Fazit:
Die Walter Tigers Tübingen bleiben auch nach sieben Spieltagen der jungen BBL-Saison sieglos und unterliegen den Telekom Baskets Bonn 75:84. Eine Halbzeit lang konnten die Raubkatzen das Geschehen ausgeglichen gestalten, doch das dritte Viertel brachte die Vorentscheidung: Einmal mehr brach das Schlusslicht ein und muss nun mit den Pfiffen der Fans leben. Zu wenig Rebounds und zu wenig Offensivkraft waren letztlich ausschlaggebend für den nächsten Rückschlag. Bonn hingegen feiert einen Arbeitssieg, der die Rheinländer auf den Playoff-Plätzen befestigt. Einen schönen Abend noch!

Die Krunic-Truppe scheint stabil zu sein. Angetrieben von einem überragenden Nemanja Đurišić (17 Punkte) setzen die Gäste weiter wichtige Punkte und halten den Vorsprung, auch wenn sie ihn nicht weiter ausbauen können.

Bonn muss aufpassen. Der hohe Vorsprung aus dem letzten Viertel ist fast schon wieder verspielt, der Korbleger von Richard ist zu einfach aus Sicht von Predrag Krunic. Auch deshalb beantragt der Coach die Auszeit.

Spektakulär können sie! Easley wuchtet einen Dunk nach Vorarbeit von Jordan ins Netz und schon steht die Halle wieder Kopf. Das Publikum sieht, dass Bonn weniger effektiv scort als bisher.

Immerhin kommen die Gastgeber stark in dieses finale Viertel hinein und legen schnelle acht Zähler auf. Bonn kann aber ebenfalls fünf Punkte erzielen und wahrt damit die Distanz.

Und so dürfen wir gespannt sein, ob hier tatsächlich nochmal sowas wie Spannung aufkommt oder ob Bonn das Geschehen souverän nach Hause fährt.

Viertelfazit:
Schlusslicht Tübingen hat im dritten Viertel klares Nachsehen gegen zielstrebige Bonner und unterliegt 15:25, wodurch der Vorsprung der Gäste aus dem Rheinland insgesamt komfortabel geworden ist. Einmal mehr wird den Gastgebern die Schwäche unter dem Brett zum Genickbruch, nahezu jeder abprallende Ball landet bei den Bundesstädtern.

Mayo wird immer wichtiger für das Teamplay der Bonner - diesmal findet er mit viel Übersicht Ron Curry und es klingelt erneut für Drei im Gebälk der Raubkatzen.

Wollen die Gastgeber heute den ersten Sieg einfahren, müssen sie langsam aber sicher aufpassen, denn Bonn ist erstmals auf über zehn Zähler davongezogen.

Die ersten Takte des zweiten Durchgangs gehen an die Rheinländer. Die Mannschaft von Predrag Krunic hat im Rebounding mittlerweile deutliche Vorteile, Tübingen kommt da überhaupt nicht hinterher und muss ständig foulen.

Kurz darauf legt Bonn durch Bartolo noch einen Dreier nach, während Tübingen beim erfolgreichen Freiwurf vom Beginn des Viertels stehen bleibt. Die Auszeit ist entsprechend folgerichtig.

Da funktionierte die Deckung mal nicht und schon spielen Gamble und Mayo ihre Klasse aus: Der 28-Jährige bedient seinen Mitspieler auf engsten Raum und schon klingelt es für Drei. Es ist erst der dritte Erfolg der Bonner von Downtown.

Upshaw will den zweiten Durchgang mit schnellen Punkten eröffnen, scheitert jedoch am Brett. Immerhin schnappt sich Easley den Rebound - infolgedessen foult DiLeo Brooks und dieser verwandelt den fälligen Freiwurf sicher.

Halbzeitfazit:
Die Telekom Baskets Bonn führen zur Pause bei den Walter Tigers Tübingen haarscharf mit 41:39. Die favorisierten Gäste tun sich beim Schlusslicht vor allem auch deshalb schwer, weil sie sich mit unnötigen Ballverlusten immer wieder in Bedrängnis bringen. Tübingen kämpft wie Bolle und ist ganz nah dran.

Jordan eiskalt. Einmal mehr tritt Brooks als Vorbereiter in Erscheinung, setzt den Point Guard in Szene und schon gehört die Führung den Raubkatzen.

In Sachen Rebounds hat Bonn weiter die Nase vorn. Doch das bringt wenig ein, weil sich die Gäste auch schon sieben Ballverluste erlaubt haben und entsprechenden Aufwand betreiben müssen, um die Pille zurückzuholen.

An Kampfesgeist und Siegeswillen fehlt es den Raubkatzen auch im siebten Anlauf der Saison nicht. Allerdings musst du irgendwann mal anfangen, die Dinger im Korb unterzubringen.

Doch die Führung halten können die Baskets nicht lange. Vor allem von draußen lässt Bonn Tübingen immer wieder zum Wurf kommen - 12 Mal haben es die Tigers schon von außen versucht, Bonn nur dreimal. Glück für die Rheinländer, dass nur drei der Tübinger Downtown-Versuche von Erfolg gekrönt waren.

Erstmals schwingt das Pendel deutlicher zugunsten der Bundesstädter. Während die Tigers nahezu jeden Wurf neben den Korb setzen, bleibt Bonn zielsicher.

Weiter geht es!

Viertelfazit:
Die Telekom Baskets Bonn führen nach zehn gespielten Minuten haarscharf bei den Walter Tigers Tübingen. Eine unterhaltsame Anfangsphase haben wir allemal gesehen, lediglich die Struktur im Spielaufbau ist auf beiden Seiten noch ausbaufähig.

Doch was folgt, ist ein Lauf der Bonner. Die Bundesstädter ziehen über Mayo und Breunig etwas davon. Es bleibt ein wilder Schlagabtausch, beide Teams schaffen es noch nicht, diesem Spiel ihren Stempel aufzudrücken.

Heyden lässt das Publikum jubeln! Nach schönem Zuspiel von Brooks wemmst er den Dunk mit vollem Karacho in die Maschen.

Bonn setzt auf Physis und will das Reboundduell früh in seine Richtung lenken. Vier Bälle haben die Rheinländer bereits abgegriffen.

Die Tigers starten mit ordentlich Feuer im Gepäck und hauen prompt einen Dreier raus. So geht das Ganze natürlich gut los, entsprechend positiv gestimmt ist die Halle.

Und ab dafür! Richard, Brooks, Easley, Stewart und Upshaw beginnen für die Hausherren. Bonn startet mit Đurišić, DiLeo, Gamble, Bartolo und Mayo.

Die Kulisse ist da, die Spieler werden soeben vorgestellt, dann kann es losgehen. Viel Spaß beim Spiel!

Nach einem Saisonauftakt nach Maß hat auch der Gegner zuletzt federn lassen und rangiert nach fünf absolvierten Begegnungen auf dem neunten Tabellenplatz. Der fünffache deutsche Vizemeister musste jüngst auch in der BCL den nächsten Rückschlag hinnehmen und verlor beim tschechischen Meister nach Verlängerung mit 87:89. Damit bleiben die Baskets in der Gruppe D weiter sieglos.

Entscheidend ist laut Tigers-Trainer Tyron McCoy zudem, Mayo und Gamble zu kontrollieren. "Gamble ist in der Zone extrem stark, gegen ihn werden unsere Big Men sicherlich öfter Hilfe benötigen, sodass die Rotation in der Defensive entscheidend sein wird. Denn Bonn hat gute Schützen, allen voran Mayo, die wir gut verteidigen müssen. Ich glaube fest an meine Mannschaft und bin überzeugt, dass wir Bonn schlagen können", gibt er sich kämpferisch.

Sechs Spiele, sechs Niederlagen, eine Differenz von -82 – die Stimmung bei den Walter Tigers Tübingen könnte vor dem Heimspiel gegen die Telekom Baskets Bonn besser sein. Die Raubkatzen stehen bereits früh in der Saison unter Zugzwang und muss sich vor allem im Rebounding steigern. Mit 30,3 Abprallern pro Spiel belegen die Tigers hier den letzten Platz der Liga. Allerdings weist auch Bonn in dieser Kategorie Probleme auf, weshalb das Duell unter den Brettern ganz entscheidend sein könnte.