Fazit:
Das 183. Derby della Mole endet mit einem 1:1-Unentschieden. Die Alte Dame erwischte mit dem frühen Treffer von Yıldız einen Traumstart, agierte jedoch über weite Strecken zu passiv und ließ es an der nötigen Durchschlagskraft im Offensivspiel fehlen. Torino kämpfte sich nach dem Rückstand in die Partie und belohnte sich noch vor der Pause mit Vlašićs sehenswertem Ausgleich. In der zweiten Halbzeit blieb Juventus bemüht, schaffte es jedoch nicht, echte Torgefahr auszustrahlen. Die Hausherren hatten ebenfalls Chancen auf den Lucky Punch, nahmen am Ende aber den Punkt zufrieden mit. Für Juventus ist es bereits das zwölfte Unentschieden in dieser Saison. Die kommenden Wochen werden für die Mannschaft von Thiago Motta entscheidend. Mit schweren Partien gegen Bergamo, den AC Milan und Spitzenreiter SSC Napoli steht ein knüppelhartes Programm bevor. Diese Spiele werden zeigen, wo die Reise der Alten Dame hingeht. Torino hingegen kann mit dem Punktgewinn zufrieden sein, hat sich gegen den großen Stadtrivalen wacker geschlagen und bleibt im Abstiegskampf stabil.

Gelbe Karte für Sebastian Walukiewicz (Torino FC)

Nach einer Freistoßflanke von Douglas Luiz kommt Thuram an den Ball, Milinković-Savić hat den Abschluss des Franzosen allerdings sicher.

Nach einer Flanke von rechts kommt der eben eingewechselte Njie im Sechzehner zum Abschluss, die vielbeinige Juve-Abwehr klärt zur Ecke. Dennoch, hintenraus wachen die Gastgeber nochmal auf und wittern den späten Siegtreffer.

Coco ist hart im Nehmen und erneut einsatzbereit.

González und Coco knallen mit den Köpfen zusammen. Während González schnell wieder auf den Beinen steht, hat es Coco erwischt. Der Verteidiger muss behandelt werden.

Bei den Gastgebern bahnt sich nochmal ein Dreierwechsel an.

Das Derby della Mole befindet sich bereits in der absoluten Schlussphase. Es fehlt an Abschlüssen seitens der Alten Dame, zu wenige Bälle landen in der Box. Der FC Turin scheint zufrieden mit dem Punkt.

Für Juventus Turin wäre das im Übrigen bereits das zwölfte Unentschieden in dieser Saison. Demgegenüber stehen lediglich sieben Siege.

Wir bedingen uns bereits in den letzten zehn Spielminuten dieses Derbys. Ein Lucky Punch zum Ende der Partie würde dem sehr ansehnlichen Spiel allemal gut zu Gesicht stehen. Allein die Wucht fehlt den Gastgebern im letzten Drittel, während Juventus das letzte Quäntchen Glück fehlt.

Juventus Turin will unbedingt den Siegtreffer, drückt allerdings noch nicht gänzlich darauf. Dennoch klaffen in der Rückwärtsbewegung immer wieder Löcher, die die Gastgeber bis hierhin noch nicht auszunutzen wissen.

Milinković-Savić mit der Flugeinlage! Mbangula setzt sich auf links wunderbar durch und flankt in die Mitte zu González, der den Ball am Elfmeterpunkt nicht ganz sauber trifft. Der serbische Schlussmann kratzt die Kugel schließlich aus dem linken Toreck.

Nach der Einwechslung von Pedersen kommt Lazaro nun im Übrigen über die links Seite und versucht es damit vermehrt mit Flanken aus dem Halbfeld in Richtung Tor. Bis hierhin ohne Erfolg.

Nach Fiebererkrankung kommt mit Cambiaso ein Schienenspieler ins Spiel, der die Partie zugunsten der Alten Dame nochmal nachhaltig beleben soll.

Gelbe Karte für Karol Linetty (Torino FC)
Linetty tritt Thuram ordentlich auf den Fuß und sieht dafür richtigerweise die Gelbe Karte.

Nach der Druckphase der Gastgeber zu Beginn der zweiten Halbzeit kommt die Alte Dame nunmehr immer besser ins Spiel. Ein Unentschieden steht natürlich nicht allzu hoch im Kurs. Der Dreier soll her.

Koopmeiners! Der heutige Juve-Kapüitän kommt an der Strafraumgrenze zum Abschluss und lässt eine ordentliche Fackel mit seinem starken Linken los. Milinković-Savić steht einfach nur da und kann nach vorne parieren.

Yıldız übernimmt Verantwortung und sorgt nach langer Zeit zumindest mal wieder für einen Abschluss für Juve. Der junge Türke nimmt sich ein Herz aus der zweiten Reihe, der Versuch ist allerdings ein gutes Stück zu hoch angelegt.

Gelbe Karte für Douglas Luiz (Juventus)
Der Brasilianer sieht die Gelbe Karte wegen Handspiel.

Die ersten fünfzehn Minuten der zweiten Halbzeit hatten ordentlich Feuer. In dieser Phase der Partie beruhigt sich das Spiel erstmals ein wenig.

Derby di cartellini rossi. Beide Trainer sehen die Rote Karte und verabschieden sich nach einer Auseinandersetzung in Richtung der Katakomben.

Unfassbar sauberes Tackling von Savona! Nach einem schnell vorgetragenen Gegenangriff ist Karamoh auf links frei durch und zieht in Richtung Sechzehner. Savona grätscht in allerletzter Instanz und klärt die Situation sauber unter höchstem Risiko. Falls Hummels zuschaut, applaudiert er im heimischen Wohnzimmer mit Sicherheit.

Nach einer Hereingabe von der Grundlinie aus bedrängen sich González und Yıldız beim zweifachen Versuch eines Seitfallzieher, so trudelt der Ball lediglich in die Arme von Keeper Milinković-Savić.

Die Gastgeber vom Torino Football Club kommen insgesamt deutlich aktiver aus den Katakomben.

Im Anschluss steht Coco erneut im Mittelpunkt und setzt einen Kopfball nach einer weiteren gut getreten Ecke von Lazaro knapp neben den Torpfosten.

Gelbe Karte für Saúl Coco (Torino FC)
Der Verteidiger aus Äquatorialguinea kommt nach einem Stockfehler zu spät gegen Yıldız und sieht dafür seine bereits sechste Gelbe Karte in dieser Saison.

Die in granatrot gekleideten Gastgeber geben direkt mal Gas mit Beginn der zweiten Halbzeit. Mehrmalige Abschlussversuche scheitern an der vielbeinigen Juve-Abwehr. Hintenraus klärt Gatti eine Flanke von Sosa zur Ecke, die wiederum nichts einbringt.

Halbzeitfazit:
Das Derby della Mole hält, was es verspricht. Kampfgeist, Emotionen und zwei beeindruckende Treffer. Juventus startete besser in die Partie und ging früh durch Yıldız in Führung. Der junge Türke setzte sich auf der rechten Seite stark durch und traf mit einem präzisen Linksschuss ins untere Eck. Torino-Torhüter Milinković-Savić sah dabei nicht optimal aus. Nach dem Rückstand brauchten die Granata einige Minuten, um ins Spiel zu finden, zeigten sich dann aber mutig und druckvoll. Linetty ließ zunächst eine große Ausgleichschance aus, als er nach einer Ecke freistehend über das Tor schoss. Kurz vor der Pause war es dann Nikola Vlašić, der das Stadion zum Beben brachte. Nach Vorarbeit von Karamoh verwandelte der Kroate einen traumhaften Volley zum verdienten 1:1. Die zweite Halbzeit verspricht ein spannendes Duell, in dem beide Teams weiter auf Sieg spielen dürften.

Der Stadionsprecher ist dermaßen aus dem Häuschen über den Treffer, dass Vlašić gleich neunfach ausgerufen wird.

Tooor für Torino FC, 1:1 durch Nikola Vlašić
Von links kommend bedient Karamoh den Kroaten am Sechzehner. Vlašić nimmt den Ball an und knallt die Kugel im Anschluss ansatzlos per Volley mit links an den linken Innenpfosten, von wo der Ball ins Netz springt. Sehr sehenswerter Treffer zum nicht unverdienten Ausgleich!

Tolles Tackling! In der Kontersituation nimmt Koopmeiners per leichtem Lupfer auf links den freistehenden Mbangula mit, der im allerletzten Moment von Vojvoda abgegrätscht wird. Mbangula wäre frei durch gewesen.

Der 23-jährige Jungkapitän Ricci treibt das Spiel der Gastgeber immer wieder aus der Zentrale an. Der hochtalentierte Mittelfeldmann dürfte den Torino FC im Sommer verlassen. Die Liste der angeblichen Interessenten ist ellenlang.

Yıldız wie CR7. Der Türke, der heute Abend und im Hinspiel traf, ist im Übrigen der erste Spieler seit Cristiano Ronaldo, der in dieser Saison in beiden Stadtderbys getroffen hat.

Nach einer langen Hafer aus der Tiefe setzt sich Karamoh zu körperbetont gegen Gatti durch, weswegen die Aktion zurückgepfiffen wird. Die gute Rettungstat von Di Gregorio im Eins-gegen-eins ist damit hinfällig, dennoch allemal eine Erwähnung wert.

Nach einer guten Umschaltsituation treibt Innenverteidiger Gatti das Leder nach vorne, bedient auf rechts Yıldız, der die Linie runtergeht und im Anschluss zielgenau zurück zu Gatti flankt, dessen Kopfball auf Höhe des Elfmeterpunkt knapp am linken Pfosten vorbeigeht.

Schmerzlichst vermisst wird auf Seiten der Gastgeber im Übrigen Stürmer Zapata. Der bullige Kolumbianer, der seit Jahren zu den besten Torschützen im italienischen Oberhaus zählt, fällt wegen einer Knieverletzung lange aus. Beide Turiner Vereine sondieren den Stürmermarkt im Wintertransferfenster.

Gelbe Karte für Mërgim Vojvoda (Torino FC)
Der Kosovare kommt zu spät und trifft seinen Gegenspieler mit einer Grätsche von hinten. Eine außerordentlich fair geführte Partie ist damit um die erste Gelbe Karte reicher.

Lazaro, seinerseits ehemaliger Herthaner, schlägt brandgefährliche Eckbälle von der rechten Seite in die Box. Allein seine Mitspieler können die gut getimten Bälle bis hierhin nicht verwerten.

Ball im Tor! Mbangula bedient González im Strafraum, der hinter die Torino-Abwehr eindringt und durch die Beine von Milinkovic-Savic einschiebt. Das Tor des Argentiniers wird wegen Abseits annulliert.

Nach dem Schockstart hat die Mannschaft von Vanoli den psychologischen Rückschlag gut verkraftet und sucht vermehrt das Tempo im Spiel nach vorne. Bis dato ist die Juve-Abwehr bis auf die Chance nach dem Eckball allerdings noch nicht in Schwierigkeiten zu bringen.

Chance zum Ausgleich! Nach einer Ecke von links landet der Ball am zweiten Pfosten bei Linetty, der die Kugel zunächst mit der Brust runterholt, das Leder im Anschluss aber aus kurzer Distanz über den Querbalken jagt.

Damit geht die Alte Dame mit der ersten Toraktion in Führung. Etwaige Matchpläne der Gastgeber werden damit vorerst hinfällig, man muss nun selbst aktiv werden. Juve zieht sich mit der Führung im Rücken erst einmal zurück.

Tooor für Juventus, 0:1 durch Kenan Yıldız
Yıldız setzt sich auf dem rechten Flügel elegant gegen gleich zwei Gegenspieler durch, zieht nach Innen und schließt aus der zweiten Reihe ab. Sein Linksschuss schlägt recht unten ein. Milinković-Savić sah dabei nicht ganz glücklich aus im Tor.

Der Ballbesitz liegt mehrheitlich bei den Gästen. Die Granata sind aber bemüht früh anzulaufen. So richtig kommt der Torino FC wiederum noch nicht ins Pressing.

Fußballerisch ist die Partie den Fans in den Anfangsminuten noch etwas schuldig. Stimmungstechnisch bringt das Derby della Mole allerdings alles mit. Die Tifosi im weiten Rund des Stadio Olimpico Grande Torino sorgen neben der Rangelei auf dem Feld für den Rest. Tolles Ambiente in Norditalien.

Derbystimmung! Bereits nach zwei gespielten Minuten gibt es die erste Rangelei an der Auswechselbank der Gastgeber. Von McKennie ging wohl die startende Provokation aus.

Andiamo! Los geht's! Michael Fabbri gibt das Spielgerät frei.

Das Derby della Mole ist mehr als nur ein gewöhnliches Ligaspiel – für beide Teams geht es nicht nur um Punkte, sondern auch um Prestige und die Vorherrschaft in der Stadt. Während der FC Turin dringend einen Befreiungsschlag braucht, um wieder in die Spur zu finden, will Juventus mit einem Sieg den Kontakt zur Tabellenspitze nicht komplett verlieren.

Auch die Alte Dame hat derzeit mit eigenen Problemen zu kämpfen. Juventus steht mit 32 Punkten auf Platz 5 der Tabelle und hinkt den traditionell ambitionierten Zielen deutlich hinterher. Der Rückstand auf Spitzenreiter Napoli beträgt bereits 12 Punkte, und zu allem Überfluss musste Juve jüngst eine bittere 1:2-Niederlage im Supercoppa-Halbfinale gegen den AC Mailand hinnehmen. Zwar ist Juventus in der Serie A noch ungeschlagen, doch die elf Unentschieden aus 18 Spielen lassen die Ansprüche an einen Titelkandidaten verblassen. Defensiv zeigt sich die Mannschaft von Thiago Motta gewohnt stabil – mit nur 15 Gegentoren stellt man gemeinsam mit Napoli die beste Abwehr der Liga. Doch offensiv hapert es. Dazu fallen wichtige Akteure wie Vlahović, Milik und Conceição verletzungsbedingt aus. Trotz dieser Rückschläge geht Juventus als Favorit ins Derby, ist aber gewarnt vor einem kampfstarken Gegner.

Für die Gastgeber muss ein Befreiungsschlag her. Mit 21 Punkten auf Platz 11 der Tabelle befindet sich der FC Turin aktuell im Mittelfeld, hat aber lediglich vier Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge. Die Mannschaft von Trainer Paolo Vanoli wartet nun schon seit drei Ligaspielen auf einen Sieg. Am vergangenen Sonntag reichte es zuhause gegen den Tabellen-15. Parma Calcio lediglich zu einem torlosen Unentschieden – ein weiterer Dämpfer für die Granata. In den letzten fünf Partien konnten nur sechs Punkte geholt werden, was den Druck auf das Team erhöht. Heute will der FC Turin im Derby nicht nur die eigenen Tifosi begeistern, sondern auch dringend benötigte drei Punkte einfahren, um sich von der Abstiegszone abzusetzen. Der letzte Derbysieg liegt allerdings knapp zehn Jahre zurück. Den Siegtreffer erzielte damals kein Geringerer als Fabio Quagliarella.

Thiago Motta wechselt nach der 1:2-Niederlage im Supercoppa gegen AC Mailand zweifach. Douglas Luiz und González beginnen anstelle von Locatelli und Vlahohić. Während der Serbe sich dem Turiner Lazarett um Bremer, Milik und Conceição anschließt, fehlt Locatelli wegen einer Gelbsperre.

Im Vergleich zum jüngsten torlosen Unentschieden gegen Parma Calcio wechselt Trainer Paolo Vanoli seine Elf lediglich auf einer Position. Linetty beginnt für Ilić im zentralen Mittelfeld einer 3-4-1-2-Formation.

Buonasera e benvenuto! Guten Abend und herzlich willkommen! Die Fußballwelt in Turin richtet am 20. Spieltag der Serie A ihren Blick auf das prestigeträchtige Derby della Mole, wenn der FC Turin im heimischen Stadio Olimpico auf Juventus trifft. Anpfiff der Partie ist um 18:00 Uhr.