Fazit:
Schluss im Olimpico, Lazio Rom verliert zu Hause mit 0:6 gegen Inter Mailand. Im zweiten Durchgang bestraften die Nerazzurri dabei jeden Fehler der Gastgeber eiskalt: Ein Doppelschlag durch Barella (51.) und Dumfries (53.) sorgte früh für klare Verhältnisse. Die Biancocelesti versuchten zwar noch, irgendwie Gegenwehr zu leisten. Inter aber verteidigte konsequent und ließ im Stile eines Champions nichts mehr anbrennen. Stattdessen schraubten die Lombarden das Ergebnis weiter in die Höhe. Augusto (77.) sowie Thuram (90.) schossen die Tore fünf und sechs. Das Resultat fällt zwar zu hoch aus, der Sieg für die Mailänder geht aber aufgrund ihrer Kontrolle und ihrer Effizienz absolut in Ordnung. Für sie geht es am Donnerstag in der Coppa Italian gegen Udinese Calcio weiter. Die heute äußerst enttäuschenden Römer gastieren am Samstag in der Liga bei der US Lecce.

Damit schiebt sich Thuram in der Torschützenliste wieder an Retegui heran. Der Stürmer von Atalanta Bergamo steht aktuell mit zwölf Treffern an der Spitze, Thuram lauert mit einem Tor weniger dahinter.

Tooor für Inter, 0:6 durch Marcus Thuram
Das halbe Dutzend ist voll! Mkhitaryan rennt unbedrängt durchs Mittelfeld und bedient in der halblinken Angriffsspur Thuram. Der Franzose vernascht in der gegnerischen Box zwei Gegner mit einem Haken nach innen. Aus 13 Metern nagelt er das Leder dann ins kurze Eck.

Eine Ecke von links in den Strafraum des Titelverteidigers verpufft wirkungslos. Auch Standards haben heute keine Wirkung bei der Baroni-Truppe.

Beide Mannschaften lassen das Match nun ein wenig austrudeln. Gerade vonseiten der Hausherren wird hier wohl nichts mehr gehen.

Lazios letzter Wechsel: Der eben verwarnte Zaccagni weicht für Castrovilli. Außerdem muss Dimarco verletzungsbedingt von Buchanan ersetzt werden.

Gelbe Karte für Mattia Zaccagni (Lazio Roma)
Kurz nach Dimarcos Wegrutschen meckert Zaccagni aus unerfindlichen Gründen. Der Lohn: die Gelbe Karte.

Bei einer eigenen Ecke rutscht Dimarco am zweiten Pfosten weg und hält sich sofort den hinteren Oberschenkel. Bei eigener 5:0-Führung wäre eine solche Verletzung natürlich maximal unnötig.

Tooor für Inter, 0:5 durch Carlos Augusto
Der nächste üble Bock der Gastgeber führt zu einem Gegentor. Tchaouna verliert den Ball rechts defensiv gegen Dimarco, der passt sofort in die Box zu Augusto. Aus neun Metern schiebt der Joker die Kugel von und mit links ins lange Eck.

Gelbe Karte für Matteo Darmian (Inter)
Darmian tritt seinem Gegner auf den Fuß. Gelb.

Die Schlussphase läuft, die Begegnung ist natürlich längst entschieden. Nur noch die Frage der Höhe des Endergebnisses ist unklar.

Nach einer missglückten Kopfballabwehr der Gäste-Abwehr zieht Rovella aus 17 Metern von halblinks direkt ab. Bezeichnend: Sein Schuss rutscht ihm über den Schlappen und damit in die siebte Etage.

Von den Biancocelesti ist offensiv wenig zu sehen. Zwar haben sie nun wieder mehr Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte - gefährlich werden sie aber nicht.

Die Lombarden nehmen nun ihrerseits zwei Wechsel vor. Asllani und Augusto übernehmen für Çalhanoğlu und Bastoni.

Inzwischen hat sich Inter die Führung verdient. Das liegt aber insbesondere an der Kaltschnäuzigkeit im Abschluss - spielerisch ist das nicht immer zum Zungeschnalzen.

Zwei neue Gesichter bei den Hauptstädtern. Für Isaksen und Pedri übernehmen Tchaouna und Dele-Bashiru.

Die Gäste scheinen so schnell nicht aufhören zu wollen. Eine Angriffswelle nach der anderen rollt nach vorne. Lazio muss höllisch aufpassen, hier kein totales Fiasko zu erleben.

Tooor für Inter, 0:4 durch Denzel Dumfries
Das hatte sich in Halbzeit eins nicht angekündigt, dennoch wird es jetzt richtig deutlich! Bastoni flankt aus dem linken Halbfeld einfach mal hoch an den zweiten Pfosten. Nahe dem rechten Fünfmeterraumeck duckt sich Tavares weg, stattdessen steigt Dumfries ins dritte Stockwerk und nickt aus wenigen Metern ins lange Eck.

Tooor für Inter, 0:3 durch Nicolò Barella
Mamma Mia - Inter trifft traumhaft zum 0:3! Von wegen gemächlich: Von rechts passt Çalhanoğlu flach vor den Strafraum, wo Barella viel zu viel Platz bekommt. Zweimal lässt der 27-Jährige die Kugel auftropfen, dann schweißt er sie aus 23-Metern als Dropkick unter die Latte. Ein wunderbares Tor.

Auch der zweite Abschnitt beginnt eher gemächlich. Das liegt vor allem an den Schwarz-Blauen, die die Angriffsbemühungen ihrer Gegner zu ersticken wissen.

Mit jeweils einer Änderung auf beiden Seiten geht es weiter. Baroni bringt Lazzari für den angeschlagenen Gigot. Inzaghi schickt Darmian anstelle des bereits verwarnten Bisseck ins Rennen.

Halbzeitfazit:
Halbzeit in der italienischen Hauptstadt, Inter Mailand führt mit 2:0 bei Lazio Rom. Die Hausherren erwischten den leicht besseren Start, ließen aber die bis dato beste Gelegenheit durch Noslin (22.). Anschließend kehrte - wie über weite Strecken der ersten Hälfte - vorerst Ruhe ein, bis sich die bisher brisanteste Szene ereignete. de Vrij traf nach einer Ecke, wurde wegen eines vorherigen Fouls jedoch zurückgepfiffen. Nach kurzer Überprüfung gab es dann plötzlich Elfmeter: Dumfries köpfte Gigot kurz vor dem Foul den Ball an den Arm, Çalhanoğlu verwandelte den Elfer (41.). Nur wenig später nutzte Dimarco die zweite Inter-Möglichkeit zum 2:0 (45.). Insgesamt keine verdiente, aber eine effiziente Führung für die Nerazzurri. Mal schauen, was hier noch geht - bis gleich!

Erneut zeigt sich Çalhanoğlu. Der Schuss aus mittigen 23 Metern des ehemaligen Leverkuseners pariert Provedel aber sicher.

Tooor für Inter, 0:2 durch Federico Dimarco
Das ist eiskalt vom Titelverteidiger! Dumfries hebt den Ball von rechts stark in den hinteren Sechzehnmeterraumkorridor. Dort läuft Dimarco ein, dessen Direktschuss aus elf Metern knapp neben Provedel im Netz einschlägt.

Gelbe Karte für Yann Bisseck (Inter)
Während Çalhanoğlu für den Standard bereit steht, bekommt Bisseck für ein Geplänkel im Strafraum Gelb.

Rovella verliert den Ball in der Offensive, dann geht es schnell. Mkhitaryan bedient Martínez, der durch die Mitte nach vorne rennt. Im richtigen Moment gibt er nach rechts zu Dumfries, dessen Schuss aus 13 Metern aber Tavares zur Ecke blockt.

Tooor für Inter, 0:1 durch Hakan Çalhanoğlu
Çalhanoğlu übernimmt die Verantwortung und trifft halbhoch in die Mitte. Provedel war aus Sicht des Schützen nach rechts unterwegs.

Gelbe Karte für Nicolò Rovella (Lazio Roma)
Rovella sieht für Meckern Gelb.

Nach dem zurückgenommenen Treffer wird Schiedsrichter Chiffi an in die Review Area geschickt. Im Luftduell mit Dumfries bekommt kurz vor dem Foul Gigot den Kopfball an den ausgestreckten Arm. Nach kurzer Betrachtung zeigt der Referee auf den Punkt. Elfmeter!

de Vrij trifft - aber die Bude zählt nicht! Den Eckstoß tritt Çalhanoğlu hoch ins Zentrum, wo Dumfries heranrauscht und aus acht Metern zum Kopfball kommt. Den zu mittigen Versuch pariert Provdedel nach vorne, wo Gigot ebenfalls per Kopf klären möchte. Den Abraller bugsiert de Vrij dann aus wenigen Metern ins Netz, allerdings wurde Gigot bei seiner Rettungsaktion von Martínez mit dem Fuß in Kopfnähe getroffen.

...Çalhanoğlu probiert's direkt, sein Versuch landet aber, abgefälscht von der Mauer, im Toraus. Ecke.

Halblinks, rund 22 Meter vor dem gegnerischen Kasten, kommen die Mailänder zu einer spannenden Freistoßsituation...

Gelbe Karte für Alessandro Bastoni (Inter)
Bastoni zupft im Laufduell am Triko von Isaksen. Er wird verwarnt.

Daraufhin muss Baroni erstmals wechseln. Sicherheitshalber macht Gila Platz für Gigot.

Gila muss behandelt werden. Der Römer klagt offensichtlich über Schwindelprobleme. Zuvor setzt er sich nach einem handelsüblichen Zweikampf direkt auf den Boden.

Gelbe Karte für Hakan Çalhanoğlu (Inter)
Çalhanoğlu hält in der eigenen Hälfte gegen Rovella den Fuß drüber. Er sieht den ersten gelben Karton der Partie.

Und dann gibt's die erste gute Möglichkeit für Lazio! Rovella erläuft sich nahe der rechten Torauslinie einen Chipball. Seine Flanke ins Zentrum nimmt Noslin aus zehn Metern direkt. Ungewollt produziert er einen Dropkick, der über Sommers Gehäuse hoppelt.

Weiterhin warten wir auf eine nennenswerte Torchance. Mehr als zwei Distanzschüsse seitens der Adler haben wir noch nicht verbuchen können.

Aktuell generieren die Gäste viel Ballbesitz, allerdings nur in der eigenen Hälfte. Das Geschehen auf dem Rasen ist eher zerfahren.

...Gefahr entsteht jedoch nicht, Inter bereinigt die Situation schnell.

Die Biancocelesti erarbeiten sich über rechts eine erste Ecke...

Der nächste Abschluss gehört dennoch erneut den Gastgebern. Von rechts zieht Isaksen nach innen, sein Versuch mit dem linken Fuß aufs kurze Eck ist kein Thema für Sommer.

Lazio ist meist um Spielkontrolle bemüht. So richtig gefährlich nach vorne geht es indes noch nicht.

Tavares probiert es aus rund 18 Metern mit einem Fernschuss. Das abgefälschte Ding entschärft Sommer mühelos.

In den ersten Minuten ist nicht allzu viel los. Beide Teams tasten sich ein wenig ab.

Erster Angriff der Hausherren: Über rechts dringt Isaksen in den gegnerischen Sechzehnmeterraum ein. Seine Hereingabe findet aber keinen Abnehmer.

Los geht's.

In der Champions League mussten die Lombarden jüngst jedoch einen Dämpfer hinnehmen. Waren sie bis Dienstag noch ohne Pleite, kassierten sie im Duell mit Bayer 04 Leverkusen eine knappe Niederlage (0:1). Ein Grund zur Sorge ist das indes nicht – noch immer stehen die Italiener auf dem sechsten Platz in der Königsklasse. Dieser würde in der Endabrechnung direkt für die Teilnahme am Achtelfinale berechtigen.

Davon haben auch die Nerazzurri sicherlich genug – zumindest, was den Ligaalltag angeht. Mit Ausnahme des Mailand-Derbys gegen Stadtrivale AC (1:2) sind sie in der laufenden Spielzeit noch ungeschlagen. Da sie inklusive heute zwei Partien weniger absolviert haben als Atalanta Bergamo, sechs Zähler Rückstand aufweisen und das bessere Torverhältnis haben, ist die Sache klar: Gewinnt Inter gegen Lazio sowie das Nachholspiel gegen die AC Florenz (abgebrochen, weil Fiorentina-Akteur Edoardo Bove zusammenbrach), könnte Rang eins nach Mailand wandern.

Auch in der Europa League gaben sich die Hauptstädter keine Blöße. In der kniffligen Auswärtsaufgabe bei Ajax Amsterdam blieben sie trotz des Stadionverbots für die eigenen Fans siegreich (3:1). Durch den Dreier in den Niederlagen stehen sie mit insgesamt 16 Punkten aus sechs Matches an der Spitze des Klassement. An Selbstvertrauen dürfte es ihnen also nicht mangeln.

In den letzten Spielen lief es richtig rund für die Römer. Gleich zweimal nacheinander schlugen sie die SSC Neapel – zunächst im Achtelfinale der Coppa Italia (3:1), dann auswärts in der Liga (1:0). Damit stürzten sie den Branchenprimus nicht nur von der Tabellenspitze, sondern robbten sich auch langsam an die vorderen Plätze heran. Vor der heutigen Partie trennen sie sechs Zähler von Atalanta Bergamo, das aktuell den ersten Rang belegt.