Fazit:
Deutschlands Hockeymänner starten äußerst vielversprechend ins olympische Turnier, gewinnen ihre erste Partie gegen Frankreich klar mit 8:2. Bereits die Führung mit der ersten Offensivaktion nach etwa einer halben Minute deutete an, wie gut die Honamas aus den Startlöchern gekommen sind. In der Folge spielten die Männer von André Henning stark auf und erwiesen sich hinsichtlich der Chancenverwertung als überaus effizient. Phasenweise war jeder Schuss ein Treffer. Dem Gegner zog man somit schnell den Zahn. Vor heimischem Publikum steckten die Franzosen zwar nie auf, ließen aber über weite Strecken die Durchschlagskraft vermissen. Die zwei Tore erzielte das Gastgeberteam über Strafecken, aus dem Spiel heraus schaffte man es hingegen selten in den Kreis. Dank dieses klaren Sieges übernehmen die Deutschen in der Gruppe A zunächst die Tabellenführung. Den nächsten Einsatz haben die Honamas morgen um 17:00 Uhr gegen Spanien.

Tor für Frankreich, 8:2 durch Victor Charlet
Noch einmal gibt es eine kurze Ecke für den Olympiagastgeber. Charles Masson schreitet zur Tat. François Goyet legt für Victor Charlet auf. Diesmal ist der Versuch von Erfolg gekrönt. Frankreich betreibt Ergebniskosmetik.

Dann läuft die Strafe von Christopher Rühr ab. Gut eine Minute vor Schluss ist das DHB-Team wieder komplett.

Deutschland tut nur noch das nötigste, agiert ja immer noch in Unterzahl. Also reißt man sich kein Bein aus, spielt die Sache einfach nur runter.

Kurz darauf gibt es noch eine Strafecke für Frankreich. Charles Masson führt diese aus. François Goyet stoppt für Victor Charlet. Dessen Schlenzball aufs linke Eck pariert Jean-Paul Danneberg stark.

Jetzt darf Deutschlands Torwart Jean-Paul Danneberg mal eingreifen, wehrt einen Schuss von Blaise Rogeau sicher und problemlos ab.

Immerhin gibt es für Frankreich jetzt eine Ballbesitzphase. Doch der Weg in den Schusskreis bleibt beschwerlich, damit tun sich die Blauen sehr schwer. Entsprechend kommt es auch nicht zu Abschlusshandlungen. Vier Torschüsse haben die Franzosen bislang zustande gebracht.

Trotz der personellen Situation auf dem Platz geraten die Deutschen nicht in Schwierigkeiten, haben die Angelegenheit auch mit einem Mann weniger im Griff.

Dann kehrt zumindest Thies Prinz zurück, hat seine Strafe abgebrummt. Dennoch müssen die Honamas fast bis zum Spielende noch in Unterzahl klarkommen.

Gelbe Karte für Christopher Rühr (Deutschland)
Auf Initiative der Unparteiischen wird die Videoschiedsrichterin bemüht. Und Laurine Delforge erkennt, wie Christopher Rühr mit seinem Schläger unglücklich einen Gegenspieler im Gesicht trifft. Auch wenn das nicht absichtlich passiert, zieht das eine Gelbe Karte nach sich, die in diesem Fall wegen des Körperkontakts mit zehn Minuten Zeitstrafe einhergeht. Vorübergehend bedeutet das eine doppelte Unterzahl für Deutschland.

Tor für Deutschland, 8:1 durch Niklas Wellen
Auf der einen Seite nutzen die Franzosen eine Strafecke nicht. Im Gegenzug schafft es Niklas Wellen über links in den Kreis, tanzt da in Unterzahl den französischen Kapitän Victor Lockwood aus und passt zur Mitte. Amaury Bellenger fälscht unglücklich ab, lenkt die Kunststoffkugel ins eigene Tor. Für Frankreich kommt es knüppeldick.

Grüne Karte für Thies Prinz (Deutschland)
Jetzt wird erstmals ein deutscher Spieler sanktioniert. Thies Prinz muss für zwei Minuten runter.

Die Zuschauer im Stade Yves-du-Manoir versuchen, mit der Marseillaise noch etwas aus ihrem Team herauszukitzeln. Die Franzosen probieren es auch.

Viertelfazit:
Weiterhin hat der Weltmeister alles im Griff. Die deutsche Hockey-Nationalmannschaft führt nach 45 Minuten gegen Frankreich mit 7:1. Bei den Honamas klappt nahezu alles.

Tor für Deutschland, 7:1 durch Justus Weigand
Mathias Müller spielt einen präzisen Diagonalball auf die linke Seite zu Gonzalo Peillat. Dieser passt scharf zum Tor. Justus Weigand kommt entgegen, hält den Schläger hin und lenkt die Kunststoffkugel perfekt ins kurze Eck.

In Überzahl findet Mathias Müller im Schusskreis Justus Weigand. Dessen fulminanten Schuss lenkt Arthur Thieffry über die Querlatte.

Grüne Karte für Etienne Tynevez (Frankreich)
Abermals sieht Etienne Tynevez Grün und muss zwei Minuten lang zuschauen.

Aus vollem Lauf zieht Mats Grambusch ab. Das ist einer der wenigen Schüsse, die nicht im Tor landen, weil sich Arthur Thieffry mal auszeichnen kann. Mit dem rechte Arm wehrt der französische Torhüter ab.

Deutschland muss natürlich auch nicht mehr Vollgas geben, kann den Einsatz jetzt clever dosieren. Die Kontrolle gibt man nicht aus der Hand.

Natürlich stecken die Blauen nicht auf. Vor heimischem Publikum stellt das keine Option dar. Doch das Team von Frédéric Soyez wird nicht gefährlich. Gegen die abgebrühten Honamas ist kein Kraut gewachsen.

Tor für Deutschland, 6:1 durch Niklas Wellen
Thies Prinz stoppt eine deutsche Strafecke für Niklas Wellen. Dessen Schuss gerät nicht sonderlich platziert. Der liegende Etienne Tynevez ist mit dem Schoner dran, vermag den Einschlag aber nicht zu verhindern. Die Franzosen nehmen den Videobeweis, wähnen den Schuss von Wellen zu hoch. Doch da ist alles korrekt. Der Treffer zählt und Frankreich verliert den Videobeweis.

Frankreich versucht es zu Beginn der zweiten Hälfte noch einmal, entwickelt allerdings keine Durchschlagskraft. Die Deutschen arbeiten defensiv konzentriert, lassen aus dem Spiel heraus gar nichts zu.

Halbzeitfazit:
Zur Pause ihres ersten Gruppenspiels führen die deutschen Hockeymänner gegen Frankreich klar mit 5:1. Die Honamas erwischten einen Blitzstart, gingen bereits nach einer halben Minute mit der ersten Aktion in Führung. Auch im weiteren Verlauf arbeitete das Team von André Henning unglaublich effizient, ließ sich vom zwischenzeitlichen Anschlusstreffer der Franzosen nach einer unglücklichen Strafeckenentscheidung nicht aus dem Konzept bringen. Als spielerisch bessere Mannschaft gelangten die Deutschen immer wieder in den Schusskreis, trafen fleißig aus dem Spiel heraus, einmal aber auch mittels einer Strafecke.

Die Zuschauer im Stade Yves-du-Manoir bemühen sich redlich, dem Spielverlauf und Ergebnis zu trotzen. Bei jedem Ansatz einer guten Aktion der Franzosen wird es laut.

Links im Kreis hat Marco Miltkau Platz, kann sich drehen und haut dann aufs kurze Eck. Bei freier Sicht pariert Frankreichs Torhüter Arthur Thieffry gut mit der Stockhand.

Nachdem die Franzosen zwischenzeitlich dank ihres Anschlusstreffers Morgenluft gewittert hatten, so zieht nun wieder Ernüchterung ein. Deutschland hat das Kommando.

Tor für Deutschland, 5:1 durch Tom Grambusch
Nun haben die Deutschen auch über eine Strafecke Erfolg. Tom Grambusch wird zunächst noch abgeblockt, bekommt halblinks im Kreis aber die zweite Chance. Und dieser Schuss sitzt. Die Jungs von André Henning nutzen hier nahezu jede Chance eiskalt.

Deutschland nimmt den Videobeweis. In der Tat berührt Lucas Montécot den Ball da mit dem linken Unterarm. Entsprechend gibt das eine Strafecke und die Honamas behalten das Recht, den Videobeweis auch weiter verwenden zu dürfen.

Tor für Deutschland, 4:1 durch Mats Grambusch
In Überzahl schlagen die DHB-Männer abermals zu. Links im Kreis behauptet sich Marco Miltkau, findet dann Niklas Wellen. Dessen Schussversuch wird abgeblockt, der Ball aber landet in zentraler Position bei Mats Grambusch. Dieser legt sich das Spielgerät auf die Rückhand und schießt aus etwa acht Metern unter dem rechten Arm des Torstehers hindurch ein.

Grüne Karte für Etienne Tynevez (Frankreich)
Etienne Tynevez sieht die Grüne Karte, was gleichbedeutend mit einer Zwei-Minuten-Strafe ist.

Tor für Deutschland, 3:1 durch Thies Prinz
Abermals bringt Christopher Rühr den Ball einfach mal in den Kreis, findet Thies Prinz. Dieser läuft fast parallel zur Torlinie und haut dann aus halbrechter Position einfach mal hart drauf. Die von Gaspard Baumgarten leicht abgefälschte Kugel zischt durch die Schoner von Arthur Thieffry ins Tor.

Eine Weile haben sich die Deutschen das Treiben angeschaut, werden aber nun selbst wieder aktiver. Prompt taucht man im Schusskreis auf. Marco Miltkau kommt allerdings nicht durch.

Frankreich zeigt sich gestärkt. Was solch ein Tor aus dem Nichts doch bewirken kann. Aktuell hat das Team von Frédéric Soyez ausgiebig den Ball.

Tor für Frankreich, 2:1 durch Charles Masson
Mats Grambusch bugsiert Etienne Tynevez den Ball vom Schläger, dennoch gibt es eine Strafrecke für die Franzosen. Und diese wird trotz Ablaufens der Spielzeit noch ausgeführt. Les Bleus haben Erfolg, bringen die Kugel zum Tor. Charles Masson sticht mit dem Schläger rein und sorgt für die entscheidende Richtungsänderung.

Erneut zeigt Etienne Tynevez sein technisches Vermögen, nimmt einen hohen Diagonalball ganz edel mit dem Schläger an, holt den elegant runter, ohne das dieser verspringt.

Etienne Tynevez glänzt mit einem technischen Kabinettstückchen, balanciert den Ball über mehrere Meter auf seinem Schläger. Am Ende ist das brotlose Kunst.

Frankreich setzt nur sehr sporadisch Akzente. Jetzt gibt es mal wieder solch eine kurze Phase, in der Gaspard Baumgarten links in den Kreis gelangt und einen Mitspieler sucht. Letztlich bleiben die Blauen hängen - und die Deutschen bekommen einen Freischlag.

Nach wie vor gibt der Weltmeister klar den Ton an. Dank der Führung ist das Selbstverstauen nochmals gewachsen. Und so ziehen die Männer von André Henning ihr Spiel souverän auf.

Kurz darauf bekommen die Honamas ihre erste Strafecke. Natürlich sorgt in der Folge Gonzalo Peillat für den Abschluss. Den strammen Schuss pariert Arthur Thieffry mit einer starken Fußabwehr.

Tor für Deutschland, 2:0 durch Christopher Rühr
Scharf spielen die DHB-Männer an den Kreis. Malte Hellwig hält einfach den Schläger hin, lenkt den Ball so vors Tor. Dort hat sich Christopher Rühr in Position gebracht und bugsiert das Spielgerät aus kurzer Distanz in die Kiste.

Dann gelangen die Franzosen in den Schusskreis und erarbeiten sich nach einem deutschen Ballkontakt mit dem Fuß eine erste Strafecke. Diese wird letztlich von François Goyet für Victor Charlet aufgelegt, der aber von Niklas Wellen abgeblockt wird.

Frankreich hingegen tut sich schwer mit dem Spielaufbau, schafft es kaum über die Mittellinie. Als das in diesem Moment tatsächlich mal gelingt, wird es gleich laut im Stadion.

Im weiteren Verlauf behalten die Honamas die Kontrolle, sind beinahe ausnahmslos am Ball und bestimmen das Geschehen auf dem blauen Kunstrasenfeld eindeutig.

Tor für Deutschland, 1:0 durch Justus Weigand
Zügig gelangen die Deutschen in den Schusskreis, stiften sofort Verwirrung. Die Franzosen bekommen die Sache nicht geklärt. Und dann springt die Kunststoffkugel auf Höhe des linken Pfostens vor den Schläger von Justus Weigand, der die erste Chance eiskalt nutzt. Etwa eine halbe Minute ist gespielt.

Für einen geordneten Ablauf der Partie sollen die Schiedsrichter Zeke Newman aus Australien und Gareth Greenfield aus Neuseeland sorgen. Unterstützung kommt von der belgischen Videoschiedsrichterin Laurine Delforge.

Obwohl die Deutschen bei den letzten kontinentalen Titelkämpfen nur einen Platz besser abschnitten, gelten die Honamas heute als Favoriten, gewannen schließlich auch die WM-Begegnung gegen Frankreich im Januar 2023 (5:1) wie auch die EM-Partie im August 2023 mit 4:1. Vier olympische Goldmedaillen (1972, 1992, 2008, 2012) haben die DHB-Herren bereits errungen, wurden 2016 Dritter und 2021 Vierter. Zur Erfolgsbilanz gesellen sich drei WM- und acht EM-Titel. Deutschland ist amtierender Weltmeister und Rekordeuropameister.

Frankreich gilt nicht als die prominente Hockeynation. Bei den ganz großen Turnieren hat es noch nicht für eine Medaille gereicht. Bei den Spielen 1920 und 1936 war man immerhin Vierter. Die letzte Olympiateilnahme der französischen Männer liegt 52 Jahre zurück. Bei der letzten WM 2023 wurde man Dreizehnter, bei der EM in jenem Jahr Fünfter.

Für die teilnehmenden Teams geht es während der Vorrunde in zwei Sechsergruppen zur Sache. Die jeweils besten Vier qualifizieren sich fürs Viertelfinale. Die übrigen vier Mannschaften der Gruppe A haben heute bereits gespielt. Großbritannien setzte sich mit 4:0 gegen Spanien durch. Und die Niederländer behaupteten sich gegen Südafrika mit 5:3.

Wie bei den Frauen treten zwölf Mannschaften an. Gespielt wird in Colombes, einer Stadt im Großraum von Paris, etwa zehn Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums gelegen. Das dortige Stade Yves-du-Manoir war ein Fußballstadion und wurde für gut 100 Millionen Euro in ein Hockeystadion mit entsprechendem Kunstrasen verwandelt. Für Atmosphäre können bis zu 15.000 Zuschauer sorgen.

Les Bleus mussten sich gar nicht für diese Olympischen Spiele qualifizieren, waren als Gastgeber gesetzt. Da sich aus Europa einzig der kontinentale Champion Niederlande (2023) direkt qualifizierte, musste der EM-Vierte Deutschland in die Playoffs und bestritt diese im Januar erfolgreich. Die Honamas gewannen das Turnier in Maskat und holten sich eines der drei hier vergebenen Olympiatickets.