Feierabend für Alexander Zverev, der Hamburger bezwingt seinen weitgehend chancenlosen Gegner Jaume Munar locker mit 6:2, 6:2 und steht in der zweiten Runde des Olympischen Turniers. Dabei zeigte sich in beiden Sätzen dasselbe Bilde: Der Deutsche diktierte die Ballwechsel, hatte eine hervorragende Länge in seinen Schlägen und traf immer wieder die Linien. Gepaart mit seinem klasse funktionierenden Aufschlag setzte er den Spanier somit immer wieder unter Druck. Munar wiederum hatte ab und zu seine Momente, im Endeffekt konnte er der Power und der Aggressivität Zverevs nichts entgegensetzen. Der Titelverteidiger unterstreicht damit seine gute Form in diesem Jahr und zieht verdient in die nächste Runde ein. Dort bekommt er es mit dem Tschechen Tomas Machac zu tun. In diesem Sinne: Tschüss, auf Wiedersehen und bis zum nächsten Mal!

Jawohl, das Ding ist durch! Zverev schickt seinen Gegner erst cross weit in die Vorhand, ehe er longline mit der Vorhand ins Platzeck abschließt.

Zverev darf es also selbst ausservieren. Ratzfatz liegt er mit 40:0 vorne, holt sich damit drei Matchbälle. Klappt es jetzt?

Beinahe wäre es das gewesen! Zverev geht aggressiv mit dem Rückhandreturn zu Werke, Munars Not-Vorhand tropft von der Netzkante auf die gegnerische Spielfeldseite. Daraufhin landet Zverevs schwacher Slice-Versuch im Netz. Wenig später gewinnt Munar tatsächlich noch dieses Aufschlagspiel zum 2:5.

Eng ist es in Munars Servicegame. Mit einem Returnfehler überlässt Zverev seinem Gegner einen Spielball, dann schlägt der Favorit aber mit einem Vorhandlongline zu und profitiert von einem einfachen Rückhandfehler seines Kontrahenten. Matchball!

Völlig mühelos macht Zverev in diesem Durchgang aus 4:1 ein 5:1. Damit serviert Munar schon gegen den Satzverlust.

Schafft es Munar diesmal, ein 40:15 durchzukriegen? Ja! Da Zverev den Return ins Netz setzt, platziert Munar seinen Namen in diesem Satz auf die Anzeigetafel.

Etwas musste Zverev um dieses Aufschlagspiel kämpfen, dann schließt er es per Ass durch die Mitte zu 30 ab. Es sieht gut aus für den Wahlmonegassen.

Das alte Problem bei Munar. Trotz akzeptablen Spiels und 40:15 bekommt er die Führung einfach nicht sauber zu Ende gespielt. So muss Zverev gar nicht so viel investieren, um zu einer Breakchance zu kommen. Diese gibt Munar mit einem Doppelfehler weg.

Das ging fix für den Deutschen. Ohne Mühe erhöht er im zweiten Satz auf 2:0.

Der zweite Durchgang läuft, erneut beginnt Munar mit dem Service - und erneut wird es knifflig. Bei 30:15 feuert Zverev erst einen Vorhandcross, dann den Vorhandlongline mit unglaublicher Power auf den Court. Weil der Hamburger dann direkt den nächsten Longline an die Linie zimmert und Munar zum Fehler zwingt, gibt es einen Breakball für Zverev. Den kann er auch direkt nutzen, damit hat er erneut den Vorteil auf seiner Seite.

Jetzt kann Zverev bei eigenem Aufschlag den Deckel auf diesen Satz draufmachen. Nach einigen Munar-Fehler hat er bei 40:15 zwei Möglichkeiten dazu - und mit dem Ass macht er das 6:2 perfekt.

Immer wieder hat Munar nach eigener Führung Probleme. Trotz 30:15 aus seiner Sicht bekommt Zverev einige Ballwechsel später seine erste Chance zum Satzgewinn, welche er mit einem zu langen Rückhandreturn auslässt. Danach macht es der Mallorquiner besser, bleibt am Netz aggressiv und verkürzt immerhin auf 2:5.

Und plötzlich gibt es den Breakball für Munar. Hatte der Deutsche eben noch Spielball, muss er jetzt erstmals um seinen Aufschlag zittern. Den aber macht er zunichte, mit einem Netzangriff und einem Servicewinner stellt er letztlich doch auf 5:1 in den Games.

Zverev wird etwas unkonzentriert. Mit einem fürchterlichem Stop-Versuch und einem einfachen Vorhandfehler sorgt er dafür, dass Munar schnell 30:0 führt. Danach aber wird der Spanier etwas zu lang, ehe Zverev für ein kleines Highlight gut ist. Der 27-Jährige spielt einen kurz-crossen-Rückhand-Passierball seines Gegners als komplizierten Halbvolley stark zurück. Daraufhin begeht Munar den Fehler, kurz darauf hat Zverev Spielball. Den schenkt er mit einem vermeidbaren Fehler beim Vorhandcross allerdings her. Einstand.

Knappes Ding für Munar. Bei 30:0 aus seiner Sicht lockt er Zverev mit einer kurz-crossen Vorhand ans Netz. Dessen improvisierten Angriffsschlag bugsiert er zwar longline am Deutschen vorbei, allerdings auch seitlich ins Aus. Weil Zverev danach dennoch am Drücker bleibt, steht es wenig später 30:40 - und mit einem Fehler beim Stop gibt Munar das nächste Aufschlagspiel ab.

Wichtig für Zverev, dass er sich auf sein Service verlassen kann. Nach 0:15 schlägt er zwei Asse auf, lässt einen Vorhandwinner folgen. Zu 15 tütet er dann das 3:1 ein.

Wieder strauchelt Munar beim Aufschlag. Weil Zverev viel Druck ausüben kann, sieht sich der Spanier erneut einem Breakball ausgesetzt. Diesen wehrt er jedoch stark mit einem Ass nach außen ab. Mit zwei Fehlern gibt der Favorit dieses Spiel schließlich doch ab.

Nun darf auch Zverev erstmals servieren. Bei 15:0 entwickelt sich eine längere Rally, die der Deutsche klasse dominiert. Der Netzangriff ist am Ende gar nicht mal so gut, Munars Lob knallt er aus voller Streckung aber zum Punktgewinn an die Linie. Per Servicewinner schließt er das Game zu 15 ab.

Dann ist es doch noch geschafft. Einem leichten Vorhand- lässt Munar einen Doppelfehler beim Aufschlag folgen. Zverev schafft also das frühe Break.

Dann macht Zverev Dampf. Der Hamburger feuert einen tollen flachen Inside-Out an die Linie, ehe er am Netz zum 30 beide ausgleicht. Wenig später gibt es einen ersten Breakball, den Munar abzuwehren weiß. Auch eine zweite Breakchance wehrt der Mallorquiner ab, einige Ballwechsel später eine dritte. Eine zähe Angelegenheit für beide.

Auf geht's, Munar eröffnet die Begegnung mit eigenem Aufschlag. Nach verpatzter Rückhand holt er sich die nächsten beiden Zähler.

Nun sind Zverev und Munar auf dem Platz angekommen. Nach etwas Einspielen darf es dann gleich losgehen.

Noch sind beide Spieler nicht auf dem Court. Sobald dies der Fall ist, geht es an dieser Stelle weiter.

Der Spanier konnte 2024 noch keine Akzente setzen. Sein bestes Resultat datiert aus dem Mai, als er beim Challenger-Turnier im französischen Aix-en-Provence das Finale erreichte (Niederlage gegen Alejandro Tabilo). Abgesehen davon stehen nur einige wenige Viertelfinals (Cordoba, Santiago de Chile) und viele Pleiten in den ersten zwei Runden zu Buche. Auch zuletzt gab es in Kitzbühel bei seiner Olympiavorbereitung keinen Grund zu jubeln, als er Zverevs Landsmann Yannick Hanfmann unterlag. Der einzige Vorteil gegenüber seinem heutigen Gegner: Munar spielte 2024 bereits 14 Turniere auf Sand, Zverev erst sechs. Mal sehen, ob er ihm auch deshalb gefährlich werden kann.

In Wimbledon zog sich der Deutsche auch seine Knieverletzung zu, als er in der dritten Runde gegen Cameron Norrie wegrutschte. Trotz Schmerzen und bandagiertem Knie reiste er nach seinem Ausscheiden an der Church Road an den Hamburger Rothenbaum, um vor seinem Olympiaauftritt noch etwas Spielpraxis zu sammeln. Konnte er sich leistungstechnisch immer weiter steigern, musste er im Finale allerdings eine Schlappe einstecken. In drei Durchgängen verlor er denkbar knapp gegen Arthur Fils. Nun geht es gegen Munar also ans Eingemachte.

Zverevs Jahr kann sich durchaus sehen lassen. Zwar verliefen einige Turniere nach seinem Halbfinaleinzug bei den Australian Open (Niederlage gegen Daniil Medvedev) eher schleppend. Dennoch konnte er nach durchwachsenem Start in die Sandplatzsaison jedoch starke Resultate einfahren. Beim Masters in Rom gewann er den Titel, bei den folgenden French Open verlor er erst im Finale gegen Carlos Alcaraz in fünf Sätzen. Nach der Niederlage im Halbfinale des Rasenklassikers in Halle ging es für den 27-Jährigen nach Wimbledon. Hier unterlag er nach einer 2:0-Satzführung in Runde vier dem US-Amerikaner Taylor Fritz.

Hallo und herzlich willkommen zur 1. Tennis-Runde bei den Olympischen Spielen 2024! Mit Alexander Zverev greift heute die größte deutsche Tennishoffnung der Herren in Sachen Medaillen erstmals ins Geschehen ein. Er bekommt es mit dem Spanier Jaume Munar zu tun. Stand jetzt soll der Aufschlag gegen 20:15 Uhr erfolgen, ggf. sind Verzögerungen möglich.