Fazit:
Wenig später ist Schluss: Das Derby della Madonnina zwischen der AC Milan und Inter Mailand endet 1:1. Im zweiten Durchgang verlegten sich die Rossoneri zunehmend aufs Verteidigen und konnten die Angriffsbemühungen der Inzaghi-Elf weitgehend eindämmen. Je längert die Begegnung dauerte, desto drückender wurde diese aber: Gleich dreimal trafen die Nerazzurri durch Bisseck (67.), Thuram (82.) und Dumfries (90+1) den Pfosten. Nachdem Letzterer noch mal vergab (90+2), traf de Vrij wenig später zum hochverdienten Ausgleich. Danach pendelte die Partie aus - insgesamt für Milan ein nicht zufriedenstellender, gleichzeitig glücklicher Punkt, denn Inter war einem Treffer gleich mehrere Male sehr nah. Der Titelverteidiger verliert damit zwei Zähler im Meisterschaftsrennen. In acht Tagen geht es daheim gegen die Fiorentina weiter. Die AC empfängt bereits am Mittwoch in der Coppa Italia die AS Roma.

Tooor für Inter, 1:1 durch Stefan de Vrij
Das völlig verdiente 1:1 in der Nachspielzeit! Milan klärt den Ball nicht richtig, dann flankt Bisseck von rechts auf den zweiten Pfosten. Sehenswert legt Zalewski hier mit der Brust für de Vrij ab, der aus wenigen Metern wuchtig einschießt.

Nächste Großchance auf den Ausgleich! In den Nachwehen des dritten Aluminiumtreffers setzt sich Thuram an der linken Torauslinie durch. Lautaro verlängert seine abgefälschte flache Hereingabe nach rechts, wo Dumfries an Maignan scheitert.

Das gibt's doch nicht Inter trifft zum dritten Mal den Pfosten! Der eingewechselte Zalewski bringt eine hohe Flanke von links an den zweiten Pfosten. Dort steigt Dumfries hoch, köpft den Ball aber nur an den verflixten rechten Pfosten.

Schickes Ding von Camarda! Der Joker tankt sich durchs zentrale Mittelfeld nach vorne, ehe er aus 23 Metern mit links abzieht. Nur knapp rauscht das Leder über den Kasten.

Schon wieder Pfosten! Wieder ist es eine Ecke von Barella, diesmal schiebt Thuram die Hereingabe aus ähnlicher Position wie vorhin Bisseck an den Pfosten.

Rund zehn Minuten exklusive Nachspielzeit bleiben den Schwarz-Blauen noch, um die Derbypleite zu vermeiden. So richtig kommen sie aktuell aber nicht durch.

Immer wieder gibt es nun strittige Szenen in den Strafräumen. Jetzt ist es Thuram, der auf der rechten Seite Pavlović enteilt. Hernández kommt seinem Kollegen aber zur Hilfe und grätscht Thuram fair ab.

Abraham bekommt ein Zuspiel links am Fünfer nicht unter Kontrolle, geht stattdessen gegen Bisseck zu Boden. Ein Foul des ehemaligen Kölners lag aber nicht vor.

Inter trifft den Pfosten! Barella zirkelt von rechts eine Ecke in die Mitte. Acht Meter zentral vor dem Tor setzt sich Bisseck im Luftduell durch, nickt das Rund aber nur an die rechte Längsstange.

Zum dritten Mal zählt ein Tor der Gäste nicht. Dumfries schubst sich rechts nahe der Grundlinie den Weg frei, findet dann flach am ersten Fünfereck Lautaro, dessen Direktversuch im langen Eck landet. Der Linienrichter zeigt jedoch an, dass der Ball zuvor knapp im Aus war.

Gelbe Karte für Denzel Dumfries (Inter)
Dumfries reißt Reijnders zu Boden. Dafür sieht er Gelb.

...und die ist nicht schlecht! Ohne Berührung eines eigenen oder gegnerischen (Mit-)Spielers segelt der Eckstoß knapp am langen Pfosten vorbei ins Aus.

Auf der linken Außenbahn hat Hernández etwas Raum. Seinen Schuss aus leicht spitzem Winkel blockt Dumfries zur Ecke...

Momentan verdichten die Rossoneri ihre Abstände und lassen Inter anlaufen. Durch die kompakte Abwehr ist derzeit kein Durchkommen.

Gelbe Karte für Alessandro Bastoni (Inter)
Bastoni unterbindet einen gegnerischen Konter taktisch, indem er Rafael Leão zu Boden zupft. Gelb ist korrekt.

Im zweiten Abschnitt agieren beide Teams von Beginn an etwas offensiver. So sehen wir mehr Dynamik und mehr Abschlussgelegenheiten.

Links im Sechzehner kommt Rafael Leão in eine gute Schussposition. Mit seinem Versuch bleibt er aber hängen - er hätte im Zentrum wohl Pulišić oder Abraham suchen sollen.

Und weiter geht's mit der dicken Chance zum Ausgleich! Thuram wurschtelt sich bis an den gegnerischen Strafraum und nimmt halblinks Lautaro mit. Den Flachschuss des Argentiniers aus 15 Metern entschärft Maignan mit den Füßen.

Weiter geht's.

Halbzeitfazit:
Pause im Mailänder Derby, die AC führt mit 1:0 gegen Inter. Dabei brauchte die Partie lange Zeit, bis sie endlich die ersten Highlights bieten konnte. Mit Ausnahme eines Abseitstores von Dimarco (7.) mussten wir darauf rund eine halbe Stunde warten. Dann eröffnete Lautaro, wiederum per Abseitstreffer (33.), die beste Phase des Matches. Erneut Lautaro (35., 37.) und Reijnders generierten die nächsten ordentlichen Abschlüsse. Kurz vor der Halbzeit war es dann Reijnders, der seine Mannschaft etwas glücklich in Führung schoss. Trotzdem gilt, dass hier sowohl noch alles als auch spielerisch noch mehr möglich ist. Wir bleiben gespannt, bis gleich!

Tooor für AC Milan, 1:0 durch Tijjani Reijnders
Und dann gehen die Hausherren plötzlich in Front! Abraham gewinnt die Kugel im Mittelkreis, dann rollt der Konter. Über Bennacer gelangt die Murmel nach halblinks zu Hernández, der wiederum im richtigen Moment Rafael Leão an die Grundlinie schickt. Dessen halbhohe Mischung aus Schuss und Flanke wehrt Sommer nach vorne ab. Aus acht Metern drückt Reijnders das Ding dann unter den Querbalken.

Vieles deutet auf ein 1:1 zur Halbzeit hin. Die Angriffsbemühungen nehmen auf beiden Seiten wieder etwas ab.

Endlich legt das Mailand-Derby an Spannung zu. Kann eine Mannschaft sogar noch vor dem Pausenpfiff etwas in Richtung 1:0 unternehmen?

Die beste Möglichkeit der Partie - gehört der AC! Rechts im gegnerischen Strafraum fasst sich Reijnders einfach mal ein Herz. Seinen knallharten Schuss aufs kurze Eck entschärft Sommer gut.

Nun häufen sich die Abschlüsse für den Tabellenzweiten. Thurams flache Vorarbeit von der rechten Sechzehnmeterraumkante in den freien Raum zimmert Lautaro deutlich rechts vorbei. Da rutschte ihm der Ball über den Schlappen.

Der Titelverteidiger wird stärker. Lautaro befördert Mkhitaryans Flanke von links per Volleyschuss über den Kasten. Dabei fälscht Pavlović den Versuch noch ab, es gibt aber keine Ecke.

Das zweite Tor für Inter - und wie zählt die Bude nicht! Dimarco setzt über links Barela in Szene, dessen Pass in den Rückraum Thuram stark aus zwölf Metern unten links ins Eck platziert. Zuvor war Dimarco jedoch zu früh losgelaufen.

Von der rechten Torauslinie gibt Çalhanoğlu an den ersten Pfosten. Lautaro bekommt die Fußspitze an den Ball, bugsiert diesen aber klar rechts daneben.

Es fehlt nach wie vor an einer klaren Torchance. Abseitspositionen ausgeklammert, war Barellas Schuss aus Minute 13 die gefährlichste Aktion. Und dabei ist „gefährlich" bereits sehr wohlwollend formuliert.

Interessante Szene im Strafraum der Nerazzurri. Abraham schickt Rafael Leão über halblinks mit einem feinen Steilpass nach vorne. In der Box geht der Portugiese gegen Pavard zu Boden, bekommt aber keinen Elfmeter. Doppelt zu Recht: Einerseits startete er aus dem Abseits, andererseits war Pavard mit einem fairen Tackling zur Stelle.

Bezeichnend: Von rechts bringt Hernández eine Ecke auf den zweiten Pfosten - beziehungsweise ins gegenüberliegende Seitenaus.

Es bleibt dabei, dass beide Teams keine zündenden Ideen haben. Zu groß ist die Sorge, hier in Rückstand zu geraten.

Etwas mehr als eine Viertelstunde ist durch, bisher sehen wir ein relativ highlightarmes Derby. Beide Mannschaften haben spielerisch noch Luft nach oben.

Nach mehreren Kurzpässen spielt Inter Barella frei. Seine Direktabnahme aus 18 Metern von halblinks fängt Maignan sicher ab.

...und die zweite ist auch gar nicht so ungefährlich. Pulišić' aufs Tor gezogene Ecke faustet der unter Bedrängnis geratene Sommer gerade noch weg.

Nun setzen sich auch erstmals die Rot-Schwarzen am gegnerischen Sechzehnmeterraum fest. Daraus resultieren auch die ersten beiden Ecken für sie...

Die nominellen Gäste treffen - und liegen doch nicht in Front! Barella steckt über halbrechts für Lautaro durch, dessen Querpass vor dem Kasten Dimarco mühelos einschiebt. Im Moment des Zuspiels stand Lautaro aber im Abseits. Richtig entschieden vom Unpareiischengespann.

Eine Dumfries-Flanke von rechts hat eine erste Ecke zur Folge. Çalhanoğlus Hereingabe findet aber keinen Abnehmer.

Gemächlicher Beginn im Giuseppe Meazza. Beide Teams legen nicht von Anfang an den Vorwärtsgang ein.

Los geht's.

Die Nerazzurri dagegen sind seit sechs Pflichtspielen ungeschlagen, verloren letztmals ausgerechnet im Stadtduell gegen die AC im Finale der Supercoppa (2:3 nach 2:0-Führung). Im Ligaalltag stehen sie dafür deutlich besser da als ihr Erzrivale: Mit einem weniger absolvierten Match und drei Punkten Rückstand steht lediglich die SSC Neapel vor dem amtierenden Titelverteidiger. Mit einem Dreier heute könnte die Tabellenführung also zumindest bis zum Abendspiel zwischen der AS Roma und Neapel zurückerobert werden.

Die Voraussetzungen vor dem Mailand-Derby könnten kaum unterschiedlicher sein. Mit nur 34 Zählern rangieren die Rossoneri auf Position acht, haben derzeit sechs Punkte Rückstand auf die Champions-League-Plätze – allerdings auch zwei Partien weniger absolviert als Juventus Turin, das sich aktuell auf die Königsklasse freuen dürfte. Auch die zurückliegenden Spiele sind eher wechselhafter Natur: Drei Siege, zwei Pleiten und ein Unentschieden stehen aus den letzten sechs Pflichtbegegnungen zu Buche, darunter die Niederlage unter der Woche in der Champions League gegen Dinamo Zagreb (1:2). Gegen Inter sollte möglichst wieder gepunktet werden.