Fazit:
Norwegen feierte vor der WM-Minuskulisse von 2.696 Zuschauern in der AccorHotels Arena in Paris-Bercy einen deutlichen und auch in der Höhe verdienten 5:1-Erfolg gegen Slowenien. Über die gesamte Spieldauer dominierten die Skandinavier das Geschehen mit der erheblich größeren Entschlossenheit. Auch wenn das Team von Petter Thoresen mit der Führung im Rücken nach dem Auftaktdrittel in Sachen Zielstrebigkeit etwas dosierter zu Werke ging, so strahlten die Nordeuropäer immer noch mehr Gefahr aus als die Slowenen, die insgesamt viel zu wenig Zug zum Tor erkennen ließen. Gerade im Schlussdrittel, als es angesichts des Rückstandes wirklich erforderlich war, brachten die Männer von Nik Zupančič nur kümmerliche vier Torschüsse zustande. Allein daran wurde offenbar, woran das slowenische Spiel ganz besonders krankte. Es fehlte die Durchschlagskraft.

Tor für Norwegen, 1:5 durch Petter Thoresen
Nicht das es des fünften Treffers bedurft hätte, um das Spiel zu entschieden. Ein schöner Schlusspunkt ist es allemal. Von hinter dem Tor fährt Ken André Olimb in den rechten Bullykreis, passt dann präzise auf die andere Seite, wo Patrick Thoresen sofort den Abschluss sucht und die Scheibe oben ins kurze Eck wuchtet. Das ist bereits der dritte Turniertreffer für den 33-jährigen Stürmer.

So verrinnen die Minuten, die letzten 120 Sekunden brechen soeben an. Eine zwingende Schlussoffensive Sloweniens bleibt trotz allen Bemühens aus, das lässt der Gegner nicht zu.

Dieser Schuss von Miha Verlič kommt immerhin mal aufs Tor. Flach über dem Eis bringt Lars Haugen die Schoner rechtzeitig zusammen und blockt ab.

Mit ihrer Körperlichkeit gehen die Norweger immer wieder dazwischen und lassen einfach nichts Gefährliches zu. Vielmehr schaffen sie sich immer wieder Entlastung.

Von der linken Seite bringt Blaž Gregorc einen Schlagschuss an, der am kurzen Eck vorbei zischt. Slowenien zieht jetzt das Tempo an. Es wird schließlich Zeit.

Mathis Olimb bedient im linken Bullykreis Bruder Ken André, der es mit zwei Verteidigern aufnimmt, aber letztlich hängen bleibt.

So gestaltet sich das gesamte Überzahlspiel. Slowenien wird nicht im Ansatz zwingend und nun dürfen die Skandinavier wieder auffüllen.

Die Slowenen haben Mühe, dauerhaft in die Angriffszone zu gelangen. Zwar bringt Jan Urbas einen Torschuss an, immer wieder aber befreien sich die Norweger und die Männer von Nik Zupančič müssen einen neuen Anlauf nehmen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Mathias Trettenes (Norwegen)
Vielleicht hilft Slowenien ein Überzahlspiel weiter. Das gibt es nach dem Beinstellen von Mathias Trettenes.

Nach wie vor bringen die Slowenen zu wenige Scheiben zum Tor. So lassen sich natürlich keine Treffer erzielen. Da muss dringend mehr Zug rein.

Lars Haugen schlägt mit der Kelle aufs Eis. Untrügliches Zeichen für die Teamkollegen, dass die Strafzeit des Gegners abläuft.

Aleksander Reichenberg bringt die Scheibe zum Tor. Gasper Krošelj hat schlechte Sicht, lässt den Puck prallen. Mats Rosseli Olsen lauert im Slot auf den Rebound, wird gerade noch rechtzeitig von Sabahudin Kovačevič beiseite geräumt.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Aleš Kranjc (Slowenien)
Die zahlenmäßige Ausgeglichenheit hat allerdings nicht lange Bestand, denn nun muss Aleš Kranjc wegen einer Behinderung vom Eis.

David Rodman sucht aus dem rechten Bullykreis eine Lücke. Die findet der 33-Jährige zwar, die Scheibe aber zischt am Kasten von Lars Haugen vorbei. Sekunden später sind die Norweger wieder komplett.

Monstercheck von Jan Muršak gegen Jonas Holøs! Das ist eine saubere Aktion, doch Jonas Holøs wird gegen Rok Tičar geschleudert, der damit nicht rechnet und zunächst am Boden kauert. Wenig später bewegt sich der Angreifer aus eigener Kraft zur Bank.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Alexander Bonsaksen (Norwegen)
Wegen übertriebener Härte gegen Jan Muršak findet sich Alexander Bonsaksen auf der Strafbank ein.

Slowenien erweist sich im Selbstvertrauen gestärkt, arbeitet an einer weiteren Resultatsverbesserung. Miha Verlič kommt links im Slot zum Schuss. Lars Haugen lässt das Hartgummi in der Fanghand verschwinden.

Drittelfazit:
Zwar legten die Norweger im Mittelabschnitt nicht mehr ganz so viel Zielstrebigkeit an den Tag, insgesamt jedoch hatten die Männer von Petter Thoresen das Geschehen weitgehend im Griff und schoben dann sogar noch einen Treffer nach. Slowenien agierte weiterhin recht mutlos und ohne großen Zug zum Tor. So kam die plötzliche Schussgenauigkeit von Robert Sabolič kurz vor Drittelende doch etwas überraschend. Ein wenig erinnert das an Sloweniens Spiel gegen die Schweiz. Auch da verkürzte man kurz vor Ende des zweiten Durchgangs auf 1:4 – und erzielte im Schlussabschnitt noch drei Tore.

Tor für Slowenien, 1:4 durch Robert Sabolič
Gerade 15 Sekunden vor Drittelende kommen die Slowenen zum Erfolg. Matic Podlipink hat mit seinem Schuss von der linken Seite noch kein Glück. So versucht es Robert Sabolič aus dem rechten Bullykreis. Durch die Beine und leicht abgefälscht von Patrick Thoresen fliegt der Schlagschuss aufs Tor. Lars Haugen vermag das zweite Turniertor von Sabolič nicht zu verhindern. Der Goalie bekommt die Scheibe durch die Hosenträger.

Tor für Norwegen, 0:4 durch Aleksander Reichenberg
Der zweite norwegische Anlauf hat Erfolg. Und das ist ein eher untypisches Powerplaytor. Einen Assist gibt es unter anderem für Goalie Lars Haugen. Jonas Holøs passt dann zu Aleksander Reichenberg, der die Scheibe in der neutralen Zone aufnimmt, über die rechte Seite ins Angriffsdrittel und dann zum Tor marschiert. Der Stürmer hat so viel Tempo drauf, zieht an Gasper Krošelj vorbei und schiebt zu seinem ersten Turniertor ein.

Schnell finden die Skandinavier in die Aufstellung und belagern in der Folge das gegnerische Tor - bis zur ersten slowenischen Befreiung.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Rok Tičar (Slowenien)
Jetzt wird Rok Tičar ein Stockschlag gegen Martin Røymark zum Verhängnis. Nun darf sich Norwegen also im Powerplay versuchen. Noch warten wir auf das erste Überzahltor des Tages.

Und so verstreicht auch dieses Überzahlspiel ungenutzt. Mit Ablauf der Strafe schießt Matic Podlipink immerhin mal aufs Tor. Kein Problem für Lars Haugen!

Das slowenische Powerplay gerät immer wieder ins Stocken, weil die Pässe von Jan Muršak nicht ankommen. Zweimal können sich die Norweger befreien.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Mattias Nørstebø (Norwegen)
Wegen Beinstellens gegen Miha Verlič verabschiedet sich Mattias Nørstebø vorübergehend vom Spielbetrieb.

Nach einem Fehler in Norwegens Hintermannschaft hat plötzlich Jan Urbas freie Bahn. Doch unübersehbar fehlt es hier an Selbstvertrauen und Entschlossenheit. Unnötigerweise versucht es der Angreifer mit der Rückhand. Problemlos fischt Lars Haugen die Scheibe mit der Fanghand weg.

Nun haben es die Slowenen überstanden, kommen in Unterzahl unbeschadet davon und dürfen sich ab sofort wieder in voller Besetzung übers Eis bewegen.

Norwegens Paradereihe ist natürlich auf dem Eis. Und da brennt es natürlich lichterloh vor dem slowenischen Tor. Dann holt Jonas Holøs gewaltig aus - und zerstört beim Schlagschussversuch seinen Schläger.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Robert Sabolič (Slowenien)
Erstmals muss ein Slowene runter. Es erwischt Robert Sabolič wegen einer Behinderung gegen Andreas Martinsen.

Dann laufen die zwei Strafminuten ab. Norwegen darf seine Reihen wieder auffüllen.

Slowenien hält sich in der Angriffszone, arbeitet jetzt druckvoll zum Tor. Lars Haugen macht erstmal die Scheibe fest und sorgt dafür, dass seine Kollegen zum Wechsel fahren können.

Das zweite Powerplay heute sollten die Slowenen nutzen, um mal etwas auf die Beine zu stellen. Und das schaut doch deutlich druckvoller aus. Rok Tičar feuert vom rechten Bullykreis - und trifft die Querlatte.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Andreas Martinsen (Norwegen)
Norwegens NHL-Star muss in die Kühlbox. Andreas Martinsen büßt für ein Haken gegen Ken Ograjenšek.

Am Bild aus dem 1. Drittel hat sich praktisch nichts geändert. Norwegen hat weiterhin alles im Griff. Die Slowenen bleiben in ihrem Handeln zu harmlos.

Schon wieder Ken André Olimb! Von hinter dem Tor kommend, zieht der Stürmer aus dem rechten Bullykreis ab. Gasper Krošelj pariert.

Die Reihe mit den Olimbs und Patrick Thoresen entwickelt wieder viel Druck. Es wird Ken André Olimb im Slot gesucht. Der möchte sich drehen. Dabei bekommt er die Puck nicht unter Kontrolle.

Aus zentraler Position feuert Kristian Forsberg. Die Scheibe zischt am Gehäuse von Gasper Krošelj vorbei.

Nik Zupančič tauscht seinen Torhüter aus. Nach drei Gegentreffern kehrt Matija Pintarič nicht in den Kasten zurück. Dafür darf sich nun Gasper Krošelj zwischen den Pfosten versuchen.

Drittelfazit:
Eine klare Angelegenheit deutet sich in der AccorHotels Arena an. Die Olimb-Brüder machten zunächst den Unterschied aus, brachten Norwegen mit ihren Toren in die Spur. Darüber hinaus waren die Skandinavier einfach die bessere Mannschaft. Das Team von Petter Thoresen legte mehr Zielstrebigkeit an den Tag, was nicht zuletzt die Schussbilanz von 11:6 belegt, und hatte zudem körperliche Vorteile. Zug zum Tor entwickelten die Slowenen hingegen kaum. Die Männer von Nik Zupančič müssen deutlich mehr Konsequenz zeigen, wenn sie in diesem Spiel doch noch bestehen wollen. In jedem Fall wissen die Slowenen, wie man zurückkommt. Das bewiesen sie gegen die Schweiz, wo sie nach dem 1. Drittel sogar mit 0:4 hinten lagen. Die Norweger also sollten gewarnt sein.

Tor für Norwegen, 0:3 durch Kristian Forsberg
Die Skandinavier bringen die Scheibe tief. Aleksander Reichenberg geht nach. Über Henrik Ødegaard, dessen Pass in den Slot, und Andreas Martinsen, der klug zurücklegt, landet der Puck am linken Bullykreis bei Kristian Forsberg, der nicht lange zögert und das Spielgerät platziert oben ins linke Toreck befördert. Für den Mann von den Stavanger Oilers ist es der erste Treffer bei diesem Turnier.

Norwegen schwimmt sich schnell wieder frei und bleibt insgesamt tonangebend. Da befindet sich einfach mehr Entschlossenheit in den Aktionen.

Nun bemühen sich die Slowenen um eine Reaktion, nisten sich in der gegnerischen Zone ein.

Vom linken Bullykreis versucht sich Ken André Olimb gleich noch einmal. Die Distanz zum Tor ist etwas größer. Und diesmal erwischt er den Puck nicht so optimal, der fliegt am Gehäuse von Matija Pintarič vorbei.

Tor für Norwegen, 0:2 durch Ken André Olimb
Mattias Nørstebø setzt in der Angriffszone links an der Bande einer fast verlorenen Scheibe nach, spitzelt diese hinters Tor zu Patrick Thoresen. Dessen Pass in den Slot nimmt Ken André Olimb direkt und setzt das Hartgummi in den rechten Torwinkel. Für den 28-Jährigen ist es der zweite Treffer bei dieser WM.

Die Norweger verschnaufen erst einmal ein wenig, arbeiten aber defensiv derart konsequent, dass dem Kontrahenten kaum etwas angeboten wird.

Doch auch die Skandinavier bleiben gefährlich. Ken André Olimb stochert im Slot nach. Matija Pintarič steht goldrichtig und blockt mit dem Körper ab.

Inzwischen immerhin wissen die Slowenen, wo das gegnerische Tor steht. Es gibt erst zaghafte Annäherungsversuche. Miha Verlič versucht es aus der Drehung, scheitert aber an Lars Haugen. Zudem erarbeitet sich das Team von Nik Zupančič nun mehr Spielanteile.

So sehr sich die Slowenen auch abrackern, ein zwingendes Powerplay sieht anders aus. Einen Torschuss musste Norwegens Goalie bis hier hin noch immer nicht abwehren. Nun sind die Nordeuropäer wieder komplett.

In Unterzahl bekommt Niklas Roest die Konterchance, zieht über die rechte Seite in die Angriffszone und zum Tor. Unter Bedrängnis bringt der Angreifer den Puck nicht an Matija Pintarič vorbei.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Jonas Holøs (Norwegen)
Erstmals öffnet sich eine der Türen zu den Strafbänken. Dort muss sich Jonas Holøs einfinden. Norwegens Kapitän wird eine Behinderung gegen Miha Verlič angelastet.

Tor für Norwegen, 0:1 durch Mathis Olimb
In der rechten Rundung behauptet sich Ken André Olimb, stochert die Scheibe hinters Tor zu Patrick Thoresen. Dieser passt zu Mathis Olimb der am rechten Bullykreis lauert, direkt abzieht, einen Weg unter dem rechten Schoner des Goalies hindurch findet und die Skandinavier in Führung bringt. Für den 31-Jährigen ist es der erste Turniertreffer.

Jetzt sind die Norweger bemüht, etwas mehr Nachdruck zu entwickeln und ein wenig zielstrebiger in Richtung Tor zu arbeiten.

Abschlusshandlungen fehlen nach wie vor. Das schaut bislang eher nach Schaulaufen aus. Körperspiel gibt es eher selten zu sehen. Wenn das so weiter geht, sind wir sehr zügig durch mit dieser Begegnung.

Munterer Beginn! Beide Seiten bemühen sich um viel Spielfluss. Unterbrechungen gibt es noch gar nicht. Dann feuert Ken Ograjenšek den ersten Schussversuch der Partie ab, der allerdings abgeblockt wird und nicht bis zum Kasten von Lars Haugen durchkommt.

In den Toren beider Mannschaften beginnen Matija Pintarič auf slowenischer und Lars Haugen auf norwegischer Seite.

Nun blicken wir noch kurz auf die Unparteiischen. Mit der Spielleitung wurden Roman Gofman und Antonín Jeřábek betraut. Das russisch-tschechische Schiedsrichterduo erhält Unterstützung von den Linesmen Miroslav Lhotský aus Tschechien und Peter Šefčík aus der Slowakei.

Aus Verletzungsgründen muss Nik Zupančič ferner auf Žiga Pance und Jurij Repe verzichten. Die Norweger haben alle Mann an Bord.

Auf Seiten Sloweniens darf Žiga Jeglič heute noch nicht wieder mitwirken, der 29-Jährige sitzt noch das zweite Spiel seiner Sperre ab. Die hatte er sich eingefangen, nachdem er in der Partie gegen die Schweiz beim Übersteigen der Bande an der Wechselbank mit dem rechten Schlittschuh in Richtung Hals des dort mit einem Teamkollegen in einen Zweikampf verwickelten Thomas Rüfenacht trat. Einer härteren Strafe entging er offenbar nur, weil er nicht mit aller Konsequenz durchgezogen hatte. Der Schweizer kam unverletzt davon.

Beide Trainer haben im Übrigen ihre 25-köpfigen WM-Aufgebote komplett beisammen. Nik Zupančič war bereits in voller Besetzung ins Turnier gestartet. Sein Gegenüber Petter Thoresen hatte noch eine Stelle offen, die heute mit Jørgen Karterud besetzt wurde – einem Stürmer von Linköping HC.

Slowenien ist derzeit Vorletzter in der Gruppe B. Ihren einzigen Punkt haben die Männer von Nik Zupančič der tollen Aufholjagd am Samstag gegen die Eidgenossen zu verdanken. 0:4 lag man nach dem Auftaktdrittel zurück, fand mit freundlicher Genehmigung des Gegners und über einen Shorthander zurück ins Spiel. Im Schlussdrittel gelangen weitere drei Tore. Die Slowenen waren drauf und dran, die Partie vollends zu kippen, mussten sich letztlich im Penaltyschießen geschlagen geben. Am Sonntag dann gab es beim 2:7 gegen Kanada nichts zu holen.

Als aktuell Tabellenfünfter haben die Norweger bereits drei Zähler auf dem Konto. Die stammen von ihrem knappen 3:2-Auftaktsieg am Samstag gegen Frankreich. Gegen konzentrierte Schweizer hatten die Skandinavier tags darauf beim 0:3 keine Chance.