Fazit:
Ein Elfmeter entscheidet diese Partie und fügt den Erfurtern den nächsten Seitenhieb zu. Dabei war es ein ausgeglichenes Spiel, in dem die Thüringer eine gute Reaktion auf die 0:5-Schlappe gegen Chemnitz zeigten, die Westfalen über weite Strecken beschäftigten und selbst die ein oder andere Möglichkeit zur Führung hatten. Die beste hatte Biankadi, der schon nach fünf Minuten die Führung auf dem Fuß hatte, schlussendlich aber am Pfosten scheiterte. In der Folge taten sich beide Seite lange schwer damit Gefahr in der Offensive zu generieren, bis Oesterhelweg, nach einer durchaus strittigen Szene, einen Freistoß zugesprochen bekam, den Razeek im Strafraum mit der Hand abblockte. Den anschließenden Elfmeter verwandelte Dej ziemlich glücklich und sorgte damit für den entscheidenden Treffer. Somit haben Andreas Golombek und seine Sportfreunde das angestrebte Ziel von 40 Punkten erreicht und können zufrieden in die kommende Woche starten. Für die Thüringer, die sich im Vergleich zur letzten Woche deutlich gesteigert haben und durchaus auch einen Punkt verdient gehabt hätten, ändert sich hingegen nichts.

Da wäre die Möglichkeit zum Ausgleich gewesen! Am Sechzehner der Sportfreunde legt Biankadi in die Zentrale zu Bieber, der das Auge für den links gestarteten Ben Moritz hat. Doch der Pass geht vollkommen daneben und landet im Rücken des jungen Erfurters.

Offensiv zeigen sich die Sportfreunde in den letzten Zuckungen dieses Spiels eher verhalten. Nach einem zaghaften Angriff der Gastgeber, holt Maximilian Oesterhelweg nochmal einen Freistoß raus, den der Gefoulte anschließen direkt in die Arme von Philipp Klewin semmelt.

Gelbe Karte für André Dej (Sportfreunde Lotte)
An der linken Seiten Linie muss sich der Mittelfeldmann gegen Wilfried Sarr geschlagen geben und packt die Grätsche aus, für die es zurecht die gelbe Karte gibt.

Etwas mehr als fünf Minuten bleiben Erfurt, das versucht sich im Sechzehner der Westfalen festzubeißen, doch die machen das geschickt, spielen viele kurze Pässe und lassen so die Uhr runterlaufen.

Gelbe Karte für Ben Moritz (Rot-Weiß Erfurt)
Während die Kollegen im gegnerischen Sechzehner noch damit beschäftigt sind einen Handelfmeter zu fordern, stoppt der junge Ben Moritz in der Mitte den nächsten Gegenangriff der Hausherren mit einem taktischen Foul.

Die Ausrichtung der Erfurter ist klar: Für den defensiven Marcel Kaffenberger kommt mit Christopher Bieber ein zweiter Stürmer. Schaffen die Erfurter hier noch den Ausgleich? Unverdient wäre es nicht.

Stefan Emmerling und seine Mannschaft versuchen sich gegen die drohende Niederlage zu stemmen. Während der Gegner den nächsten Youngstar einwechselt, drücken die Thüringer auf dem Feld in die Offensive. Doch satt einem Erfolg für die Roten, bahnt sich der nächste Konter für die SFL an.

Oesterhelweg packt den Seitfallzieher aus! Nach einer hohen Flanke von der rechten Seite versucht sich Facklam in der Mitte, kann die Kugel aber nur weiterleiten. An der linken Kante des Fünfers hebt Oesterhelweg ab und hämmert die Murmel artistisch an den rechten Pfosten. Was für eine Szene!

Tooor für Sportfreunde Lotte, 1:0 durch André Dej
Der Elfer sitzt! Dej nimmt knappe drei Schritte Anlauf und feuert die Murmel halbhoch in die Mitte. Philipp Klewin hat erst den rechten Arm und dann das rechte Bein dran, kann den Einschlag aber trotzdem nicht verhindern.

Elfmeter für Lotte! Maximilian Oesterhelweg wird im Halbfeld gelegt und bekommt einen Freistoß zugesprochen. Den anschließenden Standard hämmert der Gefoulte persönlich in den Sechzehner, wo Ahmed Waseem Razeek mit der Hand abwehrt.

Bei den Sportfreunden gibt es gleich das nächste Comeback. Auch Marcus Piossek kann nach viermonatiger Pause mal wieder für sein Team in Aktion treten.

Elias Huth kann es nicht fassen. Der Angreifer der Gäste, von dem bisher noch nicht viel zu sehen war, treibt den Ball in die Hälfte der Westfalen und erläuft einen Drei-auf-Vier-Konter. Doch der Stürmer verpasst das Abspiel, wird von Maximilian Rossmann und verliert den Ball. Der Erfurter fordert einen Freistoß, doch den gibt es zurecht nicht.

Gelbe Karte für Marcel Kaffenberger (Rot-Weiß Erfurt)
Mit einem beherzten Rempler stoppt Kaffenberger einen Konter der Hausherren und holt sich die zweite Gelbe dieser Partie.

André Dej meldet sich zum ersten Mal! Im zentralen Halbfeld darf sich der Deutschpole das Leder zurecht legen und zirkelt das Leder anschließend mit rechts über die Mauer. Im Sechzehner scheint der Schuss noch leicht abgefälscht zu werden, landet aber nichtsdestotrotz in den Fängen von Philipp Klewin.

Nach fast fünfmonatiger Verletzungspause kann und darf Nico Neidhart sein Comeback feiern.

Nun probiert auch Andreas Golombek das Spiel seiner Truppe zu beleben und bringt Dej für den heute unauffälligen Pires-Rodrigues.

Adam Straith rettet das 0:0! Nach einer etwas unbeholfenen Faustabwehr von David Buchholz, landet das Leder direkt vor den Füßen von Merveille Biankadi, der zur Direktabnahme ausholt. Auf der Linie blockt der Verteidiger den Hammer ab und greift seinem Keeper unter die Arme.

Stefan Emmerling bringt den nächsten Nachwuchsspieler. Neben den beiden Talenten Ben Moritz und Hans Oeftger, steht nun auch der 19-jährige Tobias Kraulich für Rot-Weiß auf dem Feld.

Kurz darauf versuchen auch die Gäste am nächsten Abschluss zu werkeln. Mit einem hohen Querpass, wollen die Erfurter Marcel Kaffenberger in Szene setzen, doch der Youngstar kann sich nur mit einem Foul gegen die Defensive der Gastgeber durchsetzen.

Das ging schnell! Nach nur 45 Sekunden haben die Lotter die erste dicke Möglichkeit im zweiten Abschnitt. Nach einem hohen Eckball von der rechten Seite, steigt in der Mitte Mats Facklam am höchsten und verlängert den Ball. Am linken Pfosten versucht sich anschließend Michael Hohnstedt zu strecken, bekommt die Murmel aber nur neben den Kasten gesetzt.

Mit unveränderten Aufstellungen geht es hinein in den zweiten Durchgang.

Halbzeitfazit:
Die Zuschauer des FRIMO Stadions bekamen hier im ersten Durchgang bestes Wetter, aber nur mittelprächtigen Fußball geboten. Zwar zeigten sich beide Teams bemüht etwas nach vorne zu tun, gerade im Abschluss haperte es jedoch vor beiden Toren. So spielte sich der Großteil der ersten 45 Minuten am Mittelkreis ab und wurde lediglich von ambitionierten Einzelaktionen in Schwung gebracht. So richtig in Schussposition kamen aber sowohl die Sportfreunde, als auch die Gäste nur durch Standards, die jedoch stets beim Gegner landeten und keinen der bedien Keeper zum intervenieren zwangen. Damit geht es torlos in den zweiten Abschnitt, in dem noch einiges an Steigerungspotenzial herrscht.

Gelbe Karte für Kusi Kwame (Rot-Weiß Erfurt)
Mitten in diese nikkelige Phase hinein, holt Kwame den gestarteten Facklam von den Beinen und holt sich die erste Gelbe dieser Partie ab.

Die letzten Minuten dieses ersten Durchgangs sind von Zweikämpfen im Mittelfeld geprägt. Dabei geht es weder klar in die eine, noch in die andere Richtung.

Über Kombinationen läuft hier eher wenig, dafür gibt es immer wieder gute Einzelaktionen zu bestaunen. So zündet Joshua Putze auf der rechten Außenbahn den Turbo und schlängelt sich durch die Abwehr der Gäste. Vor dem Eintritt in den Strafraum, segelt der Flügelspieler über das Bein von Kusi Kwame und holt die nächste gute Freistoßmöglichkeit heraus. Doch einmal mehr bringt der Standard keine Gefahr ein.

Kurz darauf haben die Gastgeber auf der anderen Seite eine ähnliche Möglichkeit. Auch hier segelt der Ball bis an den langen Pfosten, wo Mats Facklam die Kugel nochmal scharf machen will, dabei allerdings im Abseits steht.

Der anschließende Freistoß segelt hoch an den langen rechten Pfosten, wird hier jedoch von der Hintermannschaft der Sportfreunde geklärt.

Wilfried Sarr holt eine gute Gelegenheit für die Gäste raus. Auf der linken Außenbahn schiebt sich der Erfurter zwischen Ball und Gegner und lässt sich von Joshua Putze zu Boden ringen.

Die Hausherren üben sich im Abschluss. Nach einem straken Solo von Tim Wendel, der die Murmel in den Sechzehner trägt, versuchen sich gleich drei Angreifer im Abschluss, doch jedesmal springt ein Roter dazwischen.

Mats Facklam hat ein-, zweimal kräftig durchgeatmet und kann weiter machen. Währenddessen plätschert das Spiel so vor sich hin. Beide Teams sind zwar durchaus bemüht vorne etwas zu bewegen, den Aktionen fehlt jedoch Hüben wie Drüben der letze Punch.

Derzeit ruht das Geschehen, weil Mats Facklam nach einem Kopfballduell benommen zu Boden singt und zunächst liegen bleibt. Nach kurzer Behandlung geht es für den Stürmer an die Außenlinie. Auch hier geht der Angreifer nochmal in die Hocke, um sich zu sammeln.

Der Pfostentreffer hat den Hausherren deutlichen Aufschub verpasst. Gleich in der nächsten Szene sprintet Tim Wendel mit dem Leder am Fuß die linke Linie rauf. Von der Eckfahne aus bringt der Mittelfeldmann den hohen Pass in die Mitte, doch hier segelt die Murmel an Freund und Feind vorbei.

Lotte dreht langsam auf! An der rechten Ecke des Sechzehners schnappt sich Tim Wendel das Spielgerät, tanzt sich an zwei Gegenspielern vorbei und schiebt quer auf Maximilian Oesterhelweg, der sich per Direktschuss probiert. Der Abschluss segelt auf die linke Ecke zu, wo der Pfosten die Führung verhindert.

Und dann sind die Sportfreunde doch mal durch. Über die linke Seite drängen die Hausherren an den Strafraum der Gäste. Im Zentrum setzt sich Pires-Rodrigues durch und legt den Ball mit dem Kopf auf Putze ab, der sich per Volley probiert. Doch der Schuss landet direkt in den Armen von Klewin.

In den ersten Minuten dieser Partie scheint die Truppe von Stefan Emmerling eine gute Reaktion auf das 0:5-Debakel gegen den CFC zu zeigen. Die Roten drängen den Gastgeber tief in dessen Hälfte und stoppen etliche Gegenangriffe schon an der Mittellinie.

Die Westfalen fordern eine Rote Karte! Nach einem Steilpass in die Spitze scheint Moritz Heyer plötzlich durch zu sein, wird jedoch im letzten Moment ruppig von André Laurito gestoppt. Schiri Skorczyk winkt jedoch sofort ab und hat Recht damit.

Lotte lässt den Gästen viel Platz in der eigenen Hälfte. So können sich Merveille Biankadi und Marcel Kaffenberger durch die Mitte kombinieren und schließlich einen weiten Ball in die Gefahrenzone schlagen. Hier machen die Defensiven der Hausherren dann aber dicht.

Dann kommen auch die Hausherren mal in die Offensive. Joshua Putze tankt sich mit der Pille am Fuß von rechts in den Strafraum und holt im Zweikampf mit Kusi Kwame die erste Ecke für die Hausherren heraus. Der Anschließende Standard bringt jedoch nichts ein.

RWE haut die Kugel an den Pfosten! Nach einem Klärungsversuch aus dem Sechzehner landet das Leder direkt auf dem Schlappen von Biankadi, der an der linken Strafraumkante zum Volley ausholt und den Ball mit dem linken Fuß ans linke Gestänge knallt.

Die rotgekleideten Gäste dürfen anstoßen und übernehmen gleich mal die Initiative. Über die rechte Außenbahn läuft die Kugel schnell in Richtung Torausinie. Von hier bringt Ahmed Waseem Razeek das Leder in die Mitte, wo Merveille Biankadi nicht richtig zum Abschluss kommt und den Versuch rechts neben das Netz setzt.

Es kann los gehen! Referee Tim-Julian Skorczyk hat die Partie freigegeben.

Das Wetter in Lotte ist schön sonnig, die Stimmung allerdings eher weniger. Seit dem Pokalaus vor zwei Wochen hängt der Haussegen schief bei den Sportfreunden: "Wir hatten schon glücklichere Händchen", giftete der Sportliche Leiter Manfred Wilke anschließend gegen Coach Golombek. Beirren ließ sich der Hauptübungsleiter davon aber nicht und schickt heute nahezu die selbe Aufstellung aufs Feld, wie bei der Niederlage gegen Erndtebrück.

Bei den Gästen gibt es derweil einen Rückkehrer. Nach dem Ausfall in der letzten Woche, hütet im heutigen Match wieder Philipp Klewin das Gehäuse der Blumenstädter: "Ich bin wieder fit. Es war ja nichts Schlimmes", versicherte der Tormann, der den Verein am Ende der Saison voraussichtlich verlassen wird, der "Thüringer Allgemeinen".

Allerdings müssen die Westfalen auch in dieser Woche mit einer dezimierten Truppe auskommen. So fehlen den Hausherren Bernd Rosinger (Adduktorenabriss), Jaroslaw Lindner (Schulter-OP), Matthias Rahn (Muskelverletzung, sowie Tobias Haitz und Kevin Freiberger. Auch der Einsatz von Adam Straith, der mit Problemen an der Achillesverse zu kämpfen hat, war vor dem Spiel noch fraglich.

Nichtsdestotrotz oder gerade wegen der Situation des Gegners erwartet SFL-Coach Andreas Golombek eine schwere Aufgabe im heutigen Heimspiel: "Erfurt hat keinen Druck, sie können befreit aufspielen. Das macht sie gefährlich", verriet der Hauptübungsleiter der Sportfreunde auf der Webseite des Vereins.

Für die Erfurter hingegen kommt längst jede Rettung zu spät. Neben der erfolglosen Saison, spaltete der finanzielle Engpass die Thüringer weiter von der Konkurrenz ab, sodass die Rot-Weißen mit inzwischen nur noch 13 Zählern abgeschlagen auf dem letzten Platz stehen und nach zehn Jahren in Liga drei den Abstieg antreten müssen.

Trotz der prekären Tabellensituation beider Seiten bleibt die ganz große Spannung in der heutigen Partie wohl aus, denn nachdem auch der Chemnitzer FC ein Insolvenzverfahren eingereicht hat, ist der Ausgang des Abstiegskampfs bereits entschieden und den Sportfreunden Lotte der Klassenerhalt schon sicher.