Kerber bietet zum Abschluss ihrer Karriere ein unglaubliches Match über etwas mehr als drei Stunden und leistet Qinwen Zheng die maximale Gegenwehr. Die Deutsche übersteht drei Match-Bälle, hat beim vierten Match-Punkt gegen sich aber nicht mehr die Power, um das Märchen fortleben zu lassen. An dieser Stelle sei ein großer Dank an Angelique Kerber gerichtet, die als ehemalige Weltranglisten-Erste und dreifache Grand-Slam-Siegerin eine unglaubliche Karriere hingelegt hat und auch in ihrem letzten Match nochmal alles aus sich herausgeholt hat. Das Viertelfinale zwischen Kerber und Zheng glich einem ständigen Auf- und Ab, war unterhaltsam und bot zwischenzeitliches Tennis auf höchstem Niveau.

Kerber findet einfach kein Körnchen Energie mehr und schlägt eine Vorhand kraftlos ins Netz.

Als wäre nichts gewesen, zaubert Zheng einen Rückhand-Stopp hinter das Netz. Kerber versucht gar nicht erst, die Entfernung zum Ball zu reduzieren.

Gänsehaut pur in Paris! Kerber überlebt diesen Ballwechsel, weil Zheng kaum Risiko geht und am Ende den entscheidenden Schlag ins Aus spielt. Kerber überlebt somit auch den dritten Break-Ball und zündet das Publikum komplett an.

Kerber ist einfach nicht klein zu kriegen! Die 36-Jährige währt zwei Break-Bälle in Folge bei gegnerischem Aufschlag ab - beide Male mit einem Vorhand-Winner. Das Publikum ist nicht mehr zu bremsen.

Kerber ist noch nicht fertig! Die Deutsche hat nochmal einen gigantischen Return im Schläger und feuert diesen die Linie entlang zum 4:6.

Kerber bricht aus dem Ballwechsel aus, kann ihren Stopp-Ball aber nicht über die Netzkante spielen. Jetzt heißt es: Match-Bälle für Zheng.

Kerber wehrt sich, schlägt nach Außen auf und feuert den Return auf die andere Seite des Feldes zum Punktgewinn.

Zheng lässt sich von den Kerber-Mondbällen nicht mehr aus der Balance bringen, schleicht sich im Laufe der Schläge ans Netz und punktet mit einem erneuten Volley.

Zheng holt Kerber mit einem Doppelfehler nochmal zurück in den Tie-Break.

Kerber lockt Zheng ans Netz, erhält den antizipierten Stopp, kann den Lob-Ball aber nicht ins Feld legen. Es wird eng für die 36-Jährige.

Zheng ist von der Mitte des Feldes mit einem Vorhand-Winner zur Stelle.

Nervenstark donnert Zheng ein Ass nach Außen.

Ein gefühlte Ewigkeit spielen die beiden den Ball hin und her, ehe Zheng sich ans Netz vorarbeitet und mit einem Volley vollendet.

Dieses Match hat den Tie-Break im dritten Satz verdient. Kerber beginnt diesen schwungvoll und bringt eine Vorhand-Cross am Netz zielsicher unter.

Kerber wählt beim ersten Return die Mondball-Variante und erhält eine Vorhand ins Seitenaus zurück. Zheng ist aber furchtlos, serviert kraftvoll und schnellt ihrem Ball ans Netz hinterher. Kerber bleibt keine Chance, als der Chinesin in den Schläger zu spielen. Danach geht die 36-Jähriger mit ihrer Vorhand etwas zu viel Risiko und verschlägt diese ins Seitenaus.

Zur Crunch-Time hat Zheng den besten Touch des Abends und beendet einen längeren Ballwechsel mit einem unerreichbaren Rückhand-Stopp. Kerber versucht es, hat aber nicht mehr die notwendige Kraft in den Beinen. Nach diesem Ballwechsel hätte wohl niemand damit gerechnet, dass Kerber es ihr gleich tut, einen Stopp-Ball hinters Netz legt und den folgenden Angriffsball mit einem Lob pariert. Danach unterläuft der Chinesin dann doch mal wieder ein Unerzwungener Fehler und Kerber geht wieder in Führung.

Zheng baut in jedem Ballwechsel unglaubliches Tempo mit ihren Schlägen auf und ringt Kerber damit mehrfach in die Knie. Egal wie sehr die Deutsche versucht, die Geschwindigkeit der Ballwechsel zu drosseln - Zheng bleibt am Drücker und gleicht aus.

Zheng kontert einen Kerber-Volley mit demselben Schlag, den die Deutsche beim besten Willen nicht mehr erlaufen kann. Die 36-Jährige benötigt all ihre Erfahrung, um dieses Aufschlagspiel über die Bühne zu bringen, schafft es aber dennoch und brüllt ihre Emotionen in die Luft.

Plötzlich spielt Zheng fehlerloses Tennis und baut sich ein Momentum auf. Ihr Arm bleibt beim Aufschlag locker und das Tempo liegt immer noch um die 180 km/h - zu viel für Kerber.

Ein Vorhand-Passierball dreht sich vor der Nase von Kerber nach außen weg und leitet das Break der Chinesin ein. Zheng steuert mit einem Vorhand-Longline-Winner dem Anschluss entgegen und legt abschließend einen zweiten Vorhand-Winner inside-in hinterher.

Nach diesem Thriller gibt es ein etwas ruhigeres Aufschlagspiel. Zheng wahrt ihre Chancen, gibt nur einen Punkt ab und wird jetzt versuchen, näher an Kerber heranzurücken.

Kerber bleibt ihrem Spielstil treu, streut konsequent extrem hohe Bälle ein und behält am Ende mit dieser Spielweise recht. Die Deutsche geht im dritten Satz mit 4:1 in Führung und rückt dem Halbfinale immer näher.

Dieses Match ist unfassbar kräftezehrend für beide Spielerinnen. Wieder gerät Kerber unter Druck und zeigt ihre Erschöpfung in Form eines Doppelfehlers. Der folgende Ballwechsel dauert eine gefühlte Ewigkeit und entlockt mehrere Geräusche aus dem Publikum, bis es nach mehreren Netz-Angriffen der Deutschen zur Ekstase kommt und Kerber den dritten Break-Ball abwehrt.

Immer wieder löffelt Kerber einen extrem hohen Ball in die Nähe der Grundlinie und lockt Zheng in die Fehler-Falle. Selbst geht sie hohes Risiko, und guckt einem Vorhand-Longline-Schlag hoffnungsvoll hinterher. Sie hat Glück, denn der Ball landet gerade noch auf der Linie. Zheng findet ihre wuchtigen Grundschläge aber wieder und hält das Spiel am Laufen.

Kerber attackiert die Rückhand von Zheng und bekommt prompt zwei Fehler von der Chinesin. Trotzdem muss die Deutsche einen Break-Ball abwehren und meistert diese erste Hürde souverän. Zheng bleibt aber Offensiv, erzwingt mit einem gewaltigen Vorhand-Cross-Schlag einen Fehler der 36-Jährigen. Allerdings vergibt die Weltranglisten-Siebte auch ihren zweiten Break-Ball und pfeffert eine Vorhand hinter die Grundlinie.

Angelique Kerber schnappt sich die ersten beiden Punkte und erhöht den Druck auf Zheng enorm. Die Chinesin reagiert mit einem Doppelfehler und hat drei Break-Bälle gegen sich. Kerber bleibt bei ihre perfekten Verwertung der Break-Chancen (5/5) und macht den Sack sofort mit einem Vorhand-Longline-Winner den Sack zu.

Wie wäre es an dieser Stelle mit einem weiteren souveränen Aufschlagspiel für Kerber? Kommt sofort! Die Deutsche erhält erneut zwei Unerzwungene Fehler der Chinesin und darf sich etwas Energie für die nächsten Spiele aufsparen.

Eigentlich sieht alles nach einem lockeren Service-Game für die Weltranglisten-Siebte aus. Dann retourniert Kerber aber den schnellsten Zheng-Aufschlag des Tages (183 km/h) und zwingt die Chinesin zu einem Fehler auf der Vorhand. Danach missrät Zheng ein Vorhand-Volley und landet zum 40:40 im Netz. Rechtzeitig kriegt die Chinesin wieder die Kurve und bringt ihr Aufschlagspiel über die Ziellinie.

Das klassische Muster dieser Begegnung setzt sich fort. Zheng startet zaghaft und fehlerbehaftet, erlaubt sich drei Unforced Errors im ersten Spiel und ermöglicht Kerber ein etwas leichteres Aufschlagspiel.

Obwohl Zheng nur 9/27 ersten Aufschlägen ins Feld gebracht hat, gehört ihr der zweite Satz. Die Chinesin gewann 17/18 Punkten nach zweitem Service. Beide Spielerinnen boten sich teils zermürbende Ballwechsel und brachten sich an ihr körperliches Limit. Jetzt heißt es, nochmal jegliche Energie-Reserven zu mobilisieren.

Zheng nutzt den ersten ihrer beiden Satz-Bälle und erzwingt den dritten Satz. Kerber hat erneut Probleme, bei ihrem Return die richtige Länge zu finden und muss nach 53 Minuten den zweiten Satz verloren geben.

Kerber gerät in höchste Not, erlaubt sich einen ihrer seltenen Vorhand-Fehler und wird durch zwei Zheng-Volleys aus dem Rhythmus gebracht. Das bitter Ende: Break für Zheng.

Kerber findet in ihren Rückschlägen nicht mehr die richtige Länge und kann das wackelige Service-Game der Chinesin nicht für ihren eigenen Vorteil nutzen. Es bleibt hochspannend im zweiten Satz.

Kerber spielt sich wieder in Fahrt, schnappt sich jeden möglichen Punkt und endet mit einem Rückhand-Cross-Winner. Weiterhin hält die ehemalige Weltranglisten-Erste ihr Unforced-Errors-Konto niedrig (5).

Kontinuierlich serviert Zheng zwischen 175 und 181 km/h, bringt damit fast jeden ersten Aufschlag ins Feld und erhält kaum Gegenwehr von Kerber.

Kerber arbeitet sich durch ihre Service-Game und hat währenddessen sogar noch einen Highlight-Schlag in petto. Ein mutiger Rückhand-Stopp aus der Bewegung wird belohnt und kann von Zheng nicht mehr zurückgespielt werden.

Kerber ist sofort zur Stelle und schnappt sich das Re-Break. Zheng steht erneut früh im Satz bei 9 Unforced Errors (Kerber 4). Einer dieser neun Unerzwungenen Fehler ist es auch, der ihr der ihr das eigene Aufschlagspiel raubt.

Ein zermürbendes Aufschlagspiel endet für Kerber in einem bitteren Break. Beide Spielerinnen offenbaren, dass sie körperlich an ihre Grenzen stoßen. Am Ende ist es die Chinesin, die sich das Spiel holt, aber kaum noch Kraft zum Jubeln hat.

Das zweite Aufschlagspiel der Deutschen zieht sich ziemlich in die Länge. Zheng erarbeitet sich mehrfach einen Break-Ball ist aber im entscheidenden Moment nicht schnell genug und steht nicht richtig zum Ball.

Ihren eigenen Aufschlag hat die Chinesen dagegen besser im Griff. Sie schlägt zwei Service-Winner und gewinnt alle drei Punkte nach eigenem zweiten Service.

Zheng macht es Kerber leicht, verliert sich wieder in ihren Unerzwungenen Fehlern und kriegt zudem noch ein Ass der Deutschen hinterher. Kerber marschiert ohne Punktverlust durch ihr erstes Aufschlagspiel.

Was für ein wilder erster Satz im Viertelfinale zwischen Kerber und Zheng. Die Chinesin machte deutlich zu viele Unforced Errors (16) und revidierte damit ihren Vorteil bei den geschlagenen Winnern (20). Kerber blieb meist konzentriert (6 UE) und hatte mehrfach einen Vorhand-Winner im Schläger.

Kerber gewinnt ihre beiden Punkte bei eigenem Aufschlag und kann sich bei Zheng bedanken, die ihr den Gefallen tut und den Rhythmus in ihren eigenen Schlägen verliert. Satzgewinn für Kerber!

Zheng versenkt ihren zwölften Vorhand-Winner und bleibt an der ehemaligen Weltranglisten-Ersten dran.

Kerber hat das Mini-Break, nachdem Zheng einen eigentlich leichten Vorhand-Volley fünf Zentimeter zu weit neben die Linie setzt.

Kerber kontrolliert den folgenden Ballwechsel und bleibt lang genug in der Rallye, um einen Vorhand-Fehler von Zheng abwarten zu können.

Wieder leitet die Vorhand-Longline den Punktgewinn für Kerber ein. Die Deutsche ergreift zuerst die Initiative und Zheng findet kein Rezept.

Zheng schlägt erstmals mit über 180 km/h auf und bekommt keine Antwort von Kerber.

Kerber und ihre Vorhand-Longline sind heute beste Freunde. Die Deutsche überrascht Zheng dennoch mit diesem Schlag.

Etwas glücklich aber dennoch erfolgreich schlägt Zheng einen Rückhand-Winner die Linie entlang. Der Schiedsrichter überprüft die Situation, entscheidet aber, dass der Ball gut war.

Kerber serviert gut, baut damit den Punkt auf und bereitet ihren Vorhand-Longline-Winner Lehrbuchartig vor.

Zheng darf als erstes Aufschlagen und startet mit einem Ass durch die Mitte (179 km/h) bestmöglich in den Tie-Break.

Was für ein hin und her in diesem ersten Satz. Kerber kann das Break nicht bestätigen und muss nach einem Doppelfehler zum ungünstigsten Zeitpunkt doch noch in den Tie-Break. Ihr zweiter Aufschlag kam nicht mal in die Nähe der Linie.

Zwei Mal schlägt Kerber eine Vorhand Inside-Out aus der Mitte des Feldes und erwischt Zheng damit auf dem falschen Fuß. Es gibt tatsächlich einen Break-Ball für die Deutsche. Den gewinnt Kerber nach einem langsamen und langen Ballwechsel, weil Zheng die Geduld verliert und einen Winner-Versuch ins Netz feuert.

Bei eigenem Aufschlag bleibt Kerber stabil und fokussiert. Sie spielt zwei Asse und stellt auf 5:5 im ersten Satz.

Kerber wahrt ihre Chancen auf den Satzgewinn und ist jetzt wieder mutiger unterwegs. Mit einem Vorhand-Winner Inside-Out öffnet sie die Tür zum Break, dank eines Vorhand-Stopps geht sie hindurch.

Kerber wirkt in dieser Phase ein wenig entkräftigt und kann den wuchtigen Rückschlägen von Zheng nicht die nötige Beinarbeit entgegensetzen. Etwas unerwartet geht die Deutsche ohne Punkt aus ihrem eigenen Aufschlagspiel heraus und könnte im nächsten Spiel den ersten Satz verlieren.

Die Chinesin erlaubt sich ihren ersten Doppelfehler, hat dadurch aber keinen Nachteil. Den letzten Punkt sichert sie sich, indem sie Kerber weit Außen auf die Rückhand anspielt und im Anschluss einen Vorhand-Winner Inside-In in die freie Ecke schlägt.

Die Chinesin wird mit jedem Spiel stärker, hat mittlerweile sogar mehr Punkte geholt (15) als Kerber (14) und holt sich mit einem phänomenalem Rückhand-Return-Winner um das Netz das verlorene Aufschlagspiel zurück.

Das Tempo in den Aufschlagspielen ist hoch. Zheng verteilt im ersten Ballwechsel eigentlich ein Geschenk am Netz, lässt Kerber zum Passierschlag ausholen und gibt den Punkt eigentlich schon verloren. Die Deutsche vergibt aber knapp hinter die Grundlinie. Eine weitere Gelegenheit für einen Punktgewinn erhält die 36-Jährige nicht.

Kerber hält das Tempo hoch, hält den Druck aufrecht und durchläuft ihr nächstes Aufschlagspiel in Windeseile. Unerzwungene Fehler hat sich die 36-Jährige bislang noch nicht erlaubt, Zheng hingegen schon sechs.

Zheng stabilisiert sich in ihrem zweiten Aufschlagspiel, hebt die Anzahl ihrer Service-Winner auf vier an und gewinnt ihr erstes Spiel im Match. Ein Break liegt sie dennoch hinten.

Zheng liegt in der Weltrangliste unter den sieben besten Spielerinnen, startet heute aber mit einigen Unforced Errors in dieses Match. Schon jetzt weisen die Statistiken der Chinesin fünf UE auf. Kerber nutzt diese Schwächephase zu Beginn und bestätigt ihr Break.

Wie schon in den Matches zuvor startet Kerber mit großer Leichtigkeit in das Duell mit Zheng. Sofort holt sich die ehemalige Weltranglisten-Erste das Break und startet phänomenal in diese Partie.

Als Vorbereitung auf die Olympischen Spiele nahm Qinwen Zheng bei den Palermo Ladies Open teil. Sie gewann jedes Match, einschließlich dem Endspiel gegen Karolina Muchova. Damit hat die Chinesin vor dem Viertelfinale gegen Kerber acht Siege in gefeiert und ihre Sandplatz-Bilanz im Kalenderjahr 2024 auf 14-4 ausgebaut.

Nach Siegen gegen Naomi Osaka (2:0), Jaqueline Adina Cristian (2:1) und Leyla Annie Fernandez (2:0) trifft Kerber im Viertelfinale auf die 15 Jahre jüngere Chinesin Qinwen Zheng. Die Weltranglisten-Siebte hat, ebenso wie Kerber, erst einen Satz im gesamten Turnier abgegeben.

Herzlich willkommen zum Viertelfinale zwischen Angelique Kerber und Quinwen Zheng bei den Olympischen Spielen 2024. Die Nachrichtig vom Karriereende der deutschen Spielerin hat bereits die Runde gemacht. Vorher arbeitet die ehemalige Weltranglisten-Erste aber noch an ihrem letzten Ziel: Einer Medaille in Paris.