Fazit:
Ein einziger Schuss entscheidet schicksalhaft gegen den SSV Jahn Regensburg! Nach einem großartigen und teilweise hochklassigen Pokalfight, in dem der Drittligist über 120 Minuten weit über seine Grenzen hinausging, setzt sich am Ende der glücklichere Erstligist durch. Die Berliner sind zwar weiter, aber nach der ersten großen Enttäuschung wird man in der Oberpfalz erkennen, was man hier und heute für eine grandiose Leistung abgerufen hat. Nur zu Beginn des Spiels und am Ende der regulären Spielzeit war der Zwei-Klassen-Unterschied zu erkennen, der diese beiden Teams trennt. Ansonsten präsentierte sich Regensburg auf Augenhöhe und hatte vor allem taktisch und kämpferisch immer etwas dagegenzusetzen - und zwang die Hertha sogar in der Verlängerung noch in die Defensive. Berlin dagegen hat einmal mehr gezeigt, dass es bei weitem noch nicht so weit ist wie vor einem Jahr. Das war es aus Regensburg. Der Jahn hat heute Werbung für sich gemacht, die Hertha hatte am Ende aber das glücklichere Füßchen. Gute Nacht!

Matchball für Berlin! Hofrath trifft den Ball nicht gut, Jarstein pariert! Kalou kann nun alles klar machen!

Knallhart, platziert, rechts unten. Plattenhardt bringt Hertha wieder in Führung.

Auch Hein nimmt ihn ganz sicher. Wieder Ausgleich.

Was für ein hochklassiges Elferschießen bisher! Auch Weiser lupft den Ball wunderbar in die Mitte.

Džalto verlädt Jarstein und versenkt flach links unten. 2:2.

Wie Ibišević: Darida knallt das Ding rechts in den Winkel.

Sensationell! Thommy lupft ihn eiskalt!

Der Bosnier versenkt cool rechts oben.

Die Münze hat entschieden: Es wird auf die Fankurve der Regensburger geschossen. Ibišević entscheidet sich für den ersten Schuss, den er selbst nehmen wird.

Wer hat jetzt noch die Kraft? Wer traut sich? Die Nervenschlacht beginnt.

Zwischenfazit:
Aus und vorbei, die Elfmeterlotterie entscheidet! Völlig platt scheinende Regensburger haben es besonders in der zweiten Hälfte der Verlängerung tatsächlich geschafft, das Spiel noch einmal an sich zu reißen. Am Ende hing nicht etwa der Drittligist, sondern der große Favorit aus Berlin sprichwörtlich in den Seilen und wurde von Schiedsrichter Kampkas Schlusspfiff erlöst. Diese Leistung nimmt dem Jahn keiner mehr - aber krönt er sie auch?

Thommy probiert es direkt und trifft das Außennetz. Danach ist Schluss!

Berlin kommt nicht mehr raus aus der Umklammerung! Weiser kann sich nur mit einem Schubser gegen Hein helfen. Freistoß für Regensburg aus 19 Metern halbrechts. Unglaublich, aber es ist die Hertha, die das Elfmeterschießen herbeisehnt!

Wir sind in der letzten Minute. Es spielt nur noch der Drittligist. Nochmal Ecke...

Berlin klärt, doch die Gastgeber sind dazwischen und sichern den Ball.

Freistoß für Regensburg aus dem rechten Mittelfeld...

Grüttner zieht aus der Distanz ab, aber da fehlt nun natürlich auch die Präzision. 11.000 in der Continental Arena hält es schon seit Minuten nicht mehr auf den Sitzen.

Der Jahn ist dem Siegtreffer in dieser Verlängerung tatsächlich näher. Und die zuschauer spüren das!

Noch drei Minuten. Von Berlin ist eigentlich seit dem Seitenwechseln nichts mehr zu sehen.

Plötzlich zieht Regensburg das Tempo wieder an und erwischt die Gäste fast auf dem falschen Fuß. Hofrath geht mal mit nach vorne, erzeugt Überzahl und kommt tatsächlich zum Abschluss. Jarstein pariert.

Mal wieder Regensburg. Die Gastgeber schaffen es auch nach 112 Minuten noch immer, ab und an rauszurücken und sogar selbst den Abschluss zu suchen. Džalto ist es, der von der Strafraumkante abzieht. Aber deutlich drüber.

Pekarík zieht aus der Distanz ab, Grüttner hält den Kopf rein. Eckbal Nummer 16. Und der trudelt an allen vorbei ins Aus.

Ecke, immer wieder Ecke für die Hertha. Nummer 15!

Mal wieder Eckball für die Hertha. Mal wieder ungefährlich. Ob sie nun wieder zehn brauchen, bis es gefährlich wird?

Kalou hat mal Platz, kommt vor Pentke an - und scheitert an diesem, als wäre er eine ganze Mauer. Der Jahn-Keeper macht ein super Spiel!

Weiser und Hofrath knallen in der Luft mit den Köpfen zusammen. Beide brauchen jedoch keine Behandlung.

Zwischenfazit
Regensburg hört einfach nicht auf zu kämpfen. Der Jahn schafft es kaum noch, mal einen Konter über das Feld zu bringen. Aber der Drittligist stört immer noch früh, unterbindet viele Angriffe der Hertha weit vor dem eigenen Tor. Und auch Berlin kann das hohe Tempo von vor einigen minuten nicht mehr gehen. Noch eine Viertelstunde bis zur Elfmeterlotterie!

Nach langer Zeit mal wieder eine Annäherung: Weiser wird mal wieder rechts geschickt, flankt in die Mitte. Dort steigt Ibišević hoch, doch sein Kopfball fliegt links vorbei.

In den letzten Minuten hat sich das Spiel wieder etwas beruhigt. Berlin geht nicht mehr das volle Risiko, Regensburg tut sich daher leichter mit dem Verteidigen.

Gelbe Karte für Mitchell Weiser (Hertha BSC)
Kalou verliert vorne den Ball und bleibt dann einfach stehen. Weiser muss daher das taktische Foul nehmen.

Unter Schmerzen und mit Tränen in den Augen humpelt der in Berlin geborene Ex-Herthaner Marvin Knoll vom Platz. Was für ein Fight! Mit Thomas Paulus bringt Heiko Herrlich für ihn einen erfahrenen Verteidiger. Die Marschrichtung ist klar.

Berlin macht nun das einzig Richtige: Im Wissen um die nicht perfekte Form halten die Gäste das Tempo enorm hoch und zwingen die Jahn-Spieler dadurch, immer wieder hinterherzulaufen. Das kostet enorm Kraft.

Immer wieder ist es der von Dárdai lange verschmähte Weiser, der das Spiel des Bundesligisten antreibt. Fast jeder Angriff läuft nun über ihn.

Klasse Schuss von Geipl, der es einfach mal aus 27 Metern probiert. Das Leder fliegt ganz knapp rechts am Kasten vorbei.

Seit Schieber drin ist, ist die Hertha viel gefährlicher! Plötzlich haben die Gäste in der Mitte zwei Optionen und Regensburg schafft es nicht, sich darauf einzustellen.

Die Verlängerung beginnt. Kann die Hertha den Druck aufrecht erhalten?

Zwischenfazit:
Drama pur in der Continental Arena! Regensburg hat alles - nein: mehr als alles! - in dieses Spiel geschmissen und hatte Berlin ganz knapp vor dem Ausscheiden. Doch der Bundesligist schlug in einer furiosen Schlussphase zurück, in den letzten Minuten ging es dann rauf und runter. Nun ist natürlich die ganz große Frage: Wie lange wird die Kraft des Drittligisten reichen? Der Vorteil liegt nun bei der Hertha.

Gelbe Karte für Vladimír Darida (Hertha BSC)
Der Berliner sieht abseits des Spielgeschehens Gelb. Da muss er irgendwas gesagt haben.

Knolls Freistoß wird abgefälscht. Nochmal Ecke.

Es geht rauf und runter. Foul an Thommy, Freistoß für den Jahn aus 24 Metern zentraler Position. Wir sind eine Minute drüber.

Auch Schieber scheitert! Wahnsinn! Wahnsinn!! Weiser spielt einen Traumpass über den halben Platz auf Ibišević. Der lässt zwei Mann aussteigen, sieht rechts Schieber ganz frei anlaufen und bringt den Ball rüber. Doch Pentke ahnt das, kommt mit Risiko raus und klärt grade noch zur Ecke. Berlin lässt es wieder liegen.

Freistoß für Regensburg von der rechten Eckfahne...

Pentke rettet gegen Darida! Der vielleicht beste Berliner des Tages legt ein traumhaftes Sole durch vier Mann durch hin. Am Ende steht er allein vor Pentke, nimmt aber den Kopf nicht hoch und schließt zu zentral ab. Das war die dicke Chance, das ganze Spiel zu drehen!

Berlin fängt die Ecke ab, kann kontern. Geht da noch was in der regulären Spielzeit?

Regensburg kommt nochmal. Ecke Nummer zwei.

Tooor für Hertha BSC, 1:1 durch Mitchell Weiser
Und dann machen sie es doch noch! Elf Ecken hat es gebraucht und selbst dann ist es nicht etwa einer der Langen. Nein, ausgerechnet der nicht gerade als Kopfballungeheuer bekannte Mitchell Weiser will mit aller Macht das Tor und wuchtet den Ball endlich über die Linie. Natürlich ist das verdient.

Kalou geht rechts durch, holt immerhin die Ecke raus.

Die Uhr tickt und tickt und tickt. Klare Chancen hatte die Hertha nun schon seit Längerem nicht mehr.

Regensburg ist momentan in Unterzahl, Nandzik liegt mit Krämpfen draußen. Wen wundert es bei dem Pensum, das der Drittligist hier abspult?!

Letzter Wechsel der Berliner, und dieser hat nur einen Grund. Dárdai zeigt es von außen an: Hohe Bälle, Brechstange! Schieber soll das Ding reinwuchten.

Chance für die Hertha! Weiser kommt mal über links außen, nimmt Ibišević mit in den Doppelpass und schließt aus spitzem Winkel ab. Kein Problem für Pentke.

Berlin merkt nun, dass es eng wird, und rennt an. Doch das ist immer noch zu harmlos und meistens kopflos durch die Mitte.

Etwas mehr als zehn Minuten vor Schluss wechselt Heiko Herrlich das erste Mal. Der überragende Pusch darf runter, er ist völlig ausgepumpt.

Tooor für Hertha BSC! Oder doch nicht?! Nach einem Freistoß sind plötzlich vier Berliner frei, der Ball ist drin. Aber alle vier standen im Abseits.

Gelbe Karte für Andreas Geipl (Jahn Regensburg)

Unglaublich! Kolja Pusch darf gegen drei Herthaner im gegnerischen Strafraum machen, was er will - und sogar abziehen. Sein Schlenzer von rechts geht drüber. Aber das kann einfach nicht sein, wie der Hertha hier die Ruhe abhanden kommt.

Der Hertha rennt so langsam die Zeit davon und mit jeder Minute wird das Stadion frenetischer. Das mobilisiert beim Jahn natürlich nochmal Extrakräfte.

Kurze Entlastung der Gastgeber: Thommy hat ein bisschen Platz, zieht aus 30 Metern ab. Völlig verzogen. Aber dadurch kann das gesamte Team mal wieder hinten rausschieben.

Noch gut 20 Minuten. Der Jahn wirft alles, aber auch wirklich alles rein.

Zehnte Ecke für die Hertha - wieder nix.

Es ist immer einer dazwischen! Weiser macht das Spiel endlich mal schnell, schickt Stocker links auf und davon. Der Schweizer sieht Ibišević in der Mitte, wartet aber den Moment zu lange - und dann ist Lais da und grätscht ihn mit vollem Risiko ab.

Diesmal kommt Langkamp am Elfmeterpunkt zum Kopfball. Auch dieser geht vorbei. Die Hertha hat gegenüber dem Jahn klare Größenvorteile, macht aber einfach nichts drauf.

Weiser ersetzt Haraguchi. Direkt danach hat Berlin die achte Ecke. Wieder zu kurz geklärt, Pekarík zieht aus dem Rückraum ab. Abgefälscht, knapp vorbei. Wieder Ecke.

Dárdai wütet mittlerweile immer öfter am Seitenrand. So hat er sich das ganz und gar nicht vorgestellt.

Berlin hat nach Wiederanfiff gut begonnen, doch die Struktur ist momentan mal wieder raus. Das ist ein Verdienst des Regensburger Spiels. Die Gastgeber variieren viel zwischen Pressing und Zurückziehen. Und die Hertha findet kein Rezept.

Strittige Sezne! Hertha leistet sich im Spielaufbau den nächsten Patzer, der Jahn spritzt sofort dazwischen. Das Leder kommt zu Thommy, der mit hohem Tempo an Langkamp vorbei will. Doch Berlins Innenverteidiger stellt den Körper geschickt dazwischen und der Regensburger prallt geradezu ab. Kampka sagt: alles regelkonform. Und damit hat er Recht.

Darida, Ibišević, wieder Darida. Wer hat noch nicht, wer will nochmal? Regensburg ist im eigenen 16er völlig unsortiert, die Berliner dürfen ein rgelrechtes Scheibenschießen veranstalten. Aber sie sind im Abschlus einfach zu inkonsequent!

Nächste Ecke für Berlin, wieder bringt sie nichts ein. Zum Vergleich: Regensburg hatte genau eine Ecke. Und machte das Tor.

Gelbe Karte für Marc Lais (Jahn Regensburg)

Tooor für Jahn Regensburg, 1:0 durch Alexander Nandzik
Da ist es, da ist das Tor für den Außenseiter! Und es ist verdient! Aber der Reihe nach: Zunächst hat Regensburg einen Freistoß, der über Umwege an die Strafraumkante kommt. Dort wird er verlängert und plötzlich stehen zwei Regensburger komplett frei - und behindern sich gegenseitig! Jarstein kann klären. Die folgende Ecke klärt Berlin zu kurz, genau auf Nandzik. Der nimmt all seinen Mut zusammen und zieht aus 17 Metern mit links volley ab. Das Leder rutscht halbhoch durch alle Mann durch, Jarstein sieht es spät und kann nicht mehr entscheidend eingreifen.

Und schon wieder gehen die Berliner Arme ratlos in die Höhe. Kalou tankt sich mit viel Schwung von links in den Strafraum durch, räumt dann seinen Gegenspieler aber einfach mit den Armen weg. Klares Foul, auch wenn es der Ivorer nicht wahrhaben will.

Oha, da verschleudert Berlin eine mögliche hundertprozentige Gelegenheit! Plattenhardt flankt wunderbar von der linken Seite. Pentke klebt auf der Linie, was gleich drei Berlinern die Möglichkeit eröffnet, das leder ins tor zu drücken. Aber keiner der Drei geht entschlossen zum Ball.

Robert Kampka pfeift die zweite Hälfte an. Es gibt einen Wechsel: Berlins Coach Pál Dárdai tut das einzig Richtige und lässt den stark rotgefährdeten Brooks in der Kabine. Für ihn kommt Niklas Stark ins Spiel.

Halbzeitfazit:
Wir sehen ein flottes, ein rassiges Pokalspiel zwischen Regensburg und Berlin! Die Gastgeber begannen mutig, mussten jedoch nach einer guten Viertelstunde das Feld räumen ob der Berliner Ballsicherheit im Spielaufbau. Fortan war die Hertha klar überlegen, kam jedoch nie in die gefährliche Zone. Als der Bundesligist sich schließlich von seiner eigenen Feldüberlegenheit einlullen ließ, kamen die ersten Patzer - und sofort war Regensburg da. Der Drittligist hatte binnen einiger Minuten drei riesige Chancen. Hertha überstand diese Phase mit Glück und einem starken Keeper, hätte dann allerdings selbst in Führung gehen können. Ein Unterschied von zwei Spielklassen ist in der Continental Arena nicht unbedingt mehr zu erkennen. Berlin muss sich steigern und vorne klarer werden, Regensburg muss genau so weitermachen. Bis gleich!

Brooks langt schon wieder hin, das ist bereits sein drittes Foul - und Gelb hat er schon. Dünnes Eis für Berlins Verteidiger! Während Brooks George wegblockt, kommt Thommy noch einmal zum Abschluss. Sein Schuss aus 20 Metern streicht rechts vorbei.

Die Chancen häufen sich! Haraguchi wird links im Strafraum freigespielt, die Regensburger Abwehrspieler orientieren sich in der Mitte zu Ibišević. Doch der Japaner hat die Übersicht und spielt den Ball zurück auf den heranrasenden Stocker, der aus 15 Metern mit seinem Flachschuss an Pentke scheitert.

Jetzt wird es Robert Kampka zu bunt! Kolja Pusch foult im Mittelfeld überhart, das ist Gelb. Doch Brooks und Langkamp geben sich damit nicht zufrieden, sondern kommen von hinten angerannt, schubsen Gegenspieler um und lösen eine Rudelbildung aus. Schiedsrichter und Assistent beraten sich kurz, dann sehen auch beide Berliner Innenverteidiger Gelb. Keine Frage, die Hertha ist genervt!

Gelbe Karte für John Anthony Brooks (Hertha BSC)

Gelbe Karte für Sebastian Langkamp (Hertha BSC)

Gelbe Karte für Kolja Pusch (Jahn Regensburg)

Ibišević muss ihn machen! Aber was sieht der Bosnier denn da? Die Hertha erobert sich den Ball nach einem Regensburger Abschlag sofort zurück und ist mit zwei Ballkontakten wieder am 16er. Ibišević wartet in der Mitte auf die Flanke und kann völlig frei den Flugkopfball ansetzen. Doch er drückt das Leder beinahe Richtung rechte Eckfahne, als hätte er das Tor irgendwo anders gesehen.

Das war schon besser. Die Ecke kommt zentral an den Fünfer, wo drei Berliner den Weg für Stocker freisperren. Doch der Schweizer zielt deutlich drüber.

Sechster Eckball für die Hertha. Irgendwann muss es doch mal gefährlich werden.

Gelbe Karte für Sven Kopp (Jahn Regensburg)
Erste Karte der Partie! Sven Kopp rückt aus der Innenverteidigung raus, um Berlins Spielaufbau zu unterbinden. Er steigt jedoch überhart ein und sieht zu Recht Gelb.

Einmal mehr klärt Regensburg die Ecke zu kurz, einmal mehr kommt der Nachschuss aus der zweiten Reihe nicht durch.

Plattenhardt zirkelt den Ball mit links wunderbar über die Mauer. Jahn-Keeper Pentke sieht den Schuss ganz spät, rettet aber mit einem super Reflex. Ecke...

Jetzt könnte es auf der anderen Seite gefährlich werden. Freistoß nach einem Foul an Kalou. Der Ball liegt 20 Meter vor dem Tor in halblinker Position. Ideale Entfernung...

Und schon wieder eine Gelegenheit für die Gastgeber! Der Jahn nutzt das Momentum, geht plötzlich ganz früh drauf und verunsichert den Gegner. Der lässt sich nicht nur den Ball abnehmen, sondern er lässt den Jahn auch noch bis in den Strafraum hinein kombinieren. Erst beim Torabschluss schmeißen sich die Herthaner dazwischen.

Zwei Ecken und einen Freistoß später wird langsam klar: Die Hertha muss dringen an ihren Standards feilen. Bislang sind diese allesamt völlig harmlos.

Nächstes dickes Ding für Regensburg! Zweite dicke, dicke Chance binnen weniger Minuten! Der Jahn führt einen Freistoß an der Mittellinie kurz aus. Die Hertha-Spieler orientieren sich Richtung Ball, aber genau in diesem Moment kommt der scharfe Pass auf Grüttner, der plötzlich alleine auf Jarstein zu rennt. Berlins Keeper bleibt lange stehen, Grüttner versucht den Tunnel - und Jarstein kriegt gerade noch so die Füße zusammen. Berlin hat den Ballbesitz, Regensburg hat die Chancen!

Das Chancengeschenk von Skjelbred hat das Spiel ein wenig durchgerüttelt. Der Jahn steht nun wieder offensiver.

Riesenchance für den Jahn! Mit einem weiten Ball löst sich der Drittligist kurz aus der Umklammerung, dann wird es kurios: Skjelbred hat den Ball an der Eckfahne eigentlich sicher, schenkt ihn dann aber unkonzentriert her. Thommy erfasst die Situation blitzschnell, spielt sofort scharf in die Mitte - und bringt Grüttner um ein Haar in Einschussposition. Nur das lange Bein von Pekarík verhindert die überraschende Führung!

Regensburg hat momentan große Mühe, eine gesunde Balance zu finden. Hertha baut immer wieder ruhig und überlegt auf, zieht die Mannschaftsteile der Gastgeber auseinander und sucht dann die Lücken. Noch aber fehlt der finale Pass.

Das Spielgeschehen hat sich nun komplett in die Hälfte der Gastgeber verlagert, der Jahn zieht sich weit zurück. Die Ballsicherheit des Bundesligisten lässt derzeit nichts anderes zu.

Die Ecke wird von Plattenhardt ganz schwach getreten. Regensburg klärt ohne Probleme.

Erneut holt die Hertha eine Ecke raus. Berlin gestaltet das Spiel zunehmend überlegen, Regensburgs Pressingsoiel setzt sich nicht durch. Doch die Gastgeber haben Hertha in der ersten Viertelstunde vom Tor ferngehalten.

Berlin schraubt das Tempo etwas hoch, versucht sich in direkterem Spiel. Doch Kalou startet zu früh und steht beim entscheidenden Pass einen Hauch im Abseits.

Das Spiel der Gäste ist bisher weitgehend linkslastig. Stocker lässt sich auf die Seite rausfallen, nimmt einen langen Ball an und leitet ihn sofort sehenswert weiter auf Ibišević. Doch der neue Hertha-Kapitän wird sofort gestört und kann das leder nicht verarbeiten.

Berlins Innenverteidiger John Anthony Brooks muss aufpassen. Schon zum zweiten Mal foult er unnötig im Mittelfeld und handelt sich eine erste sehr deutliche Ansage von Schiedsrichter Kampka ein.

Regensburg klärt zu kurz, der Nachschuss von Darida aus der zweiten Reihe fliegt jedoch beinahe übers Stadiondach.

Berlin versucht es erstmals über die Außen, Linksverteidiger Marvin Plattenhardt schaltet sich offensiv mit ein und holt die erste Ecke raus.

Regensburg bleibt seiner aus den ersten Ligaspielen bekannten Linie: Die Gastgeber attackieren früh, gehen schon auf Herthas Abwehrspieler drauf, um den Spielfluss zu stören. Das könnte dem Erstligisten natürlich Räume geben. Der Jahn wagt etwas!

Auf geht's! Schiedsrichter Robert Kampka pfeift das Spiel an.

Das Wetter in Regensburg ist recht unbeständig, immer wieder regnet es in kurzen Schauern. Der Rasen ist nass, der Himmel momentan trocken. Es ist alles bereit.

Im Vergleich zum Spiel in Frankfurt wechselt Herrlich nur ein Mal, Erik Thommy beginnt für Uwe Hesse. Pál Dárdai dagegen sieht größeren Anlass für Umbauten: Rune Jarstein steht als neue Nummer 1 im Tor, Valentin Stocker und Genki Haraguchi ersetzen Fabian Lustenberger und Mitchell Weiser.

Abheben tut in Regensburg dennoch niemand. Trainer Heiko Herrlich attestiert dem Bundesligisten eine "brutale Qualität", Oliver Hein sprach von einem "Bonusspiel". Sein Coach weiß, worauf es ankommt: "100 Prozent werden nicht reichen. Wir müssen 105, 110 Prozent in die Waagschale werfen und müssen auf das nötige Quäntchen Glück hoffen."

Kein Wunder also, dass man in Ostbayern ein durchaus gesundes Selbstbewusstsein an den Tag legt. Die Hertha "ist für uns alle natürlich eine ganz besondere Partie. Gegen einen Bundesligisten spielt man nicht alle Tage. Ich freue mich auf die Kulisse im Stadion", sagte der Ex-Herthaner Marvin Knoll vor dem Spiel. Und Kolja Pusch ließ durchblicken, dass die Jahn-Spieler im Training richtig heiß waren. Es sei richtig Feuer drin.

Der zweite Grund für erhobene Regensburger Köpfe findet sich in der Tabelle: Der Jahn hat nach dem Aufstieg in die dritte Liga einen Traumstart erwischt. Rostock mit 1:0 geschlagen, mit 4:3 in Großaspach gewonnen, den Halleschen FC mit 2:0 nach Hause geschickt. Erst am vergangenen Spieltag reichte es beim 1:1 bei Zweitliga-Absteiger FSV Frankfurt nicht zum Sieg. Macht summa summarum zehn Punkte, keine Niederlage und die Tabellenführung.

Der Jahn hat der Hertha voraus, dass er seit Wochen im geregelten Ligabetrieb spielt. Zwar hatten die Gäste - im Gegensatz zu den meisten Bundesligisten - durch die Spiele gegen Brøndby bereits Pflichtspiele. Doch das waren K.o.-Spiele mit Kaltstart, die nicht gerade dazu beitrugen, die Automatismen zu festigen.

Hoffnung ist allerdings durchaus vorhanden bei den Oberpfälzern. Und diese speist sich nicht nur aus der Tatsache, dass mit der Hertha ein potentieller Wackelkandidat zu Gast ist. Im Gegenteil: Es gibt gute Gründe dafür, sich etwas auszurechnen.

Seine Mannschaft sieht er mittlerweile auf einem guten Weg, sie sei "in allen Bereichen fit" und "heiß auf das Spiel". Der Matchplan des Trainers gegen den Drittligisten ist dabei ebenso eindeutig wie einfach: "Wir müssen in den ersten 15 Minuten deutlich machen, dass wir gewinnen wollen. Wir dürfen Regensburg keine Hoffnung geben, sonst wird es schwierig."

Auch Berlins Trainer, der nach dem Europa-Aus hart durchgriff und Fabian Lustenberger als Kapitän absetzte, betonte vor dem Pokalspiel: "Was war, ist abgehakt. Jetzt zählt nur noch Regensburg." Pál Dárdai unterstrich die enorme Bedeutung dieses Spiels für eine erfolgreiche Saison. Die vergangene Spielzeit habe gezeigt, wie wichtig ein guter Start sei, sagte der Berliner Erfolgscoach. "Da sind wir mit im Pokal in Bielefeld und in der Liga in Augsburg mit Siegen gestartet. Das gab uns Schwung und Selbstvertrauen."

Kein Grund mehr also, über die Vergangenheit zu sprechen? Eigentlich nicht, könnte man meinen. Doch dann gab es da eben vor Wochenfrist den K.o. in der Europa League Qualifikation beim schwedischen Vertreter Brøndby IF - und schon haben die Berliner das Image der K.o.-Spiel-Deppen wieder gepachtet. Gegen Drittligist Regensburg wäre eine gute Möglichkeit, die alten geister schnell wieder einzusperren.

Das Ausscheiden gegen Teams aus niedrigeren Ligen hat in Berlin ja schon eine gewisse Tradition, lange Jahre schien das Finale im eigenen Stadion die Hertha regelrecht zu lähmen. In der vergangenen Spielzeit aber spielten die Hauptstädter ihre beste Pokalsaison seit Menschengedenken, hatten das Finale vor Augen und scheiterten erst im Halbfinale an Borussia Dortmund.

Was haben Wormatia Worms, die TuS Koblenz, Arminia Bielefeld und der 1. FC Kaiserslautern gemeinsam? Genau: Sie durften als unterklassige Mannschaften in den vergangenen Jahren über Pokalsiege gegen Hertha BSC jubeln.