Elena Rybakina zieht als inzwischen größte Titelfavoritin ins Wimbledon-Viertelfinale ein, beim Stand von 6:3, 3:0 muss ihre Herausforderin Anna Kalinskaya verletzungsbedingt aufgeben. Das Achtelfinale hatte für die leichte Außenseiterin vielversprechend begonnen, denn Kalinskaya nahm Rybakina sofort den Aufschlag ab und fand deutlich besser in diese Partie. Während Rybakina besser in dieses Match fand und erstarkte, traten bei Kalinskaya erstmals die Beschwerden am rechten Arm auf, nach einem Medical Time Out ging es für die Russin aber vorerst weiter. Die stärkere Spielerin war von nun an dennoch Rybakina, auch wenn Kalinskaya im ersten Satz kämpferisch noch vier Satzbälle abwehrte. Nachdem Rybakina sich im zweiten Satz sofort das Doppelbreak holte, hisste Kalinskaya die weiße Fahne und gab verletzungsbedingt auf. Im Viertelfinale trifft Rybakina auf die Siegerin des Duells Elina Svitolina vs. Xinyu Wang, in dem Svitolina soeben den ersten Satz 6:2 gewonnen hat.

Nach dem Breakball geht Kalinskaya zum Netz, gratuliert ihrer Kontrahentin und signalisiert dem Schiedsrichter, dass sie aufgeben muss. Die Beschwerden am Arm scheinen zu stark zu sein, mit Tränen in den Augen verlässt die 25-Jährige den Platz und ihre starke Wimbledon-Reise endet.

Und das ist dann ganz stark gespielt! Rybakina verteilt die Bälle enorm gut und schickt Kalinskaya von Seite zu Seite, ehe die Nummer vier der Welt den Vorhandwinner in die Seite der Russin spielen kann. Doppelbreak!

In dieser Phase des Matches spielt Rybakina enorm kompromisslos. Die 25-Jährige dominiert aktuell die meisten Ballwechsel, schlägt derzeit auch einige Winner und holt sich den nächsten Breakball.

Im Einstand macht Rybakina das Service Game dann doch sofort zu. Einen ordentlichen Return Kalinskayas entgegen der eigenen Laufrichtung münzt Rybakina aus der Bewegung in einen starken Vorhandwinner longline um, der Servicewinner bestätigt das Break.

Rybakina macht nun ebenfalls den ersten Doppelfehler, auch ihr Aufschlagspiel ist ein enges. Kalinskaya kann aus mittiger Position einen starken Vorhandwinner in Rybakinas Rückhandecke spielen und hat eine Breakchance. Die wehrt Rybakina jedoch mit einem Ass ab.

Mal ein Blick auf die Statistik: Zwar hat Kalinskaya mit 70% eine ordentliche Quote erster Aufschläge im Feld, allerdings gewinnt sie dann zu selten den Punkt. Nur 40% der Punkte nach erstem Service gewann Kalinskaya, 44% sind es beim zweiten Aufschlag.

Doch Kalinskaya gibt den nächsten Ballwechsel her und muss den nächsten Breakball abwehren. Ausgerechnet nun unterläuft ihr allerdings der erste Doppelfehler und Rybakina schnappt sich das Break!

Der zweite Satz beginnt mit einem sehr knappen Aufschlagspiel. Beim Stand von 30:30 macht Rybakina den wichtigen Punkt und holt sich den Breakball, spielt sich in diesem nach vorne. Bei einem hohen Defensivschlag muss sie aus der Rückwärtsbewegung allerdings zum Überkopf-Schlag ansetzen und platziert diesen knapp ins Seitenaus. Einstand.

Die Titelfavoritin Elena Rybakina führt gegen ihre russische Herausforderin Anna Kalinskaya nach einem Satz und ist auf Kurs Viertelfinale. Dabei erwischte die Weltranglistenvierte einen enorm schwachen Beginn und ließ sich gleich das erste Aufschlagspiel abnehmen. Doch nach einer anfangs sehr schwachen Aufschlagquote stabilisierte sich die Kasachin beim Service und hatte in der Mitte des Satzes das Momentum klar auf ihrer Seite, 14 Punkte am Stück gewann sie. Kalinskaya hatte in dieser Phase wohl mit Beschwerden am rechten Arm zu kämpfen, konnte nach einem Medical Time Out aber weitermachen. In der Crunchtime arbeitete sich die Russin dann nochmal zurück und wehrte vier Satzbälle ab, den fünften nutzte Rybakina jedoch aus.

Und der ist es dann! Kalinskaya geht erneut auf den Rückhandcross-Return mit großem Winkel und lässt dabei erneut ihre Vorhandseite offen. Dieses Mal nutzt Rybakina das aus und legt ihren Rückhandwinner in die freie Ecke.

Doch auch der vierte Satzball sorgt noch nicht für die Entscheidung. Kalinskaya hat dabei enorm Glück, denn ihr Rückhandschuss gegen die Netzkante fällt auf der anderen Seite des Netzes herunter. Per Ass holt sich Rybakina Satzball Nummer fünf.

Es geht weiterhin hin und her. Rybakina returniert cross und lässt ihre Vorhandecke erneut sehr frei. Rybakina kann das nicht ausnutzen und legt ihre Rückhand hinter die Grundlinie. Dank eines Returnfehlers der Kontrahentin hat die Favoritin aber kurz darauf den nächsten Satzball.

Rybakina greift am Netz an und setzt Kalinskaya unter Druck. Die Russin möchte den Passierschlag mit der Rückhand longline schlagen, doch verfehlt ins Seitenaus. Wieder Satzball für Rybakina!

Nach einem Netzfehler Rybakinas hat Kalinskaya plötzlich gar einen Breakball. Doch mit einem Ass schiebt Rybakina dieser Möglichkeit zügig einen Riegel vor - vorerst...

Den ersten gibt Rybakina mit einer fehlerhaften Vorhand her, beim zweiten returniert Kalinskaya dann gut und kann sich so einen Vorteil erspielen. Die Linie herunter spielt sie dann einen toll platzierten Rückhandwinner. Zwei Satzbälle abgewehrt, Einstand!

Rybakina ist dabei eiskalt, schlägt etwa zwei Vorhandwinner und geht schnell mit 40:15 in Führung. Zwei Satzbälle für die Nummer vier der Welt!

Eine Rückhand von Kalinskaya fliegt nur ganz knapp ins Aus hinter der Grundlinie. Die letzten 14 Punkte gingen allesamt an die Favoritin, die das Momentum deutlicher kaum auf ihrer Seite haben könnte. Break zum 5:3.

Kalinskaya beginnt mit einem vermeidbaren Fehler. Dann wird ein cross geschlagener Ball von Rybakina Aus gegeben, doch die Favoritin zückt die Challenge. Es ist eine Millimeter-Entscheidung, die zugunsten der Favoritin ausfällt. Genau andersherum sieht es kurz darauf bei Kalinskaya aus, bei der die Challenge ganz knapp nicht erfolgreich ist. 0:40.

Noch ein paar Mal lässt Kalinskaya den Schläger probeweise durch die Luft sausen und will vorerst weitermachen. Sie schlägt nun mit neuen Bällen auf.

Nun massiert die Physiotherapeutin den rechten Unterarm von Kalinskaya, hat die 25-Jährige etwa Probleme am Handgelenk oder Ellbogen? Hoffen wir, dass sie weiterspielen kann und die Entscheidung auf sportlichem Wege fallen kann!

Doch Anna Kalinskaya scheint Rücken- oder Schulterprobleme zu haben. Sie muss die Physiotherapeutin rufen lassen, die sich ihren Oberkörper nun anschaut.

Das Publikum merkt: Die Favoritin findet langsam in ihren Rhythmus! Zwei Asse serviert die gebürtige Russin, die seit 2018 für Kasachstan antritt. Zwei Servicewinner kommen dazu - vier freie Punkte für Rybakina! Die letzten zehn Punkte hat allesamt Rybakina geholt, das Momentum ist komplett auf ihrer Seite.

Und das Re-Break ist gefühlt eine Sache von Sekunden! Ein unforced error Kalinskayas wird mit drei Breakbällen bestraft, gleich den ersten verwandelt Rybakina mit einem starken Returnwinner.

Beide Spielerinnen machen zu viele Fehler, wenn der Return mit guter Länge mittig gespielt wird. 0:15. Und Rybakina returniert auch beim zweiten Ballwechsel ordentlich, arbeitet sich dann mit guten Schüssen ans Netz und erzielt dort problemlos den Rückhandvolleywinner.

Und tatsächlich gelingt der Favoritin das nun! Rybakina serviert nun stärker und zieht sofort davon. Zu 15 gewinnt sie das Spiel dank schneller Servicewinner und einem Ass.

Rybakina muss bei ihrem ersten Aufschlag stabiler werden. Bislang sind nur drei der 11 ersten Aufschläge gekommen, diese Quote muss sie noch deutlich nach oben schrauben. Immerhin gewinnt sie den ersten Punkt ihres dritten Service Games dank eines Returnfehlers Kalinskayas doch recht einfach.

Ein zu hoher Return Rybakinas und ein Ass nach außen mit enorm starker Platzierung sorgen dann zügig für den nächsten Spielgewinn. 3:1 für die Außenseiterin.

Ein Vorhandschuss von Rybakina ist nur knapp zu weit geschlagen. Der nächste Return hat eine sehr starke Länge und so übernimmt Rybakina sofort die Initiative in der Rally, kann mit druckvollen Schlägen schließlich den Netzfehler Kalinskayas erzwingen. Dennoch ist die 30:15 in Führung.

Ansonsten sind die Ballwechsel in diesem Aufschlagspiel recht umkämpft. Beim Stand von 40:30 gelingt Rybakina dann ein erster Aufschlag sehr gut, per Servicewinner verkürzt die Nummer vier der Welt nach Spielen.

Dieser starke Beginn ist auch einem bislang sehr mutigen Auftritt Kalinskayas zu verdanken. Nun kontert Rybakina mal einen mutigen Schlag: Kalinskaya möchte bei einem Return cross mit starkem Winkel sofort auf den Winner gehen, lässt dadurch aber ihre Vorhandecke komplett frei. Rybakina erläuft den Return und spielt den Rückhandwinner dann in die verwaiste Ecke.

Zwei freie Punkte machen es Kalinskaya dann etwas einfacher, das Break zu bestätigen. Denn Rybakina macht zwei recht einfache Vorhandreturnfehler.

Nun drückt die Favoritin mal etwas aufs Tempo. Den einen Ballwechsel gewinnt sie direkt mit einem kompromisslosen Vorhandwinner mit starkem Winkel. Die nächste Rally muss sie dann etwas mehr aufbauen, um den Gewinnschlag zu erzielen. Einstand!

Kalinskaya verteilt ihre Schläge bis dato besser und erspielt sich somit den nächsten freien Platz in Rybakinas Rückhandecke, spielt den Vorhandwinner longline recht locker in diese. 40:15.

Nach einem Volleywinner schenkt Rybakina den nächsten Return enorm einfach her, 15 beide. Kalinskaya ergreift auch die nächste Möglichkeit und platziert einen Vorhandwinner sehr präzise in die Rückhandecke der Kasachin.

Break zu Null! Rybakina startet im Vergleich zur Herausforderin nervös und verlegt einen einfachen Rückhandschuss ins Seitenaus. Die Außenseiterin geht also gleich mit Break in Führung.

Und es gibt gleich drei Breakchancen für die leichte Außenseiterin! Nach einem Fehler Rybakinas spielt sie einen starken Rückhandpassierschlag cross.

Rybakina serviert zuerst und es geht gleich in eine sehr lange Rally. Kalinskaya findet bei einer Rückhand cross einen starken Winkel, doch sie macht den Punkt nicht zu und Rybakina findet zurück in den Ballwechsel. Das Duell am Netz entscheidet schließlich Kalinskaya für sich, die die Kasachin per Vorhandvolley passiert.

Im Viertelfinale wird die Siegerin übrigens auf die bessere Spielerin des Duells zwischen Elina Svitolina und Xinyu Wang treffen. Die Ukrainerin und die Chinesin spielen beinahe zeitgleich auf dem No.2 Court. Im größten Stadion von Wimbledon sind inzwischen beide Spielerinnen so weit, es geht los!

Beide Spielerinnen wärmen sich aktuell auf, es kann also gleich losgehen auf dem Centre Court! Noch ein schneller Blick auf den direkten Vergleich: Die Favoritin Rybakina führt knapp mit 2:1, wobei sie das letzte Aufeinandertreffen in Rom durch eine Aufgabe Kalinskayas gewann. Auf Rasen gab es noch kein Duell.

Demgegenüber steht Kalinskaya, für die der bisherige Turnierverlauf bei Wimbledon Premiere ist. In den letzten zwei Jahren nahm sie nicht am Turnier in London teil, davor stand nur zweimal ein Erstrundenaus. Generell gelang der Russin erst mit 25 Jahren in diesem Jahr der endgültige Durchbruch in die erweiterte Weltspitze. Nachdem sie sich in den Jahren zuvor erst langsam in die Top 100 hereinarbeitete, machte Kalinskaya dieses Jahr einen großen Sprung. Das hat sie vor allem zwei starken Auftritten auf großer Bühne zu verdanken: dem Viertelfinaleinzug bei den Australian Open und dem Masters-Finale in Dubai, das sie gegen Paolini knapp verlor. Wimbledon reiht sich in diese starken Turniere ein, geht es sogar noch weiter für die aufstrebende Russin?

Angesichts des Favoritinnensterbens ist Elena Rybakina nun wohl die größte Titelfavoritin - und auch ihre Wimbledon-Bilanz bestätigt diese Rolle. Bei drei Teilnahmen verlor sie von bis dato 19 Spielen nur zwei und krönte sich vor zwei Jahren zur Wimbledon-Königin. Kurioserweise ist es ihr einziger Titel auf Rasen, alle anderen Turniersiege feierte sie auf Sand- und Hartplätzen. Der Heilige Rasen von Wimbledon scheint Rybakina aber zu liegen.

Die Herausforderin Anna Kalinskaya hat hingegen noch keinen Satz abgegeben und die Qualifikantin Panna Udvardy sowie die Tschechin Marie Bouzková souverän aus dem Weg geräumt. Gegen Landsfrau Liudmila Samsonova wurde es dann erwartungsgemäß spannend, in der Weltrangliste liegen Kalinskaya (18) und Samsonova (15) nur drei Plätze auseinander. Kalinskaya gewann den umkämpften ersten Satz im Tiebreak und ließ sich den Achtelfinaleinzug im zweiten Satz dann nicht mehr nehmen.

Auf dem Weg ins Achtelfinale hatte es Rybakina mit (aus deutscher Sicht) bekannten Namen zu tun. In der ersten Runde hatte die Kasachin gegen die Rumänin Elena-Gabriela Ruse keine großen Probleme. Laura Siegemund stellte Rybakina da schon mehr vor Herausforderungen und zwang sie in den dritten Satz, den die Nummer vier der Welt aber gewann (6:3, 3:6, 6:3). Gegen die ehemalige Nummer eins der Welt Caroline Wozniacki wurde es dann überraschend deutlich, Rybakina dominierte die 33-jährige Wildcarderin und gewann mit 6:0, 6:1.

Sieben der Top-Ten-Spielerinnen sind bereits in den ersten drei Runden aus dem Turnier geflogen wie etwa die Roland-Garros-Siegerin Iga Świątek in Runde drei oder aber verletzungsbedingt nicht angetreten, namentlich Aryna Sabalenka. Mit Coco Gauff verabschiedete sich im gestrigen Achtelfinale die achte Top-Ten-Spielerin aus dem Turnier, Stand jetzt steht also nur die French-Open-Finalistin Jasmine Paolini im Viertelfinale. Elena Rybakina ist die einzige Top-Ten-Spielerin, die Paolini noch in die Runde der letzten Acht folgen kann.

Hallo und herzlich willkommen zum Achtelfinale der letzten verbleibenden Top-5-Spielerin! Die Kasachin Elena Rybakina wird von der Russin Anna Kalinskaya, aktuell Nummer 18 der Welt, herausgefordert. Die fünfte Viertelfinalistin im Dameneinzel wird ab etwa 14:30 Uhr auf dem Centre Court ermittelt.