Fazit:
Die Fortuna entführt frei Punkte aus Bremen. Das Ergebnis ist jedoch sehr glücklich für die Gäste, die am Ende stehen K.O. waren und in den letzten 20 Minuten aus dem Spiel heraus nicht mehr nach vorne kamen. Dementsprechend fiel der Siegtreffer durch Brandenburger nach einer Ecke. Die Bremer bestimmten im zweiten Abschnitt die Partie. Viele Chancen konnten sie sich jedoch nicht herausspielen. Insgesamt ist das Tempo nach dem Seitenwechsel deutlich langsamer geworden, was jedoch auch am starken Regen und dem dementsprechend tiefen Rasen lag. Die Fortunen erklimmen mit dem Sieg zumindest für diese Nacht die Tabellenspitze. Werder II bleibt auf Platz sieben, kann jedoch am Wochenende von Unterhaching und Großaspach überholt werden.

Die Kölner suchen in Ballbesitz nur noch die Eckfahne.

Wieder artistisch, doch wieder vorbei. Knapp geht der Fallrückzieher von Kazior am rechten Pfosten vorbei.

Wahnsinnstat von Tim Boss. Eine Flanke von rechts erreicht in Zentrum Manneh. Der Angreifer legt eine artistische Einlage ein und befördert das Leder sehenswert Richtung Kasten. Mit einem tollen Reflex wehrt Boss jedoch ab und auch den Nachschuss kann er irgendwie entschärfen. Herausragende Rettungstat des Torhüters.

In der Zwischenzeit hat Werder doppelt gewechselt.

Gelb-Rote Karte für Dominik Ernst (Fortuna Köln)
Jetzt kommt es Schlag auf Schlag. Einen Schlag will auch der Schiedsrichter in dieser Situation gesehen haben. In einem Konter fällt der Werderaner aus vollem Lauf plötzlich um und hält sich das Gesicht. Einen Kontakt gab es zwar, doch nicht am Kopf und auch nur sehr leicht. Eine sehr harte, wenn nicht falsche Entscheidung des Referees.

Tooor für Fortuna Köln, 1:2 durch Brandenburger
Völlig überraschend die Führung für die Kölner. Kegel bringt von rechts eine Ecke auf den Elfmeterpunkt. Dort erreicht Nico Brandenburger die Flanke und versenkt das Leder in der linken Torecke.

Der vielleicht beste Mann der Fortuna wird von Krämpfen geplagt un muss den Platz verlassen. Viele Fortunen sind platt, Werder II bestimmt das Spielgeschehen.

Beide Trainer wechseln. Vielleicht können die neue Spieler wieder etwas schwung in die Partie bringen, die deutlich an Tempo verloren hat.

Halbrechts kommt Jensen zum Abschluss. Aus etwa zehn Metern wird der Winkel etwas spitz, sodass Tim Boss mit einer tollen Parade das Leder abwehren kann.

Die Gastgeber wirken in dieser Phase frischer. Vielleicht haben die Fortunen beim Angriffspressing in der ersten Halbzeit zu viele Körner gelassen.

Weiterhin befindet sich das Leder jedoch fast ausschließlich in der Hälfte der Gäste. Die Kölner warten auf Kontermöglichkeiten.

Koschinat, der Gäste-Coach, tobt an der Auslinie und schiebt seine Spieler weiter nach vorne. In den letzten Minuten sind die Werderaner immer wieder mit Ball in der Fortuna Hälfte. Das tiefere Pressing hat jedoch nicht zur Folge, dass die Lücken enger werden. Immer wieder findet die Zweitvertretung der Bremer eine Lücke.

Ein Freistoß des SVW von links segelt an allen Spielern vorbei, verfehlt das Tor jedoch nur knapp im langen Eck. Das Leder war beim Auftitschen auf dem nassen Rasen verdammt schnell geworden.

Gelbe Karte für Nico Brandenburger (Fortuna Köln)
Brandenburger greift nach eigener Ecke zu einem taktischen Foul um den Gegenangriff zu stoppen.

Wieder ist es Robin Scheu, der für die Fortuna zum Abschluss kommt. Mit dem eigentlich weniger starken linken Fuß zirkelt er aus 15 metern den Ball aus zentraler Position um den Gegenspieler aber auch den linken Pfosten. Das war knapp.

Nun auch die erste Gelegenheit für Werder, doch Kyere-Mensah klärt die Flanke Rosins per Kopf.

Robin Scheu hat die erste Gelegenheit im zweiten Durchgang. Sein Distanzschuss aus 25 Metern dreht sich nur ganz knapp um den rechten Pfosten. Keeper Oelschlägel hatte den Rechtsschuss völlig unterschätzt.

Halbzeitfazit:
Mit einem 1:1 geht es in die Kabinen. Die Fortunen kam nach sehr zerfahrenen zehn Minuten als erste Mannschaft ins Spiel. Das hohe Pressing sorgte dafür, dass die Gastgeber sich kaum geordnet herausspielen konnten. So fiel der Führungstreffer der Südstädter ebenfalls nach einem frühen Ballgewinn. Auf einem schwer zu bespielenden Platz, erkannten im Anschluß auch die Bremer wie schwer es ist sich unter hohem Druck zu befreien und störten ihrerseits den Aufbau der Fortunen schon früh. So provozierten sie den katastrophalen Fehlpass, der dazu führte, dass Manneh ausgleichen konnte. Das Zwischenergebnis ist verdient, denn nach einer halben Stunde kamen die Werderaner richtig gut in die Partie und hätten kurz vor dem Pausenpfiff sogar in Führung gehen können.

Kurz danach probiert es Manneh, doch auch sein Schuss fliegt über das Tor.

Das hätte die Führung für Werder sein müssen. Rosin flankt von links auf den Elfmeterpunkt. Die Zuordnung der Fortunen stimmt überhaupt nicht und so kann Jensen die Hereingabe am Elfmeterpunkt annehmen. Er hat zentral und frei vor Tim Boss unendlich viel Zeit, doch er zimmert den noch leicht titschenden Ball aus wenigen Metern komplett über das Tor. Dabei wäre aus der Entfernung lediglich ein wenig Präzision gefragt gewesen.

Etwas häufiger sind die Gäste am Ball, da die Bremer fast nie einen Angriff über mehrere Stationen ausspielen können.

Durch die vielen Fehlpässe entsteht jedoch kaum ein Spielfluss. Keines der Teams kann sich klare Chancen herausarbeiten.

Das Tor ist sehr typisch für das Spiel, da beide Teams früh stören und dadurch viele Fehlpässe von Abwehrspielern gespielt werden.

Tooor für Werder Bremen II, 1:1 durch Manneh
Der Ausgleich für die Bremer. Nach einem Katastrophenpass von Dominik Ernst, dem Rechtsverteidiger der Fortuna, kommt Ousman Manneh an den Rückpass, der eigentlich für Keeper Tim Boss bestimmt war. Der Angreifer ist bereits im vollen Tempo, erreicht den Ball als Erster und umläuft so einfach den Torhüter. Aus 10 Metern schiebt er den Ball von links ins leere Tor, allerdings war es nicht ganz so einfach, da er im vollen Sprint seitwärts war.

Jetzt pressen die Fortunen doch wieder höher. Und damit kommen die Gastgeber weiterhin kaum zurecht. Nur sehr selten können sie sich bei hohem Druck geordnet befreien. Dementsprechend gibt es kaum Torchancen, da auch die Fortunen nach eigenem Spielaufbau selten vor den Kasten kommen.

Auch die Bremer stören jetzt etwas früher. Auf dem nassen Rasen passieren auf beiden Seiten immer wieder Fehler im Aufbauspiel. Mit der Führung im Rücken ziehen die Südstädter sich derzeit etwas weiter zurück. Bei Bremer Ballbesitz ist Torschütze Keita-Ruel wenige Meter vor der Mittellinie der vorderste Mann.

Nach dem Treffer sind die Gäste die klar spielbestimmende Mannschaft.

Das Tor hatte sich in den Minuten davor abgezeichnet. Immer wieder setzte Fortuna die Bremer Hintermannschaft unter Druck. So gewannen sie immer wieder den Ball.

Tooor für Fortuna Köln, 0:1 durch Keita-Ruel
Kurioses Tor: Im Mittelfeld rutscht ein Bremer aus und verliert dadurch den Ball. Den Ballverlust hat das hohe Pressing der Fortunen herbeigeführt. Etwa 40 Meter vor dem Tor kommt so Robin Scheu ans Leder. Er läuft bis an den Sechzehner und schließt von halblinks mit links ab. Der Ball prallt im langen Eck an den Pfosten. Dort steht Keita-Ruel und schiebt den Ball ins leere Tor ein.

Das erste Mal zappelt das Leder im Netz der Werderaner, doch Dahmani hatte sich im Kopfballduell zuvor deutlich aufgestützt.

Das Spiel ist weiterhin sehr zerfahren. Beide Teams tun sich zudem schwer in den Strafraum zu kommen. Die Fortunen flanken immer wieder erfolglos aus dem Halbfeld, die Bremer verlieren die entscheidenden Zweikämpfe vor dem Sechzehner.

Das Spiel ist sehr häufig unterbrochen, da sehr viele Zweikämpfe etwas zu hart geführt werden. Das ist typisch für das Spiel der Gäste, die daher als sehr unangenehmer Gegner bekannt sind.

Ole Käuper kommt nach einem Fehlpass des neuen Mannes an den Ball und dribbelt ungestört durch das Mittelfeld. Kurz vor dem Sechzehner zieht er in zentraler Position ab. Sein Schuss fliegt knapp am linken Pfosten vorbei.

Für den Innenverteidiger geht es nicht weiter. Er wird von zwei Betreuern gestützt und verlässt den Platz.

Boné Uaferro stößt im Zweikampf mit seinem Gegenspieler zusammen. Er bleibt liegen und muss nun schon seit einer Minute unter schmerzverzehrtem Gesicht behandelt werden. Das sieht nicht gut aus.

Die Gäste laufen das Aufbauspiel der Bremer sehr früh an. Sie wollen den Ball schon früh gewinnen, damit der Weg zum Kasten nach Ballgewinn nur noch sehr kurz ist.

Die Spieler haben de Platz betreten, gleich geht es los. Die Gastgeber tragen weiße Trikots, die Fortuna läuft wie üblich auf fremden Platz in gelb auf.

Etwa 600 Zuschauer haben den Weg ins Bremer Stadion gefunden. Im Stadion "Platz 11" regnet es in Strömen.

Eine schreckliche Nachricht gab es unter der Woche für die Fortuna. In der Maurice Exslagers Reha nach dem Kreuzbandriss, riss das Band erneut. Der 26-Jährige, der früher schon für den FC Köln auf Torejagd ging, fällt damit erneut mehrere Monate aus.

Mit den Tugenden meint der Gäste-Coach vermutlich das körperliche Spiel, welches die Fortunen bisher auszeichnet. Das weiß auch der der Beremer Kazior: "Fortuna ist ein unangenehmer Gegner und steht nicht umsonst so weit oben in der Tabelle. Wir freuen uns dennoch auf das Heimspiel und die tolle Atmosphäre unter Flutlicht. Wir werden alles rein werfen, um etwas Zählbares zu holen.".

Koschinat fordert sein Team vor der Partie auf, an die Leistungen des Saisonstarts anzuknüpfen und sich nicht durch die Länderspielpause aus dem Tritt bringen zu lassen: "Wir dürfen unsere Tugenden nicht auf der Strecke lassen und müssen sofort wieder Schwung aufnehmen".

Dass die Fortuna so gut in die Saison gekommen ist überrascht viele. Vor der Saison gab es in Köln einen personellen Umbruch, der Viele im Umfeld verunsicherte. Man verlor ganze 13 Spieler, die durch zehn externe Neuzugang aufegefangen werden sollten. Allerdings kam nur Top-Transfer Farrona-Pulido aus der dritten Liga, alle anderen Neuzugänge waren in einer niedrigeren Spielklasse aufgelaufen. Daher lautete das Saisonziel in diesem Jahr Klassenerhalt. Der Saisonstart gibt Uwe Koschinat, der nicht nur Trainer ist, sondern auch für die Kaderzusammenstellung verantwortlich ist, jedoch Recht.

Die Fortuna verändert die Startelf auf einer Position im Vergleich zum 1:1 bei Wehen Wiesbaden. Boné Uaferro ist zurück in der Anfangsformation, nachdem er sich beim letzten Spiel kurz vor Anpfiff verletzt hatte und nicht spielen konnte.

Zuletzt gab es für Werders Zweitvertretung eine 1:4-Klatsche in Magdeburg. Trainer Florian Kohfeldt verändert die Anfangsformation auf drei Positionen. Für Vollert, Kazior und Aycicek, der zu Fürth wechselte, beginnen heute Eggersglüß, Manneh und Pfitzner.

Damit stehen die Beiden vermutlich besser da als sie es sich vor der Saison ausgerechnet haben. Die Bremer konnten den Nichtabstieg in der abgelaufenen Saison erst spät sichern. In der Abschlusstabelle belegten sie 2016/17 den 17. Tabellenplatz. Nur einen Platz darüber findet man die Fortunen, die einen Punkt mehr sammeln konnten.

Beide Teams sind gut in die Saison gestartet. Gastgeber Werder II belegt nach sechs Spieltagen den 7. Tabellenplatz. Die Werderaner konnten schon 11 Punkte ergattern. Noch besser hat der heutige Kontrahent aus Köln die Spielzeit begonnen. Ganze 14 Punkte stehen für die Südstädter, wie die Kölner in der Heimat genannt werden, zu Buche.