Fazit:
Schluss in Marseille, Brasilien steht dank des 4:2-Erfolgs über Spanien im Finale der Olympischen Spiele 2024. Im zweiten Durchgang war die Parte teilweise vogelwild: Erst verpassten die Südamerikanerinnen das 3:0, dann kamen auch die Ibererinnen besser ins Match. In Minute 71 schien die Begegnung dann vorentschieden zu sein, als Adriana das dritte Tor erzielte. Es wurde aber noch mal interessant - nach 85 Zeigerumdrehungen war es nämlich Paralluelo, die leise Hoffnungen aufkeimen ließ. Wenig später traf Putellas dann die Latte, ehe Kerolin in der Nachspielzeit den Deckel drauf machte. Auch Paralluelos 2:4 sollte am Ende nichts mehr daran ändern. Eine heute spielfreudige und deutlich gefährlichere Selecao verdient sich damit die Möglichkeit, am Samstag gegen die USA um Olympiagold zu spielen. Die über viele Phasen einfallslosen und defensiv konfusen Spanierinnen treffen tags zuvor im Spiel um Platz 3 auf Deutschland.

Fast das 3:4! Von links flankt Caldentey flach vor den Fünfer. Die völlig freistehende Paralluelo kriegt den Fuß aber nicht mehr richtig ran.

Die letzten Minuten laufen. Es wird wohl mit 4:2 zu Ende gehen.

Tooor für Spanien, 4:2 durch Paralluelo
Das Toreschießen ist noch nicht vorbei. Im Anschluss an eine Ecke bringt Putellas den Ball vom Elfmeterpunkt per Kopf an den Fünfer. Dort bleibt Paralluelo zunächst an Tarciane auf der Linie hängen. Im zweiten Anlauf trifft sie aus wenigen Metern Entfernung ins Netz.

Der nächste Abschluss der Furia Roja. Bonmatí wird an der mittigen Strafraumkante angeschossen. So fliegt das Spielgerät abgefälscht über die Latte ins Aus.

Gelbe Karte für Adriana (Brasilien)
Taktisches Foul von Adriana, die dafür verwarnt wird.

Noch einmal muss Lorena ran. Gegen einen Abschluss aus elf Metern von links von Paralluelo bleibt sie aber Siegerin.

Insgesamt gibt es hier 15 Minuten obendrauf. Zeit gäbe es also, um drei Tore aufzuholen. Allein: Die Moral der Spanierinnen scheint gebrochen zu sein.

Tooor für Brasilien, 4:1 durch Kerolin
Spätestens jetzt ist das Ding durch! Coll schlägt aus dem eigenen Sechzehnmeterraum ungenau zur eigenen Mitspielerin ab. Die gerät unter Bedrängnis, sodass Kerolin über halblinks dazwischenspritzt. Statt herauszueilen und den Ball zu klären, lässt sie die Jokerin frei auf sich zulaufen. Die Brasilianerin tunnelt aus 14 Metern von links die Torfrau zum 4:1.

Gelbe Karte für Cata Coll (Spanien)
...beide Spielerinnen sehen Gelb.

Gelbe Karte für Gabi Portilho (Brasilien)
Portilho und Coll geraten in eine kleine Auseinandersetzung...

Spanien trifft die Latte! Die eingewechselte Putellas schließt aus 17 Metern leicht halblinker Position mit einem hervorragenden Schlenzer ab. Lorena wischt den Versuch an den Querbalken. Sekunden später scheitert Putellas mit einem Dropkick aus 18 zentralen Metern erneut an Lorena.

Tooor für Spanien, 3:1 durch Paralluelo
Das 1:3! Eine Ecke von links landet im halbrechten Strafraumkorridor auf dem Kopf von Hermoso. Deren Ablage drückt Paralluelo ebenfalls per Kopf ins lange Eck. Duda ist noch mit den Haarspitzen dran, kann den Einschlag aber nicht verhindern.

Gefährlich! Bonmatí gibt von links flach in den Sechzehner. Dort grätscht Duda in die Pille und befördert sie aufs eigene Tor. Lorena ist im Nachfassen zur Stelle.

Lorena kann weitermachen. Indes haben die letzten offiziell zehn Minuten begonnen.

Während beide Teams noch mal frische Kräfte bringen, liegt Lorena erneut am Boden. Tarciane bekommt einen Schubser, dadurch tritt sie ihrer Torhüterin auf den Fuß.

Mit Knieschmerzen sackt Lauren zu Boden. Die Defensivspezialistin lässt sich auf dem Platz dehnen und muss mit einer Trage abtransportiert werden.

Tooor für Brasilien, 3:0 durch Adriana
Adriana besorgt die Entscheidung - und was war das wieder für eine Szene! Bei einem blitzschnell ausgeführten Konter rennt Priscila über links nach vorne. Ihren Querpass nach rechts ans Fünfmeterraumeck knallt Adriana zunächst noch an die Latte. Den Abpraller köpft Portilho von halblinks noch mal zu Adriana. Diesmal nickt sie das Leder aus kurzer Distanz in die Maschen.

Lorena liegt zum wiederholten Male am Boden und lässt sich Knie behandeln. Bisher konnte die Schlussfrau anschließend immer weitermachen. Auch jetzt sieht alles danach aus.

Es bleibt dabei, dass die Partie unruhiger und zerfahrener wird. Es kommt keine richtige Ruhe rein.

Eine Stunde ist absolviert. Nach der Halbzeit hatten die Brasilianerinnen wieder einige Topmöglichkeiten, um die Begegnung hier vermutlich zu entscheiden. Stattdessen erhöht Spanien langsam die Schlagzahl.

Zwei neue Akteurinnen bei der Selecao. Duda und Adriana kommen für Angelina und Ludmila.

Auch die sich anschließende Ecke bringt Gefahr. Der weit auf den zweiten Pfosten gezogene Ball landet auf dem Kopf von Paralluelo, weil Lorena auf der Linie klebt. Knapp am rechten Knick vorbei.

Jetzt geht es hin und her, auch Spanien mischt mit. Erst sieht die brasilianische Abwehr bei einer gegnerischen Flanke nicht wirklich gut aus. Wenig später patzt Lorena nach 20-Meter-Schuss von Paralluelo. Eine Mitspielerin muss für die Torfrau klären.

...natürlich - es folgt die nächste Megachance! Am ersten Pfosten wird der Ball per Kopf ans lange Eck verlängert. Dort muss Jheniffer eigentlich nur noch einschieben, allerdings grätscht sie unter der Kugel hindurch.

Ludmila will es wissen! Die 29-Jährige zieht aus 21 Metern wuchtig mit dem linken Fuß ab. Coll entschärft das Geschoss mit einer Hand zur Ecke...

Riesenbock von Paredes! Die Eigentorschützin aus dem ersten Durchgang spielt einen furchtbaren Rückpass in der eigenen Box in die Füße von Portilho. Die spitzelt die Kugel an Coll und Tor vorbei.

Mit zwei personellen Wechsel geht es weiter. Spanien bringt Oihane und Athenea für Carmona und Navarro.

Halbzeitfazit:
Halbzeit in Marseille, Brasilien führt verdient mit 2:0 gegen Spanien im Olympia-Halbfinale. Dabei erwischte die Furia Roja einen Katastrophenstart, als Coll ihre Mitspielerin Paredes anschoss und hieraus ein Eigentor resultierte. In der Folge schüttelten sich die Europäerinnen und übernahmen phasenweise die Kontrolle, kamen aber zu selten zu Gelegenheiten. Nur gegen Hermosos Distanzschuss musste Lorena einmal eingreifen (29.). Au der anderen Seite waren die Brasilianerinnen deutlich gefährlicher: Gleich mehrere Möglichkeiten ließen sie aus. Erst in der Nachspielzeit erhöhte Portilho zum folgerichtigen 2:0. Bisher geht der Matchplan der konterstarken Südamerikanerinnen perfekt auf. Mal schauen, ob die Rote Furie noch zurückschlagen kann. Bis gleich!

Tooor für Brasilien, 2:0 durch Gabi Portilho
Portilho schiebt kurz vor dem Pausentee zum 2:0 ein! Die Angreiferin bugsiert eine flache Flanke von Yasmim vom linken Flügel aus zwölf Metern von halbrechts unten rechts in die Ecke. Keine Abwehrmöglichkeit für Coll.

Gelbe Karte für Teresa (Spanien)
Teresa foult im Mittelfeld taktisch. Dafür sieht sie Gelb.

Nicht zum ersten Mal spielt Brasiliens Keeperin Lorena auf Zeit - und das schon in der ersten Hälfte. Das wird naturgemäß mit Pfiffen quittiert.

Offiziell ist bis zur Pause nur noch eine Minute zu gehen. Geht hier noch etwas in Richtung Tor für eines der beiden Teams?

Inzwischen können sich die nominellen Gäste glücklich schätzen, nur 0:1 zurückzuliegen. In Anbetracht der Chancen ihrer Gegnerinnen hätte es auch schon 2:0 oder 3:0 stehen können.

Das muss das 2:0 sein! Ein halbhoher Steilpass von rechts ins Zentrum erreicht Priscila, die sich gegen die schwach verteidigende Paredes durchsetzt. Freistehend vor Coll schiebt sie die Murmel aus elf Metern links vorbei.

Eine weitere Ecke der Spanierinnen verpufft. Standards spielen bisher auf beiden Seiten noch keine Rolle.

...der ruhende Ball bringt nichts ein.

Die Europäerinnen erarbeiten sich auf rechts eine Ecke...

Lorena ist zur Stelle! Eine Volleyabnahem von Hermoso aus mittigen 18 Metern pariert die Torfrau zur Seite weg.

Auf der linken Seite nimmt Caldentey den Ball in aussichtsreicher Position an. Mit ihren Wacklern bleibt sie aber an ihrer Gegnerin hängen.

Es ist eine muntere Partie. Spanien hat mehr Ballbesitz und spielt durchaus gefälligen Fußball. Brasilien generiert dafür die besseren Chancen, vor allem über die agile Ludmila.

Die nächste gute Chance für Brasilien! Ein Steilpass nach rechts in die spanische Box erreicht Ludmila. Die Flügelflitzerin ist schneller als Carmona und Codina, scheitert aus spitzem Winkel aber an Coll.

Offenbar hat sich die Rote Göttin vom Schock des Gegentreffers erholt. Immer wieder spielt sich das Geschehen in der brasilianischen Hälfte ab.

Mit feinem Kombinationsfußball kombinieren sich die Spanierinnen nach links in den Strafraum. Carmonas Flanke findet am Ende keine Abnehmerin.

Die brasilianischen Fans haben auf jeden Fall die Stimmhoheit im Rund der Arena. Immer wieder ertönen laute Pfiffe, wenn die Ibererinnen den Ball haben.

Fast das 2:0! Ludmila entwischt auf der rechten Außenbahn und gibt flach an den kurzen Pfosten. Dort bekommt zunächst Jheniffer keinen richtigen Abschluss zustande. Der Abpraller landet dann vor den Füßen von Portilho, die aus neun Metern von halbrechts freistehend drüber schießt.

Eine völlig verrückte Nummer, die wir hier gleich zu Beginn des Matches bestaunen konnten. Der Statik des Spiels kann das allerdings nur zuträglich sein - so gibt es kein langes Abtasten.

Tooor für Brasilien, 1:0 durch Paredes (Eigentor)
Ein ganz seltsames Eigentor bringt die Brasilianerinnen in Front! Spaniens Keeperin Coll hat im Fünfmeterraum den Ball am Fuß und will ihn abschlagen. Dabei schießt sie allerdings ihre einige Meter weiter vorne postierte Mitspielerin Paredes an. Von ihr fliegt die Kugel dann zurück ins Netz.

Um ein Haar hätte die Furia Roja schon eine erste Chance bekommen können. Nach dem langen Pass in die Spitze kann Lauren Paralluelo gerade noch stoppen.

Auf geht's!

Die wiederum möchten es ihren männlichen Kollegen gleichtun und selbst ins Finale des olympischen Fußballturniers einziehen. Auf dem Weg dorthin ließen sie in einer namhaften Gruppe nicht nur Brasilien, Japan und Nigeria hinter sich. Im Viertelfinale schalteten sie auch die Damen aus Kolumbien aus – mussten dabei aber ins Elfmeterschießen. Zuvor hatten sie einen 0:2-Rückstand drehen können (das 2:2 fiel in der 97. Minute), dann behielten sie vom Punkt die Nerven. Mal schauen, ob es gegen die heutigen Gegnerinnen auch wieder derart spannend wird.

Dort ging es für die Südamerikanerinnen gegen die Französinnen, die ihrerseits die Gruppe A als Siegerinnen abschlossen. In einem engen Match, indem Brasiliens Torfrau Lorena einen Elfmeter entschärfte, sorgte Portilho in der 82. Minute für den späten Siegtreffer. Nun soll gegen die Spanierinnen Revanche geübt werden.

Nicht zum ersten Mal stehen sich die Brasilianerinnen und die Spanierinnen heute im laufenden Turnier gegenüber. Schon am dritten Spieltag der Gruppenphase traten beide Nationen gegeneinander an. Am 31.07. gewannen die Ibererinnen mit 2:0, sicherten sich damit endgültig den Gruppensieg mit der Maximalausbeute von neun Zählern. Brasilien hingegen qualifizierte sich als drittplatziertes Team für die nächste Runde.