Fazit
Der SC Preußen trennt sich vom Karlsruher SC leistungsgerecht mit 1:1. Während die Badener den ersten Durchgang weitestgehend dominierten, waren die Adlerträger im zweiten Abschnitt viel stärker. Ein klassisches Remis also, das die Blauen allerdings zu leichtfertig aus der Hand gegeben haben, von der Spielanlage her wirkten sie über weite Strecken reifer als die Grün-Schwarzen. Münster bewies jedoch Herz und eroberte diesen Punkt mit viel Kampf. So muss das im Abstiegskampf aussehen. Letztlich treten jedoch beide Teams auf der Stelle und können mit diesem Punkt keinen Befreiungsschlag landen.

Gelbe Karte für Jonas Föhrenbach (Karlsruher SC)

Wanitzek hat einen Freistoßball vor sich liegen zentral vor dem Kasten, hebt das Leder aber viel zu hoch, keine Gefahr für Körber.

Gelbe Karte für Ole Kittner (Preußen Münster)

Thiede und Menig rauschen übel mit den Köpfen zusammen, woraufhin Menig ausgewechselt werden muss. Thiede macht vorerst mit Turban weiter.

Plötzlich der KSC! Wanitzek legt eine Flanke gefühlvoll in die Mitte, wo der lange Stroh-Engel im Kopfball unschlagbar ist und stark in Richtung rechtes Kreuzeck köpft, aber der Ball fliegt knapp drüber!

Der unauffällige Kobylański tankt sich mal gut auf der rechten Seite durch und bringt im Sechzehner einen Knaller auf den kurzen Pfosten, aber Körber bekommt die Hand raus und lenkt stark ab.

Rühle macht nach seiner Einwechslung ein ganz starkes Spiel und treibt auch nach dem Ausgleich immer wieder im Mittelfeld an. Karlsruhe kommt mit den Wechseln des SCP noch nicht zurecht.

Der Ausgleich ist vollkommen verdient, Karlsruhe wollte die Führung nur noch über die Zeit retten. Jetzt müssen die Badener wieder mehr tun, das könnte eine ganz heiße Schlussphase werden!

Tooor für Preußen Münster, 1:1 durch Jeron Al-Hazaimeh
Der Joker sticht! Seit zwei Minuten auf dem Rasen, hat anscheinend noch niemand die Zuordnung zu Al-Hazaimeh gefunden. Rühles Flanke von der rechten Seite kommt an den zweiten Pfosten, wo die Kante frei steht und mühelos ins kurze Ecke nicken kann.

Ist das die Ruhe vor dem letzten Offensivsturm bei den Preußen? Den Adlerträgern fällt derzeit nicht mehr viel ein, der KSC hat keine Mühe, die Führung zu verteidigen.

Karlsruhe hat es geschafft, nun etwas Ruhe ins Spiel zu bringen. Aber noch ist die Führung hier noch lange nicht zementiert.

Der gebürtige Münsteraner Lorenz geht hinaus für Stoßstürmer Stroh-Engel, der für mehr Power im Offensivspiel sorgen muss. Aktuell geht gar nichts mehr nach vorne bei den Gästen.

Münster hat sich den Ausgleich inzwischen verdient, weil Karlsruhe nur noch reagiert und jegliche Ruhe aus seinem Spiel verloren hat. Eine halbe Stunde müssen die Badener noch überstehen.

Wieder vorbei! Heinrich schlägt das Leder von rechts als Banane hinein, wo Grimaldi sich fein freiläuft, aber am zweiten Pfosten haarscharf verpasst. Da hätte es fast geklingelt, der KSC muss nun mächtig aufpassen!

Rizzi bringt einen Freistoß von rechts gut n den zweiten Pfosten, wo Grimaldi völlig blank steht, aber das Ding nicht Richtung Tor, sondern eher schwach in die Mitte köpft. Da hätte der Sturmtank es direkt selbst versuchen müssen aus gut fünf Metern.

Fabian Schleusener, zuletzt so stark, ist heute kaum zu sehen und bekommt nun erstmals einen Schuss auf den Kasten, aber der ist viel zu wenig druckvoll, gar kein Problem für Körber im Preußentor.

Nach einer Flanke von links kommt Rizzi zunächst zu spät gegen Uphoff, aber der Nachschuss von Braun aus 30 Metern kommt gefährlich auf den Kasten, aber Uphoff ist da und kann den strammen Schuss abwehren.

Münster ist aufgerückt und der KSC kontert über Muslija, doch da schließt der Linksaußen viel zu früh ab und hätte Schleusener auf rechts sehen müssen.

Gelbe Karte für Daniel Gordon (Karlsruher SC)
Eine etwas harte gelbe Karte, da Rühle letztlich in Gordon hineinläuft.

Der Ball rollt wieder im Preussenstadion. Münster wechselt einmal, Rühle soll auf den Außen für mehr Betrieb sorgen als der unsichtbare Hoffmann.

Halbzeitfazit
Der Karlsruher SC führt verdient zur Pause mit 0:1 im Preußenstadion zu Münster. Die Badener agierten solide und waren bis zum Führungstreffer die klar bessere Mannschaft, waren dann aber etwas zu nachlässig und ließen die Preußen kurz vor der Pause besser ins Spiel finden. Münster zeigt Herz und will die verschlafene erste halbe Stunde wettmachen, muss aber auch nach dem Pausentee da weitermachen, wo sie eben aufgehört hatten. Alois Schwartz wird sein Team jedoch auch nochmal einpeitschen, um den ersten Auswärtsdreier in dieser Spielzeit perfekt zu machen.

Der SCP wird immer stärker und scheint nun Mittel gefunden zu haben, den einstigen Aufstiegsfavoriten in Gefahr zu bringen. Doch die Halbzeitpause rückt näher und könnte das Team wieder aus dem Tritt bringen.

Da ist die Chance für Münster! Nach einer Ecke kommt Uphoff heraus, verschätzt sich in der Absprache mit Gordon und ermöglicht so Mai den Kopfstoß, doch der Innenverteidiger köpft das Leder haarscharf am linken Kreuzeck vorbei - Glück für den KSC!

Wenn es gefährlich wird, dann durch Gewusel: Wieder springt das Ding eher wild vor dem Strafraum herum, bevor Grimaldi irgendwie einen Torschuss versucht, aber der Aufsetzer könnte auch mit einer Hand von Uphoff gehalten werden.

Vor allem im Aufbau machen die Münsterländer viel zu viele Fehler, selten kommen sie mal an oder gar in den Strafraum, um abzuschließen. Da muss sich der KSC derzeit keine Sorgen machen.

Doch die Adler tun sich schwer, auf den Gegentreffer zu reagieren. Karlsruhe brennt hier kein Offensivfeuerwerk ab, weiß die Führung aber souverän zu verwalten.

Reaktion der Preußen: Nach einer Ecke schließt Heinrich aus der Distanz ab, vefehlt den Kasten mit seinem Dropkick aber doch deutlich.

Da ist er, der erste Auswärtstreffer des KSC unter Alois Schwartz. Sollten sie die Führung über die Zeit bringen, wäre dann auch gleich der erste Auswärtssieg des schwächsten Teams in der Fremde eingetütet.

Tooor für Karlsruher SC, 0:1 durch Jonas Föhrenbach
Und die folgende Ecke führt gleich zum Treffer! Die Ecke an den ersten Pfosten erreicht erneut der kämpferisch starke Mehlem. Dessen Kopfstoß pariert Körber zwar noch stark, doch dann reagiert Föhrenbach am zweiten Pfosten am schnellsten und kann unbedrängt einnicken.

Mehlem versucht's! Mit Mittelfeldmann bekommt das LEder vor dem Strafraum und probiert es direkt flach in die rechte Ecke, doch Körber kann noch zur Ecke abwehren.

Die Preußen werden so langsam stärker und können das Spiel nun relativ ausgeglichen gestalten. Aber auch der KSC scheint nun etwas durchzuschnaufen.

Gelbe Karte für Michele Rizzi (Preußen Münster)
Geht mit gestrecktem Bein im Mittelfeld gegen den Mann.Obwohl er ihn nicht trifft, ist das zu rüdes Einsteigen.

Endlich mal eine spielerische Aktion des SCP, mit einem Doppelpass kommen Rizzi und Grimaldi in den Sechzehner, doch die Kugel verspringt dem Deutsch-Italiener. Dann gibt es noch etwas Gewusel, doch Gordon kann letztlich klären.

Münster agiert bislang für ein Heimspiel noch viel zu passiv. Sie lassen die Badener machen und haben Glück, dass die Gäste noch nicht konsequent den Abschluss suchen.

Der KSC ist nach wie vor optisch überlegen, während Münster nur durch lange Bälle oder Standards nach vorne kommt. Allerdings läuft Karlsruhe in dieser Phase häufig ins Abseits.

Erste Möglichkeit für die Preußen bei einem Freistoß aus zentraler Position, doch Kobylański drischt das Ding aus 25 Metern mit Wucht in die Mauer. Sein Nachschuss landet in Uphoffs Armen.

Dickes Ding für die Gäste! Çamoğlu bekommt das Leder von Mehlem klasse in den Lauf gespielt auf der rechten Seite. Die Hereingabe des Rechtsvertedigers wird noch abgelenkt, bevor Marc Lorenz am langen Pfosten zum Abschluss kommt, aber Körber ist da.

Die Badener kontrollieren die ersten Minuten und scheinen auch auswärts nun das Spielgeschehen in ihre Hände bekommen zu wollen. Münster muss sich erstmal finden.

Der KSC bekommt forsch - Mehlem dringt in den Strafraum ein und wird von hinten gefällt, aber da war der Kontakt zu schwach, da lässt sich der Mittelfeldmann zu leicht fallen, zurecht kein früher Strafstoß.

Los geht's, die Gastgeber in gewohntem Grün-Schwarz, der KSC bleibt heute seinem komplett weißen Dress treu.

Der Anpfiff verzögert sich noch ein wenig, die Teams sind noch in der Kabine und kommen jetzt auf den Platz.

Die beiden Gründungsmitglieder der Bundesliga 1963 werden heute mit einem tiefen Rasen zu kämpfen haben, es hat den ganzen Tag geregnet in Münster. Aktuell ist es trocken, aber die Bedingungen sind nicht ideal für Techniker.

"Ich bin mit der Entwicklung der Mannschaft in den letzten Wochen sehr zufrieden. Es wird Zeit, dass wir jetzt auch auswärts mal einen Dreier holen. In Würzburg waren wir ordentlich, stabil und kompakt. Das müssen wir jetzt in auch in Münster auf die Wiese bringen", so Trainer Alois Schwartz im Vorfeld der Partie. Vor allem die defensive Stabilität wird dabei ein Faktor sein - die letzten drei Heimspiele konnte man zu Null für sich entscheiden. Sollte das auch heute gelingen, käme man dem ersten Auswärtsdreier um einiges näher.

Mit dem KSC kommt heute der vor der Saison als Aufstiegsfavorit Nummer Eins gebrandmarkte Traditionsverein ins Münsterland. Nach überraschend schwachem Saisonstart haben sich die Blauen zumindest in den letzten Heimspielen konsolidiert und vier Siege aus den letzten fünf Heimspielen geholt. Lediglich auswärts drückt der Schuh noch heftig, schließlich konnte Karlsruhe noch keinen Sieg in der Fremde verbuchen - das soll sich heute in Münster ändern.

Der glorreiche 4:1-Erfolg im Derby gegen Osnabrück im letzten Heimspiel sollte eigentlich der Startschuss für eine Erfolgsserie bilden, wurde aber in Unterhaching wieder jäh ernüchtert. Das 0:1 in Bayern war zwar unglücklich, scheint sich aber durch die Spielzeit der Preußen zu ziehen: "Aber das geht vielen Teams so. Und alle Spiele die 1:0 oder 0:1 geendet sind, hätten auch andersherum ausgehen können", so Coach Möhlmann.

Es sollte jedoch der Höhepunkt des Münsteraner Fußballs für die kommenden Jahre bleiben. Preußen verspielte den Aufstieg noch durch drei sieglose Partien am Ende und dümpelt seither mit vielen Sorgen in der dritten Liga herum, obwohl Jahr für Jahr die Augen nach oben gerichtet werden. Auch in dieser Spielzeit hatte man sich mehr erhofft als den erneuten Abstiegskampf - derzeit liegen die Grün-Schwarzen auf dem 17. Rang.

Viereinhalb Jahre ist es her, da spielten beide Teams zuletzt gegeneinander - und zwar unter ganz anderen Vorzeichen als heute. 2013 war der KSC unangefochtener Spitzenreiter und gastierte beim Tabellenzweiten aus Münster. Der 2:1-Sieg der Preußen hielt drei Spiele vor Saisonende die Hoffnungen auf eine Rückkehr ins Unterhaus aufrecht und wurde dementsprechend hoch bejubelt.