Fazit:
Im Stile einer Top-Mannschaft setzt sich Wehen Wiesbaden mit 1:0 in Unterhaching durch und festigt den Relegationsplatz! Im ersten Durchgang ließen sich die Hessen über weite Strecken den Schneid abkaufen, standen aber hinten sicher und stachen genau im richtigen Moment zu: Winter-Neuzugang Simon Brandstetter erzielte mit der letzten Aktion des ersten Durchgangs seinen zweiten Treffer im zweiten Spiel. Nach dem Seitenwechsel blieb Wehen am Drücker und hatte mehrere Chancen auf die Vorentscheidung. Robert Andrich und Manuel Schäffler ließen in den ersten zehn Minuten nach der Pause aber klare Gelegenheiten liegen, weshalb die Gäste bis zum Ende zittern mussten. Das Abwehrbollwerk um Ruprecht und Mockenhaupt hielt jedoch stand, Unterhaching fehlte auf den letzten Metern die Durchschlagskraft und erspielte sich kaum mehr hochkarätige Chancen. Der Dreier für die Elf von Rüdiger Rehm geht daher durchaus in Ordnung.

Bei einem Abstoß schlägt Jim-Patrick Müller dem Keeper das Leder aus der Hand. Der rennt daraufhin fuchsteufelswild auf den Angreifer zu. Beide werden verwarnt.

Gelbe Karte für Markus Kolke (SV Wehen Wiesbaden)

Gelbe Karte für Jim-Patrick Müller (SpVgg Unterhaching)

Doch es sind die Gäste, die noch einmal eine gute Kontergelegenheit haben. Max Dittgen hat auf dem linken Flügel viel Platz, bremst jedoch ab und entscheidet sich für den Seitenwechsel. So entsteht keine Torgefahr, es vergehen aber wichtige Sekunden.

Drei Minuten bleiben den Hachingern noch, um das Abwehrbollwerk aus der hessischen Landeshauptstadt zu knacken.

An der rechten Strafraumkante legt Jim-Patrick Müller weiter zu Vitalij Lux, doch der hat im Laufduell mit Sascha Mockenhaupt das Nachsehen.

Rüdiger Rehm dreht noch einmal an der Uhr und bringt Niklas Dams, der letzte Woche aufgrund der Gelbsperre von Robert Andrich noch von Beginn an ran durfte.

Wehen kontert und bringt Patrick Breitkreuz in Position. Der ehemalige Cottbuser hat nur noch den Keeper vor sich, verliert aber die Nerven und verzieht aus rund 15 Metern völlig!

Von der linken Seite hebt Bigalke das Leder geschickt auf den langen Pfosten, wo Steven Ruprecht gerade noch zur Seite geklärt. Die Verteidiger des SV Wehen machen heute einen klasse Job.

Die Schlussoffensive der Hausherren lässt weiter auf sich warten. Vielleicht kann Vitalij Lux noch für den "Lucky Punch" sorgen.

Sascha Bigalke darf gleich zweimal von der Eckfahne flanken. Markus Kolke ist erst mit einer entschlossenen Faustabwehr zur Stelle und fängt dann den Ball vor dem lauernden Stefan Schimmer.

Der 19-jährige Berliner wird geschont und in den Schlussminuten durch den ehemaligen Aspacher Max Dittgen ersetzt.

Agyemang Diawusie sorgt mit einem Tempolauf auf der rechten Seite für Entlastung. Der Angreifer legt weiter zu Moritz Kuhn, der das Leder gerade noch erläuft, seine Flanke aber nicht mehr platzieren kann.

Mittlerweile ist die Luft wieder etwas raus. Oder ist es die Ruhe vor dem Sturm, bevor Haching noch einmal zu einer Schlussoffensive ansetzt?

Immerhin holt Stephan Andrist mal einen Eckball für die Gäste heraus und sorgt dafür, dass sich das Geschehen erstmals seit langer Zeit nicht in der Hälfte der Wiesbadener abspielt.

Sascha Bigalke taucht überall auf dem Feld auf und bringt von rechts eine etwas zu weite Flanke vor das Tor. Der jetzt als Linksverteidiger agierende Ulrich Taffertshofer erreicht die Kugel, scheitert aber mit einer Hereingabe an der dicht gestaffelten Gästeabwehr.

Der bislang einzige Torschütze schleicht vom Platz. Patrick Breitkreuz soll in der Schlussviertelstunde für Entlastung sorgen.

Unterhaching hat die Riesenchance zum Ausgleich! Eine Flanke von Sascha Bigalke legt Jim-Patrick Müller an der Strafraumkante geschickt auf den heranstürmenden Max Dombrowka ab, der mit einem Wuchtschuss nur knapp das rechte Winkeleck verfehlt!

Die Freistoßhereingabe von Ulrich Taffertshofer landet genau in den Armen von Markus Kolke, der sich bei seinem Abschlag bereits viel Zeit lässt.

Gelbe Karte für Sascha Bigalke (SpVgg Unterhaching)
Der ehemalige Kölner entlädt all seinen Frust in Worten, wird verwarnt und schimpft noch lauter als zuvor.

Bereits jetzt scheint die Devise der Hachinger "Alles nach vorne" zu heißen. Bei einem Freistoß aus großer Distanz lauern gleich sechs Oberbayern auf den Kopfball.

Claus Schromm sorgt von außen für Impulse und nimmt mit Nicu und Winkler gleich zwei Mann aus der defensiven Viererkette. Man darf gespannt sein, wie sich die Heimelf jetzt sortiert.

Die Rot-Blauen bleiben am Drücker! Christoph Greger dringt nach vorne und passt scharf in den Strafraum, wo Thomas Steinherr gerade noch von Moritz Kuhn abgelaufen wird.

Gelbe Karte für Robert Andrich (SV Wehen Wiesbaden)
Gerade erst von seiner zweiten Gelbsperre zurückgekehrt, langt der 23-Jährige gleich nochmal hin.

Erstmals im zweiten Durchgang kann sich Haching in der Wiesbadener Hälfte festsetzen. Mehr als hohe Bälle und Distanzschüsse fällt den Oberbayern aber gerade nicht ein.

Es gibt Ecke für den SVWW. Wie schon beim 1:0 bringt Moritz Kuhn die Kugel präzise vor den Kasten, Manuel Schäffler setzt jedoch zu hoch an und platziert seinen Kopfball rund einen Meter über den Querbalken.

Die Partie ist weiterhin sehr zerfahren. Der Ball ist eigentlich längst weg, trotzdem tritt Manuel Schäffler seinem Gegenspieler noch in die Beine und hat Glück, nicht als insgesamt fünfter Akteur den gelben Karton zu sehen.

Die Spielvereinigung Unterhaching tut sich seit dem Seitenwechsel enorm schwer. Sascha Bigalke und Stefan Schimmer hatten gefühlt noch keinen Ballkontakt.

Aus rund 20 Metern visiert Manuel Schäffler das linke untere Eck an. Die Kugel zischt nur wenige Zentimeter am Pfosten vorbei!

Wieder kann Agyemang Diawusie auf der Außenbahn nur mit unfairen Mitteln gestoppt werden. Dominik Stahl kommt aber ohne Verwarnung davon.

Der ruhende Ball bringt keinen Ertrag, doch Wehen Wiesbaden bleibt am Drücker und schnürt die Hausherren nun in ihrer eigenen Hälfte ein.

Gelbe Karte für Christoph Greger (SpVgg Unterhaching)
Der Verteidiger senst Agyemang Diawusie von den Beinen und verschuldet einen aussichtsreichen Freistoß.

Auf einmal haben die Gäste eine Riesenchance auf die Vorentscheidung! Am linken Strafraumeck kommt Robert Andrich nach einem starken Einsatz von Manuel Schäffler frei zum Schuss, sein Versuch ist aber zu zentral und kann von Korbinian Müller nach vorne abgewehrt werden.

Die ersten Minuten der zweiten Hälfte werden von Fouls in Nähe der Seitenlinie geprägt. Schiedsrichter Dr. Matthias Jöllenbeck hat weiterhin allerhand zu tun.

Der zweite Durchgang läuft! Beide Trainer verzichten bislang auf Wechsel.

Halbzeitfazit:
Als alles bereits auf ein torloses Remis hindeutete und der Unparteiische schon die Pfeife in den Mund nahm, erzielte Wehen Wiesbaden noch die überraschende Pausenführung. Überraschend nicht nur aufgrund des Zeitpunkts, sondern da Unterhaching gerade am Drücker war und absolut nicht verdient hatte, gegen über weite Strecken harmlose Hessen in Rückstand zu geraten. Allerdings lieferten auch die Oberbayern kein spielerisches Feuerwerk ab und müssen sich nach einer insgesamt schwachen ersten Halbzeit deutlich steigern, um die Partie gegen defensiv starke Gäste noch zu drehen.

Tooor für SV Wehen Wiesbaden, 0:1 durch Simon Brandstetter
Mit dem Pausenpfiff gehen die Gäste überraschend in Führung! Moritz Kuhn bringt von der rechten Außenbahn eine präzise Flanke auf den Kopf von Simon Brandstetter, der im Sechszehner am höchsten steigt und aus kurzer Distanz seinen zweiten Treffer im zweiten Spiel erzielt! Da waren die Hachinger mit den Gedanken schon in der Kabine.

Gelbe Karte für Finn Porath (SpVgg Unterhaching)
Der 20-Jährige wird für einen Zupfer am Trikot von Sebastian Mrowca verwarnt.

Ulrich Taffertshofer probiert es mit einem satten Schuss aus der Distanz, den Markus Kolke nur mit Mühe über die Querlatte lenken kann! Haching drückt vor der Pause nochmal auf das Gaspedal.

Bei einem Freistoß von der Mittellinie bewegen sich die Hachinger mit zehn Mann in die gegnerische Hälfte. Auch das Publikum ist nun da, allerdings ist die Flanke zu weit für Sascha Bigalke und landet direkt im Seitenaus.

Immerhin schafft es die Heimelf in der Schlussphase des ersten Durchgangs, das Zepter wieder an sich zu reißen und in der Nähe des Tores aufzutauchen.

Jetzt dürfen sich die Rot-Blauen mal an einem Standard aus rund 25 Metern probieren. Der Freistoß von Finn Porath ist jedoch symptomatisch für die bisherige erste Halbzeit und segelt bis rüber nach Ismaning.

Die Hausherren versuchen es nun vermehrt mit langen Bällen in die Spitze, die Stefan Schimmer und Sascha Bigalke festmachen sollen. Allerdings sind beide keine Zwei-Meter-Hünen, um die Flanken aus der Luft zu pflücken.

Auf der Gegenseite hat Robert Andrich die bislang beste Chance des Spiels! Der Zehner legt raus auf Stephan Andrist, der die Kugel postwendend zurückspielt, sodass Andrich aus spitzem Winkel im Strafraum zum Abschluss kommt. Korbinian Müller ist gerade noch unten und verhindert mit einem klasse Reflex den Einschlag!

Da bekommt Stefan Schimmer mal das Leder im Strafraum, stolpert aber über seine eigenen Füße und vertändelt die Chance.

Eine halbe Stunde ist gespielt, das Niveau der Partie verflacht zunehmend. Das Geschehen auf dem Rasen deutet nicht darauf hin, dass hier zwei Teams aus der oberen Tabellenregion aufeinandertreffen.

Robert Andrich ist halt auch nicht Xavi! Der ehemalige Dresdner spielt einen tödlichen Pass in den Lauf des startenden Agyemang Diawusie. Das Zuspiel ist jedoch viel zu optimistisch und landet direkt im Toraus.

Gelbe Karte für Simon Brandstetter (SV Wehen Wiesbaden)
Simon Brandstetter fährt erst Finn Porath von hinten in die Parade und meckert dann noch lautstark. Gleich zwei Gründe für Dr. Matthias Jöllenbeck, den Neuzugang aus Duisburg zu verwarnen.

Auf einmal kombinieren sich die Hausherren über rechts in den Sechszehner. Stefan Schimmer nimmt das Leder aus rund 10 Metern direkt, die Kugel segelt jedoch weit am langen Eck vorbei.

Allerdings neutralisieren sich beide Mannschaften so sehr, dass sie es kaum ins letzte Drittel geschweige denn in den Strafraum schaffen. Eine klare Torchance haben wir noch nicht gesehen.

Mittlerweile gestaltet sich die Begegnung ausgeglichen. Nachdem die Gäste deutlich besser in das Spiel fanden und danach die Hachinger Druck machten, erarbeitet sich gerade keines der Teams entscheidende Vorteile.

Es ist beeindruckend, wie die Hachinger ihre Positionen wechseln. Vor allem Thomas Steinherr und Kapitän Ulrich Taffertshofer sind überall auf dem Platz zu finden.

Die Spielvereinigung kontert. Thomas Steinherr spielt scharf in die Mitte, wo Sascha Mockenhaupt auf Nummer sicher geht und die Kugel ins Toraus drischt.

Im Gegensatz zum innovativen Versuch von Alf Mintzel misslingt Robert Andrich ein Freistoß völlig. Die halbhohe Hereingabe aus rund 30 Metern bleibt schon in der Ein-Mann-Mauer hängen.

Gelbe Karte für Alexander Winkler (SpVgg Unterhaching)

Die Hausherren finden zurück ins Spiel und kombinieren sich in den Strafraum. Sascha Bigalke legt geschickt auf den startenden Dominik Stahl ab, der die Kugel aus spitzem Winkel knapp am langen Winkeleck vorbeizirkelt!

Haching probiert es mal mit geordnetem Spielaufbau. Doch sämtliche Passwege sind zugestellt, weshalb es auch Ulrich Taffertshofer aus der Distanz probiert, jedoch deutlich verzieht.

Jetzt fasst sich Robert Andrich ein Herz und zieht aus der zweiten Reihe ab. Der stramme Schuss segelt knapp am linken Pfosten vorbei, doch die Gäste sind nun klar spielbestimmend!

Beide Teams bringen mit ihrem frühen Pressing die Keeper in Verlegenheit. Um ein Haar hätte sich Korbinian Müller die Kugel von Robert Andrich abluchsen lassen.

Die Flanke von Moritz Kuhn erreicht Manuel Schäffler am kurzen Pfosten, der Torjäger spitzelt das Leder aber nur ins Außennetz.

Der anschließende Freistoß ist interessant: Alf Mintzel spielt an der Seitenlinie entlang zum völlig freistehenden Agyemang Diawusie, der mit seiner Hereingabe einen Gegenspieler trifft und den ersten Eckball der Partie herausholt!

An der Seitenlinie grätscht Dominik Stahl ohne Rücksicht auf Verluste in Robert Andrich hinein und hat Glück, nicht schon früh den gelben Karton zu sehen.

Den ersten Abschluss haben jedoch die Gäste! Einen langen Ball in die Spitze kann Christoph Greger mit dem Kopf nur in den Rückraum verlängern, wo es Agyemang Diawusie mit einer Direktabnahme versucht. Die Kugel landet aber auf dem Dach des Vereinsheims hinter dem Tor.

Haching legt mutig los! Thomas Steinherr spitzelt das Leder in den Strafraum, wo Stefan Schimmer noch einmal quer legen will, aber an Sascha Mockenhaupt hängen bleibt.

Mit ein wenig Verspätung rollt der Ball! Die Hausherren laufen wie gewohnt in Rot-Blau auf, während sich die Gäste ihr neongelbes Auswärtsdress übergestreift haben.

In wenigen Minuten wird Dr. Matthias Jöllenbeck die Begegnung im Münchner Süden anpfeifen! Der Rasen scheint den Winter gut überstanden zu haben, es ist bewölkt.

Hachings Übungsleiter Claus Schromm bezeichnete Wiesbaden als eine "absolut starke Mannschaft", die zu Recht auf dem dritten Rang stehe. Zudem erinnerte er an die 0:1-Niederlage im Hinspiel: "Wir haben aus dem Hinspiel noch eine Rechnung offen. Da wussten wir nicht ganz, warum wir als Verlierer vom Platz gegangen sind."

Im Vorfeld der Partie gab SVWW-Coach Rüdiger Rehm die Marschroute vor: "Wir müssen von Beginn an aggressiv in die Zweikämpfe gehen und dem Gegner nur wenig Raum zur Entfaltung geben. Man darf Unterhaching nicht spielen lassen!"

Die Gäste können hingegen auf das gleiche Personal setzen, das am vergangenen Wochenende erfolgreich war. Zudem kehrt Robert Andrich nach abgesessener Gelbsperre in die Startelf zurück.

Das Heimteam muss auf ihren Torjäger verzichten: Stephan Hain zog sich in Karlsruhe einen Innenbandanriss zu und wird noch einige Wochen passieren müssen. Für den 14-Tore-Mann läuft heute Stefan Schimmer neben Sascha Bigalke im Sturm auf.

Allerdings war auch der SV Wehen zuletzt treffsicher: Am vergangenen Wochenende schoss die Mannschaft von Rüdiger Rehm den VfL Osnabrück mit 5:1 aus der hessischen Hauptstadt. Haching unterlag in Karlsruhe mit 1:3.

Wehen Wiesbaden stellt mit nur 18 Gegentreffern aus 21 Partien die beste Abwehr der Liga, während die Oberbayern bereits fast doppelt so viele Tore kassierten (34) und vor allem für ihr offensives Kurzpassspiel bekannt sind.

Die heutige Partie scheint nicht nur aufgrund der spannenden Tabellensituation interessant zu werden, sondern auch aufgrund der völlig verschiedenen Spielweisen beider Teams.

Um weiter vom Aufstieg träumen zu dürfen, wäre ein heutiger Dreier allerdings enorm wichtig. Denn es ist gerade die Mannschaft aus Wiesbaden, die derzeit den von vielen Vereinen angepeilten dritten Platz belegt und der Konkurrenz entkommen will.

Sie wären nicht die erste Mannschaft, die den Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga schafft. Gerade mal fünf Zähler trennen die Hachinger vom Relegationsplatz. Es scheint zumindest im Bereich des Möglichen, dass die Spielvereinigung dem Beispiel von Klubs wie Regensburg oder Würzburg folgt.