Fazit: Am Ende beträgt der Vorsprung 35 Punkte und die USA ziehen ins Olympische Halbfinale ein. In keiner Sekunde hatte Brasilien gegen konzentrierte US-Amerikaner eine Chance. Vielmehr kamen die Außenseiter nur ran, wenn die Defensive beim Gold-Favoriten etwas nachlässiger wurde. So konnte Brasilien das dritte Viertel gewinnen, doch das Spiel war eigentlich schon nach einem Viertel entschieden. Top Scorer ist Caboclo mit 30 Zählern, bei den Nordamerikanern ist das Scoring aber wieder einmal viel besser verteilt: Booker ist am erfolgreichsten (19 Punkte), ihm folgen Edwards (18), Embiid (14), Davis (13), James (12) und Durant (11) mit zweistelligen Werten. Am Donnerstag treffen die USA dann, wie schon in der Gruppenphase, auf Serbien.

Edwards hat aber noch Lust auf Basketball und ist nach seinem Dreier nur noch einen Punkt hinter Booker. Den letzten Angriff spielt er aber trotzdem nichtmehr aus.

Das Publikum unterhält sich inzwischen selbst und feiert ihren Schwimm Star Léon Marchand mit Gesängen und großem Beifall. Das Ergebnis wird kurz zur Nebensache. Marchand konnte mit 22-Jahren vier Goldmedaillen gewinnen.

Einen 3-gegen-2-Fastbreak spielt Haliburton von lnks nach rechts zu Duran, der den nachlaufenden Adebayo mit einem Behind-the-back-Pass bedient. Der geht dann nach kleineren Fang-Problemen zum Dunk und verwandelt in der nächsten Aktion auch den Dreier.

Der Abstand steht inzwischen immer um die 30 und beide Teams lassen defensiv weiterhin eine etwas längere Leine.

Die USA sind früh im vierten Viertel auch im vierten Spiel dreistellig. Yago kann auf der anderen Seite mit einem Dreier antworten.

Edwards eröffnet das Viertel mit einem freien, aber dadurch dennoch nicht weniger athletisch wirkenden Dunk. Das war nochmal einer für das Publikum.

Viertelfazit: In einem High-Scoring-Viertel haben die USA schon früh die allerhöchsten Gänge etwas rausgenommen. So können die Außenseiter das Viertel sogar mit 35:31 für sich entscheiden.

Jetzt werden die Dreier ausgetauscht. Davis antwortet auf den erfolgreichen Distanzwurf der Brasilianer mit einem Wurf für die gleiche Punktzahl.

Beide Punktestände klettern jetzt nach oben. Booker trifft einen dreier und dann kann Durant erst dunken und dann mit dem Fadeaway von halbrechts scoren. Auf der anderen Seite fallen die Würfe gerade aber auch gut.

Dann mal wieder ein Highlight! Von halbrechts ist Currys Dreier zu kurz, aber Davis geht nach und stopft den Rebound ohne Rücksicht auf Verluste gegen den Gegenspieler trotz ordentlichem Abstand zum Ring mit der großen Spannweite ins Netz. Was für ein brachialer Put-Back-Dunk!

Der nachgesprungene Caboclo trifft beim Landen die linke Augenbraue von LeBron, der extra schon nicht hochgegangen war. Das ist sehr schmerzhaft und James muss angeschlagen auf die Bank.

Obwohl der Angriff sehr hakelig läuft, trifft Booker dann tief in der Uhr den weiten Dreier als wäre es nichts. Meindl antwortet aus der Distanz und kann nach abgefangenem LeBron Pass im Fastbreak auch nochmal um zwei erhöhen.

Booker nimmt dann aber gleich die Hoffnung auf einen Lauf und ist per Distanzwurf erfolgreich. Dann geht es wieder auf die andere Seite und die US-Amerikaner laufen nur noch halbherzig zurück. So gibt es für Brasilien nach vergebenem Dreier die zweite offene Chance und so fällt der Distanzwurf dann doch.

Der zweite Durchgang startet furios! Brasilien scort direkt und als Reaktion auf den Holiday-Dreier sind sie dann auch für drei erfolgreich.

Halbzeitfazit: Die Machtdemonstration geht in die Kabine! Die Nordamerikaner zeigen den Kontrahenten ganz klar die Grenzen auf und haben kurz vor Viertelende schon etwas in den Fun-Modus umgeschaltet. Bester Mann ist LeBron James, der mit zehn Punkten und perfekten Quoten auch schon acht Assists auflegen konnte. Brasilien trifft nur 34% seiner Feldwürfe, bei Team USA sind es 59%. Sie bestimmen, wie hoch sie das Spiel heute gewinnen werden.

LeBron macht vor seinem zweiten Freiwurf einen kleinen Scherz und verwandelt dann grinsend. Die USA spielen inzwischen sehr lässig und fasst schon etwas verspielt. Sie können es sich bei dem Spielstand aber natürlich auch alles erlauben.

Embiid wird wie schon in Lille ausgepfiffen, denn er hatte eigentlich für Frankreich spielen wollen, dann aber dem Angebot doch nicht zugestimmt. Nach seinem erfolgreichen Korbleger mit Foul provoziert er das französische Publikum auch wieder, er hat bislang einen sehr runden Abend.

Erst trifft Curry nach einem Wurffoul alle drei Freiwürfe, dann ist Embiid mit viel zu viel Raum aus dem Zentrum ebenfalls für drei erfolgreich. Auch wenn Caboclo mit zwei Freiwürfen wieder verkürzen kann, dürfen die Brasilianer einfach nicht so leichte Punkte hergeben.

Tatum kann mit zwei Freiwürfen verkürzen, doch nach einem überragenden pass trifft Lucas Dias dann aus der linken Ecke wieder aus der Distanz. Bekommen wir hier doch nochmal ein Spiel? Die Frage muss kurz auf eine Antwort warten, denn die Schiedsrichter schauen sich mit dem Video die nicht funktionierende Uhr an.

Direkt nach der Auszeit fängt Embiid das Zuspiel des gedoppelten Curry dann nicht und in der Folge kann in der Überzahl Huertas wieder um Drei verkürzen. Der nächste Punkt gehört wieder ihm und der Rückstand ist auf einmal wieder einstellig.

Exakt vier Minuten sind gespielt, als die Außenseiter dann durch einen Backdoor-Cut durch Dias zum einfachen Korbleger kommen. Auf der anderen Seite ist etwas der Wurm drin, sodass nach dem Neto-Dreier Kerr zur Auszeit greift.

Drei Minuten sind in diesem Viertel gespielt und die Brasilianer konnten noch keinen einzigen Punkt erzielen.

Die ersten sieben Punkte des zweiten Viertels gehören den Favoriten. Ein Tip-In von White nach verpasstem Dreier und ein Distanzwurf von Edwards schrauben die Führung in die Höhe.

Viertelfazit: Ein extrem deutliches Viertel geht mit 12 Punkten Vorsprung für Team USA in die erste Pause. Die Punkte kommen sehr einfach auf die Anzeige und auf der Gegenseite haben die Südamerikaner noch gar keinen offensiven Rhythmus. Eine Sensation ist jetzt schon in noch weitere Ferne gerückt.

Edwards kann nach zwei missglückten Dreiern per einfachem Layup am Ring ein Erfolgserlebnis sammeln. Dann trifft de Paula auf der Gegenseite trotz viel Kontakt und Foul. 0,8 Sekunden vor dem Viertelende gibt es dann ein überflüssiges Foul und Benite kann nochmal einen geschenkten Punkt mitnehmen.

Auch Brasilien ist aber zweimal per Dreier erfolgreich. Herankommen kann man damit aber nicht, denn gleich wird Durant auf der Gegenseite gefoult. Beide würfe sind drin, ebenso wie einen Angriff später der physische Korbleger von Davis.

Embiid stellt per Distanzwurf wieder auf zehn Vorsprung, dann erhöht LeBron sogar! Tief in der Uhr versenkt er den Fadeaway von links. Und als wäre das nicht schlimm genug für Brasilien, verwandelt Booker auch noch einen Dreier mit Foul - und natürlich dann auch den Bonus-Freiwurf.

Durch ein unsportliches Foul, das den Fastbreak unterbindet, gibt es zwei Freiwürfe für Brasilien. Meindl trifft aber nur einen der beiden versuche und der folgende Ballbesitz bringt nur den Turnover. Die USA sind defensiv aber auch voll da.

In den ersten Sekunden der fünften Minute trifft dann, erneut nach einem defensiven Stop, Booker im Fastbreak den Dreier von halbrechts. LeBron steht so schon bei vier Assists. Die Südamerikaner nehmen die Asuzeit bei 10 Punkten Rückstand.

DIe im Vorfeld angesprochene giftige brasilianische Defensive kommt heir gar nicht erst ins Spiel. LeBron James kann erst den durch einen Laufweg frei gewordenen Curry für den Korbleger bedienen. Dann gibt es den nächsten Fastbreak und er findet Holiday, der einfach dunken kann.

Es ist ein sehr schneller Start in dieses Spiel. Brasilien findet vorne noch gar keinen Rhythmus und auf der anderen Seite muss die USA dann gar nicht erst in eine geordnete Halbfeld-Offensive.

Nach einem Embiid-Turnover geht Brasilien durch den freien Fastbreak in Führung. Dann kann aber auch Booker sein Team auf die Anzeige bringen.

Im ersten Spiel gegen Serbien war es beispielsweise Kevin Durant, der von der Bank 23 Punkte in einer absurd kurzen Zeitspanne beisteuern konnte und für die Schlagzeilen sorgte. Gegen den Südsudan war dann Bam Adebayo mit 18 Punkten der erfolgreichste Mann. Und auch gegen Puerto Rico war mit Anthony Edwards ein Einwechselspieler der erfolgreichste Schütze (26 Punkte) für das Team von Steve Kerr. Zudem beeindruckte der athletische Wing von den Minnesota Timberwolves die Fans mit einem spektakulären Windmill-Dunk.

Die USA sind in der Gruppenphase durch Siege gegen Serbien (110:84), den Südsudan (103:86) und Puerto Rico (104:83) noch nicht wirklich gefordert worden. Schon vor dem Turnier wurde diskutiert, ob dieses Team die beste Nationalmannschaft aller Zeiten ist. Wer einen LeBron James, der zudem als Fahnenträger seine Nation anführen durfte, mit einem Steph Curry kombinieren kann, hat zumindest gute Argumente dafür. Vor allem zeichnet sich das Team aber dadurch aus, dass alle Akteure durch die Bank weg Stars in ihren NBA-Teams sind.

Die Südamerikaner haben sich durch den Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Japan durchgesetzt. !02:84 lautete der Spielstand am Ende des vierten Viertels, ein Mann stand dabei besonders im Mittelpunkt: Bruno Caboclo legte 33 Zähler auf und sammelte zudem 17 Rebounds ein. Für die Amerikaner ist er zudem kein unbekannter Mann. Seit dem Draft 2014 gab es verschiedene Anläufe in der besten Liga der Welt, doch dort hat es für ihn nie gereicht.

Dafür müssen die Superstars aber zunächst Brasilien aus dem Weg räumen. Als einer der zwei Gruppendritten ging es für die Brasilianer trotz Niederlagen gegen Deutschland und Frankreich in die Endrunde. Natürlich sind sie damit auch heute der Außenseiter.

Nachdem die Vorrunde in Lille stattgefunden hat, zieht es acht der zwölf Teams für die K.O.-Spiele in die Hauptstadt ins Olympische Dorf. Dort möchten die US-Basketballer am Samstag-Abend als großer Favorit die Goldmedaille gewinnen.