Fazit:
Welch ein Wahnsinn! Österreich dreht die Partie komplett, schlägt Finnland mit 3:2. Der Siegtreffer fiel offenbar zwei Zehntel vor Ablauf der regulären Spielzeit. Damit belohnten sich die Männer von Roger Bader für einen couragierten Auftritt, erkannten schon im ersten Drittel, dass der Gegner nicht seinen besten Tag hatte. Und so steigerten sich die Cracks aus der Alpenrepublik stetig, gewannen auch immer mehr Zutrauen. Am Ende können die Spieler ihr Glück kaum fassen, haben sich dies aber auch mit viel Arbeit verdient. Auf der Gegenseite fehlte dem Olympiasieger vor 15.387 Zuschauern in Prag die richtige Einstellung. Nach gutem Beginn und zwei frühen Toren, nahmen die Nordeuropäer die Sache auf die leichte Schulter. Nach zehn Minuten bauten die Lejonat ab und hatten später große Probleme, den Schalter wieder umzulegen. Trotz der 32 Torschüsse ergab sich viel zu wenig Torgefahr. Es fehlte an Entschlossenheit. Erst spät raffte man sich auf, um die Verlängerung zu vermeiden. Und nun steht der vierfache Weltmeister mit gänzlich leeren Händen da.

Tor für Österreich, 2:3 durch Benjamin Baumgartner
Nicht zu fassen! Die Österreicher befreien sich nicht nur, die fahren noch einen Angriff. Lukas Haudum schießt von der linken Seite. Harri Säteri lenkt die Scheibe mit der Schulter an die Latte. Dann scheint die Zeit abzulaufen. Doch Benjamin Baumgartner bringt den Puck von rechts einfach mal zum Tor. Der finnische Goalie ist in der Sicht behindert. Und das Ding fliegt mit dem Ertönen der Sirene in den Kasten.

Glanztat von Kickert! Innen am rechten Bullykreis zieht Juuso Riikola aus der Drehung gewaltig ab, trifft die Scheibe perfekt. Den Schuss oben aufs linke Eck wehrt David Kickert grandios mit dem Stock ab.

Finnland baut gewaltig Druck auf. Mikael Granlund bedient Iiro Pakarinen, doch das Ding will nicht rein. Auch beim Schuss von Ahti Oksanen nicht, der aus dem linken Bullykreis das Außennetz trifft. Dann befreien sich die Österreicher - und die Strafe läuft ab.

Puck im Tor! Plötzlich liegt das Hartgummi nach einem Schuss von Valtteri Puustinen im Tor. Oliver Kapanen hat da nachgestochert und das Spielgerät in die Kiste bugsiert. Doch der Pfiff ist bereits ertönt. Glück für Österreich!

Zwar gewinnen die Finnen das Bully, doch die Österreicher befreien sich. Also gibt es einen neuen Anlauf der Lejonat, die schnell in der Angriffszone zurück sind und Aufstellung nehmen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Bernd Wolf (Österreich)
Wegen eines Hakens gegen Jere Innala wird Bernd Wolf für zwei Minuten zum Zuschauen verdonnert.

Soeben sind die letzten fünf Minuten angebrochen. Die Finnen wollen natürlich keine Punkte verschenken und es nicht auf eine Verlängerung ankommen lassen. Also marschiert man nach vorn, doch so richtig flüssig will es nicht laufen.

Auf halbrechts findet Saku Mäenalanen den Weg ins Angriffsdrittel, wird dann aber effektiv beim Torschuss gestört. So muss David Kickert den Puck nur noch aufsammeln.

Österreich hat viel Arbeit im eigenen Drittel, lauert darüber hinaus jetzt vornehmlich auf Konter. So schafft man sich in jedem Fall Entlastung. Vielleicht aber ergibt sich so auch noch mehr.

Mit Tempo braust Oliver Kapanen rechts in die Angriffszone und fackelt nicht lange. Der Schuss findet den Weg ins Tor nicht. In der Folge richten sich die Nordeuropäer vorn ein. Zumindest sucht man jetzt verstärkt den Abschluss.

Jetzt ist alles möglich für den Außenseiter. Und das Ganze wird ermöglicht, weil der Favorit weiterhin die Kurve nicht bekommt. Die erwartete Reaktion der Finnen bleibt aus, die können den Schalter nicht umlegen. Entsprechend sparsam schaut Jukka Jalonen drein.

Tor für Österreich, 2:2 durch Thimo Nickl
Von der linken Seite spielt Benjamin Nißner ohne Sichtkontakt zurück zur blauen Linie. Dort nimmt Thimo Nickl Maß. Im Slot sorgt Benjamin Baumgartner für Unruhe, ist aber nicht an der Scheibe. Diese landet links oben an der Lattenunterkante und springt hinter der Torlinie auf. Bei seiner zweiten WM trifft der Verteidiger zum ersten Mal.

Dann führt Iiro Pakarinen im rechten Bullykreis die Scheibe, sucht mit einem Querpass Mikael Granlund. Der abgefälschte Puck landet im linken Bullykreis bei Ahti Oksanen. Dessen One-Timner lenkt David Kickert mit dem linken Oberarm am Tor vorbei.

Dennoch hält sich der Olympiasieger weiter im gegnerischen Drittel. Unverändert jedoch fehlt da die Durchschlagskraft. Mitunter ist man einfach zu verspielt.

Lange fehlt es Team Suomi an Zug zum Tor. Erst kurz vor Ablauf der österreichischen Strafe haut Oliwer Kaski aus dem linken Bullykreis drauf, kommt aber nicht an David Kickert vorbei. Dann kehrt Kilian Zündel aufs Eis zurück.

Gerade noch den drohenden Ausgleich vor Augen nisten sich die Finnen nun im gegnerischen Drittel ein und könnten über dieses Powerplay auch generell wieder besser ins Spiel finden.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Kilian Zündel (Österreich)
Roger Bader nimmt die Challenge, will es nicht wahrhaben, dass der Treffer nicht anerkannt werden soll. Doch die Entscheidung hat Bestand, die Referees verhängen folglich regelkonform eine Bankstrafe gegen Österreich wegen Spielverzögerung, die Kilian Zündel absitzen muss.

Ausgleich für Österreich zählt nicht! Kurz vor Ablauf der finnischen Strafe holt Dominic Zwerger im linken Bullykreis gewaltig aus. Welch ein Schlagschuss! Die Scheibe rauscht oben ins kurze Eck. Doch Thomas Raffl hat sich vor Harri Säteri postiert, befindet sich nach Meinung der Unparteiischen im Torraum. Der Treffer zählt zunächst nicht.

Damit wird es für die Nordeuropäer natürlich schwer, die aus österreichischer Sicht etwas befürchtete Leistungssteigerung zu zeigen. Die ist seit Drittelbeginn ausgeblieben. Und in Überzahl spielen ohnehin nur die Jungs von Roger Bader.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Patrik Puistola (Finnland)
Erneut ein finnischer Stockschlag! Diesmal teilt diesen Patrik Puistola gegen Manuel Ganahl aus. Zum dritten Mal geraten die Finnen in Unterzahl.

Österreich beginnt das Schlussdrittel sehr selbstbewusst. Im linken Bullykreis zieht Clemens Unterweger ab. In der Schussbahn ist viel Verkehr, der Puck kommt nicht durch. Und so passiert das kurz darauf auch bei einem Schuss von Benjamin Baumgartner.

Drittelfazit:
Nach dem mittleren Spielabschnitt führt Finnland nur noch mit 2:1 gegen Österreich. Lagen die Lejonat nach dem Auftaktdrittel noch verdient vorn, so ließen die Jungs von Jukka Jalonen doch gehörig nach. Auf der Gegenseite schöpfte Team Austria mit dem Anschlusstreffer Zuversicht. In ihrem Wirken bestärkt wurden die Männer von Roger Bader durch die unübersehbaren Schwierigkeiten des Favoriten. Und so trauten sich die Österreicher immer mehr zu, gestalteten dieses Drittel ziemlich offen. Das zeigt auch die Schussbilanz von 8:8. Somit dürfen die Cracks aus der Alpenrepublik durchaus auf eine Überraschung hoffen, müssen aber zugleich auch befürchten, dass Jukka Jalonen seiner Mannschaft jetzt in der Kabine die Leviten liest und die Finnen dann doch wieder ihr wahres Leistungsvermögen zeigen.

Vor dem Tor hat sich Thomas Raffl postiert, fälscht einen Schuss von der blauen Linie mit dem Schläger ab. Der Puck springt knapp links vorbei. Kurz darauf schießt Lukas Haudum aus dem rechten Bullykreis. Das Ding fischt Harri Säteri mit der Fanghand weg. In diesem Moment läuft die finnische Strafzeit ab.

In Überzahl halten sich die Österreicher ausgiebig im gegnerischen Drittel auf, tun das beinahe dauerhaft. Doch Gefahr deutet sich allenfalls mal an, richtig zum Abschluss kommt man nicht.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Juuso Riikola (Finnland)
Kaum ist Oliver Kapanen zurück, da erlaubt sich Juuso Riikola einen Stockschlag gegen Lukas Haudum. Die Nordeuropäer geraten also gleich noch einmal in Unterzahl.

In Unterzahl haben die Finnen in diesem Turnier noch kein Tor kassiert, aber eben noch nicht sehr oft mit weniger Personal auf dem Eis agieren müssen. Für Österreich stehen bislang zwei Powerplay-Tore zu Buche. Marco Rossi hat rechts vor dem Tor viel Zeit, gelangt aber nicht an Harri Säteri vorbei. Und so ergeht dann auch Peter Schneider.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Oliver Kapanen (Finnland)
Wegen eines Stockschlags gegen Benjamin Baumgartner fängt sich Oliver Kapanen die erste finnische Strafzeit des Tages ein.

Derzeit gestaltet Österreich die Angelegenheit offen. Der Außenseiter wird frecher, kann sich auch mal über einen längeren Zeitraum in der Angriffszone halten.

Aufgrund der finnischen Schwäche wächst die Zuversicht aufseiten des Gegners minütlich. Mit Ausnahme des Tores fehlt es im Abschluss aber an Qualität. Wirklich viele Chancen bieten sich Team Austria nicht.

Aktuell lassen die Skandinavier die Dinge schleifen, kommen trotz allen Bemühens vorn nicht richtig durch. Und die totale defensive Sicherheit strahlt man gerade auch nicht aus. Das ist ein überschaubarer Auftritt des Olympiasiegers.

Kilian Zündel lässt sich nichts gefallen und geht auf Mikko Lehtonen los. Zügig springen die Referees dazwischen und unterbinden das Aufkommen einer zünftigen Rauferei.

Doch immer wieder haben die Österreicher Phasen, in denen sie sich eine Menge zutrauen. Für Nadelstiche sind die Cracks aus der Alpenrepublik in jedem Fall gut. Angesichts des knappen Ergebnisses darf man sich daher Hoffnungen machen.

Weiterhin bestimmt Finnland über weite Strecken das Geschehen, zeigt sich häufig in der Angriffszone. Sicherlich fehlt da etwas Zug zum Tor. Doch so lange der Olympiasieger führt, kann man das so machen.

Von der Bande hinter dem Tor spielt Jere Innala links vor der Kiste Mikael Granlund an. Der NHL-Star feuert sofort, scheitert allerdings an David Kickert.

Direkt im Anschluss zeigt sich Team Austria beflügelt, vermag aber nicht nennenswert nachzulegen. Und natürlich pflegen die Finnen in derartigen Situationen, eine Reaktion zu zeigen. Da heißt es aufpassen für die Österreicher.

Tor für Österreich, 2:1 durch Mario Huber
In dieser Phase spielen die Österreicher recht munter mit, es geht hin und her. Und dann zaubert Thomas Raffl aus dem linken Bullykreis einen genialen Diagonalpass aufs Eis. Rechts vor dem Tor angelt sich Mario Huber die Scheibe und hebt sie unter die Latte. Der Angreifer trifft erstmals überhaupt bei einer WM.

Umgehend halten die Finnen wieder stark dagegen. Aus dem linken Bullykreis spielt Jesse Puljujärvi mit der Rückhand diagonal rechts vors Tor. Dort lauert Mikael Granlund, doch Peter Schneider bekommt den Schläger dazwischen.

Den ersten Akzent im mittleren Spielabschnitt setzt der Österreicher Benjamin Nißner. Bei Harri Säteri ist Endstation, obwohl der finnische Goalie kurz nicht weiß, wo unter ihm sich der Puck befindet.

Drittelfazit:
Nach 20 Minuten führt Finnland im Spiel der Gruppe A gegen Österreich mit 2:0. Von der ersten Minute an ließ der Favorit erkennen, hier überhaupt keine Zweifel aufkommen lassen zu wollen. Noch ehe der Sekundenzeiger eine Runde vollendet hatte, ergab sich bereits die erste riesige Chance. Aufgrund dieser konsequenten Herangehensweise ließ der Erfolg dann aber nicht allzu lange auf sich warten. Eingeladen durch einen individuellen Fehler, legten die Lejonat (Löwen) wenig später nach. Über weite Strecken hatte der Olympiasieger die Angelegenheit im Griff, begann aber bereits, hin und wieder den Schongang einzulegen. Zum Ende des Drittels bleib dabei die Konzentration etwas auf der Strecke. Und so boten sich Team Austria durchaus ein, zwei Gelegenheiten, um selbst mal gefährlich zu werden. Ein Torerfolg war den Männern von Roger Bader gegen den defensivstarken Kontrahenten aber nicht vergönnt.

Hinter dem Tor setzt sich Jesse Puljujärvi gut durch, spielt sofort zu Oliver Kapanen. Der Toptorjäger dieser WM schließt links vor der Kiste sofort ab, scheitert aber an David Kickert.

Auf der Gegenseite setzt Hannes Björninen zentral vor der Kiste in aussichtsreicher Position zum Rückhandschuss an. Dieser wird abgewehrt. Nach der österreichischen Gelegenheit strahlt der vierfache Weltmeister gleich wieder Dominanz aus.

Jetzt begehrt Österreich mal auf. Trotz reichlich Personal vor dem eigenen Tor verlieren die Finnen kurz den Überblick, weil Lukas Haudum da eine Idee hat, doch genau wie Marco Rossi den Weg ins Tor nicht findet. Immerhin aber ist das mal etwas Gefährliches.

Immer wieder bauen die Finnen das Spiel variabel auf, gelangen mühelos ins Angriffsdrittel. Der Olympiasieger hat klar das Sagen und entscheidet ganz allein, wohin die Reise hier geht.

Aus halbrechter Position bemüht sich Hannes Björninen um den 13. finnischen Torschuss, trifft die Scheibe aber nicht richtig. Anschließend zeigen sich die Österreicher mal wieder. Peter Schneider bringt am linken Bullykreis einen Handgelenkschuss an. Harri Säteri wehrt mit der Fanghand ab. Das ist der dritte Schuss von Team Austria.

Inzwischen dosieren die Finnen mitunter, ohne dabei auch nur ansatzweise die Kontrolle zu verlieren. Und immer wenn die Lejonat den Fuß aufs Gas setzen, dann wird den Österreichern fast schwindelig.

Letztlich übersteht Österreich die Unterzahl unbeschadet und darf die eigenen Reihen mit der Rückkehr von Paul Stapelfeldt wieder auffüllen.

Nächste finnische Großchance! Finnland bringt den Puck in Überzahl zum Tor. Der Schuss bleibt zunächst hängen. Ahti Oksanen legt kurz quer nach rechts. Nun hat Jere Innala das Tor offen vor sich und schlenzt das Spielgerät über die Querlatte.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Paul Stapelfeldt (Österreich)
An der Bande hinter dem eigenen Tor hält Paul Stapelfeldt zu lange gegen Arttu Hyry und kassiert die erste Strafzeit dieser Partie.

Tor für Finnland, 2:0 durch Oliver Kapanen
Einen Schuss von Juuso Riikola blockt Manuel Ganahl, spielt dann aber nicht schnell genug. Von hinten angelt Oliver Kapanen nach der Scheibe, tut das erfolgreich und schießt in zentraler Position sofort aus der Drehung. Das Ding sitzt oben im rechten Winkel. Der beste Torschütze der Finnen erzielt seinen sechsten Treffer bei dieser WM.

Österreich versucht, mutig dagegenzuhalten. Ein Schuss von Clemens Unterweger aus zentraler Position bleibt hängen. Kurz darauf feuert Peter Schneider und verfehlt den Kasten knapp.

Rechts von der blauen Linie haut Vili Saarijärvi drauf. Viel Sicht bietet sich David Kickert nicht. Unter anderem Arttu Hyry lauert im Slot, kann aber nicht gewinnbringend abfälschen.

Jetzt greifen die Österreicher koordiniert an. Marco Rossi spielt quer auf Peter Schneider. Dessen Direktschuss aus dem rechten Bullykreis pariert Harri Säteri. Auf der Gegenseite setzt Mikko Lehtonen ein gewaltiges Geschoss ab. David Kickert kann diesen Puck festmachen.

Tor für Finnland, 1:0 durch Saku Mäenalanen
Von Beginn an wirbelt der Olympiasieger mächtig. Österreich hält nach Kräften dagegen, läuft aber auch schon viel hinterher. Dann setzt sich Iiro Pakarinen an der Bande hinter dem österreichischen Tor körperlich durch, bedient Saku Mäenalanen. Dieser lauert links neben dem Tor, zieht die Scheibe zur Mitte und bugsiert das kleine Schwarze mit der Rückhand rechts in die Kiste. Für den Angreifer bedeutet das den ersten Turniertreffer.

Zügig nisten sich die Finnen in der Angriffszone ein. Von der linken Seite schießt Jesse Puljujärvi. Die abgewehrte Scheibe springt im rechten Bullykreis in Richtung Ahti Oksanen, der freie Bahn ins Tor hat, das Hartgummi aber nicht trifft. Welch eine Chance!

Zwischen den Pfosten beginnen Harri Säteri auf finnischer und David Kickert auf österreichischer Seite. Für Ordnung auf dem Eis sollen Tobias Björk aus Schweden und Michael Tscherrig aus der Schweiz sorgen. Den beiden Schiedsrichtern gehen an den Linien der Kanadier Tarrington Wyonzek und der Lette Dāvis Zunde zur Hand.

Österreich gehörte einst durchaus zu den großen Eishockeynationen, errang in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts zwei WM-Bronzemedaillen. Inzwischen ist man schon froh, in der Top-Division der besten Mannschaften mitmischen zu dürfen. Hier hat man zuletzt immerhin zweimal sportlich den Klassenerhalt geschafft. Und genau das muss auch in diesem Jahr das Ziel sein. Ob es dem heutigen Außenseiter möglich ist, auch den Finnen vielleicht ein Pünktchen abzutrotzen, wird sich zeigen.

Wie aufseiten des Gegners ist auch Österreichs Kader mit 25 Spielern vollzählig bestückt. Star des Teams ist der momentan einzige NHL-Crack. Dafür gilt Marco Rossi als absolute Stammkraft bei den Minnesota Wild, stand in allen 82 Saisonspielen auf dem Eis. Auch Thimo Nickel verbrachte gerade eine Saison in Nordamerika (ECHL), wird aber nach Österreich zurückkehren (Klagenfurt). Darüber hinaus stehen sechs "Schweizer" im Aufgebot. Der große Rest spielt in der heimischen Liga.

Beim Team Suomi vertraut man noch immer auf Jalonen, obwohl es vor zwölf Monaten das Aus im Viertelfinale setzte. Der Coach legt viel Wert auf ein gutes Mannschaftsgefüge und verzichtet dabei auch gern auf den einen oder anderen Star. Finnland hat bei dieser WM nur vier NHL-Profis dabei, als da wären Mikael Granlund (San Jose Sharks), Olli Määttä (Detroit Red Wings), Jesse Puljujärvi und Valtteri Puustinen (beide Pittsburgh Pinguins). Darüber hinaus spielen Finnen gern in der Schweiz (fünf) und Schweden (sieben). Die übrigen Profis stehen in der Heimat unter Vertrag.

Für Medaillen waren die Nordeuropäer bei großen Turnieren immer gut. Bis zum ersten WM-Titel musste man sich aber gedulden, der gelang erst 1995. Als Jukka Jalonen erstmals Headcoach war folgte im Jahr 2011 der zweite Triumph. Nach der Rückkehr des Trainers 2018 starteten die Finnen so richtig durch, erlebten die erfolgreichste Zeit überhaupt - mit den zwei WM-Titeln 2019 und 2022 sowie Olympia-Gold 2022.

Finnland hat bei diesem Turnier aus dem Spiel heraus erst einen Gegentreffer kassiert, verlor aber zum Auftakt am Freitag gegen Gastgeber Tschechien nach torlosen 65 Minuten im Penaltyschießen. Danach ließ der Olympiasieger am Sonntag ein 8:0 gegen Großbritannien und am Montag ein 4:1 gegen Norwegen folgen. Auch heute ist auf finnischer Seite ein Dreier fest eingeplant, der würde den Sprung auf Tabellenplatz zwei nach sich ziehen.

Mit Blick auf die Tabelle begegnen sich hier der Vierte und der Siebte. Die Cracks aus der Alpenrepublik sind nach drei Partien noch sieglos, unterlagen am Samstag Dänemark mit 1:5 und tags darauf der Schweiz knapp mit 5:6. Am Dienstag ließ Team Austria mit einer spektakulären Aufholjagd aufhorchen. Gegen Kanada lag man zu Beginn des Schlussdrittels 1:6 hinten. Dann gelang tatsächlich noch der Ausgleich, ehe man in der Verlängerung nach 15 Sekunden doch das Nachsehen hatte (6:7). Zumindest gab es einen ersten Punkt als Lohn, der im Kampf um den Klassenerhalt noch richtig wertvoll werden kann.