Fazit:
Es ist vollbracht! Deutschland schlägt die Niederlande in Heerenveen mit 2:0, wird damit Dritter der Nations League und reist mit Trainer Horst Hrubesch zu den Olympischen Spielen nach Paris! Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte waren die DFB-Frauen im zweiten Durchgang einfach einen Tick engagierter und wurden nach der Einwechslung von Lea Schüller auch gefährlicher. Ein erster Treffer der Münchnerin zählte noch nicht, aber wenig später traf Klara Bühl nach Vorlage der bärenstarken Lena Oberdorf zur Führung. Schüller machte dann wenig später den Deckel drauf und so kann die deutsche Auswahl nun feiern, während bei den niederländischen Gastgeberinnen die Köpfe natürlich hängen. Beschweren können die Oranje Leeuwinnen sich aber nicht, denn die DFB-Elf hat mehr als dreimal so viele Torschüsse abgegeben (6:19) und sich diesen Erfolg absolut verdient. Tschüss aus Heerenveen und noch einen schönen Abend!

Eine niederländische Ecke endet ohne Abschluss und damit dürfte das Ding hier endgültig durch sein für den DFB!

Gelbe Karte für Giulia Gwinn (Deutschland)
Gwinn holt sich wegen Ballwegschlagens noch eine Gelbe Karte ab.

Es wird nochmal wild und kurios vor dem deutschen Tor! Ein Freistoß aus dem Halbfeld kommt am Fünfer runter, wo Lynn Wilms gleich mehrfach nachstochert und die Kugel letztlich sogar an den linken Pfosten befördert. Stéphanie Frappart hat da aber irgendwo ein Foulspiel gesehen und gibt Freistoß für Deutschland!

Die eingewechselte Shanice van de Sanden schiebt über die rechte Bahn nochmal an, doch ihre abgefälschte Hereingabe landet genau bei Merle Frohms.

Fünf Minuten gibt's obendrauf! Aktuell hat die deutsche Elf hier absolut alles im Griff.

Schüller ackert vorne weiter um jeden ball und holt jetzt 30 Meter vor dem Tor einen Freistoß heraus. das bringt wertvolle Zeit und Entlastung für die deutsche Defensive.

Die Gastgeberinnen kriegen nochmal einen Freistoß im Halbfeld zugesprochen und rücken mit dem gesamten Team vor. Mehr als einen harmlosen Abschluss, den Frohms sicher fängt, kriegt Oranje aber nicht zustande.

Deutschland spielt es aktuell ganz cool runter und lässt nichts anbrennen. Vor allem Lena Oberdorf ist immer wieder zur Stelle und räumt alles ab.

Die DFB-Elf hat sich diese Führung verdient und bleibt auch nach dem zweiten Treffer am Drücker. Von den Niederlanden kommt überhaupt nichts mehr.

Tooor für Deutschland, 0:2 durch Lea Schüller
Deutschland ist auf Olympia-Kurs! Klara Bühls Ecke von der rechten Seite wird zunächst geklärt, doch die Münchnerin darf gleich nochmal. Der Ball kommt scharf an den Fünfer, wo sich Schüller zwischen zwei Gegenspielerinnen hochschraubt und unhaltbar ins linke Eck einköpft!

Zwei gute Chancen für Deutschland! Erst kommt Oberdorf zehn Meter vor dem Tor zum Abschluss und jagt die Kugel knapp drüber. dann taucht Schüller am rechten Fünfereck auf und scheitert mit ihrem Abschluss an Daphne van Domselaar.

Die DFB-Elf spielt es jetzt clever und schafft immer wieder Überzahl in Ballnähe. Sarai Linder schiebt mal mit an und flankt von links stark nach innen, wo Schüller mit dem Kopf drankommt und das lange Eck knapp verfehlt.

Deutschland bekommt nun Raum zum Kontern und attackiert über die linke Seite, wo Bühl den nächsten Eckstoß herausarbeitet. Der bringt aber auch diesmal keine Gefahr.

Es wird gleich wieder etwas nickliger auf dem Feld. Vor allem die Niederländerinnen legen in den Zweikämpfen nach dem Rückstand sofort zu und gehen härter zur Sache.

Tooor für Deutschland, 0:1 durch Klara Bühl
Jetzt geht die DFB-Auswahl in Führung! Und ganz großen Anteil daran hat Lena Oberdorf! Die Wolfsburgerin initiiert den Angriff zunächst selbst und setzt sich dann nach einer abgewehrten Flanke am Elfmeterpunkt in der Luft gegen zwei Niederländerinnen ganz stark durch. Die Kugel kommt zu Bühl, die freistehend aus sechs Metern zur Führung vollendet.

Gute Chance für Deutschland! Nüsken nimmt vor der Box links Bühl mit, deren Linksschuss abgefälscht wird und am Elfer zu Schüller findet. Die DFB-Stürmerin legt sich den Ball einmal vor, dann springt Daphne van Domselaar mutig raus und schnappt ihr das Leder vom Fuß!

Gelbe Karte für Dominique Janssen (Niederlande)
Janssen kommt im Mittelfeld gegen Popp zu spät und verpasst ihrer Bundesliga-Teamkollegin einen ordentlichen Pferdekuss.

Auf der anderen Seite wird Schüller ebenfalls in die Tiefe geschickt und geht ins Duell mit Janssen. Die Münchnerin legt sich den Ball vorbei, wird dann aber von der Wolfsburgerin clever abgedrängt und van Domselaar schnappt sich das Leder.

Jackie Groenen schickt mit einem langen Ball aus der eigenen Hälfte Lineth Beerensteyn auf die reise, die links Tempo aufnimmt. Hegering und Hendrich können die Angreiferin nur stellen und lassen den Abschluss aus 13 Metern zu. Glücklicherweise ist der harmlos und landet genau bei Frohms.

Dijkstra hat sich bei der letzten Aktion verletzt und wird nun von Wilms ersetzt.

Jetzt mal die Gastgeberinnen! Daniëlle van de Donk steckt an der Strafraumgrenze herrlich nach rechts durch auf Caitlin Dijkstra, die sofort scharf nach innen geben will. In letzter Sekunde klärt die zurückgeeilte Alex Popp zur Ecke.

Jetzt ist der Ball im Netz, doch sofort geht an der Seitenlinie die Fahne hoch! Lea Schüller hatte nach feinem Steilpass von links ins lange Eck getroffen, stand beim Zuspiel von Popp aber einen halben Meter im Abseits.

Wieder startet Deutschland gut und kommt schnell zu einer Möglichkeit. Oberdorf erobert den ball rechts stark und gibt nach innen. Die Niederlande können nicht entscheidend klären und erneut ist es Nüsken, die diesmal aus 13 Metern abdrückt und genau unter die Latte getroffen hätte, doch Daphne van Domselaar lenkt die Kugel mit den Fingerspitzen drüber.

Weiter geht's! Horst Hrubesch bringt zur zweiten Hälfte Lea Schüller für Sydney Lohmann und wird damit nochmal einen Tick offensiver.

Halbzeitfazit:
Der Kampf ums Olympiaticket bleibt spannend, denn die ersten 45 Minuten im Nations-League-Spiel um Platz drei zwischen den Niederlanden und Deutschland enden torlos! Die DFB-Elf startete couragiert und hatte in der ersten Viertelstunde Oberwasser, ohne dabei torgefährlich zu werden. Anschließend war das Spiel ausgeglichen und Deutschland hatte nach 25 Minuten die bis dato beste Torchance als Sjoeke Nüsken aus der Distanz den linken Pfosten traf. Hinten raus hatten dann die Niederländerinnen eine starke Phase und schnürten die DFB-Elf phasenweise hinten ein, kamen letztlich aber auch nur selten zum Abschluss. So geht das Remis bisher völlig in Ordnung und gleich geht's weiter mit dem zweiten Durchgang in Heerenveen.

Die nächste Flanke von Gewinn für Popp kommt an. Acht Meter vor dem Tor steigt die deutsche Kapitänin stark hoch und köpft wuchtig, aber zu zentral aufs Tor. Daphne van Domselaar kann die Kugel fangen.

Deutschland legt nochmal zu und kombiniert sich stark hinten raus. Brandt behauptet die Kugel stark und nimmt rechts Gwinn mit, die gleich flankt und fast zu Popp findet. Aber eben nur fast.

Jetzt kontert mal die DFB-Elf und Giulia Gwinn kommt über die rechte Seite mit Tempo. im Duell mit Dominique Janssen zieht sie dann aber den Kürzeren und es gibt erneut keinen Abschluss.

Spitses Freistoßausführung ist zwar erneut ganz schwach, aber Oranje hält den Druck jetzt durchweg hoch und die DFB-Elf wackelt zunehmend.

Gelbe Karte für Kathrin Hendrich (Deutschland)
Hendrich kann Beerensteyn schon wieder nur per Foul stoppen und steigt der schnellen Niederländerin diesmal voll auf den Fuß. Das gibt die erste Verwarnung der Partie.

Da muss mehr bei rauskommen! Deutschland erobert den Ball am eigenen Strafraum, schaltet schnell um und ist dann vorne in Überzahl. Alexandra Popp treibt die Kugel halbrechts voran und will es dann aus 20 Metern selber machen, rennt sich dabei aber fest.

Die Ecke bringt auch keine Gefahr, aber die Gastgeberinnen bleiben jetzt am Drücker und schnüren die DFB-Elf hinten ein. Deutschland kann sich gerade überhaupt nicht mehr spielerisch befreien.

Diesmal kommt Hendrich an der Seitenlinie nahe der Eckfahne gegen Lineth Beerensteyn klar zu spät und senst die Angreiferin um. Die Freistoßflanke von Kapitänin Sherida Spitse mündet in der nächsten Ecke.

Lineth Beerensteyn setzt sich im deutschen Strafraum stark gegen drei Gegenspielerinnen durch und will dann von der Grundlinie hereingeben. Kathrin Hendrich packt aber die Grätsche aus und klärt zur Ecke.

Direkt im Anschluss gibt es eine sehr gute Freistoßposition für die deutsche Elf 18 Meter mittig vor dem Tor. Klara Bühl macht daraus aber herzlich wenig und donnert das Leder halbhoch mitten in die Mauer.

Nüsken knallt die Kugel ans Aluminium! Die Niederlande kriegen den Ball hinten nicht raus und die Mittelfeldspielerin vom FC Chelsea setzt sich 18 Meter zentral vor dem Tor stark durch. Mit dem rechten Fuß trifft Nüsken dann mit einem krachenden Abschluss den linken Pfosten!

Die Partie wird gerade ruppiger und Schiedsrichterin Stéphanie Frappart muss immer öfter eingreifen, um das Geschehen zu beruhigen.

Auf der anderen Seite zieht Daniëlle van de Donk aus gut 25 Metern mit Links ab und jagt den Ball einige Meter über den deutschen Kasten.

Klara Bühl setzt sich auf der linken Seite mal stark durch und bringt den Ball auf Sechzehnerhöhe flach nach innen. Das Ding rauscht durch bis zu Jule Brand, die dann aus 16 Metern mit links abdrückt, dabei aber noch leicht behindert wird. So ist der Schuss leichte Beute für Daphne van Domselaar.

Nach einer Viertelstunde lässt sich schon mal festhalten, dass die Mannschaft von Horst Hrubesch deutlich fokussierter gestartet ist als zuletzt gegen Frankreich. Deutschland hat mehr Ballbesitz, gewinnt mehr Duelle und ist überall präsent. Nur ein ordentlicher Abschluss fehlt noch.

Bühls nächste Freistoßflanke aus dem Halbfeld ist schon besser und lässt die Oranje-Fans kurz zucken, weil Caitlin Dijkstra den Ball fast ins eigene Tor köpft. So gibt es die nächste Ecke, die erneut nichts einbringt.

Da war mehr drin! Klara Bühl hat links mal Platz, zieht energisch in die Box und will dann querlegen auf Popp oder Brand, spielt das Leder aber genau zwischen ihren beiden Kolleginnen hindurch.

Lena Oberdorf schiebt über die linke Außenbahn mit an und holt im Duell mit drei Niederländerinnen immerhin den ersten Eckball für Deutschland heraus. Jule Brands Hereingabe landet dann aber auf einem gegnerischen Kopf.

Als die Niederlande erstmals nach vorne kommen, wird es gleich brandgefährlich! Zunächst faustet Merle Frohms einen freien Ball im Strafraum ohne Not schwach weg, statt ihn zu fangen und dann zieht Wieke Kaptein aus dem Rückraum ab. Der abgefälschte Ball rauscht knapp am rechten Giebel vorbei!

Deutschland ist gut gestartet und gleich voll drin im Match. Die DFB-Auswahl sucht die Zweikämpfe und hält das Tempo in den ersten Minuten hoch.

Die DFB-Elf legt gleich den Vorwärtsgang ein und Alexandra Popp zieht 35 Meter vor dem Tor einen ersten Freistoß. Klara Bühl führt aus und schickt ihren Flankenversuch direkt ins Toraus.

Der Ball rollt! Die Gastgeberinnen spielen ganz traditionell in Orange, Deutschland trägt ebenso klassisch Schwarz und Weiß.

Langsam aber sicher steigt die Spannung im mit über 20.000 Zuschauern gefüllten Stadion von Heerenveen. Die Teams sind bereits auf dem Rasen angekommen und lauschen aktuell den Nationalhymnen.

Ein Blick auf die Aufstellungen: Beim DFB gibt es im Vergleich zum Halbfinale zwei Änderungen. Sydney Lohmann und Jule Brand beginnen anstelle von Lea Schüller und Svenja Huth (beide Bank). Damit einhergehen dürfte eine taktische Umstellung auf ein 4-2-3-1. Bei den Niederlanden nimmt Coach Jonker nur eine Änderung vor und ersetzt die bereits zu ihrem Klub FC Arsenal zurückgereiste Angreiferin Vivianne Miedema durch Wieke Kaptein.

Die Niederländerinnen waren in ihrem Halbfinale gegen Spanien beim 0:3 chancenlos und haben somit heute auch ihre letzte Chance auf die zweite Olympiateilnahme nach 2021, als man bis ins Viertelfinale kam. Oranje-Coach Andries Jonker, einst Bundesliga-Trainer der Männermannschaften des FC Bayern und des VfL Wolfsburg, sieht im deutschem Team trotz der zuletzt faden Auftritte "noch immer eine Spitzenmannschaft". Verteidigerin Kerstin Casparij stellte derweil klar: "Wir wissen, womit wir es zu tun bekommen. Es wird ein ziemlich physisches Spiel werden."

Coach Hrubesch stellt im Vorfeld klar, dass die Niederlage gegen Frankreich abgehakt ist. "Wir haben uns nochmal geschüttelt und uns dann auf das Spiel gegen die Niederlande eingestellt. Wir werden alles bündeln, um es positiv zu gestalten", so der 72-Jährige, der an seiner taktischen Marschroute nichts ändern will. "Wir werden erneut versuchen, die Partie zu bestimmen, wir wollen unser Spiel durchdrücken und unseren klaren Matchplan durchziehen." Vor allem will Hrubesch, dass seine Spielerinnen mit Freude spielen: "Auch wenn Du Dich quälen und arbeiten musst, am Ende ist auch entscheidend, Spaß am Fußball zu haben."

Mit der 1:2-Niederlage im Halbfinale gegen Frankreich haben die deutschen Frauen die erste Chance aufs Olympiaticket bereits vergeben. Nach einer schwachen ersten Hälfte (0:2) kamen die Leistungssteigerung und der Anschlusstreffer durch Giulia Gwinn zu spät. Nun bietet sich der Elf von Horst Hrubesch die nächste und gleichzeitig letzte Chance, doch noch zu den Spielen in Paris zu reisen. Ein Sieg gegen den Nachbarn und Erzrivalen aus den Niederlanden und Deutschland ist dabei.