Fazit:
Deutschlands Hockey-Männer gewinnen ihr Gruppenspiel gegen die Niederlande knapp mit 1:0. Ein ganz früher Treffer von Niklas Wellen mit der ersten nennenswerten Offensivaktion des Weltmeisters bescherte den Honamas diesen Sieg, weil sie über weite Strecken defensiv überaus konzentriert und aufmerksam zu Werke gingen. Und nach dem Seitenwechsel war man hinten auch gefordert. Die lange Zeit recht einfallslosen und zaghaften Männer in Oranje probierten nun schon noch etwas. Und es ergaben sich auch ein paar gute Gelegenheiten, weshalb ein Ausgleich ohne Frage gerechtfertigt gewesen wäre. Doch der Ball fand eben nicht ins Tor. Und so schaukelten die Deutschen den knappen Vorsprung über die Zeit, verteidigten gerade in der Schlussphase wieder sehr stark. Dank dieses Sieges verdrängt das DHB-Team die Niederländer in der Gruppe B von der Tabellenspitze und hat den Einzug ins Viertelfinale bereits sicher.

Sieben Zehntel vor Schluss, die Deutschen jubeln schon, gibt es noch ein Time-Out. Die Niederländer versuchen verzweifelt, mit einem Videobeweis etwas zu erzwingen. Doch da gibt es nichts zu beanstanden. Die 0,7 Sekunden müssen dann noch gespielt werden, aber da kann nichts mehr passieren. Es gibt ja Freischlag für die Deutschen.

Nach Ballgewinnen spielen das die Deutschen nicht mehr gut aus, so gibt es keine Entlastung. Allerdings steht man hinten ja gut, fängt die Niederländer immer wieder ab.

In dieser Schlussphase verteidigen die Deutschen ganz besonders stark, lassen den Gegner gar nicht in den Kreis kommen. Dann nimmt Jeroen Delmee den Torhüter Pirmin Blaak raus, um es mit einem zusätzlichen Feldspieler zu versuchen.

Allmählich muss sich der niederländische Trainer Jeroen Delmee etwas einfallen lassen. Die Minuten verrinnen. Und so richtig viele große Chancen gibt es nicht für sein Team. Vielmehr schaffen sich die Honamas gerade wieder Entlastung.

Mit einem langen Ball schaffen es die Niederländer links in den Kreis. Dort passt Thierry Brinkman flach zur Mitte. Duco Telgenkamp versucht, das Zuspiel aufs Tor zu lenken, verfehlt dieses aber deutlich.

Auch bei gleicher Anzahl von Spielern auf dem Platz behält Deutschland erst einmal die Kontrolle. Damit spielt der Weltmeister viel Zeit von der Uhr.

In Überzahl sind die Deutschen ausgiebig am Ball, doch es fehlt der Zug in den Aktionen. Diesen bringt dann plötzlich Thies Prinz rein, schafft es in den Kreis. Dort sucht Justus Weigand den Abschluss. Den abgefälschten Ball wehrt Pirmin Blaak mit der linken Hand ab. Kurz darauf läuft die niederländische Strafe ab.

Grüne Karte für Tjep Hoedemakers (Niederlande)
Wegen eines Fouls an Lukas Windfeder sieht Tjep Hoedemakers die Grüne Karte und wird für zwei Minuten zum Zuschauen verdammt.

Inzwischen hat der Europameister wieder den Fuß aufs Gas gesetzt, geht aber noch nicht das letzte Risiko. So lässt sich die deutsche Defensive sicherlich nicht knacken.

Gute und schlechte Aktionen wechseln sich bei den Deutschen gerade ab. Das bringt den Konkurrenten in den Kreis. Von rechts bringt Duco Telgenkamp die Kunststoffkugel scharf zum Tor. Am zweiten Pfosten verpasst Koen Bijen knapp.

Nach der Ansprache von André Henning bemühen sich die Deutschen sogleich wieder verstärkt um den Ball. Die niederländische Schlussoffensive wird sicherlich noch früh genug kommen.

Viertelfazit:
Torlos geht das dritte Viertel über die Bühne. Nach Wiederbeginn hatten die Niederländer aufgedreht, wurden auch gefährlich. Da lag der Ausgleich in der Luft. Doch der Europameister verlor wieder an Fahrt, weshalb die deutsche 1:0-Führung Bestand hat. Doch in der letzten Viertelstunde spielten die Honamas nicht sonderlich gut – nach vorn zumindest.

In dieser Phase verflacht die Partie wieder. Die Niederländer kommen seit geraumer Zeit nicht mehr durch, die deutsche Defensive steht wieder besser. Und so gewinnen die Männer von André Henning an Kontrolle.

Inzwischen wäre ein niederländischer Ausgleich sicherlich verdient. Dann eröffnet sich den Deutschen eine Kontersituation. Doch Christopher Rühr vertändelt den Ball im Schusskreis.

Offenbar erkennen die Honamas, dass sie wieder mehr tun müssen. Entsprechend rafft man sich auf. So können die Deutschen das Geschehen zumindest vom eigenen Tor weg verlagern.

Deutschland wiederholt im Glück! Diese kurze Ecke nutzen die Niederländer zunächst nicht, bleiben aber dran. Im Kreis spielt Duco Telgenkamp zu Thijs van Dam, dem sich die große Chance zum Ausgleich bietet. Doch der Schuss fliegt am langen Eck vorbei.

Einen abgefälschten Ball aufs kurze Eck pariert Jean-Paul Danneberg mit einem sensationellen Reflex. Im Anschluss springt die Kunststoffkugel an den Fuß von Mathias Müller, weshalb es eine Strafecke gibt.

In Überzahl werden die Niederländer aktiver, finden aber nach wie vor keine Lücke. Erst als Johannes Große mal nicht konsequent verteidigt, kommt Jorrit Croon in halblinker Position gefährlich zum Schuss. Doch Jean-Paul Danneberg pariert gut. Kurz darauf läuft die Strafzeit ab.

Grüne Karte für Hannes Müller (Deutschland)
Hannes Müller spielt nach dem Pfiff weiter, fängt sich so eine unnötige Grüne Karte ein, mit der zwei Minuten Zeitstrafe einhergeht.

Über links spielen sich Jorrit Croon und Thierry Brinkman gut durch, Erstgenannter schafft es sogar in den Kreis, bleibt dort aber hängen. Die Deutschen verteidigen weiterhin sehr aufmerksam und konzentriert.

Halbzeitfazit:
Zur Pause führt die deutsche Hockey-Nationalmannschaft der Männer gegen die Niederlande verdient mit 1:0. Abgesehen vom frühen Führungstreffer durch Niklas Wellen, riss diese Partie bislang niemanden vom Sitz. Es tat sich wenig. Vor allem der Europameister vermochte nicht zu überzeugen. Den Männern von Jeroen Delmee fehlte es an Ideen, im Spiel nach vorn lief kaum etwas zusammen. So mussten sich die Honamas kein Bein ausreißen und behielten dennoch die Kontrolle. Insbesondere im zweiten Viertel war der Weltmeister tonangebend, ohne dabei allerdings sonderlich zwingend zu werden.

Und so behält Deutschland alles im Griff. Sicherlich fehlt es auch den Honamas an klaren Torchancen, aber die Jungs von André Henning sind da deutlich näher dran

Erst jetzt versucht die Niederlande, mal wieder etwas planvoller nach vorn zu spielen. Doch es fehlt komplett an Ideen. So gelangt der Europameister nicht annähernd in den Kreis.

Niklas Wellen spielt scharf in den Schusskreis, sucht den lauernden Thies Prinz. Da muss der niederländische Torhüter dazwischengehen. Pirmin Blaak verhindert, dass Prinz ganz frei zum Torabschluss kommt.

Mittlerweile ist Deutschland die bessere Mannschaft, die Führung geht absolut in Ordnung. Von den Niederländern kommt überraschend wenig. Worauf warten die Männer in Oranje eigentlich?

Plötzlich werden die Honamas gefährlich. Malte Hellwig kommt sogar zweimal zum Schuss. Doch die Niederländer blocken ab, lassen dann auch Paul-Philipp Kaufmann nicht zum Zug kommen.

In dieser Phase gehen die Deutschen mit etwas mehr Nachdruck zu Werke. Doch der Weg in den Kreis ist kaum zu finden. Und so bleibt das eine recht ereignisarme Angelegenheit.

Viertelfazit:
Ein früher Treffer von Niklas Wellen bescherte der deutschen Hockey-Nationalmannschaft in diesem Gruppenspiel gegen die Niederlande das 1:0, welches nach wie vor Bestand hat. In der Folge wirkten beide Mannschaften zunehmend abwartend. Die Honamas verwalteten ein wenig, dem Kontrahenten fiel nicht viel ein. So passierte auf dem blauen Spielfeld wenig.

Dann gelangt das Team von Jeroen Delmee mal wieder in den Schusskreis. Doch Abschusshandlungen bleiben aus. Pässe von links und dann von rechts kommen nicht an.

So entwickelt sich ein Belauern. Die Niederländer wissen, dass sie nichts überstürzen müssen. Noch ist genug Zeit auf der Uhr.

Weiterhin brennt nichts an, die Honamas haben weitgehend die Kontrolle. Regelmäßig unternimmt man selbst etwas nach vorn. Doch zwingend werden jetzt auch die Deutschen nicht mehr.

Jetzt schaffen es die Männer in Oranje in den Kreis. Aus der Drehung und im Fallen zieht Thijs van Dam ab. Tom Grambusch hält den Schläger hin und blockt ab.

Deutschland wirkt zielgerichteter. Darüber verteidigen die Jungs von André Henning gut, weshalb der Gegner aus dem Spiel heraus nicht gefährlich wird.

Mit der Führung im Rücken und einer frischen Portion Selbstvertrauen bekommen die Honamas sofort mehr Spielanteile. Die Niederländer scheinen fürs Erste beeindruckt zu sein.

Tor für Deutschland, 1:0 durch Niklas Wellen
Nach dem starken niederländischen Beginn bekommen die Deutschen gerade den Ball erstmals richtig zu sehen. Und schon spielt Gonzalo Peillat von links in den Schusskreis. Niklas Wellen nimmt das Spielgerät in der Drehung sensationell an, geht noch links am Torhüter vorbei und schiebt unter dessen Oberkörper hindurch ein.

Hannes Müller ist bei einem Freischlag der Niederländer zu ungeduldig, hält den Abstand nicht ein und verursacht früh eine Strafecke. Diese wird mit viel Finesse gespielt, die Deutschen aber verteidigen gut. Und der Nachschuss zischt links am Tor vorbei.

In Kürze geht es los. Für einen geregelten Ablauf der Partie im Stade Yves-du-Manoir sollen die Schiedsrichter Martin Madden aus Großbritannien und David Tomlinson aus Neuseeland sorgen. Als Videoschiedsrichter fungiert der Australier Steve Rogers.

Gegen eben jene Südafrikaner waren die Niederländer mit einem 5:3 ins Turnier gestartet. Mit den Franzosen hatte man im Anschluss keine Mühe (4:0). Gegen die Briten, die zum Großteil mit Vize-Europameister England gleichzusetzen sind, musste man sich mit einem 2:2 begnügen, kassierte bei einer 2:0-Führung in den letzten Minuten noch zwei Gegentreffer.

In dieses olympische Turnier startete die DHB-Auswahl mit einem eindrucksvollen 8:2-Sieg gegen Frankreich. Doch daran vermochten die Honamas nicht anzuknüpfen, ließen einen schwachen Auftritt gegen Spanien folgen (0:2). Einen Aussetzer darf man sich in der Gruppenphase gewiss erlauben, doch fortan muss Konstanz her, um die ganz großen Ziele erreichen zu können. Gestern gegen Südafrika lief es tatsächlich wieder besser (5:1).

In diesem Prestigeduell treffen übrigens der aktuelle Weltmeister und der amtierende Europameister aufeinander, was zugleich Beleg für das außerordentliche Spitzenniveau beider Teams ist. Und die Titelkompetenz ist enorm. Beide Nationen waren bereits mehrfach Olympiasieger – Deutschland 1971, 1992, 2008 und 2012, die Niederländer 1996 und 2000. Dazu sammelten beide Mannschaften je drei WM-Titel ein. Auf kontinentaler Ebene haben die Deutschen die Nase vorn, sind mit acht Triumphen Rekordeuropameister, die Männer in Oranje kommen auf sieben.

Dabei begeben wir uns in die Gruppe A, die sich etwas offener gestaltet und in der noch keine definitiven Entscheidungen gefallen sind. Das jedoch wird sich heute ändern, denn es begegnen sich hier der Tabellenzweite und der Spitzenreiter. Der Sieger dieser Partie erreicht vorzeitig das Viertelfinale. Das tun übrigens die jeweils besten vier Mannschaften der beiden Sechsergruppen.