Fazit:
Zum Auftakt der Drittliga-Saison trennen sich Rot-Weiß Erfurt und Preußen Münster mit 1:1. Der Beginn der zweiten Hälfte gehörte RWE, das einige Male gefährlich am Strafraum auftauchte. Preußen brauchte etwas, um ins Spiel zu kommen. Die größte Chance vergab der auffällige Kobylański mit einem Rechtsschuss, der knapp das Gehäuse verfehlte. Danach verflachte die Begegnung zunehmend und beide gaben sich mit dem Unentschieden zufrieden. Durch den Punkt stehen die Preußen und Essen beide auf Platz 11, doch die Tabelle wird erst in ein paar Wochen mehr Aussagekraft haben. Münster hat am kommenden Spieltag ein Heimspiel gegen Aufsteiger Meppen, während Essen nach Magdeburg reist. Das war es aus dem Steigerwaldstadion, bis zum nächsten Mal!

...und Körber faustet vor die Füße von Dabanlı, der eine Ecke herausholt. Die bringt aber nichts ein.

Benamar holt nach schönem Trick gegen Tritz einen Freistoß auf der linken Seite heraus. Menz wird schießen...

Das Netz wackelt, aber der Ball zappelt nicht darin, sondern außen. Al-Hazaimeh fällt nach einer Ecke der Ball vor den Fuß, ihn hat in dieser Situation niemand auf dem Zettel. Sein wuchtiges Geschoss klatscht ans Außennetz, da wäre Klewin machtlos gewesen.

Das Geschehen plätschert in den letzten Minuten bei sommerlichen Temperaturen in Erfurt vor sich hin. Beide geben sich scheinbar mit dem Punkt zufrieden. Biankadi probiert es nochmal mit einer Hereingabe von rechts, die aber rechtzeitig abgefangen wird.

Martin Kobylański verlässt nach guter Leistung das Feld. Neu dabei ist Lennart Stoll.

Möckel kommt im Anschluss an den folgenden Freistoß per Dropkick im Strafraum zum Abschluss, aber Körber ist mit starker Parade zur Stelle und verhindert den Rückstand.

Gelbe Karte für Stéphane Tritz (Preußen Münster)
Tritz kommt klar zu spät gegen Benamar und sieht für ein übles Foulspiel zu Recht Gelb.

Die Innenverteidiger der Preußen sind sich uneins, wer zum Ball geht. Kammlott will ihnen die Entscheidung abnehmen, kommt aber nicht richtig heran und Körber ist vor ihm am Ball.

Am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison rettete Christopher Bieber mit seinem Siegtor in Rostock den Essenern vor dem Abstieg. Heute kam er kaum zum Zug und rieb sich in vorderster Reihe auf. Elias Huth darf sein Debüt feiern.

Aus dem Nichts hat Biankadi am Strafraumrand die Schussmöglichkeit. Doch Wiebe wirft sich im letzten Moment in den Abschluss und so prallt das Spielgerät zur Seite und Körber schnappt sich das Leder. Das war eine wichtige Rettungsaktion von Wiebe, sonst wäre es gefährlich geworden.

Gelbe Karte für Adriano Grimaldi (Preußen Münster)
Grimaldi zeigt etwas zu viel Einsatz, als er Biankadi in die eigene Hälfte zurückverfolgt und zu Fall bringt. Der Münsteraner Kapitän sieht dafür Gelb.

Moritz Heinrich zeigte bei seinem Debüt einige ansprechende Ansätze. Er macht nun Platz für Jeron Al-Hazaimeh, der vielleicht nochmal neuen Schwung in das Angriffsspiel seiner Mannschaft bringen kann.

Im Moment machen beide Mannschaften den Eindruck, als seien sie mit dem Unentschieden zum Auftakt zufrieden. Jetzt kommt Erfurt mal mit Odak und Kammlott, die aber hängenbleiben.

Bastian Kurz wirkte bei seinem Drittliga-Debüt phasenweise überfordert, was aber nachvollziehbar ist. Er geht vom Feld und Samir Benamar kommt neu ins Spiel.

Nach einem Foul von Menz an Kobylański gibt es einen Freistoß für die Gäste. Rizzi macht es dieses Mal, aber Grimaldi kommt nicht an den Ball.

Die Erfurter bringen ihre Angriffe nicht zu Ende. Die letzten Bälle wie jetzt der von Razeek sind oft zu ungenau. So hängen Kammlott und Bieber weitgehend in der Luft.

Riesenchance für Münster! RWE ist hinten unaufmerksam und die Preußen starten den schnellen Gegenangriff. Grimaldi bedient Kobylański, der den Ball mit rechts in Richtung Tor schiebt. Das Leder kullert gefühlt in Zeitlupe haarscharf am linken Pfosten vorbei.

Bei seiner Auswechslung hustet Rühle mehrfach, er ist offenbar nach seiner Viruserkrankung noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Rühle ist viel unterwegs gewesen und macht nun Platz für Philipp Hoffmann.

Razeek will zu einem Konter ansetzen, hat aber Probleme bei der Ballannahme. Menig setzt sich gegen ihn durch und bekommt dann noch das Foul zugesprochen. Razeek reklamiert einen Ellbogeneinsatz des Münsteraners, doch es gibt Freistoß für die Gäste.

Heinrich nimmt einen Pass aus der Mitte schön mit der Brust an und zieht mit rechts volley ab. Da hat nicht viel gefehlt, aber Körber muss nicht eingreifen.

Die Gäste warten noch auf einen Abschluss in Halbzeit zwei. Eine Flanke von rechts durch Rühle ist einen Tick zu hoch für Grimaldi. Auf der linken Seite versucht es Heinrich nochmal mit einer Flanke, doch auch er findet keinen Kollegen.

Wieder zeigt Kammlott seine Qualitäten am Ball, als er einen langen Abschlag von Klewin sehenswert annimmt und verarbeitet. Er setzt sich mit zwei Körpertäuschungen gegen Schweers durch, aber sein Zuspiel findet dann keinen Mitspieler in der Mitte.

Der erste Vorstoß kommt von Essen: Zunächst legt Kammlott eine Flanke gut in die Mitte ab, doch die Gäste können klären. Doch Razeek setzt nach und kommt vom rechten Flügel in den Strafraum, wo er mutig den Abschluss sucht. Er trifft aber nur das Außennetz.

Ohne Änderungen am Personal starten beide Teams in die zweite Halbzeit!

Halbzeitfazit:
Zur Halbzeitpause steht es leistungsgerecht 1:1 zwischen Rot-Weiß Essen und Preußen Münster. Nach vorsichtigem Abtasten in den ersten Minuten war Essen mit dem ersten guten Abschluss erfolgreich. Neuzugang Neubold köpfte eine Menz-Ecke in die Maschen und ließ die Zuschauer im Steigerwaldstadion jubeln. Münster brauchte etwas, um besser ins Spiel zu kommen. Dann hatten die Gäste Pech, dass es nach einem Neubold-Handspiel keinen Handelfmeter gab. Doch direkt danach stand Neubold wieder im Mittelpunkt, als er Grimaldi laufen ließ und der das 1:1 machte. Danach hatten die Gäste ihre beste Phase und drängten auf das zweite Tor, aber Grimaldi und Rühle vergaben gute Chancen. Es verspricht eine spannende zweite Hälfte zu werden!

Kurz vor der Pause kommen die Gastgeber mal wieder an den Sechzehner. Nach einem weiten Einwurf von Neuhold bekommt Dabanlı einen Freistoß, weil Kobylański das Bein zu hoch hatte. Doch Kurz verschenkt die gute Möglichkeit vom rechten Flügel durch einen völlig verzogener Flankenball ins Toraus.

Deutlich besser macht es Kobylański zwei Minuten später mit einem Freistoß aus über dreißig Metern zentraler Position. Mit Vollspann schießt er durch die Mauer, die da zu löchrig agiert. Klewin wehrt den Aufsetzer stark zur Ecke ab, die aber nichts einbringt.

Biankadi foult den bereits enteilten Grimaldi, kommt aber mit einer mündlichen Ermahnung davon. Den Freistoß tritt natürlich wieder Kobylański. Er probiert es direkt, zielt aber deutlich vorbei. Da war mehr drin. In der letzten Saison traf er fünfmal für die Preußen, alle Treffer fielen in der Rückrunde. Nach halbjähriger Leihe aus Danzig wurde er vor kurzem fest verpflichtet.

Grimaldi bekommt einen Abpraller etwas glücklich vor die Füße und zieht sofort in Richtung Strafraum. Menz klebt an ihm dran und kann ihn entscheidend stören, so dass nur ein Kullerbällchen herausspringt, das Klewin nicht vor Probleme stellt. Der Torhüter hatte in der Sommerpause gute Angebote unter anderem aus der ersten niederländischen Liga, entschied sich aber für den Verbleib in Essen.

Die Neuzugänge Razeek und Biankadi harmonieren bereits blendend. Razeek zieht in Richtung Strafraum und legt dann clever in den Lauf von Biankadi, der aus spitzem Winkel knapp daneben zielt.

Gelbe Karte für Danilo Wiebe (Preußen Münster)
Die erste Gelbe Karte der Partie geht an Wiebe für ein taktisches Foul

Tooor für Preußen Münster, 1:1 durch Adriano Grimaldi
Es gibt keinen Strafstoß, aber der Ausgleich fällt trotzdem! Kobylański schießt die Ecke von links und Grimaldi befördert den Ball mit einem wuchtigen Flugkopfball ins Netz, nachdem er Erfurt-Torschütze Neubold abgeschüttelt hatte.

Wilde Proteste der Preußen! Menig kommt nach einem Kobylański-Freistoß zum Kopfball und da war tatsächlich die Hand von Neuhold dran. Es gibt aber nur Ecke.

Erfurt wackelt jetzt hinten ein wenig und plötzlich hat Rühle nach gefühlvollem Pass in den Lauf frei Bahn. Etwas überhastet probiert er es mit einem Lupfer, der aber nicht hoch genug ist und in Klewins Armen landet.

Die Gäste erhöhen den Druck. Eine Flanke von Menig ist aber zu hoch für Rühle, der die Kugel zwar touchiert, aber nicht kontrolliert auf das Tor bringen kann.

Rühle fällt im Sechzehner und reklamiert, er will einen Strafstoß haben. Mehr als ein leichter Schubser von Odak war das aber nicht, dementsprechend ist die Entscheidung von Schiedsrichter Gerach gegen den Strafstoß nachvollziehbar.

Die Preußen tun sich weiterhin schwer im Spiel nach vorne. Möhlmann steht wild gestikulierend am Rande seiner Coaching-Zone und gibt Anweisungen.

Kammlott nimmt ein langes Zuspiel von Kapitän Möckel gefühlvoll an und legt ab auf Razeek. Der holt die nächste Ecke heraus und wieder chipt Menz die Kugel herein. Dieses Mal aber kommt Körber aus seinem Tor heraus und faustet das Leder aus der Gefahrenzone.

Essen setzt nach und kommt mit Biankadi. Der will Kammlott bedienen, aber der Topscorer der vergangenen Saison steht im Abseits. Ansonsten hätte es wieder gefährlich werden können.

Immerhin haben die Münsteraner ihre erste Chance: Kobylański bringt einen Freistoß aus dem Halbfeld herein und Menig steigt am zweiten Pfosten hoch. Sein Kopfball geht aber einige Meter daneben.

Tooor für Rot-Weiß Erfurt, 1:0 durch Florian Neuhold
...und dann klingelt es! Menz führt die Ecke aus und keiner hat Neuhold im Griff. Der steigt aus vier Metern hoch und nickt ein. Was für ein Debüt für den Neuzugang, der sofort sein erstes Tor macht. Körber klebte auf der Linie, vielleicht hätte er rauskommen sollen. Wie reagieren die Gäste auf den Rückstand?

Wieder holt Razeek einen Eckstoß heraus, dieses Mal auf der rechten Seite...

Die Gäste kommen mit Rückkehrer Menig, der das Zusammenspiel mit Grimaldi sucht, doch die Essener stören gut. Letztendlich gibt es Einwurf für die Gastgeber.

Razeek holt einen ersten Eckstoß für RWE heraus. Er führt den Standard selber aus. In der Mitte setzt sich Dabanlı unfair gegen Mai durch und wird zurückgepfiffen.

Man merkt den beiden Teams an, dass sie noch nicht eingespielt sind. Das Fehlen von Stammkräften und die vielen Neuzugänge sorgen dafür, dass man sich erstmal vorsichtig abtastet.

Tobias Rühle schnappt sich einen Fehlpass vom Gegner und sprintet los über den rechten Flügel. Im Strafraum ist er aber im Dribbling gegen Luka Odak nur zweiter Sieger und kommt deshalb nicht zum Abschluss.

Der Ball rollt im Steigerwaldstadion, zunächst in den Reihen der in rot gekleideten Essener. Preußen Münster spielt in weißen Trikots mit schwarzem Muster.

Angeführt von Schiedsrichter Timo Gerach kommen die Mannschaften auf den Rasen. Seine Assistenten sind Nicolas Winter und Timo Klein.

Wie Möhlmann bereits am Mittwoch bekannt gab, steht Neuzugang Nils-Jonathan Körber heute zwischen den Pfosten. Er erhält die Nummer 1. Mit Rizzi, Mai, Grimaldi und Rühle sind vier der erkrankten Spieler rechtzeitig genesen und stehen in der Startelf. Auch Zugang Moritz Heinrich von den Münchner Löwen darf im Sturm debütieren. In Erfurts Startelf befinden sich mit Florian Neuhold (von Eintracht Braunschweig II) in der Abwehr, Ahmed Waseem Razeek (1. FC Magdeburg) im Mittelfeld und Merveille Biankadi (SV 07 Elversberg) drei Zugänge in der Anfangself. Zudem sitzen neben Ludwig auch Max Engl (TSV 1860 München), Marius Wegmann und Morten Rüdiger (Eintracht Braunschweig II) auf der Bank.

Benno Möhlmann hatte derweil einen Virus in der Mannschaft zu beklagen. „Die Euphorie ist bei uns im Lager gerade gedämpft“, erklärte der Coach auf der Pressekonferenz und zähle auf: "Michele Rizzi trainiert erst seit Mittwoch wieder, Tobias Warschewski ist die gesamte Woche schon raus. Auch Sebastian Mai fühlt sich nicht fit.“ Außerdem mussten auch die Stürmer Adriano Grimaldi und Tobias Rühle den Arzt aufsuchen. "Wie sich das Ganze bis Samstag entwickelt, kann ich jetzt noch nicht einschätzen“, sagte Möhlmann am Donnerstag. "Es werden aber nur Spieler auf dem Platz stehen, die 100 Prozent geben können.“

Vor dem Saisonstart plagten beide Teams personelle Probleme. In Erfurt fehlen Stefan Krämer mit Mittelfeldspieler Theodor Bergmann (anstehende Leistenoperation, bis zu acht Wochen Pause), Verteidiger Andre Laurito (Rückenprobleme, einen Monat Pause) und Abwehrspieler Liridon Vocaj (Hexenschuss) drei erfahrene Leistungsträger. Offen war noch der Einsatz von Mittelfeldspieler Alexander Ludwig. Der Neuzugang von BSC Stahl Riesa laborierte an einer Fußprellung und trat deshalb in den vergangenen Tagen im Training kürzer. Immerhin hat es heute für die Ersatzbank gereicht.

Preußen Münster begrüßt zur neuen Saison sechs Zugänge und verliert drei Spieler. Die Abgänge sind der zuvor von Wolfsburg ausgeliehene Torwart Patrick Drewes (nach Würzburg), Angreifer Cihan Özkare (zum SC Verl) und Mittelstürmer Sinan Tekerci (Dynamo Dresden). Verstärkung gab es in der Defensive mit den beiden Nachwuchskeepern Luis Klante (Hoffenheim II) und Nils-Jonathan Körber (Hertha BSC) und Abwehrspieler Fabian Menig (VfR Aalen). Ingostadts Nachwuchsstürmer Nico Rinderknecht will das Leihjahr bei den Preußen nutzen, um Spielpraxis zu sammeln. Danach hat er bei den Schanzern einen Anschlussvertrag bis 2012. "Mein Ziel ist es, in einem Jahr mit wertvollen Erfahrungen zurückzukommen", sagte Rinderknecht.

In Erfurt ist die Anzahl der Zugänge (11) zwar deutlich höher als die der Abgänge (5), aber allein drei Neuverpflichtungen stammen mit Julian Knoll, Lion Lauberbach und Marius Wegmann aus der eigenen Jugend. Da vor allem in der Defensive immer wieder der Schuh drückt, wurde dort mit Berkay Dabanlı von Ligakonkurrent Chemnitzer FC verpflichtet. Die genaue Vertragslaufzeit ist nicht bekannt. "Wir wollten noch einen erfahrenen Spieler auf dieser zentralen Position verpflichten und freuen uns, dass Berkay sich für uns entschieden hat. Er ist mit seiner Größe und seiner Körpersprache eine absolute Verstärkung für uns", erklärte Erfurt-Manager Torsten Traub. Dabanlı steht heute in der Startelf.

Die Preußen hingegen erlebten eine weitgehend sorgenfreie Saison nach holprigem Start. Am letzten Spieltag verlor man das Heimspiel gegen Jahn Regensburg, was den Gegner im Nachhinein durch die Relegation noch in Liga zwei spülte. Dennoch schloss Münster die Saison auf einem ordentlichen neunten Rang ab. Trainer-Urgestein Benno Möhlmann übernahm den Posten im Oktober 2016 und hat noch Vertrag für die kommenden Saison. Es wird seine siebte Saison als Drittliga-Trainer sein. Auch in Münster ist die finanzielle Lage angespannt, so dass der Kader deutlich verjüngt wurde. Die Preußen peilen erneut einen Mittelfeldplatz an.

Ein Rückblick auf die vergangene Saison: Rot-Weiß Erfurt musste bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt zittern. Dann gelang dem Team von Trainer Stefan Krämer ein überzeugendes 4:1 gegen die SG Sonnenhof Großaspach. RWE rettete sich damit aus eigener Kraft. Auch in dieser Saison wird Krämer der Mann an der Seitenlinie sein. Die finanzielle Lage lässt allerdings keine großen Sprünge zu, so dass auch in diesem Jahr das Abstiegsgespenst wieder lange in Erfurt herumgeistern könnte.