Fazit:
Rot-Weiß Erfurt gewinnt das 101. Thüringen Derby. Beide Teams konnten über die gesamte Spielzeit kaum Gefahr aus dem Spiel heraus erzeugen. Folgerichtig fiel der goldene Treffer nach einem Eckstoß. Erst im Anschluss gelang es den Gästen etwas mehr Druck zu entwickeln, doch auch in der Schlussoffensive gab es nicht viele gute Chancen. Die eine Riesenchance vergab Starke nach dem Lattentreffer Günther-Schmidts kläglich. Die Erfurter waren aus dem Spiel heraus jedoch auch nicht gefährlicher auch wenn sie etwas häufiger den Ball hatten. Demzufolge ist der Heimerfolg etwas glücklich. In der Tabelle zieht RWE damit am heutigen Gegner vorbei und belegt nun Rang 16. Die rote Laterne geben sie an den heutigen Gegner aus Jena ab.

Die Hälfte der Nachspielzeit ist bereits vorbei. Große Chancen kann sich der FC Carl Zeiss jedoch nicht herausspielen.

Die Erfurter versuchen nur noch Zeit von der Uhr zu nehmen.

Gelbe Karte für Merveille Biankadi (Rot-Weiß Erfurt)

Dennis Slamar probiert es mit einem Fernschuss aus 20 Metern, doch Klewin wehrt den Versuch sicher nach außen ab. Zu Belohnung wird er vom Stadionsprecher gefeiert.

Günther-Schmidts Hereingabe wird von einem Verteidiger geklärt, ansonsten wäre Starke im Strafraum ans Leder gekommen.

Erfurt beschränkt sich mit zwei Viererketten auf das Verteidigen des eigenen Kastens. Das Leder hält sich jetzt überwiegend in der Hälfte der Rot-Weißen auf.

Jena erhöht den Druck.

Das gibt es doch gar nicht! Günther-Schmidt nimmt den Ball aus 15 Metern Entfernung mit der Brust an und schießt den herabtropfenden Ball Richtung Kasten. Der ball fliegt zunächst hoch in die Luft, macht dann aber rechtzeitig den Bogen. Das herabfallende Leder geht gegen die Latte. Fünf Meter vor dem Tor kommt Starke an den Abpraller und muss den Ball aufs Tor köpfen, verfehlt aus seiner guten Position auf Höhe des linken Pfostens das Tor mit seinem Kopfball jedoch auf der rechten Seite. Tolle Aktion von Günther-Schmidt, der Pech hatte, Starke hätte den Ball aber ins Tor befördern müssen.

Vor dem Doppelwechsel hatte Guillaume Cros eine Abschlusschance, setzte seinen Abschluss jedoch etwas zu hoch an.

Die Zuschauer sind nach dem Treffer aufgewacht, zuvor waren sie aufgrund des ereignisarmen Spiels zunehmend leiser geworden.

Beste Möglichkeit für Carl Zeiss Jena. Klewin kann einen Schuss aus wenigen Metern gerade noch abwehren, der Abpraller landet jedoch bei Günther-Schmidt. Aus gut fünf Metern probiert es der Neuzugang in halblinker Position, doch er trifft nur den linken Außenpfosten.

Tooor für Rot-Weiß Erfurt, 1:0 durch Christopher Bieber
Der Joker sticht. Nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung trifft Bieber. Menz bringt eine Ecke von rechts ein paar Meter vor den Elfmeterpunkt. Dort steht Bieber sträflich frei und drückt das Leder per Kopf ins linke Eck.

Gelbe Karte für Jan Löhmannsröben (FC Carl Zeiss Jena)
Das war ein wichtiges Foul. Löhmannsröben hält Biankadi gerade noch fest, bevor er einen tödlichen Pass spielen kann.

Erneut sorgt die rechte Jenaer Seite für Gefahr. Aus ähnlicher Position passt Starke den Ball auf den Elfmeterpunkt, dort ist Thiele dieses Mal der Abnehmer. Das Leder rutscht ihm jedoch über den Fuß, weil er in vollem Tempo in die Hereingabe gelaufen war.

Dieses Mal ist Odak auf der anderen Seite zur Stelle. Thiele zieht von rechts in den Sechzehner ein, seine flache Hereingabe kann Odak jedoch gerade noch wegspitzeln.

Aus 22 Metern probiert es Luka Odak. Doch sein Schuss geht deutlich daneben.

Gute Chancen gibt es auch im zweiten Durchgang noch keine.

Riesenpatzer von Philipp Klewin . Der Erfurte Schlussmann spielt mit einem hohen Pass einen Jenaer an. Der legt den Ball auf Brügmann, doch der Abschluss ist zu locker, sodass Klewin den Ball wieder aufnehmen kann.

Halbzeitfazit:
Torlos geht es in die Kabinen. In einem schwachen Spiel fehlen im ersten Abschnitt Tempo und Präzision. Daher können sich beide Teams bisher keine Chancen erarbeiten. "Arbeiten", das ist bislang das richtige Wort für dieses Derby. Ein Kompliment gilt es den Abwehrreihen zu machen, die bisher jegliche Gefahr vereiteln. Allerdings ist es aufgrund des schlechten Nachrückverhaltens und des niedrigen Tempos auch bislang kein schwerer Job. Man merkt der Partie bislang deutlich an, dass die torungefährlichsten Teams der Liga aufeinandertreffen. Etwas mehr Risiko im zweiten Durchgang würde dem Spiel gut tun, allerdings haben beide Clubs viel zu verlieren.

Beide Teams sind weiterhin in erster Linie auf Sicherheit bedacht.

Matthias Kühne wirft sich heldenhaft in einen strammen Schuss der Rot-Weißen. Er muss kurz behandelt werden, kann aber weiterspielen.

Auf der Gegenseite kommt André Laurito nach einer Ecke von rechts zum Kopfball, doch der Versuch geht etwa einen Meter über den Kasten.

Erneut probiert es Brügmann. Der Spieler von Cal Zeiss probiert es von rechten Sechzehnereck mit einem Schlenzer. Sein linksschuss verfehlt das Tor jedoch.

Nach einer halben Stunde nimmt die Begegnung langsam etwas an Fahrt auf. Das Tempo wird etwas höher, die Präzision fehlt weiterhin jedoch völlig.

Die Erfurter momentan mit etwas mehr Zug zum Tor. Razeek flankt flach in den Strafraum, in der Mitte entsteht ein kurzes Durcheinander. Schlussendlich kann Jena jedoch klären.

Merveille Biankadi ist nun das erste Mal im Strafraum der Jenaer. Er geht an Gerlach vorbei und schließt von rechts aus spitzem Winkel ab. Seinen halbhohen, strammen Schuss kann Koczor nur abpralllen lassen.

Gelbe Karte für Alexander Ludwig (Rot-Weiß Erfurt)
Ludwid führt einen Zweikampf im Mittelfeld etwas zu hart und sieht dafür den gelben Karton.

Nun gelingt es den Jenaern das Leder etwas länger in den Reihen zu halten. In der Anfangsviertelstunde waren sie fast nie mit Ball über die Mittellinie gekommen.

Der erste Schuss des Spiels, doch der Brügmanns halbherziger Versuch fliegt in hohem Bogen mindestens fünf Meter über den Kasten.

Nach einer Viertelstunde ist das Beste des Spiels der Support der beiden Fanlger. Fußballerisch gibt es im Steigerwaldstadion noch nichts zu sehen.

Etwas häufiger sind die Erfurter am Ball, auch sie sind bisher jedoch nicht in Tornähe gekommen.

Das Leder läuft bisher sehr viel in den Abwehrreihen. Sobald der Pass nach vorne gespielt wird folgt fast immer der Ballverlust.

Keine der Mannschaften kann sich bisher dementsprechend in die Nähe des Tores kombinieren.

Beiden Mannschaften merkt man an, dass sie nicht jeden Tag vor so einer Kulisse antreten. Dementsprechend passieren noch sehr viele einfache Fehler.

Was für ein hitziger Beginn. Nach drei Minuten gibt es die erste Rudelbildung. Kammlott verliert an der Eckfahne einen Zweikampf gegen Gerlach und setzt etwas ungestüm nach. In der Folge bekommt der Erfurter Offensivmann einen Schubser. Das möchte er nicht auf sich sitzen lassen und setzt seinerseits erneut nach. Gleich kommen die nächsten Spieler angelaufen. Der Schiedsrichter möchte das Spiel beruhigen und belässt es bei mündlichen Ermahnungen.

Die Erfurter Zuschauer peitschen ihre Elf von Beginn an nach vorne. Auch der Gästeblock macht einen tollen Eindruck. Die gesamten Jenaer sind in Blau angereist und geben so ein einheitliches Bild ab.

Die Mannschaften betreten den Rasen. Die Erfurter Fans haben eine tolle Choreo vorbereitet. Allerdings ist das Stadion nun von Rauchschwaden belegt, da auch etwas Pyrotechnik im Einsatz war.

Hoffen wir aber, dass das heute keine Rolle spielen wird und wir uns rein auf das sportliche konzentrieren können.

Leider gibt es vor solch großen Spielen heutzutage häufig Sicherheitsbedenken. So ist die Westtribüne im Steigerwaldstadion heute vollständig gesperrt. Thüringens Innenminister Georg Maier besuchte im Vorfeld der Begegnung die Arenawache. Dort sprach er mit einigen Polizisten, die heute im Einsatz sind. Neben allen verfügbaren Thüringer Polizisten sind heute auch Beamte aus Hessen im Einsatz, ein Wasserwerfer steht zusätzlich bereit.

Auch in Jena weiß man um die Bedeutung dieses Spiels. Sören Eismann gehört zu den Derby-Erfahrenen und sagt im Vorfeld: "Es ist völlig egal, ob du zuhause oder auswärts spielst. Das Derby will jeder gewinnen. Darum geht es." Zudem sei es kein Spiel wie jedes andere, sondern etwas Besonderes.

Darüber hinaus war das Erfurter Abschlusstraining ausnahmsweise nicht öffentlich. Der Coach wollte sich gestern "ohne Zaungäste auf die Begegnung vorbereiten".

Dementsprechend wichtig ist die heutige Partie für die Anhänger. Weit über 10.000 Zuschauer werden im Erfurter Steigerwaldstadion erwartet. Um die besondere Brisanz weiß auch Erfurts Trainer Stefan Krämer: "Viele Leute haben mir gesagt, dass wir alle Spiele verlieren dürfen - nur dieses nicht.".

Das Thüringen-Derby hat eine lange Tradition. Es gab bisher genau 100 Partien und das erste Duell fand vor über 100 Jahren statt. Die letzten beiden, jeweils Landespokalfinals, konnten die Jenaer 2014 und 2016 für sich entscheiden.

Carl Zeiss Jena konnte seinen Aufstiegskader zu Großen teilen beisammen halten und punktuell verstärken.

In Erfurt gab es im Sommer einen personellen Umbruch: Ganze 13 Spieler verließen Rot-Weiß im Sommer, dafür holte man zwölf externe Neuzugänge sowie drei Jugendspieler. Besonders auffällig ist das niedrige Durchschnittsalter der Neuen: Im Schnitt sind sie gerade einmal 21,7 Jahre alt.

Beide Teams stellen übrigens die schlechtesten Offensivreihen der Liga. Erfurt konnte nur in den Partie treffen, die unentschieden ausgingen (jeweils 1). Auch Jena konnte erst dreimal einnetzen. Keine andere Mannschaft der Liga durfte so selten jubeln.

Einen noch schlechteren Start erwischten die Erfurter. Rot-Weiß ist Tabellenschlusslicht. Einen Sieg konnte das Team von Trainer Stefan Krämer noch nicht einfahren. Nach drei Spielen, die 1:1 endeten, stehen drei Punkte zu Buche.

Die beiden thüringer Vereine stehen in der Tabelle nicht gut da: Die Gäste aus Jena holten aus sechs Partien gerade einmal fünf Punkte. Den einzigen Sieg gab es am dritten Spieltag beim Halleschen FC. Damit belegt das Team den 15. Tabellenplatz.