Fazit:
Der VfL Wolfsburg erledigt seine Pflichtaufgabe, schlägt Turbine Potsdam verdient mit 3:1 und bleibt damit an der Tabellenspitze. Die Gastgeberinnen taten sich offensiv über das gesamte Spiel schwer, weil Turbine sehr diszipliniert verteidigte. Im ersten Durchgang sorgten zwei verwandelte Elfmeter durch Lattwein (27.) und Wilms (33.) für die Vorentscheidung, aus dem Spiel heraus ging beim VfL nur wenig. Nach dem Seitenwechsel blieb die Wolfsburger Dominanz bestehen, doch Potsdam gelang durch einen kuriosen Freistoßtreffer von Vianden der Anschluss (70.). Beerensteyn stellte den alten Abstand kurz vor Abpfiff wieder her und besorgte den Endstand (88.). Wolfsburg spielt unter der Woche das Rückspiel gegen Galatasaray in der Champions League und Potsdam ist am Wochenende im Pokal-Achtelfinale in Leverkusen gefordert. Danke fürs Mitlesen!

Gelbe Karte für Marike Dommasch (Turbine Potsdam)
Dommasch weiß sich im Zweikampf mit Jónsdóttir nur mit einem kräftigen Trikotzupfer zu helfen und sieht spät die Gelbe Karte.

Wolfsburg drückt den Aufsteiger nun wieder in dessen letztes Drittel: Minge schließt aus 18 Metern halbrechts ab, Fischer taucht ab und hält den Schuss im langen Eck fest.

Tooor für VfL Wolfsburg, 3:1 durch Lineth Beerensteyn
Beerensteyn sorgt für die Entscheidung! Einen weiten Ball aus der eigenen Abwehr verlängert Sellner per Kopf auf die gestartete Beerensteyn. Die Stürmerin tänzelt Fischer im Kasten aus und schiebt flach aus spitzem Winkel ein.

In der Schlussphase ist nun wieder etwas mehr los, weil Turbine sich punktuell mehr traut und mit dem Ball am Fuß mutig nach vorne spielen will. Wolfsburg hingegen läuft sich aktuell immer öfter fest und verliert den Ball.

Mittlerweile haben die Wölfe die Marke von 70% geknackt, der nächste Angriff gehört aber den Gästen: Potsdam kontert mit einem weiten Ball auf Grosicka, die Polin schlägt die Kugel von rechts hoch in die Mitte - Frohms ist da, springt hoch und pflückt das Spielgerät aus der Luft.

Potsdam kann leichtfertige Ballverluste im Mittelfeld nicht nutzen, weil die Gäste körperlich platt wirken. Wolfsburg scheint die knappe Führung nur halten zu wollen anstatt das dritte Tor zu erzielen - die Schlussphase beginnt!

Tabellenführer Wolfsburg lässt sich durch den Anschlusstreffer nicht beirren und spielt die Führung dominant zu Ende. Durch die Einwechselungen ist das Spiel jedoch nicht unbedingt zwingender geworden im letzten Drittel.

Der Aufsteiger atmet durch und kommt auf kuriose Art und Weise zum ersten Treffer der Saison! Auf dem Papier sieht das 2:1 knapp aus, doch Wolfsburg hat das Spiel weiter in der Hand.

Tooor für Turbine Potsdam, 2:1 durch Lina Vianden
Potsdam bejubelt den ersten Saisontreffer im 10. Spiel! Vianden schlägt einen Freistoß von der linken Außenlinie weit in den Wolfsburger Strafraum und tatsächlich tickt der Ball nahe des Fünfmeterraums so hoch auf und fliegt über Frohms hinweg in den Kasten. Dabei sieht die VfL-Keeperin nicht gut aus!

Wolfsburg hat mittlerweile auf Dreierkette umgestellt, um im Angriff noch mehr Optionen zu haben. Auch 67% Ballbesitz unterstreichen die Dominanz der Gastgeberinnen. Klare Torchancen gibt es jedoch auch nach dem Seitenwechsel kaum bis gar nicht.

Erneut wechseln beide Teams zeitgleich und beim VfL kommen mit Blomqvist und Sellner zwei weitere Offensivkräfte aufs Feld. Das 2:0 scheint Tommy Stroot noch ausbauen zu wollen. Auch Turbine wechselt und bringt Selimhodzic für Limani, die viel gearbeitet hat.

Popp chippt den Ball in die Mitte, doch Turbine hat den Braten gerochen und klärt im Verbund.

Gelbe Karte für Irena Kuznezov (Turbine Potsdam)
Kuznezov zerrt Brand im Mittelfeld energisch zu Boden und verursacht rund zehn Meter vor dem eigenen Strafraum einen aussichtsreichen Freistoß für Wolfsburg.

Wolfsburg versucht sich nun immer wieder zentral vor dem gegnerischen Strafraum durchzuspielen, doch die Ungenauigkeiten im Passspiel bleiben bestehen.

Brand ist zentral im Strafraum nicht vom Ball zu trennen, dribbelt sich in eine gute Abschlussposition und umkurvt letztlich auch Turbines Torhüterin. Ihrem flachen Abschluss fehlt dann der notwendige Druck und eine Abwehrspielerin stoppt das Leder deutlich vor der Linie.

Wolfsburg spielt die Führung kontrolliert herunter und investiert nicht mehr als nötig. Hinsichtlich der hohen Belastung in drei Wettbewerben nehmen die Wölfe solch ein Spiel gerne mit und sparen Kräfte.

Der erste Abschluss nach dem Seitenwechsel ist einer aus der Distanz: Popp legt am gegnerischen Strafraum zurück zu Nuria Rábano und die Spanierin versucht es direkt aus rund 23 Metern. Der Distanzschuss fliegt deutlich über Fischers Kasten.

Auf beiden Seiten wird vor Wiederanpfiff gewechselt, beim VfL wird es mit Jónsdóttir für Hendrich sogar noch offensiver!

Halbzeitfazit:
Der VfL Wolfsburg führt nach einer recht glanzlosen Leistung mit 2:0 gegen Turbine Potsdam. Der Pokalsieger dominierte das Spiel ohne große Ausrufezeichen in der Offensive, Potsdam dagegen stand defensiv sehr stabil und stand den Gastgeberinnen immer auf den Füßen. Schmid schoss bei einem Klärungsversuch eine Mitspielerin am Arm an und Lattwein verwandelte den strittigen Strafstoß (27.). Kurz darauf wurde Popp im Sechzehner zu Boden gedrückt - dieser Elfmeter war deutlich und Wilms erhöhte vom Punkt (33.). Turbine kam erst kurz vor dem Halbzeitpfiff zur ersten Offensivaktion, doch Wedemeyer stellte gegen Taslidža im richtigen Moment den Fuß raus (45.+2.).

Wedemeyer stellt den Fuß rein! Erneut ist es Limani, die mit einem weiten Abschlag geschickt wird. Die Stürmerin macht den Ball fest und Grincenco steckt durch in den Strafraum auf Taslidža. Potsdams Nummer sieben zieht ab, doch Wedemeyer blockt im kurzen Eck per Fuß zur Ecke.

Wolfsburg zieht das Tempo nach Ballgewinnen nun wieder an und Huth nimmt Beerensteyn rechts mit. Die Flanke fliegt hoch in Richtung von Popp, doch eine Abwehrspielerin steigt hoch und kommt vor der Spielführerin des VfL an den Ball.

Endemann lässt das 3:0 liegen! Wolfsburg kombiniert sich mit wenigen Kontakten durch das Zentrum, Brand täuscht den Schuss an und steckt stattdessen überraschend vor dem Strafraum durch auf Endemann. Die Offensivspielerin trifft das Leder bei ihrem Abschluss nur mit der Fußspitze und Fischer hat bei dem Kullerball keine Probleme.

Der Aufsteiger traut sich nun etwas mehr nach vorne, doch der Angriff um Limani wirkt verhalten und auch etwas eingeschüchtert von der VfL-Abwehr. Hendrich & Co. kochen die Potsdamerinnen bisher recht mühelos in den Zweikämpfen ab.

Rund zehn Minuten noch bis zum Halbzeitpfiff und bis auf die beiden Wolfsburger Treffer ist dieses Spiel ereignisarm. Der VfL hat deutlich mehr Ballbesitz, lässt es offensiv aber noch recht entspannt angehen. Dank des 2:0 müssen die Gastgeberinnen aber auch nicht mehr zwingend aktiv werden.

Tooor für VfL Wolfsburg, 2:0 durch Lynn Wilms
Den zweiten Strafstoß darf Wilms treten und auch sie verwandelt! Mittig und halbhoch verwandelt die Abwehrspielerin, Fischer war früh nach rechts abgetaucht.

Gelbe Karte für Kurt Russ (Turbine Potsdam)
Turbines Coach Russ regt sich über die Entscheidung der Unparteiischen auf und sieht die Gelbe Karte.

Elfmeter für Wolfsburg!Popp will zu einer hohen Flanke springen, wird von Kuznezov aber deutlich zu Boden gedrückt - dieser Elfmeter ist unstrittig!

Huth findet mit einer halbhohen Flanke von rechts Beerensteyn, doch die Niederländerin trifft das Leder bei ihrer Direktabnahme nicht richtig und setzt den Ball am Tor vorbei.

Die Entstehung des Elfmeters ist mehr als unglücklich und bringt Turbine um eine stabile Anfangsphase. Wolfsburg spielt die Führung in die Karten, offensiv hat sich der VfL bisher nicht mit Ruhm bekleckert.

Tooor für VfL Wolfsburg, 1:0 durch Lena Lattwein
Lattwein bleibt cool am Punkt und verwandelt mit rechts in der linken Ecke. Es ist das dritte Saisontor der Nationalspielerin!

Elfmeter für Wolfsburg! Huth und Beerensteyn kombinieren sich auf engem Raum durch den Strafraum bis der Deutschen der Ball verspringt. Potsdam hat eigentlich alles unter Kontrolle, beim Klärungsversuch von Schmid schießt sie aber eine Mitspielerin an der Hand an - die Schiedsrichterin zeigt auf den Punkt!

Wolfsburgs Standards stellen Potsdams Defensive um Fischer im Tor nicht unbedingt vor Probleme. Bis auf Popps Kopfball (7.) gab es in Anschluss an einen ruhenden Ball keine Torschüsse.

Huth setzt sich rechts an der Grundlinie gegen zwei Gegenspielerinnen durch und flankt hoch in Richtung zweiter Pfosten. Nuria Rábano kann das Leder im Rückraum in Ruhe annehmen und mit links abschließen - die Außenverteidiger schießt rund zwei Meter drüber!

Es zeichnet sich ein Geduldsspiel für Wolfsburg ab! Der Aufsteiger steht tief, macht die Räume gut dicht. Beim VfL fehlt noch das nötige Tempo, um die Fünferkette der Gäste auseinanderzuziehen.

Das muss Potsdam besser ausspielen! Nuria Rábano köpft Fischer nach Vorlage von Endemann den Ball in die Arme und schnell geht es in die andere Richtung: Doch Krawczyk verpasst im Konter den Ball steil auf Limani zu spielen und so endet Turbines Umschaltmoment mit einer Abseitsstellung.

Potsdam hält in der Anfangsphase ordentlich mit, sobald der VfL das Tempo im Passspiel erhöht, wird es aber eng für die Gäste. Offensiv schlägt Turbine alle Bälle weit nach vorne auf Limani und Taslidža, die bei der Wolfsburger Abwehr bestens aufgehoben sind.

Fischer sichert den Ball nach einem Distanzschuss von Wilms im Nachfassen und schlägt das Leder direkt weit nach vorne in Richtung von Stürmerin Limani. Hendrich bleibt im Zweikampf stabil und köpft das Spielgerät sicher ins Seitenaus.

Beerensteyn holt mit einer schnellen Bewegung im Strafraum einen Eckball heraus, den Wilms hoch in die Mitte schlägt. Popp geht der Hereingabe in Richtung erster Pfosten entgegen, setzt ihren Kopfball aber auf das Tor.

Potsdam hat sich in einer dicht gestaffelten Fünferkette positioniert. Nur Limani und Taslidža laufen vorne an, Wolfsburg kann dadurch ab der Mittellinie aufbauen.

Der VfL übernimmt wie erwartet sofort die Spielkontrolle! Die Gastgeberinnen leisten sich aber noch leichte Ungenauigkeiten im Spiel nach vorne und können dadurch nicht zwingend ins letzte Drittel vorstoßen.

Wolfsburg spielt ganz in grün, stößt pünktlich im AOK-Stadion an!

Der Direktvergleich erinnert noch deutlich an die große Rivalität aus der Vergangenheit! In 48 Spielen gewann Turbine 28 Mal, Wolfsburg hat dagegen 17 Duelle für sich entschieden. Zuletzt trafen die beiden Mannschaften im Pokal aufeinander, Wolfsburgs Siegesserie riss beim damaligen Zweitligisten im September 2023 nicht und der VfL zog mit einem 2:0 ins Achtelfinale ein. In der Bundesliga traf man in der Saison 22/23 aufeinander, beide Siege gingen an den VfL Wolfsburg (5:0, 2:0).

Auf den ersten Punktgewinn der Turbine gegen Mitaufsteiger Jena folgte am letzten Spieltag ein 0:3 in Leverkusen. Die Gäste nehmen im Vergleich zu diesem Spiel drei Wechsel vor, sodass Schneider, Cramer und Lüscher Platz machen für Bernhardt, Taslidža und Grincenco. Potsdam hat bisher noch keinen Treffer erzielt, musste aber bereits 28 Gegentore hinnehmen und stellt damit die schlechteste Defensive der Liga.

Wolfsburg ist seit vier Pflichtspielen ungeschlagen, fuhr unter der Woche mit dem überzeugenden 5:0 gegen Galatasaray auch den ersten Sieg in der Königsklasse ein. In der Bundesliga teilte der VfL ein Mal die Punkte, unterlag zudem der Eintracht. Alle anderen Ligaspiele entschieden die Wölfe für sich. Beim Gastspiel in der Türkei durften sich einige Spielerinnen zeigen, sodass es vor dem Spiel gegen Potsdam einige Wechsel gibt: Blomqvist rotiert trotz guter Leistung ebenso auf die Bank wie Jónsdóttir, Linder, Hagel, Kielland und Minge - neu in der Startelf sind Beerensteyn, Popp, Wilms, Lattwein, Brand und Nuria Rábano.

Wenn der aktuelle Tabellenführer das Schlusslicht empfängt, sind die Rollen bereits vor Anpfiff klar verteilt: Der VfL Wolfsburg hat im Vierkampf mit Frankfurt, München und Leverkusen nach neun absolvierten Spielen die Nase vorn und will den Vorsprung von zwei Punkten gegen Potsdam beibehalten. Der Aufsteiger aus Brandenburg hat seine besten Zeiten hinter sich, sammelte bisher nur einen Zähler und steht dadurch als einziges Teams unter dem Strich.