Damit schreibt Gabriel Clemens Dartgeschichte! Als erster Deutscher überhaupt steht er im Achtelfinale der Darts-WM und wirft ganz nebenbei den Weltmeister Peter Wright aus dem Turnier. Gaga startete nicht allzu gut ins Match, steigerte sich aber zunehmend und spielte seinen Gegner phasenweise schwindelig. Nach einer riesigen Möglichkeit, mit zwei Sätzen davonzuziehen, die der German Giant liegen ließ, schien sich die Partie in Richtung des Schotten zu drehen. Clemens aber raffte sich auf, blieb jederzeit dran und scorte hinten heraus besser. Und vor allem: Er traf das entscheidende Doppelfeld im ganz, ganz wichtigen Moment. Während Wright damit also ausscheidet, darf der Saarländer weiter träumen. Er bekommt es in der nächsten Runde mit Krzysztof Ratajski zu tun. Wahnsinn!

Der German Giant schmeißt den Weltmeister raus! Er wirft den zweiten Matchdart unten in die Doppel 16 und kegelt damit Peter Wright aus dem Wettbewerb!

Schwacher Start von Gaga: Nur 57 Punkte sind bei eigenem Anwurf einfach zu wenig. Nach einer 140 des Gegners macht er es mit einer solchen immerhin etwas besser. Gaga schafft es mit einer weiteren 140 als erstes in den Finishbereich, muss aber 164 checken - und hier verpasst er das Bullseye! Was für ein Finish wäre das gewesen. Wright muss nun zwingend 131 Punkte löschen. Der Schotte patzt gleich beim ersten Darts, und Clemens kriegt zwei weitere Matchdarts!

Mit eigenem Anwurf muss es der Weltranglistenzweite jetzt regeln. Er bekommt allerdings mindestens sechs Darts Zeit, um die 161 auszuchecken, weil Clemens nicht gut scort. Der 50-Jährige packt 62 Punkte nicht, sodass Clemens die Gelegenheit bekommt, mit 123 Punkten Rest einen Matchdart zu kriegen. Den bekommt er nicht - und Wright ist zur Stelle. Es gibt das allesentscheidende Leg!

Starke Darts von beiden Männern: Wright beginnt das Leg mit einer 140, Gaga knallt anschließend eine 180 und eine 140 ins Brett und hat damit 81 Zähler Rest. Mit einer weiteren 140 macht der Weltmeister nochmal Druck, woraufhin der German Giant am Bullseye bei 81 Punkten scheitert. Weil Wright aber die 121 nicht ausmachen kann, hat Clemens die Chance, 25 Punkte zu checken. Er trifft unter diesem großen Druck gleich mal die einfache 14, muss umbauen und lässt die D4 liegen. Snakebite verpasst zwei Darts aufs Doppel und der Deutsche nutzt das direkt aus. Was für ein Herzschlagfinale!

Jedes Break kann hier nun eine Vorentscheidung bedeuten. Beide Spieler scoren in etwa gleich, wobei der Schotte zuerst in den Finishbereich kommt. Er lässt 82 Punkte stehen, die er mit einem schwachen letzten Dart auf die D20 nicht checken kann. Weil Clemens die 140 nicht intus hat, gleicht der Titelverteidiger auf 1:1 aus.

So oder so - mehr als fünf weitere Legs werden wir hier nicht sehen. Ein Sudden-Death-Leg oder einen Tiebreak gibt es nicht mehr. Beide Spieler sind damit drei Legs vom Einzug in die nächste Runde entfernt. Gaga eröffnet den siebten Durchgang mit eigenem Anwurf, und der Deutsche ist bei 201 Punkten mit einer 177 mal richtig gut unterwegs. Die übrigen 24 radiert er fix über die D12 aus.

Wright kommt zuerst in den Finishbereich und kann es sich leisten, zwei Mal am Doppelfeld vorbeizuwerfen, weil Clemens nicht unter die 170 Punkte kommt. Der insgesamt fünfte Wurf aufs Doppel ist es schließlich - Entscheidungssatz!

Ohnehin treffen beide Akteure zurzeit viele Triplefelder. Nacheinander erwischen sie des Öfteren die 140, die Averages beider Männer liegen bei ca. 100 Punkten. Und Wright schnappt sich das wichtige Break zum 2:0: 121 Zähler löscht er über 20, T17 und Bullseye - stark!

Jetzt muss Wright zwingend liefern. Jedes Leg zählt nun für ihn. Das erste Leg des sechsten Satzes nimmt er jedenfalls über die D10 mit.

Beide Spieler scoren in dieser entscheidenden Phase nicht so richtig gut. Clemens ist der erste, der mit einer 140 etwas Druck entfacht und sich 126 übrig lässt. Und die checkt der Weltranglisten-31. eiskalt mit T19, T19 und D6 im Stile eines Weltklasse-Spielers. Was für eine Ansage. Nur noch ein Satz fehlt!

Wright erkämpft sich einen ersten Setdart, patzt aber hauchzart beim Versuch aufs Bullseye. Sofort ist Clemens wieder zur Stelle, macht 84 Punkte zu und verpasst Wright damit einen Denkzettel. Jetzt wird es hier richtig heiß.

Was für ein wichtiger Moment für den Deutschen! Er checkt die 144 mit T20, T20 und D12 und setzt nach fünf verlorenen Legs am Stück mal wieder ein Ausrufe- und Lebenszeichen.

Schwierige Augenblicke für Gaga. Er hat bei Anwurf Wright zwar zuerst seine 161 stehen, kann sie aber nicht checken. Stattdessen packt Snakebite bei 67 Zählern auf Tops zu und greift sich das 2:0 in den Sets. Die Doppelquote stimmt wieder beim Schotten.

Ein ganz wichtiger Durchgang für beide steht an. Clemens hat das Shanghai-Finish übrig, trifft aber die einfach 20 nicht - die Nerven? Wright lässt sich die Gelegenheit nicht nehmen, checkt die 28 am Ende auf die D7 und breakt sein Gegenüber.

Gaga wackelt. Seit den verpassten Setdarts ist Wright der bessere Mann, ohne dabei wirklich zu glänzen. Er steht dennoch als erstes im Finishbereich und lässt sich das Shanghaifinish stehen. Das tütet er aber mal ganz easy ein - eine klare Ansage an Gaga! Ausgleich in den Sätzen

Da muss sich Snakebite ärgern. Er startet mit einer 180 und wirft auch den vierten Dart ins Triple-20-Feld, schmeißt dann aber nur noch 23 weitere Punkte. Trotzdem steht er mit 98 Zählern Rest zuerst im Finishbereich und checkt über T20, D19 perfekt zum 2:2 in den Legs. Clemens muss aufpassen.

Clemens spielt Wright jetzt an die Wand. Eine 140 und eine 12ß, die ohne Bouncer eine 180 geworden wäre, lässt den 37-Jährigen zuerst in den Finishbereich vorstoßen. Der Brite verpasst wenig später das Bullseye, sodass der German Giant zu drei Setdarts kommt - und er trifft das Doppel nicht! Diesmal schnappt der Weltmeister zu und bleibt im Satz.

Das macht der Deutsche richtig gut. Wright erwischt zu wenige Triple und hat dann mit einem Bouncer Pech. Jetzt hat der Saarländer sechs Darts, um 84 zu löschen. Er verpasst zunächst einen ersten Pfeil auf die D8, doch weil der Schotte sich eine Bogey-Zahl übrig lässt, gibt es keinerlei Druck. Gaga erwischt die D2 - 2:0.

Beide Spieler scoren relativ konstant. Wright macht mit einem Maximum Druck, Clemens kontert mit einer 140. Snakebite scheitert schon wieder zwei Mal an der D12, sodass Clemens seine 81 Zähler mit einer T19 und der D19 auschecken kann. Break - und eine Kampfansage!

Wright ist völlig von der Rolle und ist selbst beim Scoring jetzt nicht mehr richtig da. Die deutsche Hoffnung schafft mit etwas mehr als 160 Rest aber mit sechs Pfeilen nur knappe 80 Punkte und holt seinen Gegner damit zurück ins Leg. Snakebite patzt jedoch erneut auf die Doppel, verfehlt zwei Mal die D12 und kassiert anschließend durch eine blitzsaubere 83 das 1:2 in den Sets.

140, 180, 90 - so lauten die Scores des Titelverteidigers im zweiten Leg des dritten Durchgangs. Wieder scheitert er bei der übrig geblieben 85 aber auf der D20 und offenbar einige Probleme auf den Doppeln. Und obwohl er Zeit ohne Ende hat, verfehlt Wright auch die nächsten drei Darts aufs Doppel - was für fette Fehler. Nur 21 Prozent seiner Versuche die Doppel landen im Feld. Clemens nutzt diese Möglichkeit und sichert sich das Break über die D8.

Gaga wird bei eigenem Anwurf sofort unter Druck gesetzt. Wright steht nach neun Pfeilen bei 85 Punkten, verpasst die D9 aber deutlich. Gleichzeitig ist der Weltranglisten-31. viel zu weit weg, profitiert dann aber von zwei schwachen Darts des Favoriten auf die Doppelfehler. Clemens bestraft den Weltmeister und hält das Leg soeben.

Wright eröffnet das zweite Leg bei Anwurf Clemens mit dem Maximum. Auch danach schmeißt er 140 Punkte und setzt den German Giant so richtig unter Druck. Bei 181 Rest patzt er aber, stellt sich 129 Zähler, während Gaga bei deren 86 steht. Und dann wirds knapp! Wright scheitert am Bullseye, kurz darauf tut es ihm der Deutsche gleich. Snakebite bestaft ihn dafür aber nicht und lässt die 25 Punkte Rest übrig. Clemens braucht drei Darts, greift sich dann aber sein erstes Set.

Der Brite kämpft sich nochmal heran. Nach neun Darts steht er direkt bei 90 Punkten, trifft dann das Bullseye und checkt im zweiten Anlauf auf der D20. Nur noch 1:2.

Beide Spieler sind mit guten Scorings unterwegs. Während Snakebite bei etwa 100 Punkten pro Aufnahme liegt, sind es beim Saarländer deren 104. Der ist gerade so richtig on fire: Mit elf Darts sichert er sich in Windeseile das zweite Leg und lässt Wright nicht mal in den Finishbereich.

Und da patzt der Brite direkt mal. Bei eigenem Anwurf scheitert er an seinen 16 Punkten Rest und kassiert nach Gagas D3 sofort das Break. Kein guter Beginn für den 50-Jährigen.

Nach seinem klasse Start wird Gaga momentan ein wenig an die Wand gespielt. Wright hämmert die nächste 140 ins Board und hat 80 Zähler Rest. Die packt er trotz zwischenzeitlichem Maximum seines Gegners auch mit dem dritten Dart ein.

Und der Schotte hat Bock wie es aussieht. Bei Anwurf Clemens knallt er direkt sein nächstes Maximum in die Scheibe. Weil der German Giant aber direkt mit der 140 kontert und Wright anschließend schwach scort, hat der Deutsche drei Legdarts. Die lässt er aber allesamt liegen, 32 Punkte sind in diesem Fall zu viel verlangt. Snakebite lässt sich die Chance aufs Break nicht nehmen und trifft die D18.

Wright hat seine Problemchen mit dem Scoring und muss am Ende zwingend 70 Punkten checken. Mit dem letzten Dart in die D16 hält er dem Druck aber stand und gleich auf 1:1 in den Legs aus.

Der erste Durchgang des letzten verbliebenen Deutschen läuft. Gaga eröffnet das Match, weil er das Ausbullen für sich entscheiden konnte. Nach solidem Start feuert indes Wright erstmals eine 180 ins Board, lässt allerdings damit eine Bogey-Zahl stehen. Durch zwei schwächere Aufnahmen hat Snakebite die ersten Chancen, das Leg einzutüten. Er scheitert aber auf der D16. Und kurz darauf schweißt Clemens einfach mal seine verbliebenen 94 Punkte mit zwei Pfeilen rein. Klasse Auftakt.

Beide Akteure betreten nun den leergefegten Ally Pally. In wenigen Augenblicken geht dieses Match also los!

Auf der anderen Seite sahen wir ein deutlich spannenderes Match. In der ersten deutsch-deutschen Partie bei der Darts-WM überhaupt behielt der German Giant mit 3:1 gegen Nico Kurz die Oberhand. Dabei zeigte er immer wieder in den entscheidenden Momenten seine beste Leistung und steht daher zu Recht in der dritten Runde. Übrigens: In der nächsten Runde bekommt es der Gewinner dieses Aufeinandertreffens auf Krzysztof Ratajski.

Ein glanzvoller Auftritt war das nicht vom Weltmeister. Gegen den Engländer Steve West siegte er zwar letztlich mühelos mit 3:1, spielerisch wirkte das Ganze aber nicht immer hochklassig. Besonders der Drei-Dart-Average von 93 Punkten ist noch ausbaufähig. Um den Deutschen heute auszuschalten, braucht es vermutlich eine noch bessere Leistung.

Hallo und herzlich willkommen zur dritten Runde der Darts-WM! Titelverteidiger Peter Wright hat heute mit der deutschen Turnierhoffnung Gabriel Clemens das Vergnügen. Der Anwurf ist für ca. 20:45 Uhr angesetzt.