Fazit:
Viel hatte sich Haching für diesen Auftakt vorgenommen, aber am Ende fehlen neben einem Hauptsponsor auch die Punkte. Das Feuerwerk der letztjährigen Regionalliga brachte offensiv zumindest heute wenig bis nichts auf den Rasen und hatte schon im ersten Durchgang Glück, dass Bremen gleich reihenweise exzellente Chancen ausließ. Im Verlauf der zweiten Halbzeit ging man dann aber trotzdem unter, weil Bremen endlich die sich bietenden Möglichkeiten im Netz unterbrachte. Der Aufsteiger erhält also einen Dämpfer während der Zweitvertretung der Nordlichter der Start in die Saison glückt. Das war es von hier aus, einen schönen Tag noch!

Gelbe Karte für Marc Pfitzner (Werder Bremen II)
Der Bremer holt sich für ein taktisches Foul nochmal gelb ab, das hat nun aber nur noch statistischen Wert.

Tja und eventuell müssen einige Experten ihre Prognosen nun schon korrigieren. Denn Bremens Amateure waren der erste Kandidat auf den Abstieg, wirkten heute aber gegen den stärker eingeschätzten Aufsteiger nach zaghaftem Beginn extrem gefestigt.

Jetzt wird es natürlich bitter für Unterhaching, aber auch in dieser Höhe geht das Ergebnis aufgrund der Inaktivität der Gäste in Ordnung.

Tooor für Werder Bremen II, 3:0 durch Levent Ayçiçek
Der Sack ist endgültig zu! Levent Ayçiçek nimmt sich das Ding und zirkelt die Pille über die Mauer in den linken Winkel.

Super, dass die Bremer Youngsters hier nicht versuchen, das 2:0 über die Zeit zu bringen, sondern munter weiter spielen. Isaiah Young holt vorne an der Sechzehnergrenze den Freistoß heraus.

Zumal die Bremer hier dem 3:0 deutlich näher sind. Der Gastgeber setzt den Gegner unter Druck, erobert den Ball und Idrissa Tourés Abschluss wird letztlich geblockt.

Die Hachinger werfen mit Vitalij Lux noch einmal einen Offensive rein, aber jetzt müsste es dann schon sehr schnell gehen.

Leon Jensen geht nach einem engagierten Auftritt runter, verpasste aber vorhin die Krönung mit einem Tor als er im letzten Moment beim Abschluss noch entscheidend geblockt wurde.

Damit dürfte wie gesagt der Deckel auf der Partie sein. Haching hatte heute nicht mal Chancen für ein halbes Tor und muss nun zwei erzielen.

Tooor für Werder Bremen II, 2:0 durch Levent Ayçiçek
Die Antwort lautet: Nichts geht mehr. Denn nachdem Ayçiçek im ersten Durchgang zwei 1000%ige versemmelt hatte, schlenzt er hier aus halblinker Position unhaltbar in die lange Ecke und veredelt damit einen Konter der Hausherren.

Was geht noch für Haching? Den Oberbayern fehlen weiterhin die Ideen im Mittelfeld, Bremen hat hinten kaum Probleme. So dürfte es schwer werden, heute zu punkten.

Der Kapitän der Bremer hat Feierabend und wird durch einen aufgerückten U19-Akteur ersetzt.

Danach wird es schon zwingender: Stahl steigt zum Kopfball hoch und da fehlte nicht viel. Am Ende streicht das Leder über die Latte.

Erster Lichtblick für die Gäste: Piller fängt einen missglückten Klärungsversuch ab, doch der Abschluss geht am Tor vorbei.

Die nächste gute Chance haben aber erneut die Bremer, die sich über links gut durchsetzen. Leon Jensen wird dann allerdings noch entscheidend geblockt und die folgende Ecke bleibt gefahrlos.

Und so nimmt der Übungsleiter dann auch gleich mal einen Doppelwechsel vor. Mal schauen, ob die neuen Beine für mehr Schwung sorgen können.

So langsam müsste Claus Schromm mal reagieren und die Einwechselspieler machen sich da unten auch geschlossen warm. Zwanzig Minuten verbleiben.

Rafael Kazior hatte es da erwischt, der Kapitän ist aber nun zurück.

Kurze Unterbrechung, weil ein Bremer liegen geblieben ist. Die Betreuer sind auf dem Platz und allzu schlimm schaut das erst einmal nicht aus.

War da was? Jim-Patrick Müller reklamiert vehement Handspiel nachdem seine Flanke geblockt wurde. Die Zeitlupe gibt das aber nicht her.

Sascha Bigalke feuert in die Mauer... Der Konter wird dann auch recht schnell abgefangen.

Naja... Schiri Heft pfeift vor dem Bremer Strafraum Foulspiel, aber die Berührung war minimal. Können die Gäste dieses Geschenk nutzen?

1.209 Zuschauer sind zum Saisonauftakt erschienen. Das ist eine ordentliche Kulisse für die Bremer Zweitvertretung.

Unterhaching wirkt wie im ersten Durchgang nach vorne zu unentschlossen. Es fehlen die spielerischen Ideen und Überraschungen.

Gelbe Karte für Jannes Vollert (Werder Bremen II)
Der Bremer kann Thomas Steinherr nur mit einem Foul stoppen und sieht den Karton.

Mit der Führung im Rücken laufen die Bremer den Gegnern un noch früher an. Haching kann sich kaum geordnet befreien.

Jetzt müssen die Gäste gar aufpassen, dass sie die Partie nicht komplett aus der Hand geben. Erneut zieht die Kombination Bünning auf Kazior, doch hier fliegt der Torschütze knapp an der Flanke vorbei.

Lars Bünning hatte das Leder entscheidend weitergeleitet und damit hat sich diese Einwechslung schon bezahlt gemacht. Zusammen mit den Eindrücken des ersten Abschnitts ist das verdient, auch wenn Haching nach der Pause zunächst überlegen war.

Tooor für Werder Bremen II, 1:0 durch Rafael Kazior
Mitten in den Elan der Oberbayern erzielt Bremen die Führung! Eine Flanke von rechts wird am langen Pfosten volley zurück in die Mitte befördert und das geht Haching zu schnell. Kazior steht völlig frei und kann hinter Müller in den leeren Kasten einschieben.

Insgesamt kommt der Gast aber ein wenig energischer zurück auf den Platz. Bei der nächsten Standard taucht Dominik Stahl plötzlich ziemlich frei am Fünfer auf, wirkt aber überrascht und kann den Kopfball nicht platzieren.

Ein Schuss von Stephan Hain hat dann in der Folge schon mehr Potential und Eric Oelschlägel muss abtauchen. Ansonsten war von dem Hachinger Goalgetter allerdings noch nicht viel zu sehen.

Haching holt sich flott eine Ecke heraus, aber die ist erneut von Sascha Bigalke zu flach getreten.

Für Thore Jacobsen geht es leider wie zu erwarten nicht weiter und mit Lars Bünning kommt der nächste Youngster in der Offensive. Die zweite Hälfte läuft!

Halbzeitfazit:
Nach einem verhaltenen Beginn drehte Bremen in der Schlussviertelstunde deutlich auf und hatte drei Großchancen zur Führung. Die Nordlichter verzweifelten aber an der eigenen Effektivität und Korbinian Müller, der vor allem den Elfmeter klasse hielt. Haching fiel dagegen über die gesamte Halbzeit gegen stabile Hausherren offensiv wenig ein und hat Glück, hier nicht zurückzuliegen. Im zweiten Durchgang muss von den Oberbayern in jedem Fall deutlich mehr kommen.

Gelbe Karte für Ole Käuper (Werder Bremen II)
Auch Bremen holt sich kurz darauf die erste Karte ab, weil Käuper mit einem absichtlichen Handspiel taktisch ins Geschehen eingreift.

Gelbe Karte für Maximilian Bauer (SpVgg Unterhaching)
Ursächlich war übrigens ein gröberes Foul von Bauer, der dafür auch den Karton sah.

Zudem gibt es jetzt auch noch schlechte Nachrichten für den Gastgeber: Thore Jacobsen humpelt vom Feld und das sieht zunächst mal nicht so gut aus.

Mittlerweile wäre die Führung der Bremer längst verdient, aber wenn du hier reihenweise solche Chancen liegen lässt...

Elfmeter verschossen von Ole Käuper, Werder Bremen II

Wahnsinn, Irre, Slapstick! Ole Käuper tritt an, doch Müller ahnt die Ecke und kratzt das Leder raus. Der Ball springt dem Schützen erneut vor die Füße, der den Nachschuss aber dann nicht richtig erwischt und nur einen Kullerball hinbekommt.

Elfmeter Bremen! Idrissa Touré wird im Strafraum von Max Dombrowka klar zu Fall gebracht und der Schiedsrichter zögert keine Sekunden und zeigt auf den Punkt.

Noch son Ding! Die Bremer lassen die nächste 100%ige liegen! Levent Ayçiçek scheitert erneut freistehend für Müller und im Kampf um den Rebound begeht Rafael Kazior das Stürmerfoul.

Was für die Oberbayern bleibt sind lange Ballstafetten durch die eigenen Reihen. Allerdings nun mit noch weniger Vorankommen. Das dürfte Claus Schromm kaum gefallen, der da unten aber noch einen relativ ruhigen Eindruck macht.

Somit hat sich mittlerweile das Geschehen auch in die Hälfte der Gäste verlagert, die die Kontrolle nun aus der Hand geben mussten.

Super Reaktion natürlich vom Schlussmann der Hachinger, der auch beim Nachschuss nochmal ran muss. Trotzdem ist dieses Ding eher dem Unvermögen von Ayçiçek zuzuschreiben.

Muss das 1:0 sein! Meine Herren, wie geht der denn nicht rein?! Die Hausherren fahren einen astreinen Konter über die recht Seite. Der Querpass kommt an den Fünfer zu Levent Ayçiçek, der sich völlig frei vor Korbinian Müller die Ecke aussuchen kann. Stattdessen platziert er das Leder viel zu mittig und so kann der Keeper mit einem Hechtsprung das sicher geglaubte 1:0 noch verhindern.

Bremens Zweite ist in den letzten Minuten spürbar aktiver geworden und das tut der Partie gut. Eventuell haben die Männer von Florian Kohfeldt selbst gemerkt, dass Haching noch ein wenig die Durchschlagskraft fehlt und trauen sich mehr.

Die Gäste haben im Verlauf ihrerseits eine gute Szene im Strafraum zu bieten. Sascha Bigalke legt wunderbar per Hacke ab, der Mitspieler ist davon aber zu überrascht und das Leder verspringt in die Hände von Oelschlägel. Nimmt die Partie nun ein wenig Fahrt auf?

Auch diese wird dann gefährlicher. Haching ist zum ersten Mal heute Nachmittag in der Defensive gefragt!

Plötzlich Pfitzner! Nach Hereingabe der Bremer von rechts steht der Mittelfeldman zehn Meter vor dem Tor völlig frei und schließt ab. Ein Hachinger hatte noch den Fuß dazwischen, sonst hätte das Ding wohl in die rechte Ecke gepasst. So gibt es nur Ecke.

Etwas ungewohnt ist die blanke Front der Hachinger Leibchen übrigens schon. Bei soviel Werbung überall im Fußball fällt sowas dann doch deutlich auf.

Danach haben die weißen Hausherren endlich mal Platz zu kontern, doch auf der linken Abwehrseite wird Philipp Eggersglüß stark abgegrätscht.

Ecke Haching: Sascha Bigalke führt aus, doch Rafael Kazior hat am ersten Pfosten keine Probleme, per Kopf zu klären. Schwach getreten!

Sascha Bigalke fehlen 25 Meter vor dem Tor einmal mehr die Optionen und so hält der der Blondschopf einfach mal drauf. Der Versuch geht jedoch meterweit drüber.

Typische Szene im Mittelfeld: Max Dombrowka verspringt der Ball, ein Gestocher setzt ein und am Ende entscheidet der Unparteiische auf Foul der Bremer.

So entwickelt sich das Spiel leider nach einer Viertelstunde zu einem ziemlichen Brei aus Nichtigkeiten. Kompliment allerdings ans die Zuschauer, die sich trotz wenig Szenen die Laune nicht verderben lassen. Die guten Bedingungen bei aktuell 22° dürften dazu beitragen.

Der Ticker-Dienst der Bremer findet übrigens, das Team sei "gut drin". Das lässt sich von hier allerdings nur im Bezug auf die Defensive bestätigen. Die Fehlpassquote liegt gefühlt bei 95%.

Einen Torschuss gab es übrigens weiterhin noch nicht. Ein etwas schwungvollerer Beginn hätte es dann doch sein können, zumal man Unterhaching aus der Regionalliga natürlich viel dynamischer in Erinnerung hat.

Aktuell droht noch keine Gefahr bei Bremen, die Nordlichter werden aber mittlerweile ein wenig zu passiv. Levent Ayçiçek versucht, einen eroberten Ball als Konter weiterzuleiten, aber das Leder landet schnell weider beim Gegner.

Immerhin läuft der Ball bei den Oberbayern sicher durch die eigenen Reihen. Das war bei der eingespielten Truppe allerdings auch so zu erwarten.

Den Gästen ist anzumerken, dass man als leichter Favorit ins Spiel geht und schnell die Kontrolle übernehmen will. Es bleibt aktuell jedoch zumeist bei Willenbekundungen.

Ansonsten startet die Partie mit der obligatorischen Abtastphase. Viel passiert rund um die Mittellinie und echte Annäherungen aus dem Spiel sind rar.

Die erste Standard geht an den Gast aus Oberbayern, doch Eric Oelschlägel ist auf dem Posten und faustet das Leder aus der Gefahrenzone.

Vor der Partie hatte Florian Kohfeldt explizit vor einem Fehlstart wir im Vorjahr gewarnt. Wir dürfen also gespannt sein, wie sich Bremens U23 hier vor den eigenen Zuschauern auf dem "Platz 11" präsentiert.

Auf gehts!

In jedem Fall sind beide Seiten heiß auf den Saisonstart und wir hoffen, dass sich diese Vorfreude dann auch in einem attraktiven Spiel wiederspiegelt. Schiedsrichter ist Florian Heft mit seinen Assistenten Patrick Schult sowie Henrik Bramlage. Letzterer feiert in der dritten Liga seine Premiere.

Während sich der Gast gleich zu Beginn beweisen will und muss, geht es in Bremen insgesamt eher um die Entwicklung der eigenen Talente. Erfolgreich will man aber natürlich trotzdem agieren, zumal die dritte Liga als Platform sicherlich mehr bietet als die Regionalliga. Unterm Strich dürften die Nordlichter aber wie im Vorjahr gegen den Abstieg kämpfen. Im Mai schaffte man erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt.

Daneben ist plötzlich auch der administrative Aufwand ein anderer. Gleich zu Beginn muss man im Nord-Süd-Vergleich über 700 Kilometer überbrücken und die Spieler beteiligen sich mit einem Teil ihrer Prämie an den Flugkosten. Zudem sucht der Verein aktuell noch nach einem Trikotsponsor, es gibt also noch viel zu tun bei der Spielvereinigung.

Vieles ist dabei noch ein wenig neu für das Team von Claus Schromm, der im Wesentlichen auf die Stammkräfte setzt, die abgelaufenen Regionalliga-Meistersaison am häufigsten aufliefen. Vor allem der 100-Tore-Sturm ist dem heutigen Gast erhalten geblieben und man darf gespannt sein, ob Haching auch eine Klasse höher eine ähnliche Feuerkraft entwickeln kann. Dank einiger Verstärkungen ist der Konkurrenzkampf zudem groß, der Kader sei so tief und so gut besetzt wie nie. Noch fehlen wird allerdings Kapitän Josef Welzmüller, der noch mit muskulären Problemen zu kämpfen hat. Zudem soll auch noch auf der Torhüter-Position nachgebessert werden. Marinovic wechselte jüngst in die MLS und hinter Korbinian Müller sucht man aktuell noch eine Nummer zwei.

Die dritte Liga feiert heuer im zehnten Jahr eine Jubiläumssaison und während das Format damit seinen Platz im Profifußball gefunden hat, muss sich Unterhaching als Aufsteiger erst einmal wieder an die Gegebenheiten gewöhnen. Vor drei Jahren waren die Oberbayern abgestiegen und nach dem unterm Strich souveränen Durchmarsch aus der Regionalliga Bayern gilt es nun, sich möglichst schnell wieder zu etablieren.