierabend und klatscht mit Theodor Bergmann ab. Beim FC Hansa verlässt Bülbül den Rasen und macht Platz für Ahlschwede.

Beweisen die Hausherren nun erneut Comeback-Qualitäten oder hat Hansa ab nun wieder alles im Griff?

Tooor für Hansa Rostock, 1:2 durch Stephan Andrist
Die Freude über den Ausgleich hält nur fünf Minuten - und wie beim 0:1 ist Erb an der Entstehung des Gegentreffers beteiligt! Der Innenverteidiger säbelt 20 Meter vor dem eigenen Tor über den Ball, verliert das Leder damit an Bülbül, der auf den mitgelaufenen Andrist weiterleitet. Der Mittelfeldmann des FC Hansa rutscht weg, bugsiert das Spielgerät dann aber tatsächlich im Fallen über die Linie.

Gelbe Karte für Mikko Sumusalo (Rot-Weiß Erfurt)
Sumusalo sieht Gelb für ein taktisches Vergehen im Mittelfeld.

Die Erfurter bleiben am Drücker und drängen nun auf den Führungstreffer. So ein Treffer kann wirklich ungeahnte Kräfte freisetzen.

Tooor für Rot-Weiß Erfurt, 1:1 durch Okan Aydin
Was für ein Pfund von Okan Aydin! Aus dem Spiel heraus geht für den FC RWE noch immer nicht viel, aber der eingewechselte Aydin sorgt mit einer tollen Einzelaktion für den Ausgleich. Über links tankt sich der neue Mann in Richtung Mitte, hebt aus 25 Metern Entfernung den Kopf und versenkt das Leder mit einem wuchtigen Schuss punktgenau im langen Eck.

Die Erfurter haben in den ersten Minuten des zweiten Abschnitts etwas mehr Ballbesitz, kommen allerdings kaum bis in die gegnerische Hälfte, während plötzlich die Rostocker über Bülbül kontern können, dessen Hereingabe von der linken Seite aber von Klewin geklärt wird.

Der Ball im Steigerwaldstadion rollt wieder! Während der FC Hansa unverändert aus der Kabine kommt, nimmt Stefan Krämer für den zweiten Durchgang einen Wechsel vor und bringt Okan Aydin für Samir Benamar.

Halbzeitfazit:
Hansa Rostock hat nach 45 Minuten gegen Rot-Weiß Erfurt knapp mit 1:0 die Nase vorn. Eigentlich starteten die Gastgeber gut in die Partie, kassierten dann aber nach fünf Minuten den überraschenden Gegentreffer durch Ziemer. Erfurt schien vom Rückstand zwar unbeeindruckt, wirkte in der Offensive dann aber ziemlich hilflos gegen souveräne Gäste. Der FC Hansa hingegen hatte mit der Führung im Rücken alles im Griff und ließ bis kurz vor der Pause überhaupt nichts zu. Einen Abschluss von Vocaj in der 43. Minute konnten die Rostocker dann aber doch nicht verhindern und so nehmen die Hausherren möglicherweise Schwung mit in den zweiten Durchgang.

Zwei Minuten vor der Pause erarbeiten sich die Hausherren doch noch eine gute Gelegenheit! Sumusalo setzt sich auf dem Flügel durch, hebt das Leder in die Mitte, wo Kammlott mit der Brust für Vocaj ablegt, der mit seinem Schuss aus 20 Metern Schuhen zu einer Parade zwingt.

Der anschließende Freistoß aus dem linken Halbfeld dient als Vorlage für Erb, der wenige Meter vor dem Rostocker Gehäuse entfernt zum Kopfball ansetzt, aber zu wenig Druck hinter das Spielgerät und Schuhen nicht in Verlegenheit bringt.

Gelbe Karte für Michael Gardawski (Hansa Rostock)
Gardawski räumt Benamar ab, obwohl der Mittelfeldmann gar nicht mehr in Ballbesitz war. Das muss Gelb geben.

Benamar wird auf der bislang schwachen linken Seite der Gastgeber verstärkt gesucht, ist gegen die Rostocker Verteidiger aber meist auf verlorenem Posten und kommt noch nicht zur Entfaltung.

Der FC RWE ist optisch leicht überlegen, ohne dabei aber für Gefahr sorgen zu können. Die Partie ist in den letzten Minuten aber etwas hitziger geworden, keines der beiden Teams geht hier einem Zweikampf aus dem Weg.

Benamar und Andrist liefern sich einen rassigen Zweikampf, geraten infolgedessen aber etwas zu heftig aneinander und holen sich beide die Gelbe Karte ab.

Gelbe Karte für Kerem Bülbül (Hansa Rostock)

Gelbe Karte für Samir Benamar (Rot-Weiß Erfurt)

Es bleibt dabei, dass die Begegnung seit dem 0:1 durch Ziemer nur wenig Unerhaltung bietet. Torchancen hat es seit dem Rostocker Führungstreffer keine mehr gegeben, Erfurt konnte den Schwung aus den ersten Augenblicken des Spiels nicht aufrechterhalten.

Ziemlich genau eine halbe Stunde ist mittlerweile absolviert und die Partie ist inzwischen ziemlich verfahren. Erfurt versucht es zwar, wirkt gegen die Defensive der Rostocker jedoch ziemlich ideenlos und bringt offensiv nicht viel zustande.

Nun holt Odak die erste Ecke für die Hausherren heraus. Benamar führt aus, seine flache Flanke ist jedoch von vornherein zum Scheitern verurteilt und wird problemlos vom FC Hansa aus dem Strafraum geklärt.

Erb blockt eine Flanke von Andrist, woraus der erste Eckstoß der Partie resultiert. Wannenwetsch schlenzt das Leder in den Strafraum, seine Hereingabe ist aber deutlich zu lang geraten und landet damit direkt bei den Erfurtern.

Dann können die Gäste mal einen schnellen Konter fahren. Schließlich hechtet Andrist einem langen Schlag in die Spitze hinterher, Klewin hat jedoch aufgepasst und ist vor dem Angreifer am Ball. Damit ist die Situation geklärt.

Nach wie vor ist das Erfurter Spiel extrem rechtslastig. Die linke Seite bearbeitet der FC RWE kaum einmal, das macht das Offensivspiel der Hausherren fur souveräne Rostocker recht durchsichtig.

Erneut wird es hitzig, nachdem Benamar von Gardawski an der linken Eckfahne umgecheckt wurde und dann weder einen Freistoß noch einen Eckball zugesprochen bekommt. Schiedsrichter Zorn steth jedoch gut postiert und entscheidet auf Abstoß.

Dann gibt es Pfiffe von den Rängen, nachdem Odak die vermeintlich erste Ecke für die Hausherren herausgeholt hat. Der Schiedsrichter entscheidet jedoch auf Abstoß und zieht damit den Unmut des Erfurter Publikums auf sich.

Derzeit spielt sich das Geschehen hauptsächlich um den Mittelkreis herum ab. Rot-Weiß Erfurt bleibt engagiert, findet bislang aber noch kein Mittel gegen die Rostocker Abwehrreihe.

Jänicke geht nach einem Zweikampf zu Boden, berappelt sich jedoch schnell wieder und kann weitermachen.

...der Gefoulte hebt das Leder in die Gefahrenzone, wo sich die Erfurter uneinig sind. Die Hausherren monieren, dass da eine Hand der Gäste im Spiel war, aber der Unparteiische lässt weiterlaufen und Marcel Schuhen hat die Kugel sicher.

Nun bekommt der FC RWE einen Freistoß in aussichtsreicher Position zugesprochen, nachdem Tyrala am rechten Strafraumeck gelegt wurde...

Wirklich geschockt wirken die Erfurter von dem unerwarteten Gegentreffer aber nicht. Allerdings versuchen es die Hausherren in der Anfangphase fast ausschließlich über die rechte Seite, wo die Gäste aber gut gestaffelt sind.

Den Start in die Partie haben sich die Erfurter natürlich ganz anders vorgestellt. Eigentlich waren sie in den ersten Minuten ganz gut in dieses Spiel gestartet, laufen nun wegen eines dummen Patzers von Erb aber einem Rückstand hinterher.

Tooor für Hansa Rostock, 0:1 durch Marcel Ziemer
Nach nur fünf Minuten gehen die Gäste im Steigerwaldstadion in Führung! Erb lädt die Rostocker mit einem kapitalen Fehler zum Führungstreffer ein, indem er sich die Kugel in der eigenen Hälfte abluchsen lässt. Die Hanseaten schalten blitzschnell um und setzen Ziemer in der Mitte ein, der zum 0:1 vollstreckt!

Über die rechte Seite setzt Odak erste Akzente. Er tankt sich über den Flügel, findet dann mit seinem flachen Zuspiel in der Mitte aber keinen Abnehmer.

Bis zur ersten halben Chance vergehen nur knapp anderhalb Minuten. Nach einem Freistoß von Tyrala kurz hinter der Mittellinie kommt Menz von der Sechzehnerkante zum Abschluss, setzt den Ball aber dann deutlich über den Querbalken.

Beide Teams gehen in ihren gewohnten Farben in dieses mit Spannung erwartete Duell. Die Erfurter haben den roten Dress übergeworfen, Hansa läuft in Blau auf.

Der Ball im Steigerwaldstadion rollt. Los geht's!

Findet der FC Hansa heute wieder zu alter Defensivstärke zurück? Gleich geht's los!

Für die defensiv sonst so gefestigten Hanseaten bedeuteten die vier Gegentreffer gegen Kiel einen unangenehmen Rückschlag. "Ich glaube, man muss vor allem das Kiel-Spiel nehmen, in dem wir viele Tore in einer Partie kassiert haben. Davor war es immer nur eines, darunter auch Elfmeter und Sonntagsschüsse – das ist manchmal einfach so. Aber gegen Kiel, das war einfach zu viel. Wenn du gleich vier Gegentreffer kriegst, dann ist was falsch gelaufen. Nach dem Spiel war ich natürlich erst angefressen, aber danach auch irgendwie froh, dass es vielleicht ein Hallo-Wach-Effekt war", kommentierte der Rostocker Schlussmann Marcel Schuhen die jüngste Begegnung.

Der heutige Gegner aus dem hohen Norden befindet sich tabellarisch in unmittelbarer Nähe zu Rot-Weiß Erfurt. Der FC Hansa Rostock hat mit 23 Punkten einen Zähler mehr auf dem Konto, steht mit dem 10. Rang aber so gerade noch in der oberen Tabellenhälfte. In den letzten Wochen geriet der FC Hansa jedoch etwas ins Straucheln und wartet nun schon seit fünf Spieltagen auf einen Sieg. Nach vier Unentschieden in Serie holten sich die Rostocker am vergangenen Spieltag eine herbe 1:4-Klatsche bei Holstein Kiel ab und gehen somit mit spürbarem Druck in das Duell mit dem FC RWE.

Auch der Trainer ist sich bewusst, wie schnell es in dieser verrückten 3. Liga nach oben und nach unten gehen kann und fordert daher von seiner Mannschaft in den letzten zwei Spielen vor Ende der Hinrunde noch ein paar Punkte: "Die 3. Liga ist wie eine Achterbahn. Wir müssen sehen, dass wir uns noch ein wenig Winterspeck anfressen", so Krämer.

Das große Manko der Hausherren ist in diesem Jahr die lahmende Offensive. Mit mageren 14 Treffern in 17 Spielen zählt die Angriffsriege der Thüringer mit der Offensive der Zweitvertretung des FSV Mainz 05 zur schwächsten der ganzen Liga. Umso glücklicher ist man beim FC RWE darüber, dass wenigstens einer die Mannschaft mit seinen Treffern auf Kurs hält: Carsten Kammlott erzielte die Hälfte der Erfurter Treffer und besorgte mit seinem Tor gegen Jahn Regensburg den wichtigen Dreier für die Krämer-Truppe.

Dabei ist die Tabellensituation in der dritthöchsten deutschen Spielklasse nach 17 Spieltagen völlig kurios. Zwischen dem Relegationsplatz (Hallescher FC) und dem ersten Abstiegsrang (SC Paderborn) liegen gerade einmal zehn Zähler. Für die zahlreichen Mannschaften, die im Mittelfeld des Tableaus rangieren, kann jeder Sieg und auch jede Niederlage dramatische Auswirkungen haben. Mit einem Sieg gegen Hansa Rostock könnte Erfurt im besten Fall auf Platz Neun vorrücken, gleichzeitig bei einer Niederlage aber auch auf den 17. Rang und damit gefährlich nahe zur Abstiegszone durchgereicht werden.

Kurz vor Ende der Hinserie steht Rot-Weiß Erfurt mit 22 Zählern aktuell auf dem 13. Rang. Durch den Sieg gegen Jahn Regensburg am vergangenen Spieltag konnte die Mannschaft von Stefan Krämer den Abstand zur Abstiegszone etwas vergrößern und hat damit auf Platz 18, den momentan der SC Paderborn inne hat, vier Punkte Vorsprung. Um beruhigt in die Weihnachtsferien gehen zu können, müssen in den letzten zwei Pflichtspielen des Jahres aber noch ein paar Zähler her.