Carlos Alcaraz heißt der verdiente Gewinner des Achtelfinals gegen den Italiener Matteo Berrettini, der Spanier zieht mit einem Viersatzerfolg (3:6, 6:3, 6:3, 6:3) ins Viertelfinale ein. Nachdem letztes Jahr im Achtelfinale Schluss war, ist es schon jetzt das beste Ergebnis in der noch jungen Karriere des spanischen Riesentalents. Berrettini entschied den ersten Satz verdient für sich, hatte danach trotz ordentlicher Leistung aber keine Chance mehr gegen die so starke und selbstbewusste Nummer eins der Welt. Vor allem die Aufschlagstärke fehlte dem Zverev-Besieger, der im Duell mit der deutschen Nummer eins noch 15 Asse schlug - heute waren es in einem Satz mehr nur neun. Bei Alcaraz stach erneut die geringe Fehleranfälligkeit sowie die beeindruckende Spielintelligenz heraus. Im Viertelfinale wird der Spanier es dann mit dem ebenfalls 20-jährigen Holger Rune zu tun haben. Danke fürs Mitlesen und eine schöne Woche!

Und der ist es dann! Alcaraz bringt nach einem kurzen Return Berrettinis hinter die Vorhand guten Druck. Der Italiener möchte den Ball per Rückhand zurückbringen, trifft den Schläger aber nicht richtig. Carlos Alcaraz steht im Wimbledon-Viertelfinale!

Aufschlag nach außen, die Rückhand folgt in die andere Seite. Matchball Nummer vier.

Berrettini hält sich im Spiel! Das liegt aber gerade an Alcaraz, der offensichtlich das Match mit einem Ass im zweiten Aufschlag beenden möchte. 204 km/h schnell ist er, über die Netzkante springt der Service jedoch ins Aus.

Das Publikum freut sich natürlich nochmal, erhofft es sich gerade doch noch eine Verlängerung. Alcaraz hat etwas dagegen und jagt ein Ass nach außen.

Wieder vergeben! Alcaraz legt sich Berrettini eigentlich nahezu perfekt zurecht, arbeitet sich mit gut verteilten Vorhandschlägen vor. Am Netz tritt er zum Vorhandvolley an, gibt diesem aber zu viel Druck mit. Einstand.

Berrettini returniert flach und mit starkem Winkel, so schnell kann Alcaraz nicht reagieren und schießt die Rückhand ins Netz. Noch ein Matchball für den Weltranglistenersten!

Alcaraz spielt gut in die verwaiste Vorhandecke von Berrettini. Der kommt zwar noch zum Ball gesprintet, drischt ihn aber ins Netz. Zwei Matchbälle!

Ein Rückhandreturn von Berrettini fliegt in hohem Bogen zu weit und hinter die Grundlinie, der nächste Ballwechsel gehört ihm aber. Der Rasenplatzspezialist spricht sich nochmal lautstark Mut zu.

Carlos Alcaraz hat einen Servicewinner geschlagen, doch vermeintlich war der Ball im Aus. Das will der junge Spanier nicht glauben und beanstandet eine Challenge, er ist damit erfolgreich.

Der junge Spanier hat die bessere Länge in seinen Schlägen, Berrettini macht so schließlich den Fehler. Break für die Nummer eins der Welt, war das bereits die Vorentscheidung?

Ass durch die Mitte zum 15:30. Doch Alcaraz hat die richtige Antwort parat, nimmt einen Vorhandschlag enorm hoch und knallt ihn als Winner in die Vorhandseite des Gegenübers. Zwei Breakbälle!

Alcaraz returniert eigentlich klar in die Rückhandseite, doch Berrettini will den Ball unbedingt umlaufen. Das ist nicht das richtige Rezept, den Inside-Out-Schlag pfeffert er ins Netz. 0:30 und eine bedrohliche Situation für den Römer.

Berrettini rückt ans Netz vor, bekommt einen flachen Ball mit der Vorhand aber nicht über dieses. Der solidere Spieler steht aktuell eher auf der anderen Seite des Courts.

Alcaraz erweckt nicht den Eindruck, als wolle er dem Publikum diesen Wunsch erfüllen. Nach der Pause hat er bereits das Aufschlagspiel zu Null gewonnen, das wiederholt er nun.

Das Publikum hat sich aktuell auf die Seite des Weltranglisten-38. geschlagen, der hier 2021 das Finale spielen durfte. Das ist natürlich nicht ganz uneigennützig, denn die Tennisfans wollen einfach gerne einen fünften Satz sehen.

Ein Ass nach außen bringt dem 27-jährigen Herausforderer das 40:15 und zwei Spielbälle, ein Vorhandreturn von Alcaraz fliegt hinter die Grundlinie. 3:3-Ausgleich nach Spielen.

Unkonventionell returniert Alcaraz einen auf den Körper servierten Aufschlag von Berrettini in der Hocke mit hohem Schläger. In der Rally ist er von Beginn an in der Defensive, bis sein italienischer Kontrahent einen Schmetterball ins Netz jagt.

Erst eine Vorhand, dann eine Rückhand Berrettinis fliegen zu weit. Dann ist ein Rückhandreturn fehlerhaft, zu Null gewinnt Alcaraz das Spiel.

Vor der Pause hatte Berrettini das Aufschlagspiel bestritten, nun ist also wieder die Nummer eins der Welt an der Reihe. Alcaraz legt gleich mal mit einem perfekten Vorhandwinner in die offene Rückhandseite von Kyrgios los.

Das Dach ist eingefahren, das Flutlicht erhellt den Platz. Alcaraz und Berrettini hatten schon kurz Zeit, sich wieder warm zu schlagen. Es kann also weitergehen!

Kommando zurück: Beim Stand von 2:2 im vierten Satz wird das Match dann doch unterbrochen, damit das Dach geschlossen werden kann. Damit wird es eine etwa 20-minütige Unterbrechung geben, ehe es weitergehen wird.

Berrettini hat keine Probleme mit seinem Service Game und gewinnt es auch dank zweier Vorhandwinner zu Null.

Auf dem Court No. 1 hat Holger Rune seinen Matchball verwandelt und wird damit der Viertelfinalgegner des hier siegreichen Akteurs sein.

Der Stuhlschiedsrichter hat soeben mit Berrettini diskutiert, der Italiener war sichtlich aufgeregt. Doch zunächst bleibt das Dach offen.

Dank eines Volleywinners und eines erzwungenen Fehlers von Berrettini gewinnt Alcaraz sein Service Game.

Übrigens hatte Matteo Berrettini in der zurückliegenden Pause zwischen den Spielen angefragt, ob die Dunkelheit auf dem Centre Court mal unter die Lupe genommen werden könnte, er hätte gerne ein geschlossenes Dach. Verantwortliche haben sich der Sache wohl angenommen und sehen sich das gerade an.

Berrettini wartet sehr lang, meldet dann aber doch noch eine Challenge an. Der Schiedsrichter hat kein Problem mit der späten Anfrage - und tatsächlich: Der zweite Aufschlag des Spaniers war im Aus, was bedeutet: Doppelfehler.

Für das nächste Highlight sorgt Alcaraz Sekunden später: Mit viel Effet zirkelt er einen Vorhand-Passierschlag um Berrettini herum auf den Rasen. 15:0.

Derweil hat Berrettini sein Aufschlagspiel ohne Probleme durchbekommen. Ein Ass und ein Vorhandwinner inside out waren die Highlights des Spiels.

Übrigens: Im Parallelmatch zwischen dem dänischen Youngster Holger Rune und Grigor Dimitrov wird der Viertelfinalgegner von Alcaraz/Berrettini ermittelt. Auch die Beiden befinden sich im vierten Satz, in dem Holger Rune mit 5:2 in Führung liegt, der ebenfalls 20-Jährige könnte mit einem weiteren gewonnenen Spiel den Viertelfinaleinzug perfekt machen.

Aus dieser komplizierten Situation befreit der 20-Jährige sofort wieder. Er erzwingt Fehler beim Gegenspieler, serviert dazu sein erstes Ass.

Was ist denn nun los? Zwei Doppelfehler in Folge macht Alcaraz, kein guter Start in den vierten, potenziell entscheidenden Satz.

Ein frühes Break spielte Carlos Alcaraz im dritten Satz natürlich in die Karten. Denn bei eigenem Aufschlag zeigt sich der junge Spanier mit Ausnahme des verlorenen Breaks in Satz eins enorm stabil, hat in den Durchgängen zwei und drei nur einen Breakball zugelassen. Berrettini schlug in diesem dritten Satz mehr Winner (12:8), das glich Alcaraz mit einer immer noch beeindruckend guten Fehlerquote aus (unforced errors 7:11).

Und dieses Mal kann Berrettini nicht mehr parieren. Er probiert selbst mit seinem Vorhandschlag inside in Druck auszuüben, visiert jedoch ein paar Zentimeter zu weit. Alcaraz führt mit 2:1 nach Sätzen!

Das gibt einen Daumen von Berrettini: 167 km/h bekommt Alcaraz auf den Vorhandschlag, Wahnsinn! Dazu ist der noch klasse platziert. Der nächste Satzball.

Bei der zweiten Breakchance möchte Alcaraz es zu genau machen. Der 20-Jährige legt einen Vorhandstopp genau an die Netzkante, die von dieser aus zurück ins eigene Feld fällt.

Zwei Breakbälle also. Nummer eins wehrt Berrettini mit einem starken Aufschlag ab, Alcaraz returniert hinter die Grundlinie.

Eine variantenreiche Rally beendet der Weltranglistenerste standesgemäß mit einem tollen Vorhandlob in den hinteren Winkel, da läuft Berrettini umsonst.

Seine Aufschlagstärke kann Berrettini heute nicht so gut ausspielen wie in den vergangenen Matches, er hat deutlich mehr Punkte bei Aufschlag abgegeben als Alcaraz. Der führt mit 30:15 im Returnspiel und ist nur noch zwei Punkte entfernt von der 2:1-Satzführung.

Aus der Mitte heraus verteilt Alcaraz die Bälle gut, forciert so den Rückhandfehler des italienischen Gegenübers. 40:30 also, ein Spielball. Und den verwandelt der Spanier mit einem Servicewinner.

Ein defensiver Rückhand-Slice von Berrettini fällt nur ganz knapp nicht ins Feld. Wichtig für Alcaraz, der damit zum 30:30 bei eigenem Service ausgleicht.

Beide Akteure laufen enorm viel, sind beinahe ständig in Bewegung. Das liegt auch daran, dass beide enorm variantenreich und vor allem mit schnellen, harten Schlägen spielen - echtes Rasentennis. Berrettini bringt sein Aufschlagspiel mal wieder zu Null durch.

Drei Vorhandwinner in Folge packt Alcaraz aus und markiert so die 4:2-Führung nach Spielen.

Die Aufschlagquoten beider Spieler sind ordentlich, aber nicht überragend. Nur eine sticht heraus: Die gewonnener Punkte nach zweitem Service. Weniger als die Hälfte aller Punkte beim zweiten Aufschlag hat Berrettini gemacht - nur 46%.

Per Smashwinner wehrt Berrettini den einen Breakball ab, ein Ass wird gefolgt von einem gefühlvollen, technisch feinen Vorhandvolleystopp. Drei starke und vor allem wichtige Punkte für den Rasenplatzspezialisten, der ein Doppelbreak von Alcaraz verhindern kann.

Alcaraz bekommt hinter eine Rückhand ordentlich Umdrehungen und bringt sie zudem enorm flach über das Netz. Berrettini ist überrascht und bekommt den schwierigen Half-Volley nicht über die Spielfeldbegrenzung in der Mitte.

Ein weiterer Vorhandwinner beschert Berrettini einen Spielball, der nach einem fehlerhaften Rückhand-Slice wieder dahin ist.

So nah liegen Genialität und Fehler beieinander: Erst donnert Berrettini einen komplizierten, aber machbaren Schmetterball ins Netz, dann schweißt er einen tollen Inside-Out-Winner perfekt in den hinteren Winkel.

Auch das ist ein richtig starker Schlag: Alcaraz zieht eine Rückhand die Linie herunter, platziert sie nahezu perfekt. Berrettini sprintet in die Vorhandecke, bekommt den Schläger noch irgendwie an den gelben Filzball. Ihn kontrolliert herüberzubringen wäre aber zu viel des Guten. 3:1 nach Spielen für den Weltranglistenersten.

Weil der auch Spielball Nummer drei nicht ausnutzt, geht es doch noch über Einstand. Berrettini schickt einen Rückhandreturn ins Netz, Vorteil Auf.

Da muss sogar Alcaraz applaudieren: Als der Spanier vorrückt, kontert Berrettini mit einem Rückhand-Slice, den er longline als Passierschlag einsetzt. Der passt perfekt und findet die optimale Lücke zwischen Seitenlinie und dem nach vorne laufenden Alcaraz.

Erfolgreicher Vorhandstopp und zwei Servicewinner, Alcaraz geht mit 40:0 in Führung und arbeitet daran, das Break zu bestätigen.

Alcaraz packt zu! Aus der Rückwärtsbewegung heraus will er einen komplizierten Schmetterball spielen, traut sich den aber zu und hält mit voller Überzeugung drauf. Das wird belohnt, Smashwinner zum 2:1!

Auch diesen wehrt Berrettini ab, es ist insgesamt der neunte Breakball, den er verteidigt. Nach einem Punktgewinn von Alcaraz muss er das nochmal wiederholen.

Alcaraz findet seinerseits mit einem genialen Vorhandwinner einen starken Winkel, erarbeitet sich mit 150 km/h den fünften Breakball.

Der 27-Jährige aus Rom holt sich den eigenen Spielball mit einem Vorhandwinner, nutzt diesen aufgrund einer schwachen Vorhand im nächsten Ballwechsel jedoch nicht aus.

Doch Berrettini macht Alcaraz das Geschenk des vierten Breakballes, verpackt als zu niedriger Rückhandschlag, der gegen die Netzkante fliegt. Berrettini ist weit in der Rückhandecke und spielt Inside-Out-Schläge, Alcaraz antwortet mit Cross-Rückhänden. Eine davon fliegt zu weit, Einstand.

Beim zweiten Aufschlag von Berrettini geht Alcaraz vor, will aggressiv returnieren. Das gelingt jedoch nicht, er schickt die Rückhand zu weit. Alle drei Breakbälle abgewehrt, Einstand.

Nummer eins mit guten Grundlinienschlägen, Nummer zwei mit einem Ass abgewehrt. Einen Breakball hat Alcaraz noch...

Aktuell resultieren jedoch zu viele Fehler daraus, zwei unforced errors und ein erzwungener Fehler sorgen für einen 0:40-Rückstand des Italieners - bei eigenem Aufschlag. Drei Breakbälle für die Nummer eins der Welt.

Berrettini geht mit seiner eigentlich starken Vorhand mal wieder mehr ins Risiko, feuert sie hier daher knapp hinter die Grundlinie.

Doppelfehler Nummer zwei kann sich Alcaraz wohl leisten, weil er mit ansonsten guten Services sich zügig zwei Spielbälle holt. 40:15.

Es bleibt der einzige Punktgewinn von der Nummer eins der Welt in diesem Spiel. Mit Servicewinnern und guten, überzeugten und wuchtigen Schlägen kann Berrettini das Aufschlagspiel erfolgreich gestalten.

Stark, wie reaktionsschnell Alcaraz da am Netz ist. In Windeseile bekommt er den Schläger noch an den Ball, gewinnt im Duell am Netz somit die erste Rally.

Carlos Alcaraz hat in der Mitte des zweiten Satzes das Ruder herumgerissen, gewann zwischendurch zehn Ballwechsel in Folge und holte in dieser Phase das entscheidende Break. Berrettini zeigte sich im zweiten Durchgang nicht so widerstandsfähig und muss wieder mehr Überzeugung in sein Spiel bekommen, zudem wieder aktiver werden. Besonders beeindruckend sind die 13 Winner, die Alcaraz im zweiten Satz schlug und die lediglich drei unerzwungenen Fehlern gegenüber stehen.

Stark ausgeguckt! Alcaraz wartet lange mit der Entscheidung, wohin er schlägt. Als Berrettini dann die Bewegung in die Rückhand-Ecke macht, schiebt der junge Spanier den Ball inside in als Slice auf den Rasen. Satzausgleich!

Die unforced errors schraubt Alcaraz mit einer zu weiten Vorhand nach oben, inzwischen sind es zehn - was immer noch eine starke Bilanz ist. Bleibt nur noch ein Satzball übrig.

Doppelfehler zum 40:15 - der erste in diesem Match. Damit hat Berrettini immerhin eine Statistik mehr, in der er die besseren Zahlen hat.

Etwa in die gleiche Richtung fliegt ein starker Rückhandschlag nach zuvor gut verteilten Schlägen. 40:0, drei Satzbälle.

Doch der Satzausgang liegt nun natürlich in den Händen von Alcaraz, der nun ausservieren kann. Inside out platziert er einen Vorhandwinner perfekt, so kann das funktionieren.

Sein Aufschlagspiel bringt Berrettini nun aber ohne große Probleme durch. Ein Ass hat er geschlagen, den Spielball verwandelt der Wimbledon-Finalist von 2021 dann mit einem Rückhandvolleystopp.

Übrigens: Allein der Gesamtstatistik zufolge ist Alcaraz der deutlich stärkere Spieler. Nicht nur hat der 20-Jährige insgesamt mehr Punkte gewonnen (54:47), auch in beinahe allen anderen Statistiken ist der Weltranglistenerste besser. Nur bei den Assen (3:2) und der Quote genutzter Breakchancen ist Berrettini besser. Bei den Winnern (17:15) und insbesondere den Fehlern ohne Not (8:16) dominiert Alcaraz.

Drei der letzten vier Spiele wurden nun zu Null gewonnen, eines davon als Break. Berrettini serviert nun gegen den Satzausgleich.

In eigentlich recht hohem Bogen spielt Alcaraz einen Rückhandstopp, der dafür super platziert ist. Die nächste Rückhand kommt als Passierschlag daher, dann returniert Berrettini zu lang. Wieder locker gewonnenes Aufschlagspiel, wieder zu Null.

Ein Ass durch die Mitte besiegelt das zu Null gewonnene Service Game, 4:2.

Ein klar gewonnenes Aufschlagspiel könnte Berrettini wieder etwas zurück in die Spur bringen. Und tatsächlich bekommt er wieder mehr Speed in seine Schläge, zieht zügig auf 40:0 davon.

Zehn Punkte in Folge hat Alcaraz gewonnen, dann ist wieder Berrettini an der Reihe und verhindert zumindest das zweite zu Null verlorene Spiel. Nach einem Rückhandfehler ist das Returnspiel dennoch bald Geschichte und Berrettini liegt mit 1:4 nach Spielen zurück.

Alcaraz spielt in dieser Phase aber auch starkes Tennis. Vom Netz aus kontrolliert er einen Ballwechsel, gewinnt ihn schließlich per Rückhandvolley. In der nächsten Rally ist ein Vorhandwinner entgegen Berrettinis Laufrichtung der gewinnbringende Schlag.

Weil Berrettini auch die folgenden beiden Rallys verliert, hat Alcaraz plötzlich drei Breakbälle. Und er returniert mit guter Länge, Berrettini pfeffert schließlich eine Vorhand ins Netz. Break zum 3:1 - und das zu Null!

Quer über den Platz segelt ein genialer Rückhandcross-Passierschlag von Alcaraz. Berrettini würde den Ball erreichen, lässt ihn aber in dem Glauben, er fliege ins Aus, vorbeizischen. Von wegen - der Ball landet genau auf der Seitenlinie.

Ansonsten geht das Service Game des Spaniers schnell über die Bühne, er gibt nur einen Punkt ab und stellt nach Spielen auf 2:1.

Around the net! Berrettini spielt am Netz stehend eine Rückhand in irrem Winkel kurz cross, Alcaraz erläuft den Ball auf der anderen Seite und erwischt den Rückhandschlag. Er befindet sich so weit außen, dass er den Ball am Netzpfosten vorbei flach ins gegnerische Feld schlägt. Zu Recht gibt es einen lautstarken Szenenapplaus.

Berrettini bleibt cool und erzwingt in guten Schlägen den Fehler des Spaniers. Beim Servicewinner kurz darauf wird Alcaraz mal etwas lauter, er schreit fluchend über den gesamten Court. Das ändert jedoch nichts daran, dass er das Break abschreiben kann - Berrettini gleicht nach Spielen aus.

Doch bei 30:30 hat gewinnt Alcaraz wieder den Punkt, hat den insgesamt vierten Breakball auf dem Schläger.

Da wollte Berrettini zu viel, eine aggressive Vorhand schießt er meilenweit ins Aus. Das macht er im nächsten Ballwechsel besser, schlägt inside out den Winner. Wichtig, denn er lag mit 0:30 bei eigenem Aufschlag zurück.

Den nächsten Spielball lässt sich Alcaraz dann aber nicht mehr nehmen, drängt Berrettini mit guten Schlägen zurück, bis der Italiener einen hohen Defensivschlag seitlich ins Aus setzt.

Vorteil Auf, Spielball für den 20-Jährigen. Der serviert nach außen und geht vor, wird von einem kurz cross gespielten Rückhandreturn aber überrascht. Ebenfalls kurz cross will der Spanier antworten, bringt den Ball aber nicht über das Netz.

Und am Spielniveau ändert das bei Berrettini nichts, der Römer hat kurz darauf den nächsten Breakball. Alcaraz wehrt mit einem starken Gewinnschlag ab, insgesamt war dieses Auftaktspiel des zweiten Satzes nur so gesäumt von Winnern.

Kurzer Schockmoment: Berrettini rutscht auf dem Rasen weg, bei dieser Bewegung musste das Knie einiges aushalten. Hat es aber offensichtlich, denn nach kurzem Check und der Erkundigung von Alcaraz geht es weiter.

Zverev-Schreck Matteo Berrettini führt nach einer knappen Dreiviertelstunde und einem gespielten Satz (6:4) gegen Carlos Alcaraz. Nach etwas nervösem Start gab es bis zum Stand von 4:3 kein Break, dann packte Berrettini eine Gelegenheit beim Schopfe und breakte zum 5:3. Der Italiener hat mehr Winner geschlagen, aber auch etwas mehr unforced errors gemacht - insgesamt duellieren sich die beiden Protagonisten aber auf ähnlichem Level.

Der Satz geht an Berrettini! Einen erneut guten Aufschlag kann Alcaraz nur hoch returnieren, Berrettini rückt so vor und schießt eine harte Rückhand cross auf den Rasen. Alcaraz kommt noch mit dem Schläger ran, mehr ist aber nicht möglich.

Alcaraz kann mit einer starken Cross-Vorhand den ersten Satzball abwehren, doch Nummer zwei folgt nur Sekunden später, weil Berrettini im Einstand erneut einen Servicewinner schlägt.

Klasse Aufschlag durch die Mitte. Da kommt Alcaraz mit der Rückhand zwar noch dran, kann den Return aber nicht kontrollieren.

Beim Vorhandvolley ist Berrettinis Handgelenk nicht fest genug und Sekunden später erarbeitet Alcaraz sich mit guter Beinarbeit einen erfolgreichen Passierschlag. 30 beide.

Der Italiener serviert also nun zum Satzgewinn. Alcaraz verliert den ersten Ballwechsel, weil ein Rückhandstopp die Netzkante nicht überschreiten will. Ein Servicewinner später führt Berrettini mit 30:0.

Bei Breakball Nummer zwei ergreift Berrettini dann aber die Chance. Ein cross gespielter Rückhand-Slice von Alcaraz fällt wohl knapp ins Seitenaus. Der amtierende US-Open-Sieger möchte das überprüft wissen, dieses Mal ist die Challenge jedoch nicht erfolgreich.

Berrettini hat das Break eigentlich auf dem Schläger, er hat die Rückhand umlaufen, steht weit vorne im Feld und hat beim Inside-In-Schlag eigentlich massig Zeit. Doch er schweißt den Ball ins Netz.

Drei vermeidbare Vorhandfehler in den letzten vier Schlägen sind eine zu hohe Quote bei Alcaraz. Im gesamten Match zuvor waren dem Spanier erst drei unforced errors unterlaufen. Das bestraft Berrettini mit einem Smashwinner, hat jetzt zwei Breakchancen.

Eine Vorhand von Alcaraz fliegt zu weit, Berrettini führt nach Spielen wieder mit 4:3.

Am Netz kann Berrettini mit einem Rückhandvolley erneut einen erfolgreichen Stoppball spielen. Beide Stoppbälle kommen aber nicht als Winner daher, weil Alcaraz seinen Schläger noch dranbekommen hat. Der Spanier ist unfassbar schnell und agil in den Beinen.

Der 27-Jährige aus Rom bleibt coool, stoppt den Ball mit der Vorhand und viel Gefühl hinter das Netz. Der Weg für Alcaraz ist zu weit.

Berrettini probiert in einen Inside-Out-Schlag etwas Geschwindigkeit zu bekommen, doch gibt dem Ball zu viel Powert mit. 30:40, Breakball für Alcaraz.

Berrettini spielt einen variantenreichen Ballwechsel, probiert es schließlich mit einem Rückhandstopp. Der ist jedoch zu kurz. 15 beide.

Alcaraz gewinnt sein Aufschlagspiel nach einem Returnfehler seines Gegenübers zu Null. Nach einem nervösen Start beider Akteure sind sie nun stabiler, nach sechs Spielen gibt es noch kein Break.

Weil Berrettini auch den zweiten Spielball liegen lässt, steht er kurz darauf einem Breakball gegenüber. Er wehrt ihn ab und dreht das Aufschlagspiel im Einstand dann zu seinen Gunsten, greift beim nächsten Spielball dann zu. 3:2 nach Spielen.

Der Italiener umläuft den Ball und schlägt in die recht offene Rückhandseite. Alcaraz sprintet herüber und jagt den Ball aus vollem Lauf am vorgerückten Berrettini vorbei als Longline-Passierschlag auf den Court.

Eigentlich ist die Rückhand nicht gerade der Paradeschlag von Berrettini, nun schießt er aber bereits den zweiten sehr starken Rückhandwinner auf das Grün.

Sonst ist es ein souveränes Aufschlagspiel des 20-Jährigen, er gewinnt es zu Null und hat nun auch sein erstes Ass in der Statistik.

Beeindruckend: Alcaraz geht nach gutem Aufschlag zum Serve-and-volley vor. Berrettini returniert aber kurz und kompliziert, Alcaraz muss einen Half-Volley spielen. Und das macht er auch noch richtig frech, zielt entgegen Berrettinis Laufrichtung an die Grundlinie.

Unter anderem ein Ass und zwei Vorhandwinner sorgen für ein aus italienischer Sicht entspannteres zweites Service Game von Berrettini.

Alcaraz bittet zum ersten Mal die Technik zur Unterstützung. Bei einem aus gegebenem Ball fordert er die Challenge - und das zu Recht. Denn der Schuss hat wohl die Linie gekratzt. Verwandelter Spielball zum 1:1 statt Einstand.

Jetzt bekommt der 20-Jährige erstmals richtig Speed auf den Schläger. Mit zielgerichteten Vorhandschlägen drängt er Berrettini zurück, um den Ball dann inside in am Italiener vorbeizudonnern.

Auch der Spanier beginnt eher nervös, bislang ist das Niveau des Matches überschaubar. Nach einem einfachen Fehler von Alcaraz stellt er mit einem Servicewinner wieder gleich, 30 beide.

Der erste Winner der Partie - das Ass ausgenommen - kommt von Berrettini. Nach kurzem Vorhandschlag von Alcaraz zieht der Römer eine Rückhand wuchtig durch, Alcaraz kann nur hinterherschauen.

Dann folgen zwei gute Aufschläge, mit dem ersten davon macht er den Punkt gleich, im nächsten Ballwechsel muss er noch auf den Rückhandfehler von Alcaraz warten. Dann ist das erste Spiel aber doch zu Gunsten des italienischen Aufschlägers entschieden.

Den ersten Breakball verteidigt Berrettini, übt über gute Schläge Druck aus, bis Alcaraz einen Defensivschlag in hohem Bogen hinter die Grundlinie setzt. Dorthin fliegt auch die nächste Vorhand des Spaniers, der die Breakbälle vorerst nicht nutzen kann.

Dann wird bereits das erste Ass bejubelt. An dem nervösen Beginn Berrettinis ändert das nichts, ein einfacher Vorhandschlag fällt nicht ins Feld. Zwei Breakbälle für Alcaraz.

Berrettini schlägt zuerst auf. Gegen Zverev hatte der Italiener 15 Asse serviert. Heute muss er vorerst zweimal über den zweiten Aufschlag gehen, verliert beide Rallys dann mit einfachen Fehlern.

In den vergangenen Minuten haben sich beiden Akteure warm geschlagen, nun ist auf dem Heiligen Rasen alles angerichtet. Die Favoritenfrage gestaltet sich kompliziert: Normalerweise ist Alcaraz der bessere Spieler, doch das große Faustpfand von Berrettini ist die Stärke auf Rasenplätzen.

Dreimal trafen Alcaraz und Berrettini bis dato aufeinander, zwei der drei Begegnungen hat der spanische Youngster für sich entschieden. Auf Rasen fand keines der Spiele statt, dafür haben die beiden einmal bei einem Grand-Slam-Turnier Bekanntschaft gemacht. Das Australian-Open-Match war das einzige, welches Berrettini gewann, es ging über fünf Sätze.

Das spanische Wunderkind Carlos Alcaraz fühlt sich eigentlich auf den Sandplätzen der Welt am wohlsten. Den Nachweis, dass er auch auf Rasenplätzen gute Leistungen zeigen kann, erbrachte Alcaraz im Vorfeld von Wimbledon. Nachdem er seine vorherigen zehn Titel auf ATP-Ebene allesamt auf Sand oder Hartplätzen feierte, war in London der erste Turniersieg auf Rasen fällig.

Der Turnierweg hätte für Berrettini kaum schwieriger sein können. Schon das Los in Runde eins war mit Landsmann Lorenzo Sonego recht kompliziert, in Runde zwei wartete mit Alex de Minaur der erste gesetzte Spieler (Berrettini ist aufgrund der verletzungsgeprägten Zeit nicht gesetzt). Am Samstag gab es dann das Duell mit der deutschen Nummer eins, in einem hochklassigen Match hatte Berrettini gegen Alexander Zverev vor allem in den entscheidenden Momenten des Matches die Nase vorne. Zeigt der 27-Jährige heute eine ähnliche Leistung, wird es wohl auch für Alcaraz schwer ihn zu besiegen.

Matteo Berrettini hatte in den letzten Monaten mit Verletzungen zu kämpfen und schien vor Wimbledon nicht auf dem Level zu spielen, auf dem er sich noch vor mehr als einem Jahr befand. Doch der Ort, an dem Berrettini seinen größten Karriereerfolg feierte (Wimbledon-Finale 2021), scheint als Brustlöser zu wirken. Der Römer spielt wieder sein bestes Tennis und hat in den letzten Tagen gezeigt, warum für ihn wie für kaum einen anderen aktuellen Spieler das Prädikat "Rasenplatzspezialist" gilt.

Inzwischen hat Ons Jabeur das Match 6:0, 6:3 gewonnen, damit ist der Platz frei für das letzte Centre-Court-Match des Tages.

Matteo Berrettini musste in den letzten Tagen ein ordentliches Programm herunterspulen. Aufgrund des vielen Regens, der den Zeitplan in Wimbledon durcheinanderwarf, hat der Italiener Donnerstag, Freitag und Samstag spielen müssen. Gestern konnte Berrettini dann zumindest mal für einen Tag etwas herunterfahren. Bei Alcaraz sah der Kalender zumindest etwas besser, sein Erstrundenmatch konnte der Spanier immerhin am Dienstag bestreiten, ebenfalls Freitag und Samstag wartete dann Runde zwei und drei.

Gespielt wird auf dem Centre Court. Auf diesem duellieren sich aktuell noch Ons Jabeur und Petra Kvitová. Die Tunesierin, die letztes Jahr in Wimbledon als erste afrikanische Frau ein Grand-Slam-Finale erreichte, hat den ersten Satz zu Null gewonnen. Im zweiten Durchgang hat die Tschechin Kvitová soeben auf 3:4 verkürzt. Im Anschluss an das Match sind Alcaraz und Berrettini dann an der Reihe.

Einen guten Abend und herzlich willkommen zum letzten Wimbledon-Achtelfinale! Der spanische Titelfavorit Carlos Alcaraz wird von Zverev-Bezwinger Matteo Berrettini herausgefordert.