Spielfazit:
Was für ein Spiel und vor allem, was für eine zweite Halbzeit! Sah es hier zur Halbzeit noch klar nach einem schwedischen Sieg aus, haben die Frauen des VfL Wolfsburg im zweiten Durchgang Nehmerqualitäten bewiesen und sich mit einer tollen Moral zum zweiten Mal in Folge den Titel in der Champions League gesichert!
Wolfsburg kam komplett verändert aus der Kabine und überraschte damit jeden hier im Stadion. Innerhalb weniger Minuten glichen sie zum 2:2 aus und ließen sich dann auch vom zwischenzeitlichen 3:2 für Tyresö auch nicht mehr bremsen. Mit hohem Tempo und Leidenschaft auf beiden Seiten, gehen hier nach dem Kraftakt im zweiten Durchgang die Wolfsburger Frauen auch verdient als Titelträgerinnen vom Platz.
Tyresö hatte im ersten Abschnitt mehr vom Spiel und führte verdient in der Höhe zur Pause, doch im zweiten Durchgang wurden auch ihre Defensive gefordert und man ließ es über sich ergehen. Zu selten übernahm Tyresö noch selbst mal das Kommando und ließ dadurch Wolfsburg den Raum, den man hier für den Sieg brauchte.
Glückwunsch an die Wolfsburgerinnen, aber auch an die Verliererinnen aus Schweden!!! Das war hier im zweiten Durchgang wirklich Werbung für den Frauen-Fußball!!!

Nach einem langen Freistoß kommt aus dem Getümmel heraus der Ball zu Christen Press und die schießt aus gut 16 Metern. Eine Wolfsburgerin blockt. Der Ball bleibt heiß und es folgt kurz danach ein Pass an den langen Pfosten der Wölfinnen. Doch Almuth Schult kommt von der Linie und sichert zum letzten Mal in diesem Spiel den Ball.

Noch 60 Sekunden auf der Uhr...

Ralf Kellermann nimmt nun noch etwas Zeit von der Uhr und bringt nochmal Ivonne Hartmann für Lena Goeßling.

Drei Minuten werden nachgespielt!

... Verónica Boquete tritt an und will es direkt aus gut 20 Metern versuchen. Doch sie zirkelt das Spielgerät deutlich über den Kasten der Wolfsburgerinnen.

Nochmal die Chance für Tyresö. Wensing trifft Marta kurz vor dem Strafraum und es gibt eine gute Freistoßchance...

Marta kommt noch an ein Zuspiel in den Sechzehner, aber Almuth Schult ist zur Stelle und wirft sich in den möglichen Schuss und sichert so die Kugel.

Die Zeit läuft für den VfL und damit für die Chance als erstes deutsches Team den Titel zu verteidigen. Tyresö macht nun enormen Druck, doch jetzt steht die Wolfsburger Defensive deutlich sicherer.

Tony Gustavsson setzt nun alles auf die Brechstange und bringt nochmal eine neue Offensivkraft. Thaisa betritt den Platz.

Wolfsburg hat nun die besten Karten und muss hier jetzt mit Nachspielzeit noch gut zehn Minuten durchhalten. Tyresö muss nun aufmachen, denn viel Zeit ist es ja nicht mehr.

Tooor für VfL Wolfsburg, 3:4 durch Martina Müller
Nadine Keßler bekommt rechts im Strafraum den Ball und macht es dann ganz souverän. Sie zieht nach innen und lässt bis zur letzten Sekunde offen, ob sie selbst schießt oder doch noch passt. Im letzten Augenblick entscheidet sie sich für den Pass und steckt an Söberg vorbei zu Müller durch. Die hat etwas Probleme, den Ball mitzunehmen, lässt es sich dann einen Meter vorm Tor aber dann doch nicht nehmen, zur Führung einzulochen!!!

Gelbe Karte für Caroline Seger (Tyresö FF)
Wegen eines taktischen Fouls sieht dafür nun Caroline Seger die erste Gelbe des Spiels, das bisher aber auch recht fair für ein Finale verläuft.

Da hat Martina Müller nun Glück, dass sie hier nicht die erste Karte des Spiels sieht. Nach einem Ballverlust will sie sofort nachsetzen und grätscht von hinten in die Beine von Dahlkvist. Sie trifft zwar auch das Leder, nimmt dabei aber auch die Beine ihrer Gegenspielerin in die Zange.

Beide Seiten sind im zweiten Durchgang ein hohes Tempo gegangen und zahlen nun etwas den Preis dafür. Auch wenn es immer noch ein deutlich höheres Spielniveau als in der ersten Halbzeit ist, nimmt nun die Anzahl der Fehlpässe wieder etwas zu.

Schuss aus gut 18 Metern aufs Wolfsburger Tor, doch Nilla Fischer schiebt ihren Körper dazwischen. Der Ball prallt zur Seite weg, bleibt aber heiß. Es folgt ein Nachschuss durch Verónica Boquete, aber Almuth Schult kann halten.

Klingenberg muss draußen bleiben. Was sie allerdings hat, ist noch nicht bekannt.

Tooor für VfL Wolfsburg, 3:3 durch Verena Faißt
Wolfsburg nutzt die kurzzeitige Unterzahl. Alexandra Popp behauptet da klasse das Leder am Strafraum und spielt dann einen scharfen Pass in die Gasse. Da kommt Verena Faißt gerade noch vor ihrer Bewacherin an den Ball und ist damit ganz frei. Sie schießt aufs Tor und netzt zum 3:3 ein! Damit hat sie sich selbst ein tolles Geburtstagsgeschenk gemacht.

Meghan Klingenberg muss an der Seitenlinie behandelt werden. Sie scheint Kniebeschwerden zu haben.

Konterchance der Schwedinnen über Press, aber Goeßling setzt stark nach und nimmt ihr das Leder kurz vorm Strafraum ab. Mit solchem Einsatz dürfte hier noch alles drin sein für die VfL-Frauen. Doch auch die Konter der schwedischen Damen bleiben gefährlich.

Bunte will eigentlich von links flanken, doch es wird ein Torschuss. Der Ball dreht aufs Tor und Carola Söberg macht sich lang und rettet mit einer Hand!

Freistoß für Wolfsburg am gegnerischen Sechzehner und Goeßling führt aus. Sie flankt scharf an den langen Pfosten und dort kommt Josephine Henning zum Kopfball. Doch sie bringt den Ball nicht in Richtung Tor. Es folgt ein Abstoß.

Tooor für Tyresö FF, 3:2 durch Marta
Sie schlagen zurück!!! Marta bekommt am linken Strafraumbereich den Ball und wird wieder nicht energisch genug gestört. Sie schlägt einen Haken und schüttelt damit ihre Bewacherin ab und nimmt dann Maß und schlenzt die Kugel toll ins lange Toreck. Tor!!! Technsich stark gemacht von der Brasilianerin.

Doch Tyresö ist immer noch da und so kommt Press aus kurzer Distanz zum Schuss. Doch genau auf Schult, die den Ball sichern kann. Da hat die Wolfsburger Verteidgung aber wieder gepennt.

Tooor für VfL Wolfsburg, 2:2 durch Martina Müller
Der Ausgleich!!! Wolfsburg kommt mit Dampf aus der Kabine und überrollt hier Tyresö. Fast eine Dublette der Großchance eben von Müller, doch diesmal behält sie die Nerven und netzt ein!!! Sie ist wieder nach tollem Pass ganz frei vor Söberg und scheibt diesmal an ihr vorbei links ins Tor ein.

Über Blässe laufen jetzt immer mehr Angriffe. Wieder flankt sie in den Strafraum, doch etwas zu unplatziert rauscht die Hereingabe an den Fünfer und da in Söbergs Hände.

Nächste Großchance für den VfL!!! Keßler bekommt den Ball am Fünfer, dreht sich zum Tor und will dann den Ball aufs lange Toreck schlenzen. Doch auf der Linie klärt eine Verteidigerin. Der Ball bleibt heiß und landet nochmal bei Verena Faißt. Die tankt sich durch und kommt aus spitzem Winkel auch zum Schuss. Doch wieder ist Söberg da!

Das muss der Ausgleich sein!!! Martina Müller wird mit einem klasse Pass in die Schnittstelle der schwedischen Abwehr geschickt und ist ganz frei vor Carola Söberg. Doch nach einem kurzen Sprint scheint ihr die Luft zu fehlen, denn sie kullert das Leder quasi nur in die Arme von Söberg. Das muss mehr sein!

Tooor für VfL Wolfsburg, 2:1 durch Alexandra Popp
Da ist die Antwort! Wolfsburg gibt sich nicht auf, sondern kommt zum frühen Anschlusstreffer. Anna Blässe geht über rechts und hat alle Zeit der Welt, um zu flanken. Sie bringt das Ding an den Fünfer und da kann Popp ohne große Gegenwehr einköpfen. Unplatziert, aber mit viel Druck setzt sie die Kugel ins Netz.

Es geht weiter! Wolfsburg hat gewechselt und für Selina Wagner ist Verena Faißt ins Spiel gekommen. Faißt hat heute Geburtstag. Mal schauen, ob sich noch ein Geschenk macht.

Halbzeitfazit:
Müsste man jetzt beiden Seiten schon ein Zeugnis ausstellen, dann müsste bei Wolfsburg wohl stehen: Sie waren stets bemüht. Am Einsatzwillen der VfLerinnen lag es nicht, doch insgesamt präsentiert sich Wolfsburg hier nervös und viel zu selten mal dominant oder kreativ. Die Quittung gab es dann nach zwei schwachen Abwehrszenen, die die Frauen vom Tyresö FF eiskalt nutzen konnten. Die Schwedinnen lassen hier insgesamt auch besser den Ball laufen und müssen eigentlich nur mit ihrer Ausbeute am gegnerischen Strafraum hadern. Viel zu selten erspielen sie sich aus ihren Angriffen mal eine gute Torchance. Dennoch haben sie zwei Tore erzielt und verdienen sich damit bisher diese Bewertung: Titelkurs!

Da hat Wolfsburg nun Glück, dass zunächst Press ein Zuspiel auf Marta an den Sechzehner zu druckvoll spielt und dann im Nachgang Caroline Seger die zweite Möglichkeit verpasst, den Angriff zum Abschluss zu bringen. Es fehlt weiterhin der konsequente Abschluss bei den Skandinavierinnen.

Doppelchance für Keßler! Ihren ersten Versuch kann Carola Söberg nach toller Parade nur zur Seite wegklatchen. Keßler setzt sofort nach und holt sich den Ball zurück. Aus spitzem Winkel schießt sie mit etwas Rückenlage erneut aufs Tor, doch wieder steht Söberg genau richtig und hält die Pille fest!

Press schickt Marta mit einem wunderbaren Pass in die Gasse, doch der Brasilianerin fehlt dann doch der Schwung, um den Angriff zu vollenden. Gegen vier Wolfsburgerinnen um sie herum, entscheidet sie sich für den kontrollierten Spielaufbau.

Nadine Keßler versucht nun die dringend benötigte Anspielstation im Wolfsburger Offensivspiel zu sein, doch entweder fehlen ihr die nötigen Anspielstationen oder auch sie erlaubt sich den zu leichten Ballverlust. Bei den Schweden strahlt neben der hochklassigen Offensive um Verónica Boquete, Marta und Press vor allem Caroline Seger die nötige Entschlossenheit aus und ist fast überall auf dem Feld zu sehen.

Ganz ruhig und überlegt können sich die Frauen von Tyresö im Augenblick den Ball zuspielen. Wolfsburg zeigt zwar hin und wieder einen guten Ansatz, aber nach drei, vier Pässe folgt dann leider doch wieder der unnötige Ballverlust.

Nach zwei schwachen Defensivszenen steht es hier 2:0 für das schwedische Team und das auch zum jetzigen Zeitpunkt hochverdient. Wolfsburg bemüht sich zwar, doch insgesamt wirkt Tyresö souveräner und selbstbewusster. Es wird nun schwer für den VfL.

Wolfsburg reagiert mit einem Angriff, doch wieder spielen sie es nicht sauber zu Ende. Carola Söberg kann letztlich eine Flanke an den Fünfmeterraum sicher aus der Luft pflücken und wird dabei sogar noch von einer VfL-Stürmerin angegangen. Es folgt der Pfiff.

Tooor für Tyresö FF, 1:0 durch Verónica Boquete
Der Doppelschlag!!! Verónica Boquete braucht nur noch den Fuß reinhalten, als ihr Christen Press den Ball mustergültig von der Grundlinie in den Fünfer serviert. Schult kann da nichts machen und so steht es 2:0 für Tyresö!!!

Tooor für Tyresö FF, 1:0 durch Marta
Da sieht die Wolfsburger Verteidigung schlecht aus!!! Marta bekommt vor dem Sechzehner den Ball von Verónica Boquete aufgelegt und die Brasilianerin zieht gegen drei Verteidigerinnen in den Sechzehner. Sie legt sich den Ball einfach gut vor und schon ist die gesamte Defensive des VfL ausgehebelt. Marta taucht dann frei vor Schult auf und vollendet ins lange Toreck!!!

Jetzt verstrickt sich das Spiel in Zweikämpfen. Immer wieder verlieren beide Seiten im Mittelfeld den Ball und glänzen dabei lediglich mit Einsatzwillen.

Nach einem Pass von Keßler an den Fünfer hat Engen eigentlich schon den Ball, doch sie bekommt das Leder nicht unter Kontrolle und so stochert Müller ihr zwischen die Beine und bringt so das Leder aufs Tor!!! Doch Söberg steht genau richtig und hält den Ball aus kurzer Distanz fest!!!

Rund 20 Minuten sind nun gespielt und es gibt bisher eine kleine Torchance zu vermelden. Langeweilig ist es trotzdem noch nicht, was daran liegt, dass beide Mannschaften immer wieder die Offensive suchen. Die Damen von Tyresö wirken dabei bei ihren Bemühung bis zum Sechzehner gefährlicher, doch die einzige Torchance haben bisher die Wölfinnen zu verbuchen gehabt.

Lena Goeßling kann weiterspielen. Man scheint die Blutung gestoppt zu haben und es geht demnach erstmal weiter für sie.

Die auf dem Feld verbliebenen Wolfsburgerinnen reagieren derzeit mit Trotz auf die Unterzahl, doch nach und nach kann Tyresö jetzt die Überzahl in Druck umwandeln. Klingenburg kann von rechts flanken, aber Nilla Fischer steigt am höchsten und kann eine Torchance verhindern.

Es sieht nicht so gut aus für Goeßling, Verena Faißt und Ivonne Hartmann machen sich bereits an der Seitenlinie warm.

Schockmoment für Wolfsburg. Lisa Dahlkvist haut Lena Goeßling bei einem Zweikampf im Mittelfeld den Ellenbogen ins Gesicht und die Wolfsburgerin trägt eine Platzwunde am Auge davon. Sie muss zur Behandlung vom Platz.

Erste Torchance für den VfL! Anna Blässe erobert einen fast schon verlorenen Ball von Line Røddik zurück und geht dann an die Grundlinie. Es kommt die Flanke und die findet eine Abnehmerin am Fünfer - doch der Ball geht nach einem Kopfball neben das Tor!

Das Spiel hat sich jetzt etwas verschoben. Tyresö setzt weiterhin auf schnelles Umschalten, doch die Damen des VfL sind nun besser im Spiel und machen ihrerseits mehr Druck.

Fast hätte da Goeßling mit einer Brustannahme im Mittelfeld den Ball vertendelt, doch dann behauptet sie in klasse und schlägt eine Bogenlampe aufs links außen. Da lauert Müller, die dann aber das Laufduell gegen ihre Bewacherin verliert. Wolfsburg traut sich jetzt zumindest etwas mehr.

Tyresö hat erstmal das Ruder übernommen und versucht das Spiel zu machen. Wolfsburg wirkt noch sehr abwartend und hat vor allem im Offensivspiel noch keine Passsicherheit gefunden.

Pass in den Sechzehner und Henning kann noch soeben auf Kosten einer Ecke vor der mitgelaufenen Press retten. Es folgt ein Eckball und der sorgt zunächst für Verwirrung am Fünfer der Wolfsburgerinnen. Doch am Ende landet der Ball im Aus und es gibt zudem einen Pfiff wegen Stürmerfouls.

...doch es folgt ein ganz schwacher Freistoß. Marta setzt die Kugel direkt in die Mauer des VfL, die sich an der Strafraumgrenze formiert hat.

Erste heikle Szene des Spiels. Keßler zieht am Trikot von Marta und es gibt eine gute Freistoßchance für Tyresö...

Langer Ball auf Popp, aber nachdem die Angreiferin den Ball im Luftduell noch bekommt, hat sie dann beim Nachsetzen das Nachsehen gegen eine schwedische Verteidigerin.

Beide Teams lassen es ruhig angehen und suchen erstmal die Sicherheit im eigenen Aufbauspiel.

Der Ball rollt!

Die Mannschaften laufen nun ins Stadion ein und gleich kann das Finale eröffnet werden!!!

Die Aufstellungen der Finalistinnen sind draußen. Bei Wolfsburg laufen mit Wensing, Henning, Blässe, Keßler, Goeßling, Popp und Müller gleich sechs Starterinnen aus dem letzten Jahr wieder im Finale auf. Zudem sitzen mit Vetterlein und Pohlers noch zwei Frauen auf der Bank, die im letzten Endspiel auch von Beginn an zum Einsatz kamen.
Bei Tyresö bekommt Söberg im Tor den Vorzug und damit den Platz in der Startelf. Zuletzt wechselten sich Korpela und Söberg in der Liga immer wieder im Kasten ab.

Die Damen-Mannschaft des VfL kann heute mit einem Triumph gleich doppelt Geschichte schreiben. Denn noch nie konnte ein deutsches Team den Titel verteidigen (insgesamt gelang das bisher Olympique Lyon und Umeå IK FF) und nachdem man mit der ersten Teilnahme in der Königsklasse im letzten Jahr bereits den Titel holen konnte, wäre es eine neue Bestmarke bei der zweiten Teilnahme überhaupt, schon den zweiten Titel zu holen.
Seit 2002 konnte Deutschland bisher ganze sieben Mal den Titelträger stellen. Aus Schweden holte 2003 und 2004 Umeå IK FF den Pokal nach Skandinavien. Zudem konnten die Ladies von Arsenal und zweimal Olympique Lyon die CL gewinnen.

Gar nicht angetan waren beide Final-Mannschaften, als sie den Platz in Lissabon begutachten durften. „Der Platz war nicht gut. Da hätte man kein Frauenfußball-Bundesliga-Spiel drauf angepfiffen“, so der VfL-Trainer. Die UEFA hat auf die Kritik der Vereine reagiert und versprochen, dass der Platz bis zum Finale in gutem Zustand sei. Es sollen wohl englische Rasenpfleger angefordert worden sein.

Wenn heute Tyresö und Wolfsburg aufeinandertreffen, dann ist es auch das Duell um die Krone der europäischen Torjägerin. Die in schwedischen Diensten stehende Amerikanerin Christen Press hat bisher neun Treffer im laufenden Wettbewerb und die deutsche Nationalspielerin Martina Müller bisher acht Tore erzielt. Beide können sich damit heute an die Spitze der Rangliste schießen. Müller konnte bereits letztes Jahr im Finale gegen Lyon den entscheidenden Treffer markieren.

Keine Sorgen macht sich Wolfsburgs Trainer Kellermann über die seiner Mannschaft zugeschriebene Favoriten-Rolle. Der in dieser Saison angesichts des Ausscheidens im DFB-Pokal und dem zwischenzeitlichen Rückstand auf die Tabellenspitze in der Bundesliga öfter in der Kritik stehende Coach gab sich optimistisch: „In diesem Jahr sagt jeder, dass wir die besseren Chancen haben. Ich sehe das natürlich nicht ganz so deutlich. Aber wenn uns einer die Favoritenrolle zuschieben möchte, dann nehmen wir sie gern an“.

Ohne Niederlage haben beide Teams heute das Endspiel erreicht. Während Tyresö sich gegen Paris, Hjørring, Neulengbach und Birmingham mit fünf Siegen und drei 0:0-Remis durchgesetzt hat, haben die Frauen des VfL das estländische Team von Pärnu, Malmö, Barcelona und Potsdam ausgeschaltet und dabei lediglich ein 0:0 gegen Potsdam hinnehmen müssen.

Tyresö FF ist als Zweiter der schwedischen Liga in die Champions League eingezogen und gehörte direkt zu Beginn der Königsklasse mit einem Team um Brasiliens Superstar Marta zum Favoritinnen-Kreis. Da in Schweden eine Jahresliga ausgetragen wird, ist die Mannschaft von Tyresö anders als Wolfsburg erst am Anfang der Saison. Bisher verlief es allerdings durchwachsen für die Schwedinnen. Nach zwei Niederlagen zu Beginn der Saison konnte man zuletzt allerdings zwei Siege und ein Unentschieden rausholen. Als einer der Gründe für den schwachen Start gelten unter anderem finanzielle Probleme, die die Schwedinnen haben sollen.

Bereits im letzten Jahr konnten die Frauen des VfL Wolfsburg, wenn auch etwas überraschend gegen die Topfavoritinnen von Olympique Lyon, den Titel in der Champions League einfahren und damit am Ende sogar das Triple aus Meisterschaft, Pokalsieg und Europapokaltriumph feiern. In diesem Jahr ist der deutsche Pokalsieg nicht mehr drin für die Damen des VfL, dafür kann man neben dem Titel heute aber immer noch aus eigener Kraft die Meisterschaft gewinnen. Zwar steht Wolfsburg nur auf Platz drei der Frauen-Bundesliga, doch weil Tabellenführer Frankfurt noch direkt gegen Turbine Potsdam spielt und Wolfsburg auch noch Frankfurt am letzten Spieltag zum Tanz um den Titel erwartet, ist noch alles drin für die Wölfinnen.