Damit scheitert Barbora Krejčíková wie vor zwei Jahren im Viertelfinale und kann sich fortan auf die Doppelkonkurrenz mit Laura Siegemund konzentrieren. Dagegen steht Aryna Sabalenka zum zweiten Mal nach 2023 im Halbfinale und wird es dort im Duell der beiden verbliebenen Turnierfavoritinnen mit Coco Gauff zu tun bekommen. Von dieser Stelle soll es das gewesen sein. Vielen Dank für Mitlesen und bis bald!

Nach 71 Minuten gewinnt Aryna Sabalenka dieses Viertelfinale gegen Barbora Krejčíková mit 6:2 und 6:3. Dem wuchtigen Spiel der an zwei gesetzten Belarussin war die Tschechin nicht gewachsen. Dabei wusste die 25-Jährige auch mit Präzision und Ballgefühl zu gefallen. Kleinere Phasen mit etwas Unsicherheit und ein paar Fehlern zu viel überwand die Vorjahressiegerin schnell. Krejčíková war zu weit von ihrer Normalform entfernt, um etwas ausrichten zu können. Vor allem der Aufschlag war lange ein Problem. Zwar steigerte sich die Weltranglistenelfte dann ein wenig, aber das war zu wenig, um eine ernsthafte Gefahr für Sabalenka werden zu können.

Sabalenka spielt mit der Vorhand den Angriffsball. Der aber streift die Netzkante. Dennoch marschiert die Weißrussin nach vorn und hat dann Glück, dass ihr Krejčíková die Rückhand auf den Schläger spielt. So kann die Titelverteidigerin das Match mit einem Rückhandvolley beschließen.

Drei Rückhandfehler ohne Not - und schon hat Sabalenka drei Matchbälle.

Damit steht Krejčíková nun mit dem Rücken zur Wand, muss gegen den Matchverlust servieren. Und der erste Punkt geht wegen eines leichten Rückhandfehlers weg. Und es schließt sich gleich noch einer an. So wird sich die an neun gesetzte Tschechin hier nicht noch einmal aufbäumen können.

Dann scheint die Belarussin rechtzeitig wieder in Fahrt zu kommen. Da sitzt mal wieder eine Vorhand. Im Anschluss schlägt Sabalenka zweimal stark auf und holt sich das Spiel zum 5:3.

Sabalenka erlaubt sich ihren zweiten Doppelfehler. Im anschließenden Ballwechsel macht das Krejčíková gut, bestimmt den Rhythmus und treibt die Widersacherin in den Fehler.

In dieser Phase gelingt Sabalenka nicht viel, die Titelverteidigerin produziert reihenweise Fehler. Und als Krejčíková ihr zweites Ass in diesem Match gelingt, hält die Tschechin ihr Service und verkürzt auf 3:4.

Eine Breakmöglichkeit wehrt Sabalenka ab und patzt dann in der Tat richtig leichtfertig. Nach guten Aufschlag marschiert die Weißrussin nach vorn und semmelt einem Schmetterball in die Maschen. Wie im ersten Durchgang kann sich Krejčíková ein Break zurückholen.

Jetzt attackiert Krejčíková einen zweiten Aufschlag der Kontrahenten mit einem wuchtigen Vorhandreturn. Das beschert der Tschechin drei Breakbälle!

Viel spricht nicht mehr für Krejčíková. Sabalenka muss sich schon selbst ein Bein stellen. So vielleicht mit dieser Rückhand longline, die an der Netzkante hängenbleibt. 0:30!

Bei beiden Breakchancen hält Krejčíková gut dagegen, wehrt aber nur eine ab. Danach hat die 28-Jährige trotz des gut abgebauten Ballwechsels das Nachsehen, weil eine Rückhand knapp seitlich im Aus landet. Das ist das Break zum 4:1 für Sabalenka!

Krejčíková hat inzwischen tatsächlich eine viel höhere Quote erster Aufschlage. Nur macht sie daraus weiterhin zu wenig. Und über den Zweiten geht nach wie vor gar nichts. So bald die Tschechin mal in einem Ballwechsel etwas kurz wird, ist Sabalenka sofort da und packt in diesem Fall den Vorhand-Winner aus. Zwei Breakbälle!

In ihrer Situation schmerzt jeder leichte Fehler umso mehr. Gerade wenn es Krejčíková mal wirklich gut gespielt hat und jetzt den Rückhandvolley in die Maschen setzt.

Nach einem guten Aufschlag geht Sabalenka nach und hat den Mut für den Drive-Volley mit der Rückhand. Das ist der Spielgewinn zum 3:1.

186 Stundenkilometer - das ist Ass Nummer drei. Sabalenka untermalt ihre Power immer auch akustisch. So wirkt das ganze noch dynamischer.

Ihre zweite Breakmöglichkeit nutzt Sabalenka, macht erneut gleich mit dem cross gespielten Vorhandreturn Druck. Krejčíková verzieht ihre Vorhand und gibt ihr Service schon wieder her.

Sabalenka ist schnell auf den Beinen, erläuft einen Vorhandstopp. Der Rest ist Formsache. Einen leichten Vorhandfehler später sieht sich Krejčíková drei Breakbällen gegenüber.

Krejčíková weiß, dass beim Aufschlag mehr kommen muss. Prompt unterläuft ihr bereits der dritte Doppelfehler. Zur Sicherheit trägt so etwas nicht bei.

Trotz aller Wucht packt Sabalenka einen technisch schweren Vorhandball aus, der ganz nah an der Linie dran ist, weiß immer wieder auch mit Präzision zu gefallen. Mit einem weiteren Vorhand-Winner macht die Weißrussin das Spiel zu Null zu.

Doch dann läuft es besser, Krejčíková gelingt sogar ein erstes Ass. Und letztlich zieht die 28-Jährige die Sache zu 15 durch, darf zum 1:0 vorlegen.

Und nun muss Krejčíková auch noch den zweiten Durchgang eröffnen. Mit einem Doppelfehler lässt sich das nicht gut an.

Nach nur gut einer halben Stunde hat Aryna Sabalenka den ersten Satz in der Tasche. Nur ganz zu Beginn unterliefen der Belarussin ein paar Fehler. Dann aber kam die Weltranglistenzweite in Fahrt und rollte phasenweise mit ihrer Wucht über Barbora Krejčíková hinweg. Die Tschechin schlägt bislang einfach zu schlecht auf, um hier irgendetwas ausrichten zu können.

Schnell liegen drei Satzbälle bereit. Und Sabalenka serviert das zu Null aus, schlägt zum Abschluss durch die Mitte auf. Abermals ist das allenfalls eine Art Not-Return von Krejčíková, der im Netz landet.

Sabalenka liefert auch die besseren Aufschlagwerte - bestätigt dies jetzt mit einem Service-Winner. Und wenn die 25-Jährige schon über den Aufschlag Druck aufbauen kann, was soll Krejčíková dann noch ausrichten?

Eine Breakchance macht Krejčíková mit der Rückhand zunichte. Doch dann bricht die Urgewalt schon wieder über sie herein. Mit einem hohen Rückhandball versucht die Tschechin, Tempo rauszunehmen, doch die Filzkugel erlangt zu spät Bodenkontakt. Das bedeutet das Break zum 5:2 für Sabalenka!

Insgesamt unterlaufen Krejčíková zu viele Fehler - zwei ohne Not erst mit der Vorhand dann mit der Rückhand. Wieder gibt es zwei Breakbälle!

Das aber ändert nichts daran, dass Krejčíková schlecht serviert. Der Erste kommt nur mit unter 50 Prozent. Und über den Zweiten hat die 28-Jährige erst zwei Punkte gemacht. Jetzt gibt es auch noch den ersten Doppelfehler.

Zunächst hält Sabalenka mit ihrem zweiten Ass dagegen. Im nächsten Ballwechsel kommt ihr die Netzkante in die Quere. Das lädt Krejčíková ein, die spielt die Rückhand gegen den Lauf der Widersacherin und holt sich ein Break zurück.

Jetzt unterläuft Sabalenka der ersten Doppelfehler dieses Matches. 0:30! Vielleicht bekommt Krejčíková jetzt ja einen Fuß in die Tür. Es schaut ganz so aus, denn die Weißrussin prügelt eine Rückhand ins Aus und bietet drei Breakbälle an.

Dann will der Erste wieder nicht. Prompt knallt ihr Sabalenka den inside-out gespielten Vorhandreturn um die Ohren. Der Druck ist zu groß, Krejčíková wird in den Rückhandfehler getrieben und verliert ihr nächstes Aufschlagspiel.

Immerhin kommt der ersten Aufschlag jetzt zweimal gut bei der Tschechin, das beschert ihr freie Punkte. Um den Breakball kommt Krejčíková dennoch nicht herum.

So sehr wir die Wucht der Weißrussin preisen, die kann das auch mit Gefühl. Dieser Rückhandstopp ist eine Augenweide. Was auch immer Krejčíková probiert, die Tschechien droht schon so ein wenig, überrollt zu werden.

Sabalenka serviert stark. Und wenn da nur ein Not-Return zurückkommt, kann sich die Titelverteidigerin stellen, gewaltig ausholen. Und wo diese Bälle dann landen, wächst meist kein Gras mehr. So auch in diesem Fall - 3:1!

Sabalenka kommt immer besser in Fahrt. Und wenn das passiert, ist die 25-Jährige schwer zu stoppen. Da ist das erste Ass. Und dann wieder so eine Rückhand longline! Da ist nicht nur Dampf drauf, die ist auch höchst präzise gespielt.

Dann muss Krejčíková mal wieder über den Zweiten gehen. Sabalenka macht gleich mit dem Rückhandreturn Druck und prügelt im Anschluss die Vorhand cross zum Break. Da streckt sich die Gegnerin vergeblich.

Krejčíková wirkt viel filigraner, deutet mehr Spielwitz an. Der aber hilft ihr nicht weiter, als Sabalenka aus der Defensive eine Vorhand longline übers Netz wuchtet. Und als der Tschechin dann ein leichter Rückhandfehler unterläuft, gibt es die ersten beiden Breakbälle.

Dann bricht die Urgewalt erstmals richtig über Krejčíková herein. Sabalenka knallt einen Aufschlag durch die Mitte, geht nach. Den hohen Not-Return der Tschechin macht die Belarussin mit dem kompromisslosen Smash weg.

Sabalenka kann ja auch nicht anders. Diese Wucht ist nun mal ihre große Stärke. Und gerade kommen die Bälle etwas besser, die Fehler werden weniger. Noch fehlt der Weltranglistenzweite ein Winner.

Jetzt bekommt Sabalenka den Return hin, treibt die Kontrahentin in den Rückhandfehler. Im Anschluss wird die Weißrussin beim Rückhandreturn wieder zu lang. Damit nutzt Krejčíková ihren dritten Spielball zum 1:0.

Sabalenka fackelt nicht lang, haut gleich von Beginn an gewaltig auf die Filzkugeln drauf. Dabei fehlt ihr das nötige Maß. Danach serviert Krejčíková in den Körper, schafft sich so die Möglichkeit auf den Vorhandwinner und drei Spielbälle.

Jetzt eröffnet Krejčíková das Match, muss zu Beginn gleich den zweiten Aufschlag bemühen. Doch Sabalenka wuchtet ihren Rückhandreturn etwas übermotiviert in die Maschen.

Zum siebten Mal treffen beide Spielerinnen in einem offiziellen Tennismatch aufeinander. Gleich das erste 2020 in Linz war eines von drei Dreisatzduellen. Insgesamt behielt Sabalenka sechsmal die Oberhand. Krejčíková holte ihren einzigen Sieg 2023 in Dubai, obwohl die Weißrussin damals den ersten Durchgang 6:0 gewonnen hatte. In der vergangenen Saison begegnete man sich viermal. Die Damen sind da, gleich geht es los.

Sabalenka konzentriert sich mittlerweile auf Einzel und marschierte bislang überaus souverän durchs Turnier – ohne einen einzigen Satzverlust. Die einzige gesetzte Gegnerin – Lesia Tsurenko (28) – fertigte die Belarussin in 52 Minuten zweimal 6:0 ab. Auch die Minskerin nahm 2017 einen ersten vergeblichen Anlauf in der Qualifikation und steht seit 2018 zum siebten Mal im Hauptfeld der Australian Open – mit dem Triumph im vergangenen Jahr als Höhepunkt.

In Melbourne fand Krejčíková ihren Rhythmus, hatte inzwischen auch schon jede Menge Gelegenheit, sich einzuspielen. Von den vier Einzelmatches gingen drei über drei Sätze, zweimal musste die an elf gesetzte Rechtshänderin zweieinhalb Stunden ackern, bekam es aber noch nicht mit einer gesetzten Gegnerin zu tun. Hinzu kamen drei Doppelmatches, die an der Seite von Laura Siegemund problemlos über die Bühne gingen. Auch hier steht die Tschechin im Viertelfinale. In der Vergangenheit hat Krejčíková als Einzelspielerin zwischen 2015 und 2019 in Melbourne vergeblich versucht, die Qualifikation zu meistern, stand erst 2020 endlich mal im Hauptfeld und tut das nun zum vierten Mal. Ihre bestes Ergebnis (Viertelfinale 2022) hat sie in diesem Jahr also bereits wiederholt.

Und Krejčíková hat auch als Einzelspielerin bereits für Aufsehen gesorgt – als French-Open-Siegerin 2021. In zwölf Endspielen auf der Tour hat die Tschechin sieben Turniersiege klargemacht. In die neue Saison jedoch startete die 28-Jährige zunächst nicht gut, scheiterte beim 500er von Adelaide gleich an ihrer Auftakthürde. Die ehemalige Nummer zwei der Welt wird in der Weltrangliste momentan an Position elf geführt.

Auch im Doppel feierte Sabalenka bereits große Erfolge, war unter anderem Australian-Open-Siegerin 2021. Noch einen Schwung mehr Titel hat Krejčíková mit einer Partnerin an ihrer Seite errungen, ist beispielsweise Olympiasiegerin 2021. Sieben Grand-Slam-Titel sammelten sich über die Jahre – zwei davon in Melbourne (2022, 2023). Dazu kamen noch drei im Mixed – alle bei den Australian Open (2019 bis 2021). An Erfolgen mangelte es in ihrer Karriere nicht – eben gerade auch in Melbourne.

Sabalenka ist Titelverteidigerin. Vor zwölf Monaten errang die Weißrussin in Melbourne ihren ersten und bislang einzigen Grand-Slam-Titel im Einzel. Auch der lange Kampf, endlich mal die Nummer eins der Welt zu werden, hatte zwischenzeitlich mal Erfolg. Derzeit ist die letztjährige US-Open-Finalistin Weltranglistenzweite. Zu Beginn des neuen Tennisjahres stürmte die 25-Jährige beim 500er in Brisbane ins Endspiel und hatte gegen Elena Rybakina das Nachsehen. Das war ihr 25. Finale auf der Tour. Von denen hat sie 13 gewonnen.

Inzwischen hat Novak Djokovic in vier Sätzen gegen Taylor Fritz gewonnen. Damit ist der Platz in Kürze frei für das Frauen-Match. Gegen 11 Uhr MEZ könnte dieses beginnen.

Dafür aber muss Sabalenka natürlich erst einmal an Krejčíková vorbei. Auf dieses Viertelfinale werden wir aller Voraussicht nach noch etwas länger warten müssen. In der Rod Laver Arena wurden heute schon fleißig Überstunden gemacht. Und aktuell haben es auch die Herren Djokovic und Fritz nicht sonderlich eilig. Bis 10:00 Uhr MEZ könnte das locker noch dauern. Zu gegebener Zeit melden wir uns wieder.

Auf dem Papier hat es bei den Frauen ohnehin nur drei, vier Titelkandidatinnen gegeben. Nüchtern betrachtet, sind zwei verblieben. Coco Gauff hat sich den Einzug ins Halbfinale gegen Marta Kostuyk über mehr als drei Stunden bereits hart erkämpft und wartet nun auf ihre Gegnerin in der Vorschlussrunde. Die könnte Sabalenka heißen, das wäre die zweite große Favoritin, die übrig ist. Nur eine von beiden kann es ins Finale schaffen. Es bleibt also genügend Spielraum für weitere Überraschungen. Die gibt es zuhauf im oberen Teil des Tableaus.

Herzlich willkommen zu den Australian Open! Beim Happy Slam in Melbourne sind wir im Viertelfinale angelangt und widmen uns an dieser Stelle der Begegnung zwischen Barbora Krejčíková und Aryna Sabalenka. Das Match soll gegen 9:00 Uhr MEZ beginnen.