Für heute soll es das gewesen sein. Wir beenden die Berichterstattung von den Olympischen Spielen aus Peking. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und bis morgen!

Weitere Medaillenentscheidungen gab es Im Eiskunstlauf. Teamgold ging an die Athleten des Russischen Olympischen Komitees vor den USA und Japan. Eisschnellläuferin Ireen Wüst aus den Niederlanden wurde zum sechsten Mal Olympiasiegerin – zum dritten Mal über 1.500 Meter. Im Shorttrack ging Gold über 500 Meter der Frauen an die Italienerin Arianna Fontana und über 1.000 Meter der Männer an Ziwei Ren aus China. Und im Slopestyle der Snowboarder siegte der Kanadier Max Parrot. Ein in Aussicht stehender deutscher Dreifachtriumph im Rennrodeln wurde durch einen Sturz von Julia Taubitz Makulatur. Die Chancen für die führende Natalie Geisenberger und Verfolgerin Anna Berreiter sind vor den entscheidenden beiden Läufen morgen dagegen glänzend.

Wenig ruhmreich verlief die Olympia-Premiere des Mixed-Teamwettbewerbs im Skispringen. Bei Kontrollen wurden die Sprunganzüge von vier Athletinnen beanstandet. Diese waren nicht zum ersten Mal im Einsatz, doch die unerwartet strenge Regelauslegung erwischte einige Nationen auf dem falschen Fuß. Damit wurde der Wettkampf beim Saisonhöhepunkt zur Farce. Deutschland, Österreich, Japan und Norwegen wurden um ihre Medaillenchancen gebracht. Mit Slowenien setzte sich dennoch ein favorisiertes Team durch – vor Russland und den sensationell drittplatzierten Kanadiern.

In der Tat bringen die Schwedinnen das 2:1 gegen China über die Zeit und landen ihren ersten Sieg in diesem Turnier. Damit spielen die Skandinavierinnen morgen gegen Dänemark direkt um das Erreichen des Viertelfinales. Genau das haben die Chinesinnen mit der heutigen Niederlage verspielt. Platz 3 in der Gruppe B wird nicht zu halten sein. Die Schweizerinnen retten das 3:2 gegen Finnland über die Zeit und feiern ihre ersten Punkte in diesem Turnier. Die Finninnen dürfen morgen noch einmal ran - die Eidgenossinnen dann erst im Viertelfinale, wobei der Gegner noch nicht feststeht.

Somit neigt sich der Olympiatag dem Ende entgegen. Aus deutscher Sicht überragte natürlich die zweite Goldmedaille bei diesen Spielen. Und die gab es ausgerechnet im Biathlon. Was früher als Domäne der Deutschen galt, bereitete zuletzt viel Grund zur Sorge. Doch heute zeigte Denise Herrmann einen grandiosen Wettkampf, erlaubte sich im Einzel lediglich einen Fehlschuss und stürmte zum Olympiasieg. Vanessa Vogt schrammte als Vierte um 1,3 Sekunden an Edelmetall vorbei. Gold gab es auch für die Schweiz. Beat Feuz gewann die Abfahrt. Der Österreicher Matthias Mayer holte Bronze. Im Riesenslalom der Frauen führte kein Weg an Sara Hector vorbei. Eine eidgenössische Medaille lag hier für Lara Gut-Behrami bereit (Bronze).

Elisa Holopainen macht es noch einmal spannend, bringt Finnland auf 2:3 heran. Und noch sind fast zehn Minuten zu spielen. Für die Schweizerinnen wird es also eng. Im Parallelspiel führt Schweden gegen China noch immer mit 2:1. Diese Partie wird aller Voraussicht nach früher beendet sein.

Unterdessen laufen in den Eishockeypartien die Schlussdrittel. In diesen Spielabschnitt starten die Eidgenossinnen gut. Lara Stalder gelingt nach nicht einmal anderthalb Minuten das Tor zum 3:1. Sollte sich das Team von Trainer Colin Muller von diesem Weg nicht mehr abbringen lassen, würde das die ersten Zähler in der Gruppe A bedeuten. Finnland bliebe punktlos. Dennoch besagt der Modus, dass alle fünf Mannschaften dieser Gruppe das Viertelfinale erreichen. Dennoch geht es natürlich um die Platzierungen und darum, wer dann als Gegner in der K.-o.-Runde wartet.

Nachdem dann auch Yulianna Tunytska aus der Ukraine im Ziel ist, sich als 22. einreiht, haben die Rodlerinnen ihren ersten Wettkampftag beendet. An der Spitze thront Titelverteidigerin Natalie Geisenberger mit gut zwei Zehnteln vor der deutschen Teamkollegin Anna Berreiter. Beide befinden sich klar auf Medaillenkurs, denn die drittplatzierte Tatyana Ivanova liegt fast sechs Zehntel zurück. Doch wie schnell man auf dem Eis ausrutschen kann, musste Julia Taubitz schmerzlich erfahren. Die Weltmeisterin, die noch im 1. Lauf einen Bahnrekord fuhr, stürzte im zweiten Durchgang und besitzt als immerhin noch Vierzehnte keine Chancen mehr auf Edelmetall. Darauf darf viel eher noch Hannah Prock hoffen. Die Österreicherin liegt als Vierte lediglich knapp acht Hundertstel hinter dem Bronzerang. Ihre Landsfrauen Lisa Schulte und Madeleine Egle sind bei Halbzeit des Wettbewerbs Fünfte und Siebte. Die einzige Schweizerin Natalie Maag wird als Zehnte geführt.

Soeben bahnt sich Aileen Frisch ihren Weg durch den Eiskanal. Die Deutsche in den Farben Südkoreas weist deutliche Verspätung auf. Gut zweieinhalb Sekunden fehlen nach zwei Läufen zur Spitze. Zumindest aber ist die 29-Jährige jetzt mehr als eine Zehntel schneller als vorhin und reiht sich in der Summe als 21. ein.

In Wukesong Arena ist jetzt Drittelpause. Schweden führt gegen China nach wie vor mit 2:1. Bliebe es so, würden die Skandinavierinnen in der Gruppe B im dritten Spiel ihren ersten Sieg einfahren und die Chancen auf das Erreichen des Viertelfinales wahren. Auch im Parallelspiel steht nun die letzte Pause an, hier führen die Schweizerinnen gegen Finnland weiterhin mit 2:1.

Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich der Finninnen schlagen die Eidgenossinnen nur etwas mehr als zwei Minuten später zurück. Domenique Rüegg bringt ihre Mannschaft erneut in Führung. Die Schweiz führt jetzt mit 2:1.

Im Yanqing National Sliding Centre bestätigt Natalie Maag in etwa ihre Leistung aus dem ersten Durchgang. Da die Bahn jetzt generell langsamer zu sein scheint, geht die eine fehlende Zehntel in Ordnung. Die Schweizerin liegt damit momentan auf Rang 9 - allerdings beinahe neun Zehntel hinter den Medaillen.

Aktuell laufen zwei Eishockeyspiele der Frauen. Die Partien befinden sich im 2. Drittel. In einer Begegnung der Gruppe A führt die Schweiz gegen Finnland mit 1:0. Lara Christen war hier die bislang einzige Torschützin. Parallel spielen in der Gruppe B China und Schweden gegeneinander. Und da glich eben Felizia Wikner-Zienkiewicz für die Skandinavierinnen zum 1:1 aus. Und die Schwedinnen machen gleich den Doppelschlag perfekt, legen durch Josefin Bouveng nach und drehen das Ding.

Im Curling sind die Halbfinales im Mixed-Double über die Bühne gegangen. Dabei bestätigten sich die Ergebnisse aus der Round-Robin-Phase. So hatte Vizeweltmeister Norwegen erneut gegen die Weltmeister aus Großbritannien die Oberhand - diesmal aber nur knapp mit 6:5. Deutlich klarer schlug dagegen Italien die WM-Dritten aus Schweden und ließ beim 8:1 keine Zweifel aufkommen. Beide siegreichen Teams haben die Medaille sicher. Einzig um die Farbe wird morgen noch gestritten. Dann werden die heute unterlegenen Duos zudem um Bronze ringen.

Deutschland hat ja noch ein ganz heißes Eisen im Feuer. Und die routinierte Natalie Geisenberger bringt ihren Lauf sauber zu Tal. Die zweimalige Olympiasiegerin könnte in Peking nach 2014 und 2018 tatsächlich den Gold-Hattrick perfekt machen. Dank Laufbestzeit übernimmt die 34-Jährige die Spitze - mit insgesamt gut zwei Zehnteln Polster auf Anna Berreiter.

Nach diesem Schreckmoment für die deutschen Rodlerinnen zeigt sich Anna Berreiter unbeeindruckt. Die 22-Jährige behält die Nerven, zeigt die bislang schnellste Fahrt in diesem zweiten Lauf und setzt sich in der Summe mit fast vier Zehnteln Vorsprung an die Spitze. Die deutschen Medaillenchancen bleiben intakt. Danach weiß sich auch Madeleine Egle zu steigern. Doch nach der schwachen Fahrt vorhin bleibt es für die aktuell sechstplatzierte Österreicherin bei acht Zehnteln Defizit.

Inzwischen führt Tatyana Ivanova, doch nun steht Julia Taubitz bereit. Zwischenzeitlich liegt die Weltmeisterin mehr als eine halbe Sekunde vorn. Doch dann bekommt die 25-Jährige eine Bande, verliert den Schlitten aus der Kontrolle. Der Sturz ist nicht zu verhindern. Mit dem Gesicht nach unten rutscht Taubitz durchs Ziel. Gold ist futsch! Eine Sekunde Rückstand werfen die Gesamtweltcupsiegerin aussichtslos zurück. Zumindest tut sie sich nicht ernsthaft weh.

Unterdessen wird schon wieder gerodelt. Hannah Prock darf den zweiten Durchgang eröffnen, ist drei Hundertstel schneller als vorhin und kann die Spitze danach zunächst verteidigen. Die österreichische Landsfrau Lisa Schulte reiht sich eine Zehntel dahinter als Zweite ein. Ihren 3. Rang aus dem ersten Lauf wird die 21-Jährige damit kaum verteidigen können, sie war jetzt mehr als eine halbe Sekunde langsamer.

In überlegener Manier gewinnt das slowenische Mixed-Team Gold von der Normalschanze. Vor dem abschließenden Springer gestaltet sich der Vorsprung komfortabel. Peter Prevc springt noch einmal auf 101 Meter und macht den Olympiasieg damit perfekt. Dahinter ergattert Russland Silber. Und eine noch viel größere Überraschung stellt Bronze für Kanada dar. Zumindest ist letztlich ein Favorit ganz vorn. Darüber hinaus erwies sich die Olympia-Premiere dieses Wettkampfformates als Farce. Vier Springerinnen aus vier großen Skisprungnationen wurden wegen zu großer Anzüge disqualifiziert. Betroffen waren auch Deutschland (Althaus) und Österreich (Iraschko-Stolz). Was sich die Kontrollierenden um Miika Jukkara gedacht haben, ausgerechnet zum Saisonhöhepunkt ein derartiges Theater zu veranstalten, ist die Frage. In jedem Fall hat sich das Skispringen damit in einem äußerst schlechten Licht präsentiert.

Mackenzie Boyd-Clowes segelt soeben auf 101,5 Meter und sorgt für die Sensation. Damit wird Kanada im Mixed-Team eine Medaille gewinnen. Im Anschluss behält auch Evgeniy Klimov die Nerven, setzt bei 103 Metern auf. Russland übernimmt die Führung und hat Silber sicher.

Natürlich ist dieser Jury-Entscheid diskutabel. Ziwei Ren hat nicht weniger mit den Händen gearbeitet. So hat diese Goldmedaille für China schon ein Geschmäckle. Auch Silber geht an das Gastgeberland - an Wenlong Li. Zumindest Bronze gibt es für Ungarn, die Plakette ergattert Shaoang Liu, der Bruder des disqualifizierten Weltmeisters.

Zwei Läufer setzen sich ab. Shaolin Sándor Liu führt das Rennen an. Dann startet Ziwei Ren die Attacke, täuscht außen an und will dann innen vorbei. Doch auf der Zielgeraden pariert der Ungar den Angriff des Chinesen. Beinahe ringend überqueren beide die Linie und Liu hat den Schlittschuh vorn. Aufgrund der harten Bandagen, wobei sich beide da nichts nehmen, wird das noch überprüft. Daher warten wir auf die offizielle Bestätigung. Shaolin Sándor Liu wird zurückversetzt. Somit ist Ziwei Ren Olympiasieger!

Bei den Shorttrack-Männern über 1.000 Meter hat der Niederländer Itzhak de Laat das B-Finale gewonnen. Das Rennen um die Medaillen muss dann unterbrochen werden. Es gibt Schäden im Eis, die gerichtet werden müssen. Dann gehen die Jungs die neun Runden noch einmal an. Drei Chinesen kämpfen gegen die ungarischen Brüder.

Tatsächlich ziehen die Kontrollierenden das gnadenlos durch. Jetzt wird Anna Odine Strøm disqualifiziert. Aber die springt doch heute zum zweiten Mal. Wie kann das denn sein? Hat die den Anzug gewechselt? In jedem Fall wirft das die Norweger zurück. Und die Olympia-Premiere dieses Mixed-Wettbewerbes wird zunehmend der Lächerlichkeit preisgegeben.

Inzwischen ist der erste Durchgang der Rennrodlerinnen zu Ende. Ganz vorn hat sich nichts mehr getan. Julia Taubitz führt mit gut einer halben Zehntel vor Natalie Geisenberger. Auf Rang 3 liegt Lisa Schulte - ganz knapp vor Anna Berreiter. Ein etwas größeres Loch von zwei Zehnteln gibt es zur fünftplatzierten Tatyana Ivanova.

Im Rennen um die Shorttrack-Medaillen kommen die fünf Sportlerinnen jetzt sauber und ohne Sturz durch. Suzanne Schulting läuft das Rennen von vorn. Doch dann startet Arianna Fontana eine famose Attacke. In der drittletzten Kurve sticht die Italienerin innen rein, presst sich an der Niederländerin vorbei und lässt sich das nicht mehr nehmen. Fontana wiederholt ihren Olympiasieg von 2018! Gold für Italien! Für Weltmeistern Schulting bleibt Silber. Und genau wie vor vier Jahren holt Kim Boutin Bronze!

Nachdem Elena Seregina soeben das B-Finale gewonnen hat, geht es nun um die Medaillen über 500 Meter der Frauen. Kurz nach dem Start kommt Arianna Fontana in der ersten Kurve zu Fall. Laut Reglement wird der Start dieses Finales daher wiederholt.

Natürlich ist die Enttäuschung groß. Die Sportler sind niedergeschlagen. Sara Takanashi wirkt völlig gebrochen und wie ein Häufchen Elend, als sie von zwei Begleitern gestützt wird. Karl Geiger wundert sich, da die Anzüge nicht zum ersten Mal eingesetzt wurden. Der deutsche Skispringer scheint völlig ratlos: "Also irgendetwas ist da komisch."

Offenbar waren die Anzüge der drei betroffenen Skispringerinnen zu groß. Aus deutscher Sicht wird das im Fall von Katharina Althaus jetzt bestätigt. Folglich gibt es jede Menge Diskussionen. Vor allem zeigen sich alle verwundert, warum ausgerechnet bei Olympia derart durchgegriffen wird. Bundestrainer Stefan Horngacher spricht von einen "Kasperltheater".

Inzwischen ist auch die einzige Schweizer Starterin durch die Rodelbahn gebraust. Natalie Maag wird derzeit an Position 11 geführt. Insgesamt stehen 35 Namen auf der Startliste. Eine davon ist mit Aileen Frisch eine weitere Deutsche, die allerdings seit geraumer Zeit für Südkorea startet. Die 29-Jährige fährt auf Platz 20.

Auf dem Eis haben sich die verbliebenen Favoritinnen über 500 Meter im Halbfinale keine Blöße gegeben. Arianna Fontana und Kim Boutin behaupteten sich in ihrem Lauf wie auch Suzanne Schulting im zweiten Semifinale. Hier gelang auch der Chinesin Yuting Zhang der Sprung ins Finale. Das genannte Quartett wird sich noch mit der Belgierin Hanne Desmet auseinandersetzen müssen, die nach einer Behinderung ebenfalls in das Rennen um die Medaillen versetzt wurde.

Davon unbeeindruckt führt Slowenien zur Halbzeit das Klassement an. Den Platz an der Sonne untermauert Peter Prevc mit 101,5 Metern. Die zweitplatzierten Norweger liegen dann schon kapitale 50 Punkte zurück. Auf Platz 3 folgen die Athleten des Russischen Olympischen Komitees. Von den Teams mit Disqualifikationen stehen die Österreicher als Sechste noch am besten da.

Obwohl Karl Geier auf dieser Schanze endlich mal ein guter Sprung gelingt, er bei 101,5 Metern Bodenkontakt erlangt, wird es kurz darauf zur bitteren Realität. Durch die Disqualifikation von Althaus rutscht das deutsche Team von Rang 2 auf 9 ab. Und da nur die acht besten Mannschaften zum zweiten Durchgang antreten dürfen, scheidet Deutschland aus. Eben noch eine Hand an der Medaille, im nächsten Moment stehen alle unter Schock.

So langsam wird der Wettbewerb zur Farce. Offenbar ist jetzt auch Katharina Althaus disqualifiziert worden. Natürlich können die Kommissare einmal die Runde durchgehen und aus jedem Team einen Person zu sanktionieren. Dann zumindest bestünde wieder Chancengleichheit.

Im Eiskanal liegen weiterhin Julia Taubitz und Natalie Geisenberger vorn. Dahinter jedoch hat die Österreicherin Lisa Schulte die dritte Deutsche Anna Berreiter um kümmerliche zwei Tausendstel vom Podium verdrängt. Mit Hannah Prock liegt eine weitere Österreicherin auf Rang 6.

Aufgrund der Disqualifikationen scheint der Weg frei für das deutsche Team. Und auf Katharina Althaus ist zudem Verlass. Die Silbermedaillengewinnerin segelt auf stattliche 104 Meter und schiebt das DSV-Quartett auf Platz 2 hinter Slowenien. Der Spitzenreiter weist dank der dann folgenden 106 Meter von Urša Bogataj bereits gut 25 Punkte Vorsprung auf.

Nun wird im Skispringen die nächste Disqualifikation ausgesprochen. Auch bei Daniela Iraschko-Stolz wurden Unregelmäßigkeiten beim Anzug festgestellt. Damit ist nun auch Österreich im Kampf um Edelmetall chancenlos. Die betroffene Sportlerin weint bitterlich.

Soeben endet das letzte Viertelfinale über 1.000 Meter der Männer. In den vier Läufen blieben ein paar große Namen auf der Strecke. Pietro Sighel, der WM-Dritte aus Italien, wurde zurückversetzt. Glück hatte eben der Weltmeister Shaolin Sándor Liu aus Ungarn, der wegen einer Behinderung einen Freifahrtschein ins Halbfinale bekam. Dessen Bruder Shaoang Liu verbleibt aus eigener Kraft im Wettbewerb wie darüber hinaus der US-Amerikaner Andrew Heo, die Chinesen Dajing Wu, Ziwei Ren, Wenlong Li, die Südkoreaner June-seo Lee und Dae-heon Hwang sowie der Türke Furkan Akar.

Constantin Schmid beweist, dass ihm die Normalschanze gut liegt. Der 22-Jährige segelt auf 101 Meter. Damit verbessert sich das deutsche Team auf Rang 3. Die Spitze behauptet Slowenien dank der 97,5 Meter von Timi Zajc. Norwegen ist Zweiter. Zum Abschluss der zweiten Runde bringt Stefan Kraft die Österreicher mit seiner Landung bei 102 Metern auf Platz 4 nach vorn.

Rückschlag für Japan! Offenbar wegen eines Regelverstoßes, den Sprunganzug betreffend, wird Sara Takanashi disqualifiziert. Die Mannschaft darf natürlich weiter am Wettbewerb teilnehmen, doch ohne die Punkte einer Springerin ist man im Kampf um die Medaillen chancenlos.

Dann braust die dritte deutsche Teilnehmerin den Eiskanal hinunter. Und Julia Taubitz beweist, dass noch mehr in der Bahn steckt. Die amtierende Weltmeisterin ist noch einmal 57 Tausendstel schneller als Geisenberger, verbessert den Bahnrekord nochmals, setzt sich an die Spitze und sorgt für eine deutsche Dreifachführung.

Inzwischen läuft der erste Durchgang der Rennrodlerinnen. Natalie Geisenberger durfte den Wettkampf eröffnen und brannte gleich einen neuen Bahnrekord ins Eis. Die gute Leistung der viermaligen Weltmeisterin bestätigt sich im weiteren Verlauf. Die Österreicherin Madeleine Egle ist fast eine Sekunde langsamer. Besser kommt Anna Berreiter klar, reiht sich als Zweite ein.

Jetzt ist die erste deutsche Springerin an der Reihe. Selina Freitag wirkt etwas übermotiviert, erwischt den Absprung nicht perfekt und reißt dann die Ski nach vorn. Trotz guter Bedingungen werden das so lediglich 88 Meter. Damit reiht sich Deutschland zunächst auf Rang 3 ein. Da es im Anschluss Nika Križnar bei ungünstigeren Bedingungen deutlich besser macht (101 Meter), übernimmt Slowenien die Führung. Anschließend kommt Daniela Iraschko-Stolz weit weniger gut voran. Nach deren 85,5 Metern sortiert sich Österreich an Position 6 ein.

Zum Abschluss läuft auch Suzanne Schulting im letzten Viertelfinale von vorn, um allen Scharmützeln zu entgehen. Da zwei Läuferinnen gestürzt sind, schafft es auch die Chinesin Chunyu Qu mühelos in die nächste Runde. In Kürze sind die Männer über 1.000 Meter gefordert.

Obwohl diese Mixed-Wettbewerbe auch dafür gedacht sind, kleineren Nationen mit wenigen erstklassigen Athleten die Teilnahme an Mannschaftswettkämpfen zu ermöglichen, geht dieser Plan in der Schweiz nicht auf. Bei den Frauen sind die Eidgenossen zu weit von der Weltspitze entfernt, da gibt es gar keine Springerin im Weltcup. Folglich fehlt die Schweiz heute in der Startliste.

Um 12:45 Uhr MEZ beginnt der erste Durchgang im Mixed-Teamspringen von der Normalschanze, welches erstmals im Programm der Olympischen Spiele auftaucht. Zehn Mannschaften wollen sich dem Wettbewerb stellen. Frauen und Männer springen abwechselnd. Ladies first – die ersten zehn Sprünge obliegen den Damen. Für den DSV wird Selina Freitag den Anfang machen. Ihr folgen Constantin Schmid, Katharina Althaus und Karl Geiger. Österreich hofft zu Beginn auf Daniela Iraschko-Stolz. Vervollständigt wird das ÖSV-Team durch Stefan Kraft, Lisa Eder und Manuel Fettner.

Danach erwischt es eine der Favoritinnen. Die niederländische WM-Dritte Selma Poutsma stürzt und scheidet aus. Dafür haben Petra Jászapáti aus Ungarn und Elena Seregina vom Russischen Olympischen Komitee das bessere Ende. Im Anschluss gibt sich Arianna Fontana keine Blöße, läuft ihr Rennen von vorn und nimmt die zweitplatzierte Belgierin Hanne Desmet mit ins Semifinale.

Mit dabei sind beim Shorttrack die drei Medaillengewinnerinnen der letzten WM 2021. Eine davon ist Arianna Fontana aus Italien, die zugleich Olympiasiegerin 2018 wurde. Im ersten Lauf zeigt sich Kim Boutin. Und die Olympiadritte von 2018 wird ihrer Favoritenrolle gerecht, siegt souverän. Wegen eines Sturzes gibt es einen Jury-Entscheid, die ursprünglich Zweite Florence Brunelle wird zurückgesetzt. Dadurch schafft es Arianna Valcepina ins Halbfinale - und zudem die unverschuldet gestürzte Alyson Charles.

Nun also widmen wir uns den flinken Kufenflitzerinnen. Die Frauen dürfen beginnen. Vier Viertelfinals stehen auf dem Programm, wobei die jeweils zwei Schnellsten weiterkommen. Darüber hinaus werden es zwei Athletinnen über die Zeit schaffen. Deutsche, Österreicherinnen und Schweizerinnen sind nicht dabei.

Darüber hinaus wird parallel zum Mixed-Team-Wettbewerb der Skispringer im Eiskanal gerodelt. Die Frauen bestreiten heute die ersten beiden der insgesamt vier Wertungsläufe. In den genannten Shorttrack-Disziplinen steht am frühen Nachmittag dann auch noch Edelmetall auf dem Spiel. Parallel schauen wir beim Mixed-Double der Curler vorbei. Da steigen die Halbfinals. Zudem erwarten uns noch zwei Eishockeypartien der Frauen, die wir nicht vergessen werden.

Nach der mit Gold gekrönten Wiederauferstehung der deutschen Biathletinnen schnaufen wir kurz durch. Und ehe es im Skispringen um Medaillen geht, können wir uns erst einmal dem Shorttrack widmen. Im Capital Indoor Stadium stehen ab 12:30 Uhr MEZ insgesamt acht Viertelfinalläufe auf dem Programm. Dabei sind die Frauen über 500 und die Männer über 1.000 Meter unterwegs.

Einige Entscheidungen standen an diesem Montagmorgen bereits auf dem Programm! Der Schweizer Beat Feuz krönte sich in der Abfahrt der Herren mit seiner ersten olympischen Goldmedaille. Hinter ihm landete überraschend der 41-jährige Franzose Johan Clarey, der Österreicher Matthias Mayer wurde Dritter. Es folgte die Entscheidung im Riesenslalom der Frauen, in welchem die Favoritin Mikaela Shiffrin bereits ausgeschieden war. Sara Hector aus Schweden gewinnt nach einem spannenden Rennen Gold vor der Italienerin Frederica Brignone und der Schweizerin Lara Gut-Behrami. Anschließend wurde im Eisschnelllauf die Königin über die 1500 Meter gesucht. Es wurde eine alte Bekannte aus den Niederlanden - Ireen Wüst, die mit 35 Jahren und neuem Olympischen Rekord vor der Japanerin Miho Takagi und ihrer Landsfrau Antoinette de Jong triumphiert! Aus deutscher Sicht kommt die Nachricht des Tages aus dem Biathlon: Denise Herrmann gewinnt überragend Gold im Einzel und Vanessa Voigt läuft auf einen bärenstarken vierten Platz! Anais Chevalier-Bouchet aus Frankreich und Marte Olsbu Roieseland machen das Podium komplett.

Der Vizepräsident der internationalen Biathlon Union überreicht den glücklichen Medaillengewinnerinnen des Biathlon-Einzels bei den Frauen die erste kleine Trophäe bei der Flower-Zeremonie. Denise Herrmann springt jubelnd auf das Podium und schreit ihre Freude über Gold heraus. Die Medaillenübergabe kommt dann später.

Ein Ergebnis, das man so nicht unbedingt erwartet hätte, hat sich in der Gruppe B des Frauen-Eishockeys zugetragen. Dort verlieren die bis dahin makellos gestarteten Tschechinnen gegen die noch sieglosen Frauen aus Dänemark mit 2:3. Die Däninnen feiern ausgelassen ihre Torhüterin Jensen, die ihre Mannschaft mehrmals gerettet hat. Dänemark zieht durch den knappen Erfolg und die ersten drei Punkte an Schweden vorbei auf den vierten Platz der Gruppe B. Tschechien verpasst hingegen den Sprung an die Tabellenspitze und bleibt mit sechs Punkten hinter Japan, die mit sieben Zählern oben stehen.

Auch hinter Herrmann hat sich bekanntlich nichts mehr getan, womit sich Anais Chevalier-Bouchet aus Frankreich über Silber und Marte Olsbu Roieseland über Bronze freuen dürfen! Letztere ist 1,3 Sekunden vor Vanessa Voigt, die wie schon beschrieben, den vierten Platz einnimmt. Roieseland und Chevalier-Bouchet bestätigen damit ihre glänzende Form aus dem Weltcup und untermauern ihre Ambitionen auf weitere Olympische Medaillen.

Noch sind zwar ein paar wenige Athletinnen auf der Strecke, allerdings ist mittlerweile eines klar - Denise Herrmann gewinnt Gold im Einzel für Deutschland! Die Frau aus Sachsen leistete sich lediglich einen Schießfehler in vier Anschlägen und zeigte in der Spur ihre gewohnte Laufstärke. Diese goldene Medaille hätten wohl eher wenige Optimisten vor diesen Spielen für möglich gehalten, schließlich verlief die bisherige Saison bei den Frauen alles andere als wünschenswert. Herrmann ist aber zum goldrichtigen Moment da und zeigt, dass immer mit ihr zu rechnen ist, wenn sie am Schießstand gut arbeitet! Genauso schön ist die fantastische Leistung von Vanessa Voigt, die zwar ganz knapp an den Medaillen vorbeischrammt, sich aber dennoch über einen bockstarken vierten Platz freuen darf! Im Ziel fließen bei Herrmann die Freudentränen, sie wir von allen Seiten geherzt, was für ein schöner Moment für das deutsche Biathlonteam, aber vor allem für Denise Herrmann.

Auch die Dritte Deutsche im Ziel kann zufrieden mit sich sein. Franziska Preuss feiert ihr Comeback nach Krankheit, leistet sich vier Schießfehler und kommt aktuell auf Platz 23 ins Ziel. Vanessa Hinz wird das hervorragende deutsche Ergebnis komplettieren, sie bleibt im vierten Schießen fehlerfrei und läuft mit nur einer Strafminute auch um eine Top-20-Platzierung. Lisa Theresa Hauser aus Österreich liegt im Ziel übrigens aktuell auf dem fünfzehnten Platz mit drei Schießfehlern. Ihre Landsfrauen Katharina Innerhofer und Julia Schweiger befinden sich auf den Plätzen 22 und 27 ebenfalls in den Top-30. Lena Haecki ist auf Platz 21 aktuell die beste Schweizerin.

Vanessa Voigt wächst bei diesem Einzel in Peking über sich hinaus! Nach dem vierten Schießen war klar, sie ist vorne dabei, und im Ziel läuft sie vorerst gang knapp auf Rang vier ein! 1,3 Sekunden trennen sie von der Weltcupführenden Roieseland, die zurzeit auf Bronze-Kurs liegt! Es wäre natürlich extrem bitter, wenn dieser Abstand sie am Ende von einer Medaille trennen würde! Denise Herrmann hat eine Olympische Medaille hingegen so gut wie sicher und auch Gold ist relativ wahrscheinlich! Sie liegt vor der Französin Chevalier-Bouchet und der besagten Roieseland. Woher kommt diese Leistungsexplosion der deutschen Athletinnen? Sie kommt jedenfalls genau zur rechten Zeit!

Die deutschen Biathletinnen zeigen hier bislang eine kleine Wiederauferstehung! Nach dem Gala-Lauf von Denise Herrmann schiebt sich nun auch die zweite deutsche Starterin Vanessa Voigt an, am Schießstand zu performen! Ebenfalls mit nur einem Fehler geht die Deutsche auf die letzte Runde, das ist bockstark!

Diese Frau ist einfach der Wahnsinn! Ireen Wüst holt die zwölfte Olympische Medaille im Eisschnelllauf und es ist tatsächlich die sechste Goldene! Sie bleibt am Ende mit ihrem Olympischen Rekord 0,44 Sekunden vor der Japanerin Miho Takagi, die Silber gewinnt! Antoinette de Jong komplettiert das Podium als Dritte, Ayano Sato auf vier und Marijke Grounewoud auf fünf zeigen die niederländisch-japanische Dominanz in dieser Disziplin auf! Die 35-Jährige Ireen Wüst jubelt bei ihren fünften Spielen natürlich schon etwas routinierter, nichtsdestotrotz freut sie sich unglaublich über diesen weiteren Meilenstein in ihrer Karriere! Die einzige Deutsche Michelle Uhrig landet auf dem 25. Platz.

Denise Herrmann zeigt sich in Zhangjiakou von ihrer allerbesten Seite! Sie schießt dreimal eine Null, nur einen Fehler und läuft mit überragender Laufleistung als vorübergehend Erste ins Ziel! Zu was reicht es für sie heute bei diesem Einzel?

Die US-Amerikanerin Brittany Bowe muss sich nach ihrem fünften Platz in Pyeongchang über diese Distanz erneut von einer Medaille verabschieden. Die niederländische Dreier-Führung wurde inzwischen nur von der Japanerin Sato gebrochen, die sich auf Platz Drei zwischen de Jong und Grounewoud schiebt. Nur noch ein Duell steht aus! Elizaveta Golubeva und die japanische Weltrekordhalterin Takagi Miho! Können sie Wüst noch vom dem Thron stoßen?

Die Deutsche liefert heute einen überragenden Auftritt ab und bleibt in drei von vier Schießen ohne Fehler! Auch im letzten stehenden Anschlag behält sie die Nerven und ist damit auf jeden Fall im Kampf um die Medaillen dabei! Viele Top-Biathletinnen kommen zwar noch, aber diese Leistung muss erst einmal gekontert werden! Anais Chevalier-Bouchet leistet sich in ihrem vierten Schießen schließlich auch ihre erste und einzige Strafminute. Sie liefert sich jetzt ein Fernduell mit Herrmann um die erste richtige Benchmark im Ziel.

Die jahrelange Nummer Eins im Eisschnelllauf setzt hier auch bei ihren fünften Olympischen Spielen noch einen drauf! Entfesselt läuft die 35-Jährige mit 1:53.28 einen neuen Olympischen Rekord und knackt damit die bisherige Bestzeit von ihrer Landsfrau ter Mors aus Sochi! Die Niederländerin greift damit nach ihrer zwölften Olympischen Medaille! Der neue Rekord müsste also definitiv nochmal fallen, um eine weitere Goldmedaille für Wüst noch zu verhindern! Mit Wüst, de Jong und Groenewoud liegen nach zwölf Sprint-Duellen drei Niederländerinnen vorne - das ist Dominanz pur!

Nach zuvor zwei souveränen Schießen liegend und stehend, leistet sich Denise Herrmann den ersten Fehler im dritten Schießen dieses Einzels. Damit ist sie zeitlich ähnlich unterwegs wie Wierer und Roieseland, die ebenfalls eine Strafminute einstecken mussten. Lisa Theresa Hauser setzt gleich den ersten Schuss im dritten Schießen in den Sand und hat damit inzwischen noch eine Strafminute mehr auf dem Zeitkonto. Anais Chevalier-Bouchet aus Frankreich ist zunächst die Einzige mit null Schießfehlern nach drei Schießen.

Marijke Groenewoud aus den Niederlanden setzt sich nach neun absolvierten Duellen an die Spitze in der Entscheidung über die 1500 Meter der Frauen! Mit 1:54.97 unterbietet sie als Erste die Russin Evgeniia Lalenkova. Die ganz großen Favoriten kommen mit Ireen Wüst, Miho Takagi oder Bowe Brittany aber noch.

Bei den deutschen Frauen lief die bisherige Saison eher unglücklich, da kommen diese ersten beiden Schießen von Denise Herrmann doch gerade recht! Auch im stehenden Anschlag bleibt die Deutsche ohne Schießfehler und schiebt sich vor Wierer und Roieseland, die beide mit der Hypothek von einer Strafminute belastet sind! Ebenso jetzt auch Lisa Theresa Hauser, die sich einen Schnitzer im dritten Schuss stehend leistet.

Denise Herrmann, die mit der Startnummer acht in dieses Einzel gestartet war, trifft liegend im ersten Schießen alle fünf Scheiben. Sie braucht dafür zwar mehr Zeit als Turboschützin Wierer, knüpft der Italienerin aber trotzdem die Führung nach dem ersten Schießen ab. Ebenso cool bleibt Lisa Theresa Hauser, die ebenfalls alle fünf Treffer versenkt und sich neun Sekunden hinter der Deutschen einsortiert - ein gelungener Start für beide. Die junge Schweizerin Amy Baserga leistet sich dagegen gleich zwei Strafminuten.

Die große Favoritin auf den Titel ist als erste auf die Strecke gegangen und damit auch zuerst am Schießstand angelangt. Im liegenden Anschlag sitzen die ersten drei Treffer, der vierte geht dann knapp oben rechts über den Trefferbereich. Beim Einzel werden Fehlschüsse direkt mit einer Strafminute belegt, deshalb sollte man sie heute erst recht vermeiden - wie Dorothea Wierer. Die Südtirolerin trifft fünfmal ins schwarze und ist nach dem ersten Schießen zunächst die Beste.

89 Starterinnen versuchen ihr Glück im Einzel über fünfzehn Kilometer im Biathlon-Zentrum zu Zhangjiakou! Viermal wird geschossen, fünfmal eine Runde von drei Kilometern gelaufen, um zu ermitteln, wer nach der Schwedin Hanna Oeberg 2018 Gold in dieser Disziplin holt. Die deutschen Frauen sind weit über das Starterfeld gestreut. Denise Herrmann geht mit der Startnummer acht auf die Strecke, Vanessa Voigt folgt mit Nummer 36, Franziska Preuss und Vanessa Hinz kommen später mit den Nummern 71 und 80. Aus der Schweiz sind Amy Baserga (7), Lena Haecki (41) und Selina Gasparin (77) dabei. Für Österreich laufen Lisa Theresa Hauser (11), Julia Schwaiger (20), Katharina Innerhofer (54) und Anna Juppe (72).

Nach sechs von fünfzehn Duellen führt die Belarussin Ekaterina Sloeva vor der Chinesin Ahenaer Adake. Die 22-Jährige wird in ihrem Heimatland von einigen Fans frenetisch beklatscht und darf sich über einen guten Lauf freuen. Die Deutsche Michelle Uhrig liegt mittlerweile nur noch auf Rang Sieben. Die absoluten Topzeiten sind noch nicht gelaufen worden, das liegt aber auch daran, dass die Topleute erst noch kommen.

Die 26-Jährige startet gegen die Norwegerin Sofie Karoline Haugen auf der Außenbahn und setzt sich nach einer Runde bereits von dieser ab. Diesen Vorsprung baut sie aus und fährt souverän als Erste ins Ziel. Nach drei Duellen setzt sich die 26-Jährige vorläufig mit einer Zeit von 2:00.20 an die Spitze! Sie reißt die Arme nach oben und freut sich über diesen gelungenen Lauf gegen die Norwegerin, die sich auf dem vierten Platz nach sechs Sprinterinnen einsortiert.

In fünfzehn Duellen über die 1500 Meter wird eine neue Olympiasiegerin im Eisschnelllauf gesucht! Mit dabei ist auch eine gewisse Ireen Wüst aus den Niederlanden. Die mittlerweile 35-Jährige kommt als amtierende Olympiasiegerin in dieser Disziplin nach Peking. Bereits 2006 in Turin holte sie Bronze über die 1500 Meter, in Sochi folgte dann Silber und 2018 wurde es Gold. Zu was es heute reicht, bleibt abzuwarten. Trotz des fortgeschrittenen Alters ist die Top-Olympionikin bei ihren fünften Spielen zu allem fähig.

Die Freestyle-Spezialisten der Herren traten heute in der Qualifikation im Big Air gegeneinander an. Nach drei Quali-Durchgängen wurden die Wertungen der Sprünge summiert und die ersten zwölf Platzierten sind für das Finale startberechtigt. Ganz knapp nicht gereicht hat es für den Schweizer Andri Ragettli, der mit einer Gesamtpunktzahl von 167.75 nur Platz vierzehn belegt. 2.25 Wertungspunkte trennen ihn vom Zwölfplatzierten Schweden Jesper Tjäder. Angeführt wird das Feld von Birk Ruud aus Norwegen und dem Amerikaner Alexander Hall, der bei den X-Games 2019 und 2022 Gold in dieser Disziplin holte. Wie sein Schweizer Kollege hat auch Fabian Bösch die Final-Quali verpasst - er landet auf Rang siebzehn.

Nach diesem wirklich packenden, dramatischen Finale im Riesenslalom der Frauen bleibt nur wenig Zeit zum Durchschnaufen - die nächsten Highlights stehen demnächst an! Um 9:30 Uhr deutscher Zeit geht im National Speed Skating Oval der Wettbewerb der Frauen über 1500 Meter im Eisschnelllauf los! Mit dabei ist auch die Deutsche Michelle Uhrig. Die 26-Jährige Berlinerin feiert ihr Olympia-Debüt. Außerdem steht dann ab um 10 Uhr das Biahtlon-Einzel der Frauen über 15 Kilometer an! Laura Dahlmeier holte in dieser Disziplin in Pyeongchang 2018 Bronze. Sie ist heute nicht mehr dabei, aber Franziska Preuss, die damals direkt dahinter Vierte wurde, ist wieder mit von der Partie und gibt ihr Comeback nach Krankheit und Auszeit. Favoritinnen sind aber Andere, zum Beispiel die Weltcupführende Marte Olsbu Roiseland, die diesen Wettbewerb auch beginnen wird. Es wird jedenfalls nicht langweilig!

Sara Hector aus Schweden behält die Nerven, legt einen souveränen zweiten Lauf hin und holt Gold in diesem Riesenslalom in Peking! Die 29-Jährige wird ihrer Favoritenrolle sowas von gerecht und landet 0,28 Sekunden vor Frederica Brignone an der Spitze! Die Italienerin holt nach Bronze 2018 damit hier tatsächlich Silber, während sich die Schweizerin Lara Gut-Behrami die Bronze-Medaille sichert nach einem bärenstarken zweiten Lauf! Die drei Medaillen-Gewinnerinnen liegen sich im Zielbereich in den Armen und können ihr Glück kaum fassen! Eine bittere Pille muss hingegen Katharina Truppe aus Österreich schlucken. Sie lag nach dem ersten Durchgang noch auf Silber-Kurs und muss sich jetzt mit dem unglücklichen vierten Platz anfreunden. Dieser Riesenslalom wurde leider ein wenig überschattet von dem schweren Sturz von Nina O'Brien, der es hoffentlich bald wieder besser geht!

Jetzt muss die Österreicherin Katharina Truppe zittern! Sie reiht sich mit 0,52 Sekunden Abstand auf dem dritten Platz ein! Gut-Behrami hat daher jetzt auch sicher die Medaille! Jetzt liegt alles an der noch oben stehenden Sara Hector!

Die Italienerin holte bereits in Pyeongchang Bronze - jetzt hat sie nach ihrem Lauf eine weitere Olympische Medaille sicher! Sie schiebt sich nach einem starken Lauf 0,44 Sekunden vor Gut-Behrami, die nun zittern muss! Brignone jubelt jedenfalls ekstatisch im Zielbereich!

Vor den letzten drei Fahrerinnen führt nach wie vor Lara Gut-Behrami vor den beiden Norwegerinnen Ragnhild Mowinckel und Thea Louise Stjernesund! Es könnte kaum spannender sein! Es folgen Frederica Brignone aus Italien, dann die österreichische Hoffnung Katharina Truppe und die Schwedin Sara Hector!

Nach dem Deutschen Dominik Schwaiger bei der Herren-Abfahrt muss nun auch Nina O'Brien abtransportiert werden. Ihr Zustand sieht nicht gut aus, hoffentlich geht es schnell wieder aufwärts mit ihr! Das Rennen wird in Kürze wieder fortgesetzt. Die Führende des ersten Durchgangs führt unterdessen bestens gelaunt Interviews oben im Bereich vor dem Starterhäuschen - so ein Coolness muss man bei den Geschehnissen aktuell erst einmal bewahren.

12:1, 11:1, 6:1 - das macht insgesamt ein Torverhältnis von 29:3 nach drei Spielen! Die kanadischen Eishockeyspielerinnen marschieren unbeirrt weiter in diesem Olympischen Wettbewerb. Die russischen Frauen leisten zwar mehr Gegenwehr als die Schweiz oder Finnland zuvor, können aber den kanadischen D-Zug nicht stoppen. 6:1 heißt es am Ende, damit stehen die Kanadierinnen mit einer makellosen Bilanz auf Rang eins. Die Athletinnen aus Russland belegen den dritten Platz der Gruppe A.

Nach dem Sturz von Tessa Worley stürzt jetzt auch die Amerikanerin Nina O'Brien kurz vor dem Ziel! Sie bekommt den Druck vor einem der letzten Tore nicht mehr richtig verlagert, crasht in ein Tor und stürzt einige Meter weit in den Zielbereich. Sie bleibt liegen, das ärztliche Personal muss sich sofort um sie kümmern. Mit bestürzten Gesichtern beobachten Gut-Behrami und Stjernesund das Geschehen von der Leadersbox aus. Sie muss lange behandelt werden, das Rennen ist unterbrochen.

Tessa Worley wurde 2018 Siebte in dieser Disziplin, eine ähnliche Platzierung bleibt ihr in diesem Jahr leider verwehrt! Sie fädelt im Mittelteil mit dem linken Arm ein und scheidet aus! Ihren folgenden Sturz hat sie aber offenbar gut überstanden. Auch wenn sie im Zielbereich natürlich enttäuscht ist, schickt die 32-Jährige Französin ein "Ca va" in die Kamera - ihr geht es also gut.

Dann folgt das Schweizer Trio mit Wendy Holdener, Michelle Gisin und Lara Gut-Behrami. Holdener landet nach einem soliden Lauf mit 0,43 Sekunden Abstand zwei Plätze hinter Stjernesund. Bronze und Silber hatte sie bereits in Pyeongchang gewonnen, aber nicht im Riesenslalom, sondern in Kombination und Slalom. Ihre Teamkollegin Michelle Gisin reiht sich direkt dahinter ein mit 0,66 Sekunden Rückstand auf die Führende. Die dritte Schweizerin im Bunde, Lara Gut Behrami, leistet sich gleich oben einen Schnitzer, fährt dann aber trotzdem einen Vorsprung heraus, weil sie eine aggressive Linie fährt. Die Weltmeisterin schiebt sich trotz der nicht fehlerfreien Fahrt mit 0,48 Sekunden Abstand an die Spitze! Wir sind mittlerweile bei den letzten sieben Athletinnen angelangt - wer folgt als Olympiasiegerin auf Mikaela Shiffrin, die 2018 Gold holte?

Die Österreicherin Katharina Liensberger, die nach dem ersten Durchgang noch Dreizehnte war, kommt 1,35 Sekunden später als die aktuell führende Norwegerin Stjernesund ins Ziel. Sie belegt damit aktuell nur Rang sechs, weil sie vor allem im zweiten Streckenbereich große Probleme hatte. Direkt hinter ihr platziert sich Camille Rast, die anschließend als Zwölfte aus Lauf eins die Tore durchquert. Sie landet fast zwei Sekunden hinter der Führenden.

Nach zehn Fahrerinnen führen Paula Moltzan aus Amerika und Maria Therese Tviberg zeitgleich das Tableau an. 1:58.07 ist die Zeit, die es jetzt erstmal zu schlagen gilt. Emma Aicher aus Deutschland hat mit ihrem soliden zweiten Lauf bereits drei Plätze gut gemacht. Vielleicht geht es ja noch weiter nach vorne für die 18-Jährige, während sich Moltzan und Tviberg im Zielbereich einig absprechen: "The best thing is to be tied!" - eine schöne herzliche Szene zwischen den beiden.

Die deutschen Skeleton-Athleten fühlen sich offenbar wohl im Eiskanal zu Peking. Allen voran Christopher Grotheer, der Weltmeister 2021 von Altenberg, dominiert den zweiten Trainingslauf und legt mit 1:00.79 die beste Zeit vor dem Letten Tomass Dukurs. Die weiteren Deutschen Alexander Gassner und Alex Jungk fahren im zweiten Trainingslauf auf die Plätze fünf und neun. Zweitgenannter hatte im ersten Lauf sogar die zweitbeste Zeit hinter Kollege Grotheer hingelegt. Die deutschen Hoffnungen auf eine Medaille sind also absolut berechtigt. Samuel Maier aus Österreich zeigt im zweiten Trainingslauf die achtbeste Zeit, Basil Sieber aus der Schweiz landet auf dem letzten Platz.

Die Schwedin Hilma Loevblom startete als vierte Fahrerin in diesen zweiten Lauf und bleibt im Mittelteil mit dem linken Arm unglücklich an einem Tor hängen. Der Arm verbiegt sich und schlägt nach hinten aus. Sie stöhnt vor Schmerzen, das klingt nicht gut. Hoffentlich ist nichts Strukturelles in die Brüche gegangen! In der Zwischenzeit hat die Französin Frasse Sombet eine überragende Zeit hingelegt. Mit 1:58.6 setzt die 30-Jährige die erste Benchmark und schiebt sich vor die Deutsche Emma Aicher.

Bei ihren ersten Olympischen Winterspielen hat es die deutsche Alpin-Skifahrerin auf Anhieb in den zweiten Durchgang geschafft bei diesem Riesenslalom. Als Dreißigste hatte sich sich gerade so qualifiziert, deshalb gebührt ihr jetzt die Ehre, diesen entscheidenden zweiten Lauf zu eröffnen. Die Achtzehnjährige aus Berchtesgaden legt einen technisch sauberen oberen Streckenabschnitt hinter sich, fährt dann nicht mehr mit ganz großem Risiko und überquert die Ziellinie. Sie landet mit 2:00.52 knapp über der zwei Minuten-Marke - ein gelungenes Olympia-Debüt für die in Schweden geborene junge Deutsche.

Allzu viel los ist gerade nicht in Peking. Bei den Herren läuft im Big Air Wettbewerb im Freestyle der zweite Qualifikationslauf für das Finale. Die besten zwölf Athleten qualifizieren sich nach drei Quali-Läufen für das Finale. Gute Chancen dieses zu erreichen, haben die Schweizer Ski-Cracks Andri Raglettli und Fabian Boesch. Vor allem Raglettli überzeugt im ersten Lauf mit Rang sieben und einer Wertung von 89.75. Im zweiten Durchgang konnte er sein Ergebnis nicht bestätigen und bekommt nur eine Wertung von 78.00. Die Amerikaner Alexander Hall und Colbly Stevenson führen das Feld nach zwei Sprüngen an. Beide zauberten im zweiten Durchgang Wertungen knapp über die 90.00 hin.

Auch im zweiten Drittel lassen die Kanadierinnen keinen Zweifel an ihrer Übermacht in Gruppe A. Jamie Lee Rattray und Erin Ambrosius erhöhen für die Nordamerikanerinnen auf 4:0 gegen die Eishockeyspielerinnen aus Russland. Die Frage wird lediglich sein, wie viele Tore die Favoritinnen heute erzielen werden nach ihren Torfesten gegen die Schweiz (12:1) und Finnland (11:1). Nicht umsonst konnte bei zwanzig Weltmeisterschaften und sechs Olympischen Spielen kein anderes Team als Kanada oder die USA einen Titel gewinnen. Die Elite kommt in diesem Sport nun mal aus dem Norden Amerikas.

In gut einer halben Stunde beginnt der entscheidende zweite Durchgang im Riesenslalom der Frauen. Eröffnet wird dieser von der Deutschen Emma Aicher, die sich bei ihren ersten Olympischen Spielen erfreulicherweise für den zweiten Lauf qualifiziert hat. Nach dem ersten Durchlauf liegen Sara Hector aus Schweden, Katharina Truppe aus Österreich und Frederica Brignone auf den Plätzen eins, zwei und drei. Mit Lara Gut-Behrami, Michelle Gisin und Wendy Holdener liegen gleich drei Schweizerinnen auf den Plätzen acht, neun und zehn noch in Lauerstellung auf eine Medaille. Ebenso nicht abschreiben darf man die Eidgenössin Camille Rast auf zwölf und die Österreicherin Katharina Liensberger direkt dahinter auf dreizehn. Überraschen nicht mehr dabei, ist eine der großen Favoritinnen - Mikaela Shiffrin. Die Amerikanerin ist im ersten Durchgang nach ein paar Toren ausgeschieden. Der Start ist auf 7:45 Uhr deutscher Zeit leicht nach hinten verschoben worden.

Drei Medaillenentscheidungen hat es in der Nacht gegeben, dreimal ohne wesentliche deutsche Beteiligung. Neben der bereits erwähnten Eiskunstlauf-Entscheidung sind in den vergangenen Minuten zwei weitere Medaillensätze vergeben worden: Bei den Slopestyle-Snowboardern (zweimal Kanada) und bei den Skifahrern. Im Highlight der Nacht ist Beat Feuz am schnellsten gefahren, hat den Berg vom Olympiagold in der Königsdisziplin, der Abfahrt, endlich erklommen. Am frühen Morgen stand das Ergebnis ohne deutschen Fahrer in den Top Ten fest. Für eine Freude der deutschen Ski-Fans sorgte in der Nacht Emma Aicher, die sich überraschend als 30. in den zweiten Durchgang zittert und dort in einer halben Stunde diesen eröffnen wird. Sara Hector aus Schweden ist mit ihrer Führung zur Halbzeit auf Goldkurs. Im Skeleton-Training haben sich die deutschen Frauen stark präsentiert und auch die Männer beweisen aktuell eine gute Form.

Schon früh in der Nacht stand fest, dass das russische Team den Teamwettbewerb im Eiskunstlauf gewinnen werden. Nach vier absolvierten Kurzprogrammen und einer Kür führten sie das Klassement zunächst noch knapp an, bauten in den drei Kürtänzen (Eistanz, Paarlauf und Frauen Einzel) über die Nacht hinweg diese immer weiter aus, sodass das Olympiagold früh feststand, mit dem goldenen Lauf von Wunderkind Kamila Valieva dann amtlich gemacht wurde. Die USA holten als Team Silber, Japan Bronze. Im Big-Air-Event der Freestylerinnen hat Aliah Deria Eichinger erwartungsgemäß die Top Zwölf verpasst, unter den Finalteilnehmerinnen befinden sich aber zwei Eidgenössinnen. Im Curling Mixed Double zog denkbar knapp Schweden ins Halbfinale ein. Das skandinavische Team profitierte von einer Zentimeter-Entscheidung im Entscheidungsend, woraus Kanadas Niederlage gegen das ungeschlagene italienische Double resultierte. Großbritannien und Norwegen standen bereits als weitere Halbfinalisten fest.

Bei seinen dritten Olympischen Winterspielen krönt sich Beat Feuz mit Gold in der Abfahrt! Das Medaillenset ist daher nach Bronze und Silber in Pyeongchang 2018 komplett, der gebürtige Schongauer landet zehn Hundertstel vor dem überraschenden Zweiten Johan Clarey aus Frankreich. Der inzwischen 41 Jahre alte Routinier schafft tatsächlich bei seinen vierten Spielen den Sprung aufs Podium! Bronze geht an Matthias Mayer aus Österreich, der seinen Abfahrtserfolg von Sochi zwar nicht wiederholt, aber dennoch erneut eine Olympische Medaille in dieser Disziplin holt. Aus deutscher Sicht verlief der Wettbewerb eher unglücklich. Dominik Schwaiger musste verletzt abtransportiert werden, während Romed Baumann auf Rang dreizehn, Andreas Sander auf siebzehn und Josef Ferstl auf Platz 23 landen. Das starke österreichische Abschneiden runden Vincent Kriechmayr und Max Franz auf den Plätzen acht und neun ab. Marco Odermatt aus der Schweiz belegt auf Position sieben ebenfalls ein Top-Ten-Platz.

Mit unglaublicher Spannung ist soeben das Slopestyle-Finale der Snowboarder zu Ende gegangen. Bis zum vorletzten Läufer schien die 83,25 Punkte vom amtierenden Olympiasieger Redmond Gerard für Bronze zu reichen, doch der US-Amerikaner wackelte da ganz besonders - auch, weil er die Punktzahl nach einem nicht gestandenen Sprung im letzten Lauf nicht mehr hochschrauben konnte. Und so kam es wie es kommen musste: Mark McMorris zauberte noch einmal einen genialen Lauf in den Genting Snow Park, mit einer guten Railline und noch besseren, vielfältigen und vor allem extrem anspruchsvollen Sprüngen auf den Kickern. Dass Gerard vom Podest gestoßen wird, war so gut wie klar. Aber welche Medaille hat die von McMorris? Gold, Silber oder Bronze? Kann er sogar Landsmann Max Parrot noch vom Gold-Thron stoßen. Enorme Spannung, als die Jury ihre Wertungen verkünden. Es reicht „nur” für Platz drei, was McMorris enttäuscht. Er wirft sein Snowboard auf den Boden, kann sich Sekunden später aber doch über die gewonnene Bronzemedaille freuen statt sich über verlorenes Gold zu ärgern. Max Parrot zittert sich also zum Olympiasieg und krallt sich die kanadische Flagge, zwischen den beiden Nordamerikanern hat sich Yiming Su auf dem Silberrang behauptet.

Die kanadischen Eishockeyspielerinnen sind bei diesen Olympischen Winterspielen bisher wieder das Maß aller Dinge. Das Team, das sich zwischen 2002 und 2014 viermal in Folge mit Gold gekrönt hatte, möchte nach dem knapp verpassten Triumph in Pyeongchang 2018 wieder ganz oben stehen. Nach zwei furiosen 12:1 und 11:1-Siegen in den ersten beiden Gruppenspielen gegen die Schweiz und Finnland führen die Nordamerikanerinnen auch gegen die Athletinnen aus Russland früh im ersten Drittel mit 2:0 durch Treffer von Sarah Nurse und Sarah Fillier.

So viel haben sich die deutschen Alpin-Fans nach der so erfolgreichen WM 2021 in Cortina von den Speed-Spezialisten erhofft. Leider schaffen es Ferstl und co. nicht, die Leistungen aus Teilen des vergangenen Winters abzurufen. „Pepi” Ferstl, bei dem noch immer an der Nase die Sturzfolgen aus dem Malheur in Kitzbühel zu sehen sind, reiht sich mit exakt zwei Sekunden Rückstand auf den voraussichtlichen Olympiasieger Beat Feuz ein. Schade, das war wie so oft diesen Winter nichts bei den DSV-Fahrern!

Wie schon bei den Frauen zeigen sich auch die DSV-Männer im Skeleton-Training in guter Form. Im ersten Übungslauf war Christopher Grotheer der Schnellste, Altenberg-Sieger Axel Junk folgt ihm mit 28 Hundertstel Verzögerung. Sie verweisen den lettischen Dominator Martins Dukurs erstmal auf die hinteren Ränge (Platz acht), der minimal schnller war als sein Bruder Tomass. Hinter den beiden Letten rangiert Alex Gassner auf Platz zehn. Wie schon bei den Frauen gilt: In die Trainingsläufe sollte man nicht zu viel hineininterpretieren, ein erstes Zeichen geben sie aber!

Der Kanadier Broderick Thompson lehnt sich in einer Engstelle zu weit auf seinen Innenski, verliert so die Kontrolle und legt sich hin. Er schlägt im Fangnetz ein, hat sich dabei aber nicht sonderlich viel getan und schwingt selbst wieder ab. Unterdessen gibt es die ersten Neuigkeiten zu Dominik Schwaiger: Laut ZDF-Informationen hat der Deutsche sich eine Verletzung am Unterarm, nicht an der Schulter zugezogen. Ander hatte im ZDF-Interview schon gesagt, dass er bisher gehört habe, es sei keine ganz so schlimme Verletzung. Das gibt doch ein wenig Hoffnung dafür, dass Schwaiger Glück im Unglück hatte. Hoffentlich bestätigt sich dies!

Bei den Slopestyle-Snowboardern hat sich inzwischen ein Führungswechsel ergeben! Der Kanadier Maxence Parrot hat mit einem potenziell goldenen Lauf die starke Marke von 90 Punkten überschritten und damit im Genting Snow Park als bisher Bester die Rails geslidet und Kicker gesprungen. Ähnlich varianten- und trickreich hat sich der Chinese Yiming Su, der knappe zwei Punkte dahinter rangiert, gezeigt. Es geht in den dritten Durchgang, in dem die Entscheidung um Gold, Silber und Bronze ansteht!

Johan Clarey hat mit seinen mittlerweile 41 Jahren schon den ein oder anderen Altersrekord aufgestellt. Mit zwei zweiten Plätzen war der Franzose der erste Athlet, der bei einem Weltcup-Rennen mit über 40 Jahren auf dem Podest stand. Jetzt will der Alterspräsident der Weltspitze auch in Olympia aufs Podest vorfahren. Und er riecht sogar an der ganz großen Sensation, verfehlt den ersten Platz um ein mickriges Zehntel. Wahrscheinlich Silber für Johan Clarey! Oder kommt hier noch ein Überraschungs-Athlet? Damit wird übrigens der junge Crawford vom Podest gestoßen.

Kopfschütteln im Ziel! Dreimal Zweiter, aber noch nie Erster wurde der Gesamt-Weltcupführende aus der Schweiz Marco Odermatt in den bisherigen Weltcup-Abfahrten. Das Riesen-Talent ist in den technischen Passagen der Abfahrtspisten stark, bringt zum Gleiten als Riesenslalom-Spezialist aber einfach zu wenig Gewicht mit auf die Waage. So wird er den ersten Olympiasieg nicht in der schnellsten Disziplin holen, sondern muss auf den Super G oder auf den Riesenslalom, in dem er dominiert, warten. Abfahrts-Gold bleibt für Odermatt ein Projekt der Zukunft.

Dominik Paris kann das Podest nicht angreifen, der ebenfalls als Favorit gehandelte Italiener landet eine Hundertstel hinter Kilde auf Platz fünf. Ryan Cochran-Siegle findet nach seinem Kitzbühel-Sturz im vergangenen Jahr langsam, aber sicher in die Weltspitze zurück und rangiert knapp hinter Baumann. Jetzt kommt Marco Odermatt!

Die größte Hoffnung des Deutschen Skiverbandes macht sich auf den Weg, Romed Baumann hat sich in den Trainings gut auf „The Rock” präsentiert. Dass er das Podest angreifen kann, geht sich leider nicht aus. Dafür baut der Deutsch-Österreicher zu kontinuierlich Rückstand auf. Statt Top drei Platz sechs - ein guter Auftritt, der nicht für das Überraschungspodium reicht!

Bereits im dritten Anlauf versucht Beat Feuz, der zweite Streif-Sieger dieser Saison, das lang ersehnte Olympia-Gold in der Königsdisziplin mit nach Hause zu nehmen. So unglaublich fein setzt der Eidgenosse die Skier in den Schnee, gleitet auch in technischen Passagen wie kaum ein anderer. Fast gleichauf mit Mayers Bestzeit nimmt Feuz den Schlussabschnitt in Angriff, dank der höchsten Geschwindigkeit im Zielschuss schiebt er sic vor den Österreicher! War das die Gold-Fahrt?

Was ein Ritt vom Kanadier James Crawford! Formstark wurde der 24-Jährige bereits als Geheimkandidat gehandelt. Technisch ist das ein starker Lauf und so kann er eventuell wirklich Mayers Top-Zeit angreifen! Auf den letzten Metern verpasst der Kanadier die absolute Sensation lediglich um sieben Hundertstel, jubelt im Ziel über den zweiten Rang aber völlig zurecht ausgelassen! Auch eine Medaille wäre eine Riesen-Überraschung für Crawford.

Top-Favorit Aleksander Aamodt Kilde stürzt sich aus dem Starthaus! Und spätestens jetzt wird sich zeigen, was Mayers oben noch ausbaufähige Fahrt wirklich wert ist. Der Streif-Sieger beginnt oben souverän, im von Mayer so stark gefahrenen Mittelteil erwischen der 29-Jährige allerdings zwei Schläge, weshalb Kilde mit dem starken Schlussabschnitt von Matthias Mayer nicht mithalten kann und sich auf Platz zwei einsortiert. Mayer hat einen Riesen-Konkurrenten hinter sich gelassen!

Jetzt ist es amtlich: Die russischen Athletinnen und Athleten gewinnen die Goldmedaille im Team Event des Eiskunstlaufs! Das Wunderkind und Jahrhunderttalent Kamila Valieva baut nach ihrem unglaublichen Kurzprogramm die Führung mit der nächsten Zauberkür sogar noch aus, die USA retten mit Karen Chen im Frauen Einzel Silber ins Ziel und Japan holt mit Kaori Sakamoto in der letzten Kür Bronze.

Matthias Mayer könnte das bei Skifahrern seltene Kunststück schaffen, bei drei unterschiedlichen Winterspielen Gold zu holen. Oben fährt Mayer noch ein wenig zurückhaltend, holt auf seinen Landsmann Kriechmayr aber immer mehr auf, bis die Zwischenzeit irgendwann grün aufblinkt. So setzt er sich an die Spitze - der Traum vom nächsten Olympia-Gold lebt!

Lange ist Hintermann nicht in den Spuren von Andi Sander unterwegs, was auch schon ein gutes Zeichen für den Deutschen ist. Denn Niels Hintermann fährt eine gute Saison, hat sich mittlerweile im starken Schweizer Team festgebissen. Durch einen starken Schlussspurt schiebt er sich doch noch vor Sander, wird aber gleich darauf vom Italiener Matteo Marsaglia überflügelt.

Einfach ist diese Piste nicht zu absolvieren, das wird früh klar! Und da ist Andi Sanders Fahrt nicht zu unterschätzen: Das bisherige Sorgenkind aus der deutschen Mannschaft kann die ersten beiden Schlüsselstellen solide befahren. Nach einem risikofreudigen, mittleren Abschnitt mittleren Streckenabschnitt reiht er sich im Ziel 67 Hundertstel hinter Vincent Kriechmayr ein - das war mehr als in Ordnung! Wird aber wohl nicht für eine Medaille reichen, das würde schon sehr überraschen...

Nach kurzer Unterbrechung kann es schließlich weitergehen. Für die folgenden Athleten ist das natürlich auch keine einfache Situation, schließlich müssen sie nach einer schwereren Verletzung nun die harte Piste herunter. Bennett hat an der gleichen Stelle wie Schwaiger Probleme, hält sich aber im Rennen. Er kann Kriechmayr genauso wenig attackieren wie der Landsmann des Führenden, Daniel Hemetsberger - beide nach groben Fehlern. Christof Innerhofer scheidet ohne Sturz aus.

Bei den Slopestyle-Snowboardern hat die Medaillen-Entscheidung im Genting Snow Park seit einigen Minuten begonnen. Der amtierende Olympiasieger Redmond Gerard sichert sich zu Beginn des ersten von drei Durchgängen die Führung, Emiliano Lauzi aus Italien nähert sich dem Favoriten an und der Kanadier Max Parrot rangiert aktuell auf Platz drei. Dahinter klafft erstmal eine kleine Lücke, ein paar Athleten springen und sliden die Kicker und Rails im ersten Lauf aber noch herunter.

Dominik Schwaiger muss in einem Akia, einem Rettungsschlitten von der Piste geholt werden, das sieht leider gar nicht gut aus... Hoffen wir das Beste für den Deutschen, eine nicht schwere Verletzung und vor allem eine schnelle Genesung!

Während die Alpin-Abfahrt aktuell wegen des Sturzes von Schwaiger unterbrochen ist, werfen wir einen Blick auf das Finale des Teamwettbewerbs der Eiskunstläuferinnen und -läufer. Für Karen Chen reicht es im Frauen Einzel nach einer schönen Kür knapp nicht für die Führung, weil die Kanadierin Madeline Schizas von der Jury noch leicht besser bewertet wurde. Da Zhu Yi für China eine schwächere Kür auf Eis-Parkett legt und Chen nicht den letzten Platz belegen wird, ist aber klar: Das amerikanische Team hat die Silbermedaille gegenüber Japan verteidigt!

Vier DSV-Stars gehen an den Start, zwischen dem formstarken Nachwuchsathleten Simon Jocher und dem formschwachen WM-Zweiten Andreas Sander hat sich es ja erst spät entschieden. Die Startnummer zwei hat Dominik Schwaiger und früh ein paar Zehntel Rückstand. Dann wirft ihn „The Rock” ab, ihm verschlägt es bei enormer Innen- und Rücklage die Ski, weil er zu viel Druck auf den Innenski aufbaut. Er knallt mit dem Rücken und der Schulter auf die harte Piste, hat dabei wohl keinen Airbag an. Es sieht leider nicht gut aus, Schwaiger bleibt mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Physiotherapeuten kommen angefahren und versorgen den deutschen Abfahrer. In jedem Fall gute Besserung, Dominik Schwaiger!

Im viel kritisierten Yanqing National Alpine Skiing Centre, das neben den Kunstschnee-Pisten keinen Naturschnee aufweist, heißt die Abfahrtspiste „The Rock”. Mit ihr schlägt sich gerade der erste Starter Vincent Kriechmayr herum. Die Abfahrer haben trotz all der Kritik richtig Spaß an der von Bernhard Russi entworfenen Piste, die viele Geländeübergänge und steile Abschnitte hat, das haben sie bereits geäußert. Kriechmayr setzt die erste Marke: 1:43,45.

Im Vergleich zu gestern hat sich lediglich die Startliste leicht verändert. Der Österreicher Vincent Kriechmayr (Startnummer 1) wird bei strahlendem Sonnenschein das Rennen eröffnen. Favoriten sind neben dem Österreicher und seinem Landsmann Matthias Mayer selbstverständlich die beiden diesjährigen Streif-Sieger Aleksander Aamodt Kilde (der Norweger führt auch die Disziplinenwertung an) und Beat Feuz aus der Schweiz. Feuz' Teamkollege Marco Odermatt ist mittlerweile auch bei den Abfahrern im Favoritenkreis zu nennen, der Gesamtweltcup-Führende und Riesenslalom-Spezialist ist inzwischen auch in den Speed-Disziplinen in die absolute Weltspitze vorgedrungen.

In der Königsdisziplin der Skifahrer, der Abfahrt, steht in wenigen Minuten das Highlight der Nacht an. Nachdem die Frauen in der ursprünglichsten Disziplin den ersten Durchgang absolviert haben und im nächsten Highlight, dem zweiten Lauf ab 07:30 Uhr, um die Medaillen kämpfen werden, sind inmitten der beiden Läufe die Speed-Männer an der Reihe. Abfahrt - die schnellste und meist spektakulärste Disziplin beginnt um 5 Uhr deutscher Zeit, was 12 Uhr der chinesischen Ortszeit entspricht.

Die französische Favoritin Tess Ledeux hatte ja nach dem ersten Lauf die Führung inne, inzwischen hat die Kanadierin Megan Oldham diese übernommen - mit 0,25 Punkten (171,25 zu 171,00) mehr als Ledeux. Da beide Freestylerinnen den letzten Sprung im Big Air Shougang nicht stehen konnten, hat dieses Führungs-Duo Bestand. Auch die weiteren Finalistinnen stehen mittlerweile fest: Mathilde Germaud (Platz sechs) und die noch etwas stärker eingeschätzte Sarah Höfflin (Neunte) vertreten die Schweiz morgen ab 3 Uhr nachts deutscher Zeit (10 Uhr Ortszeit). Ailing Eileen Gu aus China ist ein vielversprechendes Nachwuchstalent auf dem fünften Rang, bei dem Team Österreich scheiden Laura Wallner und - etwas enttäuschender - auch Lara Wolf aus, die noch hinter der Deutschen Eichinger platziert waren.

Dahinter steht die Reihenfolge zwar noch nicht ganz fest, nimmt aber mindestens deutliche Züge an: Die USA haben dank eines klasse Eistanzes von Evan Bates und Madison Chock den Silberrang zementiert, das japanische Team hat mit Platz fünf die Punktgleichheit deutlich abgegeben und müsste dieses Ergebnis im Frauen Einzel einmal umkehren, was angesichts der russischen Teilnehmerin Valieva als äußert schwierige erscheint, zudem muss die US-Amerikanerin Karen Chen mitspielen und nicht Letzte werden. Der amtierende Olympiasieger Kanada und China kämpfen noch um den verbliebenen vierten Platz.

Was den Eiskunstlauf-Kennerinnen und -Kennern bereits vorher so gut wie klar war, ist nach sieben von acht Durchgängen im Team Event des Eiskunstlaufes nun auch offiziell: Die Athletinnen und Athleten aus Russland werden Olympiagold holen! Zwar ist das Frauen Einzel noch zu absolvieren. In diesem ist Kamila Valieva aber nicht nur deutlich favorisiert, da sie bei ihrem ersten Auftritt mit ihrer „Jagd nach dem Schmetterling”, wie sie es selbst nannte, das anspruchsvollste Kurzprogramm der olympischen Geschichte erfolgreich und ohne großen Fehler absolvierte und mit über 15 Punkten Vorsprung gewann. Das Jahrhunderttalent kann die Goldmedaille nämlich gar nicht mehr aus der Hand geben, denn das russische Team liegt unangefochten vorne und kann nur noch vier Punkte auf die USA verlieren - ist dank Platz zwei im Eistanz aber mit sechs Punkten Vorsprung vorne.

Mittlerweile im dritten Lauf befinden sich die Freestylerinnen, die im Big-Air-Event klasse Sprünge ins Big Air Shougang, dem großen Big-Air-Kicker zaubern. Die zwei besseren Sprünge werden zusammen addiert und damit die besten zwölf Athletinnen ermittelt. Nicht dazu gehört leider Aliah Deria Eichinger, das steht bereits fest. Nach immerhin ordentlichen Sprüngen auf den großen Kickern hat sie 115,75 von in zwei guten Läufen möglichen 200 Punkten erzielt, was nicht für die Top Zwölf reicht - schade! Damit ist der olympische Traum der Deutschen erwartungsgemäß nach der Quali beendet, die 20-Jährige hat sich schon nach der Eröffnungszeremonie dennoch begeistert vom „Olympia-Feeling” gezeigt: „Ich fand es wirklich cool und es motiviert mich mega.” Das waren sicherlich nicht die letzten Olympischen Spiele von Eichinger!

In Top-Form präsentiert sich auch im zweiten, nicht zu hoch zu wertenden Trainingslauf der Skeleton-Fahrerinnen Hannah Neise, nur die chinesische Außenseiterin Dan Zhao war im Eiskanal noch schneller. Jacqueline Lölling ist Sechste, Tina Hermann Elfte gleich hinter der niederländischen Favoritin Kimberley Bos. Janine Flock aus Österreich ist erneut gut und auf Rang vier platziert. Einige Favoritinnen, vor allem aus Russland, werden sich noch auf dem Bauch und mit dem Kopf voran auf den schnellen Weg nach unten machen.

Noch einige Athletinnen aus Exotennationen haben sich den Berg herunterstürzt wie zum Beispiel die 42-jährige Mexikanerin Sarah Schleper, die zum sechsten Mal an den Olympischen Spielen teilnimmt, oder Sarah Escobar aus Ecuador, die sich mit einem Rückstand von über 23 Sekunden den Hang hinuntergekämpft hat, im Ziel aber zufrieden ob ihrer Olympia-Teilnahme ist. Ebenfalls zufrieden darf Emma Aicher sein, denn tatsächlich hat sich keine Sportlerin mit höherer Startnummer vor die DSV-Starterin geschoben, womit sich die Deutsche tatsächlich für den zweiten Durchgang qualifiziert - drei Hundertstel vor der 31.! Zur Erinnerung: Die Gunst der Stunde, dass andere Favoritinnen wie Mikaela Shiffrin oder Marta Bassino ausgeschieden sind und Tessa Worley oder Petra Vlhová schon bessere Fahrten gezeigt haben, nutzte Top-Favoritin Sara Hector gnadenlos aus und liegt zur Halbzeit vorne. Um 07:30 Uhr deutscher Zeit geht es weiter mit Durchgang zwei, zwischen den beiden Läufen wird ja die verschobene Männer-Abfahrt stattfinden.

Im „Schach auf dem Eis” kommt so vieles auf das Recht des letzten Steins an. Wie im Boccia z.B. ist es wichtig, als letztes Team agieren zu können, um gut gelegte Steine des Gegners noch aus dem Haus zu schieben. In diesem wichtigen Zusatzend hat Kanada das wichtige Recht - hat dies aber einmal in dem laufenden Duell nicht durchgebracht. Schließlich kamen sie nur durch drei Punkte im siebten End überhaupt noch zum Ausgleich. Im achten End kann das kanadische Duo ihren Stein als nächstes ans Zentrum heranlegen, jetzt muss Constantini für die bisher ungeschlagene italienische Mannschaft kontern. Sie legt ihren Stein zwar noch näher heran, doch die Bahn zu diesem ist einigermaßen frei, sodass Rachel Homan den entscheidenden Stein für Kanada durchaus noch näher legen kann. Schafft sie es? Puh, es ist eine Zentimeter-, wenn nicht Millimeterentscheidung. Aber: Sie fällt zugunsten der Italiener. In einem unfassbar knappen Zusatzend gewinnt das italienische Mixed Double, bleibt ungeschlagen und zieht souverän ins Halbfinale ein - das war klar! Was das für Kanada bedeutet, ist aber unglaublich frustrierend: Der Olympiasieger scheidet aufgrund von Zentimetern aus, Schweden jubelt stattdessen vor der Kamera über das Halbfinale. Dieses findet um 20:05 Uhr Ortszeit (13:05 Uhr MEZ) statt - Schweden fordert dann Italien heraus, Norwegen spielt gegen Großbritannien ums Finale.

Im National Aquatics Centre bietet sich gerade ein unglaublich spannendes Finish der Gruppenphase. Die Großbriten haben die USA geschlagen (8:4) und damit ihren Halbfinaleinzug zementiert - genau wie die Norweger mit dem knappen 6:5-Erfolg über das Schweizer Mixed Double. Tschechien betreibt in der Gruppe noch ein wenig Ergebniskosmetik, fliegt mit dem 8:6 über das chinesische Duo anständig aus dem Turnier. Spannend wird es auf den vier nebeneinanderliegenden Bahnen aber ausgerechnet auf der entscheidenden: Auf Sheet B kämpft das kanadische Team gegen das bis dato ungeschlagene italienische um den Halbfinaleinzug - im Fernduell gegen die Schweden. Gewinnt Kanada, steht es sicher im Halbfinale! Nach acht Ends steht es 7:7 - es geht ins Zusatzend.

Erst ein Weltcup-Rennen hat die Deutsche Emma Aicher im Riesenslalom bestritten. Kann sie dennoch in den zweiten Durchgang vorfahren? Sie fährt solide, hat mit knapp vier Sekunden Rückstand im Ziel natürlich nichts mit der Riesenslalom-Elite zu tun. Darf sie im zweiten Lauf dennoch ein weiteres Mal antreten? Es wird wohl denkbar knapp, denn sie landet genau auf Platz 30 und muss jetzt bangen. Keine Athletin darf sich mehr vor sie schieben, puh - das wird schwierig! Ist aber im Bereich des Möglichen... Klar ist: Es wird eine Zitterpartie für Aicher.

Natürlich sollte man in die Trainingsläufe noch nicht zu viel hineininterpretieren. Das sieht man auch daran, dass sich die starken Russinnen noch eher zurückgehalten haben und nicht besser als auf Platz acht vorfuhren (Kanakina). Auch die niederländische Gesamtweltcup-Führende Kimberley Bos zeigte bei Weitem noch nicht ihr volles Potenzial (18-). Ein erster Fingerzeig ist die zeitgleiche Führung nach dem ersten Übungsdurchgang von Hannah Neise und Jacqueline Lölling dennoch. Vor die in der laufenden Saison beste Deutsche Tina Hermann haben sich noch Anna Fernstädtová aus Tschechin und die Brasilianerin Nicole Rocha Silveira geschoben. Mit diesem Ergebnis endet der erste Trainingslauf.

Im Eiskunstlauf steht heute Nacht wie im Ski Alpin ebenfalls eine Entscheidung an: Im Team Event haben sich die Nationen in vier Kurzprogrammen der Disziplinen Männer Einzel, Frauen Einzel, Paarlauf und Eistanz gemessen, dann wurde das Feld von zehn Teams auf fünf halbiert, das deutsche Team fiel dabei raus. In eben besagten Disziplinen, nur dieses Mal in der Kür, ging es gestern (Männer Einzel) und geht es heute in den drei weiteren Disziplinen nun um die Medaillenvergabe. Der Olympiasieger von 2018, Kanada, hat ebenfalls wie das heimische chinesische Team nur noch theoretische Chancen, die nach dem ersten der Disziplinen, dem Paarlauf, nicht mal mehr theoretisch sind. Sie werden Platz vier und fünf unter sich aus machen. Davor schien es spannend zuzugehen, doch mit einem tollen Paarlauf vom russischen Duo Aleksandr Galliamov und Anastasia Mishina haben sich die Osteuropäer weiter abgesetzt. Weil das japanische Paar ihnen im Paarlauf dicht auf den Fersen war und die US-Amerikaner als eigentlicher Verfolger der Russen auf dem letzten, fünften Platz landeten, haben die Silbermedaillengewinner von 2018 aus Russland sich nun schon ein komfortables Polster von sieben Punkten (55) vor den punktgleichen (48) Japanern und US-Amerikanern aufgebaut Diesen Vorsprung müssen sie „nur noch” im Eistanz, mit dem es nun weitergeht, und im finalen Frauen Einzel ins Ziel retten.

In der Quali der Big-Air-Olympia-Premier sollen die Freestylerinnen ihre besten Sprünge über die Kicker zeigen. In drei Läufen werden die besten zwölf Athletinnen ermittelt, die dann im Finale die Medaillen unter sich verteilen werden. Ihre deutliche Favoritenrolle belegt die Französin Tess Ledeuy gleich mal und springt sich mit tollen Tricks und Drehungen schon im ersten Quali-Lauf eine Top-Wertung von über 90 Punkten ein. Die Zweitbeste des laufenden Winters kann ihr nicht gleich folgen, sollte sich auf Platz sechs mit 85,50 Punkten aber auch keine Sorgen machen müssen. Sie heißt Sarah Höfflin und kommt aus der Schweiz. Landsfrau Mathilde Germaud macht es in einem Wettbewerb, der gleich auf hohem Niveau daherkommt, noch ein wenig stärker und ist die beste Eidgenössin. Laura Wallner für den ÖSV und die Deutsche Aliah Deria Eichinger, 20 Jahre alt, beginnen mit dem ersten Lauf auf Platz 17 und 18. Eine Finalteilnahme wäre für die Beiden super. Die Österreicherin Lara Wolf könnte damit schon etwas eher rechnen, liegt nach einem nicht gestandenen Sprung aber erstmal hinter Wallner und Eichinger.

Unterdessen hat im Yanqing National Sliding Centre, dem Eiskanal-Zentrum der Spiele, das Training der Skeleton-Fahrerinnen begonnen. Und das deutsche Trio hat stark angefangen und im ersten Übungslauf überzeugt, sich noch vor der ebenfalls favorisierten Österreicherin Janine Flock zu dritt gemeinsam an die Spitze gesetzt. Die Silbermedaillensiegerin von 2018, Jacqueline Lölling, sowie das Jungtalent Hannah Neise sogar zeitgleich auf Platz eins. Das ist schonmal eine Ansage für die Entscheidungswettbewerbe, wenngleich einige Favoriten wie die starken Russinnen noch kommen.

Im ersten Riesenslalom-Durchgang haben sich die Top-Favoritinnen bereits den Hang heruntergestürzt. Dick unterstrichen hat die Schwedin Sara Hector ihre Favoritenrolle, Katharina Truppe folgt etwas überraschend auf Platz zwei. Federica Brignone hat einen starken Lauf in den Schnee gecarvt und ist aktuell die Dritte. Petra Vlhová enttäuschte, Top-Star Mikaela Shiffrin schied wie Marta Bassino gar aus und muss nun alles auf den Slalom setzen oder in den etwas schwächeren Speed-Disziplinen mitmischen. Das Swiss-Trio Gut-Behrami, Gisin und Holdener lauert aktuell am Ende der Top Ten, die ÖSV-Sportlerinnen Liensberger und Siebenhofer rangieren noch dahinter und benötigen in Durchgang zwei eine Aufholjagd. Emma Aicher wird als einzige deutsche Starterin erst mit Startnummer 44 antreten - für sie wäre das Erreichen des zweiten Durchgangs bereits ein Erfolg.

Kurz nach der ersten Präparierungspause ist Wendy Holdener aus der Schweiz an der Reihe, kann sie den frisch gerutschten Hang ausnutzen? Nein, die 28-Jährige hat auf der griffigen Piste ihre Mühe. Die schweizerische Starterin kommt ein ums andere Mal von der optionalen Linie ab und kann vor diesem Hintergrund mit dem neunten Rang noch halbwegs zufrieden sein.

Nachdem sich die Slowenin Meta Hrovat sowie Ragnhild Mowinckel aus Norwegen noch vor Tessa Worley geschoben haben, katapultieren sich zwei Österreicherinnen und die Eidgenössin Lara Gut-Behrami aus dem Starthaus. Für keine der Dreien reicht es für eine Top-Zeit. Gut-Behrami rutscht bei sonnigem Wetter in machbaren Bedingungen die Schwünge zu sehr an und verliert so viel Zeit, bei Katharina Liensberger und zuvor Ramona Siebenhofer für das rot-weiß-rote Lager baut sich ebenfalls von oben bis unten zu viel Rückstand auf. Da muss bei allen eine Aufholjagd im zweiten Durchgang - ab 07:30 Uhr MEZ - her.

Im erweiterten Favoritenkreis wird auch Katharina Truppe gehandelt, wenn sie auch nicht in einem Atemzug mit Shiffrin, Hector, Worley, Vlhová und co. genannt wird. Dafür überrascht sie, ist im oberen Abschnitt in Führung und konserviert das Polster durch eine makellose Fahrt beinahe bis ins Ziel. Für Sara Hector reicht es nicht ganz, doch sie setzt sich auf Rang zwei vor Brignone - überraschend stark!

Nicht nur die aktuell disziplinenübergreifend beste Athletin des laufenden Winters, sondern auch die wohl medienwirksam bekannteste Athletin des Feldes macht sich auf den Weg: Mikaela Shiffrin! Zahlreiche Rekorde hat die US-Amerikanerin sich schon zu eigen gemacht und ist unter anderem die jüngste Slalom-Olympiasiegerin aller Zeiten. Im Riesenslalom 2018 sicherte sie sich ihr zweites Olympia-Gold und möchte das wiederholen. Doch der Traum von Riesenslalom-Gold ist schnell beendet, ähnlich wie Bassino lehnt sie sich zu weit nach innen und scheidet schon früh im oberen Abschnitt aus. Der Top-Star ist raus!

Die Italienerin Marta Bassino sucht in dieser Saison noch nach ihrer Form, was auch für Olympia gilt: Schon kurz nach dem Start verliert sie den Druck auf dem Außenski und sorgt für den ersten Ausfall. Dann macht sich die Favoritin Sara Hector auf den Weg, die Schwedin macht ihren Job noch besser als Brignone und übernimmt beeindruckend und nochmal vier Zehntel schneller die Führung!

Wieviel ist diese Zeit der Slowakin wert? Nicht allzu viel! Es folgt nämlich die Schweizerin Michelle Gisin, die ihre Ski konsequent auf Zug hält und sich von Beginn an mit Petra Vlhová duelliert. Durch einen starken Schlussspurt reicht es Gisin sogar für die Führung! Die erfahrene Federica Brignone schickt sich an, die nächste Top-Zeit in den Schnee zu setzen - und macht das in unnachahmlicher Art und Weise. Mit einem super Steilhang pulverisiert sie die bisherigen Zeiten und setzt sich mit einem Vorsprung von mehr als einer Sekunde an die Spitze - eine erste Ansage...

Die Dominanz der beiden besten Skifahrerinnen Petra Vlhová und Mikaela Shiffrin ist im Gesamtweltcup zwar vorhanden, im Riesenslalom ist aber noch nicht allzu viel davon zu sehen. Während die Slowakin noch keinen Sieg in der ursprünglichsten Disziplin vom Ski Alpin vorweist, hat die US-Amerikanerin zwei Rennen dieser Saison gewonnen. Tessa Worley aus Frankreich holte einen, steht aber in der Disziplinenwertung vor Shiffrin - genau wie die bisher erfolgreichste Riesenslalom-Athletin aus Schweden: Sara Hector mit drei gewonnenen Rennen. Vlhová setzt mit 59,34 Sekunden die erste Duftmarke.

Unser Fokus gilt in diesen Minuten aber selbstverständlich dem ersten Teil des prall gefüllten Alpin-Tags. Bevor sich um 05 Uhr die Speed-Männer in der Königsdisziplin Abfahrt die Piste „The Rock” herunterstürzen werden, ist der Blick auf die Technik-Spezialistinnen gerichtet. Jetzt (Beginn 02:30 Uhr MEZ bzw. 09:30 Uhr chinesischer Ortszeit) wird die Slowakin Petra Vlhová - und damit gleich eine der Top-Favoritinnen - das Rennen eröffnen.

Während das Schweizer Team die Norweger herausfordert, ist das insgesamt spannendste Duell auf Sheet B zu finden: Weil Kanada das direkte Duell gegen die schon fertigen Schweden verloren hat - ganz anders als Norwegen und Großbritannien - muss gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Italien ein Sieg her, eine spannende Ausgangslage. Während das norwegische und das britische Mixed Double im ersten End jeweils in Führung gegangen ist, führt im kanadisch-italienischen Duell der Spitzenreiter der Gruppenphase. Aber: Im Curling ist das Recht des letzten Steins elementar, ein gewonnenes End bei gegnerischem Recht des letzten Steins ist ähnlich wie ein Break im Tennis oder Darts zu werten. Daher sollte man nach dem ersten End nicht allzu viel in die Zwischenstände hereinlesen.

Wenn sich die ersten Alpin-Damen auf den Kurs begeben, startet auch die Qualifikation der Ski-Freestylerinnen für das Big-Air-Finale. Mit dabei: Alia Delia Eichinger (Deutschland), Lara Wolf und Laura Wallner (beide Österreich) sowie Mathilde Gremaud und Sarah Höfflin aus der Schweiz. Darum, ein gutes Gefühl zu bekommen, geht es zudem ab 2:40 Uhr im Eiskanal. Tina Hermann, Jacqueline Lölling und Hannah Neise wollen im 1. Trainingslauf dann die deutschen Medaillenhoffnungen im Skeleton nähren. Große Konkurrenz droht unter anderem von Janine Flock aus Österreich.

Aus deutschsprachiger Sicht ist direkt der Auftakt des Tages von Interesse, wenn die Schweiz Norwegen im Curling fordert (ab 2:05 Uhr). Ab 2:30 Uhr steht für die Eidgenossen bereits das nächste Schmankerl an: Dann fighten unter anderem Michelle Gisin, Lara Gut-Behrami, Camille Rast und Wendy Holdener im ersten Lauf des Riesenslaloms um eine gute Ausgangslage. Österreich wird durch Katharina Truppe, Ramona Siebenhofer, Kataharina Liensberger und Stephanie Brunner vertreten. Für den DSV versucht Emma Aicher ihr Glück.

An diesem Montag wird in Peking wieder reichlich Edelmetall verteilt. Im Fokus steht vor allem der Auftakt der Alpin-Wettbewerbe mit der Abfahrt der Männer (5 Uhr) und dem Riesenslalom der Frauen (2:30 Uhr/7:30 Uhr). Um 10 Uhr starten die Biathletinnen in ihr Einzelrennen über die 15 Kilometer. Franziska Preuß gibt dabei nach zwei Monaten Verletzungspause ihr Comeback im DSV-Dress. Auf dem Eis werden Medaillensätze beim Shorttrack, Eiskunstlauf und Eisschnelllauf vergeben. Beim Skispringen steht der Mixed-Team-Wettbewerb auf der Tagesordnung und die Snowboarder küren den neuen Slopestyle-Champion.

Hallo und herzlich willkommen zu den Winterspielen 2022! Auch heute stehen wieder 14 Stunden Wintersport auf der Agenda! Wie auch in den letzten Tagen beginnt der Wettkampftag in Peking gegen 2 Uhr.