Fazit:
Brose Bamberg gewinnt das dritte Spiel in Folge und klettert in der Tabelle weiter nach oben. Der Favorit setzt sich mit 81:73 bei den Walter Tigers Tübingen durch. Im ersten Durchgang sah das alles ganz souverän aus, nach dem Seitenwechsel kehrte jedoch einmal mehr der Schlendrian bei den Franken ein. Tübingen witterte seine Chance und kämpfte sich tapfer auf drei Zähler heran, am Ende sollte es aber nicht reichen - damit sind die Tigers weiter tief im Tabellenkeller gefangen. Bamberg braucht bis zum EuroLeague-Auftakt am Donnerstag gegen Tel Aviv aber eine Steigerung. Bis dahin, einen schönen Abend noch!

Maodo Lô besorgt die Entscheidung zu Gunsten des Meisters! Der Nationalspieler kann über rechts den Turbo zünden und macht den Korbleger!

Wie auf Knopfdruck schaltet Brose wieder hoch und schon sieht das ganze wieder entspannter aus. Tübingen macht das Spiel schnell, schließt letztlich aber überhastet ab. Stattdessen können Hickmann und Mitrović die nächsten Zähler beisteuern.

Was jetzt in der Halle abgeht, ist bockstark. Die Fans bejubeln jede Aktion ihrer Hausherren - und das haben sich die Herren auf dem Feld auch verdient. Richard findet per Bodenanspiel Easley, der auf drei verkürzt.

Oder geht da vielleicht sogar noch was? Leon Radošević scheitert und der Gegenangriff läuft: Ryan Brooks bringt die Halle endgültig zum Beben. Bei fünf Punkten Vorsprung nimmt Brose die Auszeit.

Das letzte Viertel geht bis dato an die Tübinger. Auch wenn das Ding wohl verloren gegangen wird, können sie mit der zweiten Halbzeit zufrieden sein. Die Tigers haben sich nicht abschütteln lassen, sondern Paroli geboten.

Da klingelt's! Und wer soll es auch anderes machen als Spezialist Lucca Staigger? Nach Kombination mit Europameister Aleksej Nikolić wemmst er das Spielgerät ins Netz.

Tübingen lässt sich nicht abschütteln und schon zittert Bamberg wieder ein bisschen. Das muss bis Donnerstag, wenn die EuroLeague startet, souveräner werden.

Lediglich der in den Kader aufgerückte Edigin hat noch keine Einsatzzeit in der Truppe der Franken bekommen. Gut möglich, dass die Gäste daran noch etwas ändern und hinten heraus ein bisschen was ausprobieren.

Rein ins letzte Viertel!

Viertelfazit:
Bamberg kann die Führung im Vergleich zur Pause sogar ein bisschen ausbauen, auch wenn der Meister zwischenzeitlich durchaus Probleme hatte - allerdings schafften es die Franken mit viel Einsatz, eine Aufholjagd Gießens zu unterbinden.

Lô hellwach. Zwar hat der Nationalspieler erst einen Punkt erzielt, aber mit seiner Präsenz und seiner Gedankenschnelligkeit leitet er immer wieder Gegenstöße der Gäste ein. Auch auf Grund seines guten Auges hat sich die Lage für Bamberg wieder beruhigt.

Auch in Sachen Rebounds hat sich der Underdog herangepirscht und zeigt Zähne: Mit 20 zu 19 geht diese Kategorie nur noch ganz knapp an Brose, Tübingen holt auf.

Bamberg hingegen scheint das gleiche Problem zu ereilen wie am Freitagabend in Erfurt. Der Meister beschränkt sich auf das Halten des Vorsprungs und schaltet zu sehr in den Verwaltungsmodus. Rubit sorgt immerhin mit einem schönen Floater für Entlastung.

Da waren es nur noch neun. Dank Drei Freiwürfen ist die Tübingen wieder da und die Halle wittert die Chance, dem Ganzen hier nochmal zusätzliche Würze zu verleihen. Jede Aktion wird frenetisch begleitet.

Mit der Shotclock! Vorne ist Upshaw blitzschnell unterwegs und ist mit nunmehr acht Punkten bester Scorer seiner Farben.

Nach Upshaws ersten schnellen Punkten sieht dieser in der Defensive gar keinen Stich gegen Rubit und muss die sofortige Antwort hinnehmen.

Halbzeitfazit:
Brose Bamberg startet einmal mehr fulminant in ein Duell und lässt die Walter Tigers von Beginn an wissen, wem hier die Favoritenrolle zusteht. Die Gäste überzeugen mit hoher Effizienz im Abschluss - genau das fehlt den Tigers noch, die zu viele Würfe danebensetzen. Geht das so weiter, wird das eine eindeutige Kiste.

Schönes Pick'n'Roll! Richard und Easley kombinieren sich flott nach vorne und können die nächsten Zähler nachsteuern. Wichtig für die Gastgeber, dass solche Aktionen auch mal gelingen.

Als erster Spieler mit zweistelliger Punktausbeute trägt sich Luka Mitrović in die Liste ein. Der Serbe ist eine echte Verstärkung der Bamberger, mit zehn Punkten hat er immensen Anteil an der hohen Führung.

Auch wenn bei Bamberg noch lange nicht alles rund läuft, ist zu sehen, welches Potential auch in diesem Jahr in dem Kader der Franken liegt. Ganz souverän gestaltet der Meister die erste Hälfte des Duells mit den Tigers.

Augustine Rubit legt bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte einen guten Auftritt hin. Ein Rebound, ein Assist und sieben Punkte gehen bereits auf das Konto des Power Forward.

Die Raubkatzen müssen ihre Würfe optimieren. Nur etwa 20 Prozent aller Feldversuche landen im Netz, das ist gegen eine Mannschaft wie Bamberg natürlich viel zu wenig.

Weiter geht es! Staiger hat ja ohnehin eine ganz feine Hand von der Dreierlinie und macht das mit seinem zweiten Dreier in diesem Spiel zu Beginn des zweiten Viertels klar.

Viertelfazit:
Brose Bamberg führt dank einer phänomenalen Wurfquote nach zehn Minuten bei den Tigers aus Tübingen. Die Gäste lassen von Anfang an ihre Muskeln spielen und erweisen sich eiskalt. Die Tigers sind gar nicht schlecht gestartet, haben der Qualität des Meisters aber bei Tempospiel nicht viel entgegenzusetzen.

Hätte Tübingen etwas mehr Zielwasser aus der Zone getrunken, wäre hier sogar noch mehr drin als der aktuelle Fünf-Punkte-Rückstand. Doch nur 33 Prozent der Würfe fallen - Bamberg kann da mit 83 Prozent auftrumpfen.

Doch auch Jordan weiß, wie man seine Nebenleute einsetzt: Der Point Guard sieht Heyden - es klingelt. Die Gastgeber bleiben dran und gestalten das Geschehen zunächst offen.

Jetzt darf auch mal jemand anders ran: Mitrović sichert den Rebound und findet Lô. Der Nationalspieler war bereits am Freitag als starker Assistgeber aufgefallen und findet mit seinem Bodenpass nun Big Man Radošević, der schön einnetzt.

Bryce Taylor startet irre in dieses Duell: Alle sieben Punkte der Bamberger stammen aus der Hand des ehemaligen Müncheners. Das pusht den US-Amerikaner natürlich zusätzlich.

Auch heute vertritt Co-Trainer Ilias Kantzouris im Übrigen den aus privaten Gründen in Mailand verweilenden Headcoach Andrea Trinchieri. Der Grieche sieht, dass seine Mannschaft spielfreudig, aber nicht fehlerfrei in das Duell startet.

Es dauert nicht lange, ehe beide Teams auf dem Scoring-Board eingetragen sind: Taylor bringt die Gäste mit dem Zonenwurf in Führung, doch die Transition der Franken funktioniert danach überhaupt nicht. So findet Jordan Richard draußen und es hagelt den ersten Dreier.

Und ab dafür! Jordan, Richard, Brooks, Upshaw und Heyden beginnen für die Gastgeber. Der Meister setzt auf Lô, Hackett, Taylor, Mitrović und Radošević. Miller, der angeblich schon wieder vor dem Aus im Frankenland steht, ist erneut nicht im Kader Broses.

Das Publikum empfängt seine Tigers in der Halle, alle hoffen auf die große Überraschung zum Wochenendausklang. Wir freuen uns auf packenden Basketball und wünschen viel Spaß!

Trotzdem ist und bleibt Brose natürlich eine Hausnummer und startet als Favorit in das Sonntagabend-Duell. Wir sind dennoch gespannt, inwiefern die Gastgeber, angetrieben vom heimischen Publikum, den Meister unter Zugzwang setzen können. Dabei wird auch entscheidend sein, welches Team sein Freitagsspiel schneller aus Beinen, Armen und Köpfen bekommen hat und frisch agieren kann.

Nun ausgerechnet gegen den Meister ran zu müssen, ist natürlich alles andere als dankbar. Allerdings sucht auch Brose noch nach seiner Form: Nach der Auftaktniederlage im Frankenderby fuhr die Trinchieri-Truppe zwar zuletzt zwei Siege ein, brachte ihr berühmtes Play dabei aber nur selten auf die Platte. Wenn Brose verwundbar ist, dann in seiner aktuellen Verfassung.

Der Gastgeber kann mit der Ausbeute aus den ersten beiden Duellen, die beide verloren gingen, naturgemäß nicht zufrieden sein. Zwar war der Gegner zuletzt kein geringerer als Alba Berlin, den Gästen fehlte in der Hauptstadt aber der nötige Zugriff, sodass die Raubkatzen ordentlich auf die Mütze bekamen.