Do., 27. Apr. 2023 11:00 Uhr
13. Partie
Beendet
0.5:0.5
J. Nepomnjasch.
D. Liren
14:20
Fazit
Im vorletzten Spiel der Schach-WM 2023 trennen sich Jan Nepomnjaschtschi und Ding Liren im Rahmen der letzten Weiß-Partie des Russen remis. Damit steht es jetzt vor dem letzten Spiel 6,5 zu 6,5. Heißt also: Wer am Samstag die Partie gewinnt, ist der 17. Weltmeister der Schach-Geschichte. Sollte es hingegen ein weiteres Remis geben, treffen beide Spieler am Sonntag in den Tiebreaks aufeinander. Dabei war es heute zunächst der Chinese der stark aus der Eröffnung kam und nach dem schwächenden Zug 18. f3 von Nepo die Initiative übernahm. Nach dem merkwürdigen Zug 21... Te5 und der Ungenauigkeit 23... De7 konsolidierte der Russe seine Stellung jedoch und stand im Endspiel mit Turm, Läufer und Springer gegen Läuferpaar, Springer und Mehrbauer leicht angenehmer. Weil jedoch kein konkreter Gewinnweg in Sicht war, nahm Jan Nepomnjaschtschi Abstand davon, die Stellung weiter zu kneten, und wickelte über die dreimalige Stellungswiederholung ins Remis ab.
14:11
38... Sc1 | 39. Te1 Sd3 | 40. Te2
Ding Liren kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass die dreimalige Stellungswiederholung an dieser Stelle die beste Option ist, die er hat. Folgerichtig zieht er seinen Springer erneut nach c1, woraufhin auch Jan Nepomnjaschtschi sich nicht lange bitten lässt. Nach der erneuten Zugwiederholung rufen beide Spieler den Schiedsrichter herbei, der das Remis bestätigt. Beide Spieler reichen sich die Hände.
14:08
37. Te1 Sd3 | 38. Te2
Jan Nepomnjaschtschi scheint nichts zu sehen, was ihm eine Gewinnchance verspricht, woraufhin er die dreimalige Stellungswiederholung anstrebt. Kurioserweise ist es jetzt Ding Liren, der nach der ersten Zugwiederholung inne hält und nicht etwa sofort auf den Remis-Zug aufspringt, sondern nach 38. Te2 jetzt selbst noch einmal Zeit investiert und tiefer in die Stellung schaut.
36.
14:03
36... Sc1
Ding Liren findet einen interessanten Weg, um vorsichtig mal beim Russen anzuklopfen und auszuloten, wie viel Interesse Nepo noch an der Partie hat. Nach Tc2 Sd3 und Te2 Sc1 könnte es jetzt für beide Seiten in die dreimalige Stellungswiederholung gehen.
36.
14:01
36. Te2
Mit Te2 greift der Russe jetzt den e-Bauern ein zweites Mal an, was ihn perspektivisch aber auch den b-Bauern kosten könnte. Eine sehr zweischneidige Entscheidung.
14:01
Wie geht es weiter?
Jan Nepomnjaschtschi rechnet schon länger als sechs Minuten am Brett mögliche Fortsetzungen durch. Weiterhin ist nicht zu erkennen, wie er seinen leichten Vorteil in einen Gewinnversuch umwandeln könnte. Kampflos wird der Russe das Remis aber garantiert nicht geben.
35.
13:53
35... Kf7
Die Leichtfiguren sind im Moment auf stimmigen Feldern. Ding Liren entscheidet sich somit dafür, seinen König zu aktivieren, der im Endspiel üblicherweise zu einer der stärksten Figuren wird.
35.
13:51
35. a5
Der Russe legt jetzt die a-Bauern fest. Das ist auch ein sinnvoller Abwartezug, um sich anzuschauen, was Ding Liren nun machen möchte. Für den Chinesen ist es jetzt gar nicht mal so leicht, einen guten Zug zu finden.
34.
13:48
34... Lc6
Abermals muss auch Ding Liren nicht allzu lange nachdenken. 34... Lc6 ist nahezu alternativlos, um dem Angriff des gegnerischen Springers aus dem Weg zu gehen und weiterhin ein Auge auf den e-Bauern zu haben.
34.
13:47
34. Tc2
Tc2 ist der natürliche Zug, der sich perspektivisch auch direkt um die Deckung des b-Bauern kümmert. Eine gute Fortsetzung des Russen.
13:47
33. Sc3 Sd3
Jan Nepomnjaschtschi setzt mit einem Springer-Zug fort und bedroht mit Sc3 den weißfeldrigen Läufer des Chinesen, der umgehend mit Sd3 antwortet und den gegnerischen Turm angreift. Ding Liren wirkt sehr selbstsicher, dass er diese Stellung remis halten kann.
13:45
Kein Gewinnweg in Sicht
Jan Nepomnjaschtschi nimmt sich die Zeit, tief in die Stellung zu schauen. Er hat zwar einen kleinen Vorteil. Ein Gewinnweg ist jedoch nicht am Horizont erkennbar, sofern Ding Liren sich keine ernsthafte Ungenauigkeit leistet. Noch hält der Chinese seine Stellung sehr gut beisammen. Mit einer Dreiviertelstunde auf der Uhr und der Zeitkontrolle in Sicht kann der Russe sich dennoch die nötige Zeit nehmen, nach den bestmöglichen Varianten zu suchen. Wie bereits im neunten Spiel ist er der einzige Spieler, der hier noch ernsthafte Chancen darauf hat, die Partie mit dem vollen Punkt zu beenden. Entsprechend lange und ehrgeizig dürfte der 32-Jährige die Stellung noch kneten.
13:40
31... Txc7 | 32. Lxc7 Ld5
Ding Liren nimmt das Angebot an, die Türme zu tauschen. Nachdem Jan Nepomnjaschtschi ebenfalls schlägt, entwickelt der Chinese seinen weißfeldrigen Läufer nach d5.
31.
13:39
31. Tc7
Nach wie vor kann Jan Nepomnjaschtschi risikofrei mit völlig natürlichen Zügen fortsetzen. Er bietet mit Tc7 den Abtausch zweier Türme an, womit der Chinese ohne Schwerfigur auf dem Brett verbleiben würde.
30.
13:38
30... Lc6
Ding Liren gießt mit 30... Lc6 weiteres Öl auf das ohnehin schon in Flammen stehende Brett. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Spiel mit dem Feuer, obschon die Stellung objektiv noch auf Remis steht. Der Chinese muss dennoch mit maximaler Präzision spielen. Eine Ungenauigkeit kann ihn die Partie und damit vermutlich auch die WM kosten.
29.
13:35
29... Lc5+ | 30. Kh2
Ehe er sich um den weißfeldrigen Läufer kümmert, gibt Ding Liren noch ein Schach auf c5. Der Russe zieht seinen König, der auf f1 in Tf8+ gelaufen wäre, auf das logische Feld h2.
29.
13:33
29. Td7
Genau das macht der 32-jährige Russe jetzt auch. Td7 bedroht konkret den weißfeldrigen Läufer des Chinesen, worum Ding Liren sich nun kümmern muss. In der Stellung sind jetzt extrem viele Fallstricke enthalten. Das Potenzial für den chinesischen Großmeister, fehlzugreifen, ist deutlich gestiegen. Jan Nepomnjaschtschi hat es definitiv leichter, gute Züge zu finden.
28.
13:31
28... Sb4
Ding Liren entwickelt seinen Springer jetzt nach b4, von wo aus er perspektivisch wohl auf dem Feld d3 landen soll. Der Zug wirkt dennoch ungenau, da der Chinese unter Umständen nicht ausreichend viel Zeit für diese Umgruppierung hat. Jan Nepomnjaschtschi könnte Mit Td7 direkt zum Gegenangriff übergehen.
28.
13:26
28. Tfd1
Der russische Großmeister investiert insgesamt sieben Minuten und setzt dann mit Tfd1 fort. Damit ist es jetzt an Ding Liren, sich über eine stimmige Fortsetzung im Klaren zu werden.
13:26
Koordination ist gefragt
Nachdem die Damen vom Brett verschwunden sind, muss Jan Nepomnjaschtschi mehrere Fragen beantworten: Welche Figuren will er auf dem Brett halten und welche würde er gerne abtauschen? Was sind die optimalen Felder für seine Figuren? Und wie verhindert er, dass die Bauern am Damenflügel vom Brett verschwinden, woraufhin ein Remis hoch wahrscheinlich wäre?
13:20
27. Dxe4 fxe4
Jan Nepomnjaschtschi denkt nicht übermäßig lange nach und schlägt dann die gegnerische Dame. Ding Liren schlägt logischerweise direkt mit dem f-Bauern zurück. Damit verbleibt der Chinese nun mit Mehrbauer und Läuferpaar, während Jan Nepomnjaschtschi die Qualität mehr hat. Objektiv betrachtet ist das ein ausgeglichenes Endspiel, in dem der Russe jetzt aber tendenziell wieder etwas aktiver steht.
13:18
25. Lg3 Txe4 | 26. fxe4 Dxe4
Jan Nepomnjaschtschi findet 25. Lg3 natürlich, woraufhin Ding Liren umgehend die Qualität opfert und den weißfeldrigen Läufer auf e4 schlägt. Der Russe nimmt mit dem f-Bauern zurück und sein chinesischer Kontrahent bietet mit 26... Dxe4 nun den Abtausch der Damen an.
13:16
Nepo ebenfalls unter einer Stunde
Jan Nepomnjaschtschi kann seinen weißfeldrigen Läufer natürlich nicht wegziehen, weil der dahinter befindliche Springer auf e2 hängt. Lg3 mit Angriff auf den gegnerischen Turm ist der logische Zug, der auch Txe4 provoziert, denn nach Te6 könnte es mit Lxd5 Lxd5 und der Gabel Sf4 weitergehen, was dem Russen vermutlich sogar eine Gewinnstellung bescheren würde. Entsprechend verpflichtend ist 25. Lg3 jetzt eigentlich, weshalb es etwas verwunderlich ist, dass Jan Nepomnjaschtschi noch nachdenkt.
24.
13:12
24... f5
Wow! Nach über neun Minuten entscheidet sich Ding Liren mit einer Restzeit von 45 Minuten und 25 Sekunden, die für weitere 16 Züge reichen müssen, für den sehr konkreten Bauern-Vorstoß 24... f5. Das ist ein sehr zweischneidiger Zug, der dem Chinesen theoretisch noch um die Ohren fliegen könnte. Es ist allerdings auch das klare Signal an Jan Nepomnjaschtschi, dass auch Ding Liren mit den schwarzen Steinen auf Sieg spielt.
13:11
Ding Liren denkt nach
Möglicherweise hat der Chinese perspektivisch mit dem Qualitätsopfer auf e4 geliebäugelt, das durch den jüngsten Damen-Zug des Russen jedoch aus der Stellung genommen wurde. Überdies ist der Bauer auf c4 jetzt nicht mehr zu verteidigen. Um den Ausgleich zu behalten, schlägt die Computer-Engine schon eine alles andere als triviale Variante vor: 24... De8 25. Txc4 Txc4 26. Dxc4 Se3 27. Lxe3 Lxe4 28. fxe4 Txe4 29. Ld4 Txe2 30. Lc3 Te6. In den meisten anderen Varianten käme Ding Liren wohl nicht mehr drum herum, die Qualität zu geben. Bestes Spiel beim Russen natürlich vorausgesetzt.
24.
13:03
24. Dd4
Jan Nepomnjaschtschi aktiviert nun seine Dame, die er auf d4 zentralisiert. Damit konsolidiert der Russe seine zuletzt noch so passive Stellung weiter. Objektiv betrachtet dürfte die Partie damit wieder sehr ausgeglichen sein.
23.
12:58
23... De7
Auch die Fortsetzung des chinesischen Großmeisters sieht jedoch sehr unnatürlich aus. Auf e7 blockiert die Dame den schwarzfeldrigen Läufer und stellt dort keine wirklichen Drohungen auf. Beide Spieler haben bei ihren letzten Zügen ein Stück weit den Faden verloren.
23.
12:53
23. Se2
Nach vier Minuten setzt Jan Nepomnjaschtschi mit 23. Se2 fort. Der Rückzug des Springers sieht nicht allzu ambitioniert aus. Andererseits ist es bei der vergleichsweise passiven Stellung des Russen auch gar nicht mal so einfach, Fortschritte zu erzielen.
22.
12:49
22... Tc8
Nach ebenfalls zwei Minuten des Nachdenkens, womit Ding Liren als erster Spieler unter eine Stunde Restzeit rutscht, zieht der 30-jährige Chinese dieses Mal den offensichtlichen Zug. Mit 22... Tc8 verteidigt er seinen angegriffenen Bauern und bringt gleichzeitig auch die letzte noch nicht entwickelte Figur ins Spiel.
22.
12:47
22. Tc1
Jan Nepomnjaschtschi denkt nur zwei Minuten lang nach und setzt dann mit Tc1 fort, was den gegnerischen c-Bauern angreift. Ding Liren könnte sich hierum mit Tc8 kümmern. Vielleicht hat der chinesische Großmeister aber auch den nächsten überraschenden Zug schon vorausgeplant.
21.
12:44
21... Te5
Nach 25 Minuten des Nachdenkens bringt Ding Liren nun einen sehr unerwarteten Zug aufs Brett. Te5 ist zwar sehr ambitioniert und aggressiv, wirft aber auf den ersten Blick den aufgebauten Vorteil des Chinesen wieder weg. Entsprechend spannend ist die Frage, worauf Ding Liren hiermit hinaus möchte.
12:37
Noch immer kein Zug
Ding Liren schaut seit bereits mehr als 17 Minuten auf das Brett und grübelt über seine nächsten Schritte. Jan Nepomnjaschtschi tigert derweil im Hintergrund nervös auf und ab. Der Russe wirkt heute weitaus weniger selbstbewusst als an den letzten Spieltagen, was sich auch darin widerspiegelt, dass er bereits eine Dreiviertelstunde seiner Zeit verbraucht hat.
12:26
Ding Liren rechnet
Eigentlich ist Tb8 völlig offensichtlich. Trotzdem nimmt sich der chinesische Großmeister, der bislang keinerlei Probleme auf der Uhr hat, die nötige Zeit, um tiefer zu rechnen und eventuell etwas Besseres zu finden. Schon über sechs Minuten sitzt Ding Liren am Brett und denkt nach.
12:19
20. exd5 Sxd5 | 21. Le4
Die Züge 20. exd5 Sxd5 sind sehr verpflichtend und werden entsprechend schnell ausgeführt. Jan Nepomnjaschtschi fesselt anschließend den gegnerischen Springer. Ding Liren kann sich hieraus aber mit der ganz simplen Antwort Tb8 befreien. Dort steht der Turm ohnehin hervorragend und schaut bereits auf den Punkt b2 - eine Schwäche in der russischen Stellung.
19.
12:18
19... d5
Ding Liren kehrt umgehend aus dem Ruheraum zurück und zieht, ohne weitere Zeit zu verlieren, sofort den verlockenden Angriffszug aufs Zentrum: 19... d5.
19.
12:10
19. Lf2
Jan Nepomnjaschtschi denkt fast genau neun Minuten lang nach und setzt dann mit 19. Lf2 fort. Das bietet seinem Gegner nun auch die durchaus interessante Möglichkeit, mit d5 direkt das Zentrum zu attackieren und weitere Linien zu öffnen.
18.
12:07
18... Lf8
Ding Liren stützt nun seinen potenziell auch über Sf5 mal angreifbaren Punkt h6 mit dem bereits vorbereiteten Zug 18... Lf8. Die Stellung spielt sich im Moment für den Chinesen deutlich leichter, der weitaus weniger Schwächen hat, um die er sich kümmern muss. Zu allem Überfluss hat Ding Liren aktuell sogar mehr Zeit auf der Uhr. Viel spricht gerade nicht für den Russen, der sich das Leben mit dem Zug des f-Bauern perspektivisch definitiv nicht leichter gemacht hat.
18.
12:06
18. f3
Sechs Minuten steckt Jan Nepomnjaschtschi nun in seine Überlegungen und führt dann tatsächlich den sehr schwächenden Zug 18. f3 aus. Das ist mindestens als Ungenauigkeit, wenn nicht sogar als Fehler zu werten.
12:02
17. Sxc4 bxc4
Jan Nepomnjaschtschi hat seine Entscheidung getroffen und tauscht den Springer auf c4 ab. Ding Liren nimmt umgehend zurück. Damit hängt jetzt der Bauer auf e4. Ein Zug wie f3 ist viel zu schwächend und verbietet sich. Möglicherweise sollte der Russe jetzt daher auf Aktivität setzen, den Bauern als verloren abhaken und mit einem Zug wie De2 zum Gegenangriff auf c4 ansetzen.
11:58
Nepomnjaschtschi rechnet am Brett
Der russische Großmeister muss jetzt eine alles andere als leichte Entscheidung treffen. Der erste Impuls ist natürlich, den unangenehmen Springer auf c4 mit Sxc4 abzutauschen. Damit verliert Nepo allerdings auch den eigenen Springer, der aktuell den Bauern auf e4 gemeinsam mit dem weißfeldrigen Läufer deckt - eine Figur, die vom gegnerischen Läufer auf b7 und dem Springer auf f6 angegriffen wird. Folgerichtig dürfte dieser Schlag-Zug schon eine Ungenauigkeit sein. Sich den schwarzfeldrigen Läufer schlagen zu lassen, kann aber auch nicht die Lösung sein. Die Figur hat jedoch mit f4 nur ein potenzielles Feld. Der Russe muss sich somit überlegen, ob Lf4 ihn in dieser Stellung perspektivisch voranbringt.
11:51
16. Sxd4 Sc4
Jan Nepomnjaschtschi lässt ebenfalls noch drei Minuten verstreichen, ehe er mit 16. Sxd4 fortsetzt. Ding Liren setzt daraufhin umgehend mit Sc4 fort und greift damit den schwarzfeldrigen Läufer des Russen an.
15.
11:48
15... cxd4
Ding Liren könnte den offenkundigen Zug 15... cxd4 natürlich auch sofort ausführen. Trotzdem nimmt sich der Chinese weitere acht Minuten, um wirklich auf Nummer sicher zu gehen. Dann erfolgt der Schlag-Zug.
11:39
14... exd4 | 15. cxd4
Ding Liren schaut fünf Minuten in die Stellung und setzt dann mit dem Schlag-Zug fort. Auch Jan Nepomnjaschtschi schlägt umgehend zurück.
14.
11:33
14. d4
Nach fast 14 Minuten setzt Jan Nepomnjaschtschi nun tatsächlich mit 14. d4 fort und strebt eine Öffnung des Zentrums an. Entsprechend interessant verspricht die Stellung jetzt zu werden.
11:23
Nepo denkt erstmals nach
Jetzt denkt auch der Russe erstmals länger nach und zieht nicht mehr sofort. Das hat auch einen gewichtigen Grund. Hat Jan Nepomnjaschtschi schließlich im Sinn, mit d4 das Zentrum zu öffnen, dann muss er es jetzt machen, da er es sonst nicht mehr zu solch potenziell guten Konditionen bekäme. Eine Beispielvariante wäre: 14. d4 exd4 15. cxd4 cxd4 15. Sxd4. Die Frage lautet nur, ob Nepo eine solche Stellung gerne spielen und anstreben möchte.
13.
11:19
13... h6
Nach weiteren knapp sechs Minuten des Nachdenkens setzt Ding Liren mit 13... h6 fort. Das Feld g5 soll kontrolliert werden. Perspektivisch soll überdies der schwarzfeldrige Läufer auf f8 gezogen werden, wodurch etwaige Einschläge auf h6 aus der Stellung genommen werden. Entsprechend vernünftig ist diese ruhige Fortsetzung, mit der der Chinese den Angriff am Damenflügel ignoriert.
11:13
12... Te8 | 13. a4
Ding Liren setzt mit der Entwicklung seines Turms nach e8 fort, woraufhin Jan Nepomnjaschtschi aus dem Ruheraum zurückkehrt und umgehend mit 13. a4 einen Angriff am Damenflügel initiiert. Der russische Großmeister hat bislang gerade einmal zwei Minuten und 49 Sekunden für 13 Züge gebraucht.
12.
11:10
12. Sbd2
Auch die Fortsetzung des russischen Großmeisters mit 12. Sbd2 ist noch ein ganz normaler Zug. Trotzdem kann Ding Liren jetzt die extrem hohe Geschwindigkeit nicht mehr mitgehen und muss etwas inne halten. Schon fünf Minuten schaut der Chinese in die Stellung, um die Pläne zu verstehen, die der Russe mit dem ungewöhnlichen Zug 10. Le3 langfristig anstreben möchte. Neben Vorstößen am Damenflügel könnte auch d4 perspektivisch mal eine Idee von Nepo sein. Ding Liren muss folgerichtig einige Varianten berechnen, um die möglichst genaue Fortsetzung zu finden.
11:10
10... Sa5 | 11. Lc2 c5
Ding Liren will noch nicht zu viel Zeit verschenken und setzt daher zunächst gegen den nach wie vor extrem schnell ziehenden Jan Nepomnjaschtschi mit den natürlichen Zügen 10... Sa5 und 11... c5 fort. Auch das sind noch völlig normale Spielzüge.
10.
11:07
10. Le3
Jetzt packt Jan Nepomnjaschtschi doch noch eine Überraschung aus. 10. Le3 ist ein absoluter Nebenzug, der Ding Liren definitiv aus der Vorbereitung reißen dürfte. Der Chinese muss erstmals tiefer reinschauen.
11:07
6... b5 | 7. Lb3 d6 | 8. c3 O-O | 9. h3 Lb7
Beide Spieler blitzen die Züge aufs Brett und folgen bislang den Hauptvarianten. Normale Züge. Keine Überraschungen.
11:05
4. La4 Sf6 | 5. O-O Le7 | 6. d3
Auch dieses Mal geht die Partie wieder mit 6. d3 in die Martinez Variante. Hat der Russe hier noch eine Nebenvariante vorbereitet?
11:03
3... a6
Ding Liren nimmt von der Berliner Verteidigung Abstand. Kommt vielleicht abermals die Martinez Variante mit 6. d3 aufs Brett? Schon mehrfach eröffnete Jan Nepomnjaschtschi beim diesjährigen WM-Kampf auf diese Weise.
11:01
2. Sf3 Sc6 | 3. Lb5
Jan Nepomnjaschtschi geht tatsächlich zum bereits fünften Mal im Rahmen der Schach-WM 2023 in die Spanische Partie. Der Erfolg gibt ihm Recht. Verloren hat er keines dieser Spiele. Die Frage ist nur, ob Ding Liren nun die Chance nutzt, um mit 3... Sf6 in die Berliner Verteidigung zu gehen.
1.
11:00
1... e5
Auch Ding Liren hat nichts Abenteuerliches vorbereitet, sondern ermöglicht es Jan Nepomnjaschtschi, mit 1... e5 wieder in die Spanische Partie zu gehen, sofern der Russe das im Sinn hat.
1.
11:00
1. e4
Jan Nepomnjaschtschi bleibt seinem Standardrepertoire treu und eröffnet abermals mit 1. e4.
10:51
Hat der Russe noch eine unverbrauchte Idee in der Hinterhand?
Bislang hat Jan Nepomnjaschtschi nur einmal mit 1. d4 überrascht und ansonsten nach 1. e4 e5 stets die Spanische Partie gesucht, in der er Ideen wie die verzögerte Abtauschvariante jedoch schon gezeigt hat. Auch könnte Ding Liren in der Spanischen Partie erneut in die sehr zähe Berliner Verteidigung gehen. Hat der Russe somit noch eine unverbrauchte Eröffnungsidee in der Hinterhand, dann wäre heute der letzte Zeitpunkt, sie aufs Brett zu bringen.
10:44
Nepomnjaschtschi muss seine letzte Weiß-Partie nutzen
Am Montag hatte Jan Nepomnjaschtschi nicht allzu viel Interesse daran, mit den weißen Figuren auf Sieg zu spielen, weshalb das bislang kürzeste Spiel des WM-Kampfs nach weniger als zwei Stunden im Remis endete. Heute jedoch spielt der Russe das letzte Mal mit Weiß. Gibt es wieder nur ein Remis, könnte Ding Liren womöglich am Samstag seinerseits mit den weißen Figuren auf Sieg spielen. Eine weitere ruhige Partie kann der Russe sich somit eigentlich nicht erlauben.
10:37
Wie reagiert Nepo auf die Niederlage?
Jan Nepomnjaschtschi sah gestern schon wie der sichere Sieger aus. Im Colle-System erarbeitete er sich mit einer ganzen Reihe an starken Zügen einen signifikanten Vorteil, ehe er völlig ohne Not die Kontrolle verloren hat. Der ebenfalls nervöse Chinese konnte zwar die ersten drei Fehler des Russen nicht bestrafen. In vergleichsweise ausgeglichener Stellung stellte Jan Nepomnjaschtschi dann jedoch einzügig die Partie ein, was sich Ding Liren nicht mehr nehmen ließ. Auf der anschließenden Pressekonferenz gab der russische Großmeister sich zwar locker und unbeeindruckt. Unweigerlich werden aber Erinnerungen an die WM 2021 wach, als er gegen Magnus Carlsen im Zuge mehrerer grober Patzer am Ende völlig eingebrochen ist.
10:25
Alle Zeiger wieder auf Null
Nach vier Remis in Folge konnte Ding Liren in der gestrigen Partie mit den weißen Figuren seinen dritten Sieg bei der Schach-WM 2023 davontragen und auf 6,0 zu 6,0 ausgleichen. Damit sind alle Zeiger nun wieder auf Null gewandert. Weil der Gesamtsieger 7,5 Punkte benötigt, wird es heute überdies keine Entscheidung geben. Die Frage, wer sich zum 17. Schachweltmeister aller Zeiten krönt, kann frühestens am Samstag beantwortet werden. Auch die für Sonntag angesetzten Tiebreaks sind noch möglich.
10:21
Willkommen zurück zur Schach-WM 2023
Willkommen zurück aus Astana! Hier findet heute die 13. und vorletzte Partie der Schach-WM 2023 zwischen Jan Nepomnjaschtschi und Ding Liren statt. Los geht es wie immer um 11:00 Uhr.
Direkter Vergleich
- Begegnungen
- 19
- Siege Jan Nepomnjaschtschi
- 3
- Siege Ding Liren
- 4
- Unentschieden
- 12
Letzte Spiele
So., 30. Apr. 2023 14:00 Uhr
4. Partie Schnellschach
Jan Nepomnjaschtschi
J. Nepomnjasch.
14:00
0.0
1.0
D. Liren
Ding Liren
Beendet
3. Partie Schnellschach
Ding Liren
D. Liren
13:00
0.5
0.5
J. Nepomnjasch.
Jan Nepomnjaschtschi
Beendet
2. Partie Schnellschach
Jan Nepomnjaschtschi
J. Nepomnjasch.
12:00
0.5
0.5
D. Liren
Ding Liren
Beendet
1. Partie Schnellschach
Ding Liren
D. Liren
11:00
0.5
0.5
J. Nepomnjasch.
Jan Nepomnjaschtschi
Beendet